Aktuelle Entwicklungen und Ergebnisse der Hirnforschung zeigen, dass klassisches Lehren an berufsbildenden Schulen, wo der Schwerpunkt auf reine Wissensvermittlung gerichtet wird, nicht unbedingt erfolgversprechend und zeitgemäß ist. Ein Umdenken und Paradigmawechsel der Bildungsstandards an berufsbildenden Schulen ist erforderlich. Aus diesem Hintergrund gewinnt der kompetenzorientierte Unterricht an Bedeutung, wo neben inhaltliche Wissensvermittlung auch Entwicklung und Stärkung von Kompetenzen, die Person des Lernenden und Lernprozess im Mittelpunkt steht. Allerdings bringt dieses Umdenken einige Herausforderungen mit sich: Lernpläne müssen an einzelne Lernende gerichtet werden. Desweiteren ist ein Rollenwechsel zwischen Lehrenden und Lernenden erforderlich. Lernende müssen Verantwortung für den Lernprozess tragen, während die Lehrenden lernbegleitende Funktionen übernehmen. Es müssen neue Methoden und Instrumente zur Kompetenzbeobachtung und -erfassung, zur kompetenzorientierten Leistungsprüfung, -bewertung sowie –beurteilung her. Dieser Paradigmawechsel erfordert von Lernenden kompetenzorientierte Lehrmethoden, während Lernenden Motivation und Bereitschaft für eigenständiges Lernen mitbringen müssen.
In der Literatur lässt sich eine Reihe Kompetenzmodelle und –ansätze finden, auf die im Rahmen dieser Arbeit einzugehen weder sinnvoll noch machbar ist. Vielmehr ist das Ziel dieser Arbeit anhand der Kriterien und Prinzipien, die zahlreichen Modelle und Methoden gemeinsam haben, aufzuzeigen, wie ein kompetenzorientierter Unterricht gestaltet werden sollte, damit deren Umsetzung gelingt und Lernziele erreicht werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Definition und begriffliche Abgrenzung
- 1.2. Problemstellung und Ziel
- 1.3. Gang der Arbeit
- 2. Voraussetzungen eines erfolgreichen kompetenzorientierten Unterrichts
- 2.1. Erkenntnisse der Hirnforschung
- 2.2. Rolle des Lehrenden und Lernenden
- 2.3. Kriterien für kompetenzorientiertes Lehrens und Lernens
- 2.4. Berufliche Handlungskompetenz
- 3. Das Modell zur Unterrichtskonzeption und -durchführung
- 3.1. Kompetenzorientierte Unterrichtsplanung
- 3.1.1. Kriterien der kompetenzorientierten Unterrichtsplanung
- 3.1.2. Methodenmix für ein kompetenzorientiertes Unterricht
- 3.1.3. Beispiel zur kompetenzorientierten Unterrichtsplanung aus dem kaufmännischen Bereich
- 3.2. Unterrichtsdurchführung
- 3.2.1. Voraussetzungen für das Gelingen eines kompetenzorientierten Unterrichts
- 3.2.2. Das Lehrer-Logbuch zur Kompetenzfeststellung und -beobachtung im Unterricht
- 3.3. Kompetenzorientiertes Leistungsbeurteilung
- 3.3.1. Kompetenzorientiertes Prüfen
- 3.3.2. Beurteilung in kompetenzorientierten Umgebung
- 3.4. Beispiel zur kompetenzorientierten Unterrichtsdurchführung und -beurteilung aus dem kaufmännischen Bereich
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit beleuchtet die Bedeutung des kompetenzorientierten Unterrichts an berufsbildenden Schulen. Sie analysiert die Voraussetzungen, Prinzipien und Herausforderungen der Umsetzung dieses pädagogischen Ansatzes. Die Arbeit geht insbesondere auf die Rolle der Hirnforschung im Kontext von Lernen und die Bedeutung der Entwicklung von Handlungskompetenz ein.
- Relevanz des kompetenzorientierten Unterrichts an berufsbildenden Schulen
- Einfluss der Hirnforschung auf das Verständnis von Lernen
- Entwicklung von Handlungskompetenz im kompetenzorientierten Unterricht
- Prinzipien und Methoden der kompetenzorientierten Unterrichtsplanung und -durchführung
- Herausforderungen und Chancen der Kompetenzbeurteilung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel definiert den Begriff der Kompetenz und des kompetenzorientierten Unterrichts und stellt die Problemstellung und Zielsetzung der Seminararbeit dar. Es zeigt, wie sich der Ansatz des kompetenzorientierten Unterrichts von traditionellen Unterrichtsformen unterscheidet. Das zweite Kapitel befasst sich mit den Voraussetzungen eines erfolgreichen kompetenzorientierten Unterrichts. Es beleuchtet Erkenntnisse der Hirnforschung, die Rolle des Lehrenden und Lernenden sowie die Kriterien für kompetenzorientiertes Lehren und Lernen. Zudem wird die Bedeutung der beruflichen Handlungskompetenz für die Ausbildung von Schülerinnen und Schülern erörtert. Das dritte Kapitel präsentiert ein Modell zur Unterrichtskonzeption und -durchführung. Es stellt Prinzipien und Methoden der kompetenzorientierten Unterrichtsplanung und -durchführung vor und diskutiert die Herausforderungen der Kompetenzbeurteilung.
Schlüsselwörter
Kompetenzorientierter Unterricht, berufsbildende Schulen, Handlungskompetenz, Hirnforschung, Unterrichtsplanung, Unterrichtsdurchführung, Kompetenzbeurteilung, Lernprozess, Lernsituationen, Methodenmix, Lehrer-Logbuch
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- Lena Sawilla (Autor), 2014, Kompetenzorientiert unterrichten an berufsbildenden Schulen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/294127