Archäologische Perlen. Kleiner Reiseführer durch die Westtürkei, den Peloponnes und Kreta


Resumen, 2014

28 Páginas


Extracto


Inhalt

Karien
Labranda
Nyssa
Herakleia am Latmos
Magnesia am Mäander
Euromos
Myus
Didyma

Ionien
Klaros
Notion
Kolophon
Panionion

Troas
Assos
Teos

Minoisches Reich
Tilissos
Anemospilia
Vathypetro
Kamillari
Armeni

Peloponnes
Niochoria
Lousoi
Aigeira
Vapheio
Franchti Höhle
Nemea
Tempel des Apollon Epikuros in Bassai

Literaturverzeichnis

Archäologische Perlen

Karien

Es handelt sich dabei um eine Landschaft in der heutigen Türkei. Zwischen 1800 und 1220 wurde das Volk der Karier erstmals in hethitischen Texten genannt. Danach wurden sie erst wieder unter Homer erwähnt. Woher die Karier genau kamen, ist ungewiss. Ihre Sprache ähnelt allerdings dem hethitischen – daher geht man von einer Einwanderung aus dem Inneren der Türkei aus und nicht von einer Besiedlung von Griechenland. Zwischen 1200 und 800 wanderten dann auch Griechen in Kleinasien ein und vermischten sich mit der dort ansässigen Bevölkerung. Im 7. und 6. Jahrhundert gehörte Karien dem lydischen Reich an. Danach wurde es persisch. Einigen persischen Satrapen gelang es, sehr machtvoll zu werden und diese Macht auch auf die griechischen Städte auszuweiten. Im 4. Jahrhundert war der König von Karien ein Mann namens Hekatomnos. Er hatte drei Söhne, Mausollos, Idrieus und Pixodaros. Außerdem hatte er noch zwei Töchter. Mausollos, der älteste Sohn, heiratet seine Schwester Artemisia II. Es war offenbar nicht nur eine Vernunftehe, sondern durchaus von Liebe geprägt. Nach seinem Tod nahm sie die Asche ihres Bruders mit Wasser vermischt zu sich, um ihm ein lebendes Grab zu sein. Er wurde nach dem Tod seines Vaters auch König über Karien (obwohl noch immer Satrap des persischen Reiches) und verlegte die Hauptstadt von Mylasa nach Halikarnassos, wo er sich auch sein Mausoleum erbauen ließ. Er kämpfte mit den Rhodiern gegen die Athener und schmiedete eine Revolte gegen den persischen König Artaxerxes.

Städte Kariens waren Nyssa, Akaraka, Halikarnassos, Magnesia am Mäander, Milet, Priene, Didyma und Labranda.

Labranda

Diese Stadt liegt direkt im Latmosgebirge und war mit der Stadt Mylas durch eine Prozessionsstraße verbunden so berichten Aelian und Strabo. In der Stadt zwar ein Heiligtum des Zeus Labraundos. Der Name kommt vom Wort labrys, das eine Doppelaxt – ein Symbol – bezeichnet.

Die ältesten Reste der Stadt sind aus dem 7. Jahrhundert vor Christus. Die Blütezeit der Stadt war zwischen 377 und 344 – der Zeit, in der König Mausollos in Karien regierte. Er und sein Bruder Idrieus errichteten diese Stadt.

Ein Tempel zu Ehren des Gottes Zeus Labraundos wurde im Jahr 344 fertiggestellt. Er existierte aber bereits im 5. Jahrhundert. Es war ein Tempel aus Marmor mit 6x8 Säulen. Auch Herodot[1] überliefert diesen Tempel. Durch eine gefundene Inschrift gilt die Weihung als Zeus Labraundos als sicher. Im Tempel befand sich eine Statue des Zeus. Über das Aussehen dieser Statue ist sich die Literatur nicht einig. Plutarch berichtet von einer Zeusstatue, der die Doppelaxt gehalten hat. Diese Axt war die Axt, die Herakles der Amazonenkönigin Hippolyte abgenommen hat.

Nach Strabon war die Statue aber aus Holz und dem Zeus Stratios geweiht. Aelian wiederum will wissen, dass Zeus ein Schwert gehalten hätte. Auf den münzen ist Zeus immer mit einer Doppelaxt dargestellt.

Labraunda war auch berühmt für sein Fischorakel. Bei diesem schwammen Fische in einem Becken und konnten – je nachdem ob sie das Futter annahmen oder nicht – Fragen mit ja und nein beantworten. Aelian will wissen, dass diese Fische goldene Halsbänder und Ringe getragen hätten.

