Die Pflege von Senioren, geistig sowie körperlich behinderter Menschen oder Kranken ist einer der stressigsten und belastendsten Berufe. Zeitdruck und Personalmangel, durch immer knapper werdende finanzielle Ressourcen, hohes Personalalter, (hervorgerufen durch den demographischen Wandel ), geringe Entlohnung und niedriges soziales Ansehen sind Auslöser hoher krankheitsbedingter Ausfälle in Pflegeberufen.
Die Kaufmännische Krankenkasse Hannover (KKH) erklärt ihn ihrem Pressebericht vom 23. Februar 2011 das etwa ein Fünftel aller Krankmeldungen (21,8%) in Niedersachsen auf psychische Erkrankungen zurückzuführen sind, während Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems zurückgehen.
Durch solche Veröffentlichungen bekommen Prävention und Gesundheitsförderung eine Brisanz wie nie zuvor, es ist um sie sogar ein regelrechter Hype entstanden. Viele Arbeitgeber greifen Gedanken der Gesundheitsförderung und Prävention auf, um letztlich davon zu profitieren.
Doch in wessen Aufgabengebiet fällt die Gesundheitsförderung? Ist es Aufgabe des Arbeitgebers, des Betriebsrates oder der Betriebsmediziner? Oder ist dieser Handlungsbereich eher einer Profession wie der „Sozialen Arbeit“ zu übertragen, die genügend Wissen und Methoden besitzt, um eine betriebliche Gesundheitsförderung zu planen und durchzuführen? Diese Ausarbeitung soll diese Fragen klären und baut sich daher in vier Teile auf.
Im ersten Teil beschäftigt sich die Arbeit mit psychischen Belastungen im Allgemeinen. Darin stellen sich die Fragen, ob zwischen psychischen Belastungen Unterschiede bestehen, wie man ihnen begegnen kann, welche Folgen sie für die Mitarbeiter und das Unternehmen haben und wie diese zu erkennen sind. Der zweite Teil thematisiert das Salutogenesemodell nach Aaron Antonovsky als Ausgangslage menschlicher Gesundheit und damit auch ressourcenorientierter Gesundheitsförderung.
Im dritten Teil wird der Frage nachgegangen, in wessen Aufgabenbereich Prävention und Gesundheitsförderung fällt und wie die rechtlichen Rahmenbedingungen gestaltet sind. Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht die Aufgabe der betrieblichen Sozialarbeit. Dieser soll klären, welche ihrer vielfältigen Methoden sich die Betriebliche Sozialarbeit, für erfolgreiche Gesundheitsförderung zu nutzen machen kann, um danach die Hauptfragestellung dieser Arbeit zu beantworten, ob die Betriebliche Sozialarbeit einen ganzheitlichen Präventions- und Gesundheitsförderungsansatz in einem Betrieb ermöglichen und somit die Leitungsebene ...
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Psychische Belastungen
- Unterscheidung psychischer Belastungen
- Apersonale Belastungsfaktoren
- Interpersonale Belastungsfaktoren
- Personale Belastungsfaktoren
- Folgen psychischer Belastungen für Personal und Unternehmen
- Psychische Belastungen erkennen
- Unterscheidung psychischer Belastungen
- Gesundheitsförderung und Prävention im Kontext der Salutogenese
- Begriffsbestimmung Gesundheitsförderung und Prävention
- Theorie des Salutogenesemodells nach A. Antonovsky
- Salutogenese im Kontext des Arbeitsplatzes – Voraussetzung für erfolgreiche Gesundheitsförderung
- Aufgabenverteilung für eine ganzheitliche und nachhaltige Gesundheitsförderung
- Rechtliche Grundlagen des Gesundheits- und Arbeitsschutzes
- Aufgaben der Berufsgenossenschaften, Krankenkassen und Mitarbeiter
- Betriebliche Sozialarbeit als Hoffnungsträger erfolgreicher und gesunder Unternehmen
- Definition und Geschichte der Betrieblichen Sozialarbeit
- Aufgaben und Themenbereiche der Betrieblichen Sozialarbeit
- Aufgaben der betrieblichen Gesundheitsförderung
- Methoden der Sozialen Arbeit für gelingende Gesundheitsförderung
- Handeln nach dem Empowerment-Ansatz
- Umsetzung Gesundheitsfördernder Maßnahmen mit Fallbeispiel
- Prozesseinführung und Planung Gesundheitsfördernder Maßnahmen
- Analyse bzw. Erhebung der Mitarbeitergesundheit
- Umsetzung
- Evaluation der Gesundheitsfördernden Maßnahmen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht psychische Belastungen in Pflegeberufen und die Möglichkeiten ressourcenorientierter Gesundheitsförderung durch Betriebliche Sozialarbeit. Ziel ist es, die Herausforderungen für Mitarbeiter und Unternehmen zu beleuchten und konkrete Maßnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderung aufzuzeigen. Die Arbeit basiert auf einem ganzheitlichen Ansatz, der rechtliche Grundlagen, Aufgaben verschiedener Akteure und methodische Ansätze der Sozialen Arbeit berücksichtigt.
