Mit fortschreitender Mediatisierung soll sich die menschliche Kommunikation umgestalten, womit sich Wahrnehmungen, menschliche Beziehungen, Institutionen, Organisationen bis hin zur Gesellschaft und zur Kultur insgesamt verändern. Sport als Gesellschaftsbereich, der sich in Folge dieser fortschreitenden Mediatisierung geändert haben soll, stand im Zentrum dieser Masterarbeit, die grundsätzlich die Beziehung von Sport, Medien und Wirtschaft beleuchtet und charakterisiert. Des Weiteren hat sich die Arbeit zum Ziel gesetzt, herauszufiltern, auf welche Art die Medien diverse Gesellschaftsbereiche nachhaltig und immer stärker beeinflussen. Zu diesem Zweck verwies die vorliegende Arbeit auf das Konzept der Mediatisierung.
Dieser Ausdruck entwickelte sich in den letzten Jahren zu einem Schlüsselbegriff in der Kommunikationswissenschaft und beschreibt ein Konzept, welches die langfristigen Wechselbeziehungsprozesse zwischen dem Medienwandel einerseits und sozialem sowie kulturellem Wandel andererseits darlegen möchte. Die ausgehende Fragestellung der vorliegenden Untersuchung lautete: Inwiefern haben sich die Regelwerke diverser Sportarten in den letzten 12 bzw. 20 Jahren geändert und in welchem Maße ist das durch die Medien bedingt?
Zu diesem Zweck wurde eine standardisierte Inhaltsanalyse der international gültigen Regeländerungen in den Sportarten American Football, Eishockey, Fußball, Tennis und Volleyball durchgeführt. Dies indiziert, wie sehr sich eine Sportart im Kern an den Medien orientiert. Besonders Spitzensportbewerbe haben sich an die Logik der Medien angepasst und erhöhen damit ihre Wahrscheinlichkeit, im Fernsehen ausgestrahlt und damit ein Teil einer Popularitätsspirale zu werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Dreiecksbeziehung Sport-Medien-Wirtschaft
- 2.1. Globaler Medien-Sport-Komplex
- 2.2. Erfolgsgründe des Sports
- 2.3. Folgen der Sport-Globalisierung
- 2.4. Intensivierte Beziehungen
- 3. Mediatisierung
- 3.1. Mediatisierungsbegriff
- 3.2. Praktische Beispiele für die Mediatisierung der Gesellschaft
- 3.3. Geschichte des Mediatisierungsbegriffes
- 3.4. Stand der Mediatisierungsforschung
- 3.5. Kommunikationswissenschaftliche Relevanz der untersuchten Thematik
- 3.6. Mediation vs. Mediatization
- 3.7. Begriffsunterscheidungen und Begriffsvorlieben
- 3.8. Mediatisierung als Metaprozess nach Friedrich Krotz
- 3.9. Mediatisierte Welten
- 3.10. Phasen der Mediatisierung
- 3.11. Kritikpunkte am Konzept der Mediatisierung
- 3.12. Relevanz der Debatte für die vorliegende Forschungsarbeit
- 4. Die Mediatisierungsdebatte
- 5. Mediatisierung des Sports
- 5.1. Telegenisierung von Sportstätten, -geräten und Wettkampfmodi
- 5.2. Beispiele für eine Mediatisierung des Sports
- 5.3. Sport auf der Mediatisierungstreppe
- 5.4. Mediengerechte Regeländerungen
- 6. Fernsehsport
- 6.1. Die beliebtesten Fernsehsportarten - Zahlen und Fakten
- 6.2. Geschichte des Fernsehsports
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit „Mediengerechte Regeländerungen“ befasst sich mit der Frage, wie sich die zunehmende Mediatisierung auf die Regeln im Sport auswirkt. Ziel ist es, die komplexen Beziehungen zwischen Sport, Medien und Wirtschaft zu analysieren und die Auswirkungen der Mediatisierung auf die Entwicklung von Sportregeln aufzuzeigen.
- Die Dreiecksbeziehung Sport-Medien-Wirtschaft
- Die Mediatisierung als Prozess und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft
- Die Mediatisierung des Sports und die Telegenisierung von Sportarten
- Die Entwicklung von mediengerechten Regeländerungen
- Der Einfluss des Fernsehens auf den Sport
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der mediengerechten Regeländerungen ein und skizziert die Forschungsfrage und die Relevanz des Themas. Kapitel 2 beleuchtet die Dreiecksbeziehung zwischen Sport, Medien und Wirtschaft, analysiert die Erfolgsgründe des Sports und die Folgen der Sport-Globalisierung. Kapitel 3 beschäftigt sich mit dem Konzept der Mediatisierung, definiert den Begriff, beleuchtet historische Entwicklungen und kritische Punkte sowie die Relevanz des Themas für die Forschungsarbeit. Kapitel 4 widmet sich der Mediatisierungsdebatte und analysiert verschiedene Perspektiven auf den Prozess der Mediatisierung. In Kapitel 5 wird die Mediatisierung des Sports genauer betrachtet, die Telegenisierung von Sportarten beleuchtet und die Entwicklung mediengerechter Regeländerungen diskutiert. Kapitel 6 behandelt den Fernsehsport, beleuchtet die beliebtesten Sportarten im Fernsehen und die Geschichte des Fernsehsports.
Schlüsselwörter
Die Masterarbeit fokussiert auf die Themen Mediatisierung, Sport, Medien, Wirtschaft, Regeländerungen, Telegenisierung, Fernsehsport. Dabei werden wichtige Konzepte wie die Dreiecksbeziehung Sport-Medien-Wirtschaft, die Mediatisierungstreppe und die Entwicklung mediengerechter Regeländerungen im Kontext der Globalisierung des Sports betrachtet.
- Citar trabajo
- Josef Schopf (Autor), 2014, Mediengerechte Regeländerungen. Eine Untersuchung der Mediatisierungstendenzen im Sport mit Blick auf die Änderungen der Regelwerke, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/295630