Die Stadt ist in mehreren Terrassen angelegt. Auf der obersten Terrasse befand sich der Tempel.

Einige Bauten – Androne bzw. Oikos Gebäude genannt – sind links von der Agora zu finden. Es handelt sich bei den Andronen um Räume mit tempelähnlicher Fassade[2], die für die Abhaltung von Kultmähler bestimmt gewesen sind.[3] So hat man in einem dieser Androne ein Fundament gefunden, das entlang der Mauern verläuft und man als Bettgestell für ein Symposium deuten will. Die Androne A und B waren für die royale Familie vorbehalten. Das gleiche Phänomen findet man in Troja oder in Gordion Auch die oikos-Gebäude sollen für Festmähler gedient haben – fand man doch im Inneren Weihinschriften an Hestia und einen Altar. Diese befinden sich an der untersten Terrasse, die man durch einen Eingangsbereich betritt. Es handelt sich um ein Haus bestehend aus zwei Einzelräumen und war vermutlich den Priestern vorbehalten.

Über der gesamten Stadt ragt ein imposanter Grabbau – das Grab des Gründers empor. Es handelt sich um ein Kammergrab. Aufgrund der Machart geht man von einer Datierung in der Mitte des 4. Jahrhunderts v. Christus aus. Das Grab war durch einen großen Geiß Block verschlossen, den man auch noch heute sehen kann. Im Inneren sieht man drei große Särge.

Klettert man den Latmos ca. 100 Meter nach oben würde man die Überreste einer gewaltigen Befestigung mit 11 Türmen und einer 280 Meter langen Mauer erkennen. Zusätzlich gibt es noch einen inneren Mauerring, in dem sich mehrere Räume befanden. Möglicherweise Unterkünfte für Soldaten.

Nyssa

Die Stadt wurde vermutlich durch Antiochos I Soter, dem Sohn des Seleukos, in der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts gegründet[4] und entstand durch Zusammenlegung mehrere Städte. Der Name der Stadt wurde vermutlich von irgendeinem Namen einer unbekannten Person der seleukidischen Familie entnommen. Es war ein Bildungszentrum - auch Strabon studierte dort in der Bibliothek. Von ihm stammt die Bezeichnung als Doppelstadt[5].

Das Theater ist sehr gut erhalten. Es wurde im 2. Jahrhundert n. Chr. erweitert und bot Platz für 12000 Besucher. Das Bühnengebäude war mit Reliefen verziert, die Szenen aus Dionysos Kindheit zeigen. Einerseits ist das Theater ja immer mit Dionysos in Verbindung zu sehen, andererseits wurde Dionysos hier in Nyssa von Nymphen aufgezogen. Dionysos war das Kind von Zeus und Semele. Wie üblich hatte Hera diese Liaison mitbekommen und wollte ihre Rivalin loswerden. So riet sie Semele, sie solle Zeus überreden, sich in seiner wahren Gestalt zu zeigen, als Beweis seiner Liebe. Zeus zeigte sich daraufhin als Blitz und verbrannte Semele. Sie war aber bereits schwanger gewesen, Zeus hat den Embryo herausgeschnitten und in seinen Schenkel eingesetzt und Dionysos ausgetragen. Deswegen wird Dionysos auch der „zweimal Geborene“ genannt. Bemerkenswert ist auch, dass Dionysos der einzige wirkliche Gott ist, der von einer menschlichen Mutter abstammt. Geboren wurde Dionysos eben ab Berg Nyssa. Man ist sich noch immer nicht ganz eindeutig, wo dieser denn lag. Ein Ort nennt eben diesen Ort Nyssa, von dem wir gerade sprechen. Auch nach der Geburt des Dionysos verfolgte Hera ihn mit Argusaugen. So verwandelte Zeus ihn in ein Zicklein und übergab des den Nymphen von Nyssa zur Aufzucht. Diese nährten ihn immer nur mit Honig. Die Bühne war schwenkbar und darunter befand sich ein mit Wasser gefülltes Bassin und zur Aufführung von Seegefechten gedacht war.

Vor dem Theater gibt es einen Tunnel durch den man zum Stadion kommt, das leider nicht mehr sehr gute erhalten ist. Besser erhalten ist dagegen die Bibliothek. Die Fassade war vermutlich verziert. Die Bibliothek war dreigeschossig. Nischen für die Aufbewahrung von Schriftrollen sind erhalten.