- Psychische Belastungsfaktoren in Pflegeberufen
- Gesundheitsförderung und Prävention im Kontext der Salutogenese
- Rollen der Betrieblichen Sozialarbeit in der Gesundheitsförderung
- Rechtliche Rahmenbedingungen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes
- Umsetzung und Evaluation gesundheitsfördernder Maßnahmen
Zusammenfassung der Kapitel
Vorwort: Das Vorwort beschreibt die persönliche Motivation des Autors, sich mit dem Thema psychischer Belastungen in Pflegeberufen auseinanderzusetzen, basierend auf eigenen Erfahrungen in der Heilerziehungspflege. Es wird die hohe psychische Belastung in diesem Berufsfeld hervorgehoben, die zu psychosomatischen Erkrankungen und vorzeitigem Berufsausstieg führt. Der Autor beschreibt sein Engagement im Rahmen des Projektstudiums, Auszubildenden Grundwissen der Gesundheitsförderung zu vermitteln, und seine Absicht, im späteren Berufsleben als Führungskraft ein motiviertes und gesundes Team zu führen, indem ein ganzheitliches Gesundheitsförderungskonzept implementiert wird.
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der psychischen Belastungen in Pflegeberufen ein und skizziert den Aufbau der Arbeit. Sie benennt die zentrale Forschungsfrage und die Methodik der Arbeit. Die Einleitung legt den Fokus auf die Bedeutung von präventiven Maßnahmen und ressourcenorientierter Gesundheitsförderung zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und des Wohlbefindens von Pflegekräften. Der Zusammenhang zwischen psychischer Belastung und Mitarbeitergesundheit wird als zentrale Problemstellung benannt.
Psychische Belastungen: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Arten psychischer Belastungen im Pflegeberuf. Es unterscheidet zwischen apersonalen (z.B. Arbeitsorganisation), interpersonellen (z.B. Konflikte mit Kollegen) und personalen (z.B. mangelnde Stressbewältigungsstrategien) Faktoren. Die Auswirkungen dieser Belastungen auf das Personal und das Unternehmen werden ausführlich diskutiert, inklusive der Folgen wie Burnout und Arbeitsunfähigkeit. Methoden zur Früherkennung psychischer Belastungen werden ebenfalls vorgestellt.
Gesundheitsförderung und Prävention im Kontext der Salutogenese: Dieses Kapitel befasst sich mit den Konzepten der Gesundheitsförderung und Prävention, insbesondere im Rahmen des Salutogenesemodells von Aaron Antonovsky. Es wird erläutert, wie der "Sense of Coherence" (SOC) als wichtiger Faktor für die Gesundheit am Arbeitsplatz stärkt werden kann. Das Kapitel analysiert die Bedeutung von gesundheitsfördernden Maßnahmen und deren Voraussetzungen in der Arbeitswelt, um erfolgreiche Gesundheitsförderung zu gewährleisten.
Aufgabenverteilung für eine ganzheitliche und nachhaltige Gesundheitsförderung: Dieses Kapitel beschreibt die rechtlichen Grundlagen des Gesundheits- und Arbeitsschutzes und die Aufgaben verschiedener Akteure wie Berufsgenossenschaften und Krankenkassen bei der Gesundheitsförderung. Es beleuchtet die gemeinsame Verantwortung von Arbeitgebern und Mitarbeitern für ein gesundes Arbeitsumfeld. Die Bedeutung von präventiven Maßnahmen und der Zusammenarbeit der beteiligten Akteure steht hier im Mittelpunkt.
Betriebliche Sozialarbeit als Hoffnungsträger erfolgreicher und gesunder Unternehmen: Dieses Kapitel definiert die Betriebliche Sozialarbeit und ihre historische Entwicklung. Es beschreibt die Aufgaben und Themenbereiche der Betrieblichen Sozialarbeit, insbesondere im Kontext der betrieblichen Gesundheitsförderung. Es werden Methoden der Sozialen Arbeit für erfolgreiche Gesundheitsförderung vorgestellt, und der Empowerment-Ansatz als wichtiger methodischer Grundsatz zur Stärkung der Mitarbeiter erläutert.