Die Römische Bibliothek war zweistöckig und ist neben der Celsus Bibliothek in Ephesos die best erhaltene Bibliothek in der Türkei. Die Handschriften in Form von Rollen wurden in Regalen aufbewahrt, die in Nischen befestigt waren.

Auf der anderen Seite der Stadt befand sich die Agora mit den öffentlichen Gebäuden. Das Bouleuterion ist heute noch sehr gut erhalten. Man betritt es durch mehrere Türen. Auch römische Thermen gab es in Nyssa.

Verbunden war die Stadt mit Akaraka - 5 Kilometer weiter westlich. Dort hat es ein Plutonium gegeben. Ein Plutonium ist ein Heiligtum des Pluto und der Persephone, von dem noch einige Reste zu sehen sind. Außerdem gibt es einen heiligen Hain und ein Charonion, ein Höhlenheiligtum, dem Strabon einzigartige Eigenschaften aufgrund des Schwefels zuschreibt. Strabon beschreibt das ganze ähnlich wie die Asklepiosheiligtümer. Kranke würden dort den Inkubationsschlaf nehmen und aufgrund der Träume, die natürlich von Priestern gedeutet werden, werden Hinweise auf die weitere Behandlung gemacht.

Eine alljährliche Tradition von Akaraka ist auch überliefert, in den nackte Epheben einen Stier stehlen, ihn in die Höhle bringen und ihn dort frei lassen mit der Erfolg, dass er aufgrund der Schwefeldämpfe stirbt.

Pluto wird sonst nur im Zusammenhang mit den Mysterienreligionen verehrt. So gibt es beispielsweise ein Plutonium in Eleusis. In dieser Höhle fanden die Initiationsriten statt. Dabei wurden denjenigen, die eingeweiht werden sollten, die Augen verbunden und es wird vermutet, dass der Raub der Persephone nachgespielt wird.

Herakleia am Latmos

Von Strabo erfahren wir, dass die Stadt ursprünglich Latmos geheißen habe[6]. Wie sich herausstellte, fand man zwei Städte in geringen Abstand nebeneinander. Deswegen nannte man die eine Stadt Latmos und die andere Herakleia am Latmos. Im 3. Jahrhundert v. Chr. wurde diese Stadt in den heutigen Ort Herakleia am Latmos verlegt. Diese Neugründung ist auf den Feldherren Pleistarch zurückzuführen. Er herrschte über die Landschaft Karien und machte Herakleia zu seiner Hauptstadt. Ursprünglich hatte die Stadt den Namen Pleistarchia. Sie war im 3. Jahrhundert eine Hafenstadt und spielte daher als Umschlagplatz und für den Beginn des Landweges eine große Rolle. Es handelt sich um eine geplante Stadt. Die Agora lag im Zentrum, um sie herum waren die öffentlichen Gebäude und der Athena Tempel und danach - am Hang - folgte die Wohnstadt. Beim Bau der neuen Stadt wurde die alte Stadt Latmos vollkommen zerstört[7] - vermutlich weigerten sich die Karier diese Stadt aufzugeben und konnten nur durch die vollkommene Zerstörung zu einem Umzug bewegt werden.

Um die Stadt herum wurde eine Mauer gebaut, die auch heute noch sehr gut erhalten ist. Diese Mauer hatte 65 Türme und war 6,5 Kilometer lang.[8] Die Mauer umschloss somit wesentlich mehr als das eigentliche Stadtgebiet.

Dort befindet sich ein Athena-Tempel, der aus Gneis errichtet wurde aus dem 3. Jahrhundert zu dessen Füßen die antike Agora liegt. Der Tempel war der Athena Latimia geweiht. Es handelt sich um einen dorisch-ionischen Mischbau mit zwei Säulen zwischen den Anten. Am Tempel waren mehrere Inschriften angebracht, aus denen hervorgeht, dass der Tempel gleichzeitig das Archiv der Stadt war. Außerdem kann man aus den Inschriften wichtige Aufschlüsse über die Geschichte Kleinasiens ziehen. Vor allem wird der Sieg der Römer über den Seleukidenherrscher Antiochus III durch die Schlacht 190 v. Chr. bei Magnesia am Sipylos beschrieben. Dieser Seleukidenherrscher wollte ganz Kleinasien unterjochen. Einige Städte (unter anderem Herakleia) riefen die Römer um Hilfe. Die Nordseite gibt einen Brief des Antiochus III und seines Statthalters Zeuxis wieder, in dem erklärt wird, dass Herakleia zu Beginn des 2. Jahrhunderts seleukidisch war.[9]

Auch noch Reste von Thermen und Theater sind am obersten Ende der Stadt zu erkennen. Die Stadt war mit einer gewaltigen Mauer umgeben, wobei man an einem Eingangstor noch heute vorbeifährt. Knapp neben dem Eingangstor – bereits am Gelände der antiken Stadt – befindet sich das in einen Fels geschlagene Endymion Heiligtum.