Schlüsselwörter
Psychische Belastungen, Pflegeberufe, Gesundheitsförderung, Prävention, Betriebliche Sozialarbeit, Salutogenese, Sense of Coherence, Arbeitsschutz, Empowerment, Ressourcenorientierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Psychische Belastungen in Pflegeberufen und ressourcenorientierte Gesundheitsförderung durch Betriebliche Sozialarbeit
Was ist der Inhalt dieser Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit untersucht psychische Belastungen in Pflegeberufen und die Möglichkeiten ressourcenorientierter Gesundheitsförderung durch Betriebliche Sozialarbeit. Sie beleuchtet die Herausforderungen für Mitarbeiter und Unternehmen und zeigt konkrete Maßnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderung auf. Die Arbeit basiert auf einem ganzheitlichen Ansatz, der rechtliche Grundlagen, Aufgaben verschiedener Akteure und methodische Ansätze der Sozialen Arbeit berücksichtigt.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf psychische Belastungsfaktoren in Pflegeberufen, Gesundheitsförderung und Prävention im Kontext der Salutogenese, die Rolle der Betrieblichen Sozialarbeit, rechtliche Rahmenbedingungen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes sowie die Umsetzung und Evaluation gesundheitsfördernder Maßnahmen.
Welche Arten von psychischen Belastungen werden analysiert?
Die Arbeit unterscheidet zwischen apersonalen (z.B. Arbeitsorganisation), interpersonellen (z.B. Konflikte mit Kollegen) und personalen (z.B. mangelnde Stressbewältigungsstrategien) Belastungsfaktoren im Pflegeberuf. Die Auswirkungen auf Personal und Unternehmen (Burnout, Arbeitsunfähigkeit etc.) und Methoden zur Früherkennung werden diskutiert.
Welche Rolle spielt die Salutogenese?
Die Arbeit verwendet das Salutogenesemodell von Aaron Antonovsky. Der "Sense of Coherence" (SOC) wird als wichtiger Faktor für die Gesundheit am Arbeitsplatz betrachtet und die Bedeutung gesundheitsfördernder Maßnahmen zur Stärkung des SOC analysiert.
Welche Akteure sind an der Gesundheitsförderung beteiligt?
Die Arbeit beschreibt die Aufgaben von Berufsgenossenschaften, Krankenkassen, Arbeitgebern und Mitarbeitern bei der Gesundheitsförderung. Die gemeinsame Verantwortung für ein gesundes Arbeitsumfeld und die Bedeutung der Zusammenarbeit der Akteure wird hervorgehoben.
Welche Rolle spielt die Betriebliche Sozialarbeit?
Die Arbeit definiert die Betriebliche Sozialarbeit, ihre Geschichte, Aufgaben und Themenbereiche im Kontext der betrieblichen Gesundheitsförderung. Methoden der Sozialen Arbeit, insbesondere der Empowerment-Ansatz, zur Stärkung der Mitarbeiter werden vorgestellt.
Wie werden gesundheitsfördernde Maßnahmen umgesetzt und evaluiert?
Die Arbeit beschreibt Prozesse zur Einführung und Planung gesundheitsfördernder Maßnahmen, die Analyse der Mitarbeitergesundheit, die Umsetzung der Maßnahmen und deren Evaluation.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Psychische Belastungen, Pflegeberufe, Gesundheitsförderung, Prävention, Betriebliche Sozialarbeit, Salutogenese, Sense of Coherence, Arbeitsschutz, Empowerment, Ressourcenorientierung.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit enthält ein Inhaltsverzeichnis, ein Vorwort, eine Einleitung, Kapitel zu psychischen Belastungen, Gesundheitsförderung und Prävention, Aufgabenverteilung, Betrieblicher Sozialarbeit und der Umsetzung gesundheitsfördernder Maßnahmen, sowie ein Fazit und ein Literaturverzeichnis (implizit).
Wo finde ich detaillierte Informationen zu den einzelnen Kapiteln?
Die Zusammenfassung der Kapitel im HTML-Dokument bietet einen detaillierten Überblick über den Inhalt jedes Kapitels.
- Citation du texte
- Lars Günther (Auteur), 2014, Psychische Belastungen in Pflegeberufen. Ressourcenorientierte Gesundheitsförderung durch die Betriebliche Sozialarbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/295677