Selene, die Mondgöttin, verliebte sich unsterblich in Endymion. Zeus verlieh ihm auf die Bitten Selenes hin ewige Jugend – als Preis verfiel er allerdings in ewigen Schlaf. Es ist eines der wenigen Beispiele, wo dieser Jüngling verehrt wird. In der Mythologie wird er laut einem Mythos als Hirte am Latmos beschrieben, in einer anderen sage als König der Landschaft Elis am Peloponnes. Obwohl Endymion in ewigen Schlaf versetzt worden war, gebar ihm Selene 50 Kinder.

Die Nekropolen der beiden Städte sind außerhalb der Stadtmauern. Bei den Gräbern handelt es sich meist um rechteckige in den Stein gehauene Gräber mit einer Tiefe von bis zu 1,80 Metern. Die Gräber waren meist mit einem Gneisdeckel verschlossen. Die Deckel waren schmucklos und besaßen lediglich eine Vertiefung, in die Stelen mit den Daten des Verstorbenen eingesetzt werden konnten. Es gab sowohl Körperbestattung als auch Brandbestattung.[10] Es gab Familiengräber, Doppelgräber, Gruppengräber etc. Ein schönes Beispiel ist ein Doppelgrab zu dem eine zehnstufige Treppe hinabführt.

Aus byzantinischer Zeit stammt außerhalb der antiken Stadt ein Kastell. In dieser Zeit war die Stadt auch Bischofssitz.

Magnesia am Mäander

Die Stadt wurde von Thessaliern gegründet[11]. Die Stadt gehörte mal den Lydern, mal den Ephesern, mal den Persern. Unter Alexander dem Großen wurde es makedonisch und fiel unter den Diadochen seleukidisch, um dann dem Königreich Pergamon einverleibt zu werden. Wie das gesamte pergamenische Reich, wurde auch Magnesia im Jahre 133 v. Chr. an die Römer vererbt. In den mithridatischen Kriegen kämpfe die Stadt treu auf der Seite der Römer und wurde damit unter Sulla mit der Auszeichnung zu einer freien Stadt belohnt.

Herodot[12] weiß zu berichten, dass im Jahr 522 v. Chr. der Tyrann Polykrates, der auf Samos geherrscht hat, in der Nähe von Magnesia am Mäander gekreuzigt worden sei. Auch Themistokles, der Befehlshaber in der Schlacht bei Salamis gewesen ist, wurde aus Griechenland verbannt, schloss Freundschaft mit dem Perserkönig Artaxerxes und ließ sich in Magnesia nieder.[13] Im Jahr 17 n. Christus wurde die Stadt durch ein Erdbeben zerstört, aber wieder unter Tiberius in 12 Jahren aus eigenen Mitteln wieder aufgebaut. Ab 114 n. Christus gab es bereits eine christliche Gemeinde und in der Stadt und sandte immer wieder Bischöfe zu den Konzilen. Die Stadt fiel aber auch der Plünderung der Goten zum Opfer und konnte sich davon nie wieder richtig erholen. Trotzdem war die Stadt in byzantinischer Zeit Bischofssitz.

Artemistempel:

Vitruv beschreibt die Erfindung des Pseudodipteros und schreibt die erstmalige Umsetzung dieser Tempelform dem Artemis Tempel in Magnesia am Mäander zu. Als Architekt nennt er Hermogenes von Alabanda. Es handelt sich um einen Tempel mit 8x15 Säulen. Die innere Säulenreihe fehlt, womit zwischen Ringhalle und Naos recht viel Platz stehen bleibt. Im Inneren befand sich eine Statue der Artemis, die auf einem Podium stand, das noch heute zu sehen ist. Der ursprüngliche Tempel wurde mit den heuten noch bestehenden Tempelresten überbaut und kann daher nicht mehr rekonstruiert werden. Vermutet wird aber ein normaler Peripteros mit 6 Frontsäulen aus dem 6. Jahrhundert v. Christus. In einem Zeitalter mit gewaltigen Dipteroi (Samos, Ephesos und Didyma) eine Seltenheit. Westlich vom Altar

Im Jahr 206 kam es in diesem Tempel zu einer Erscheinung der Artemis, die befahl, dass alle 5 Jahre Festspiele stattfinden müssen. In eben diesem Jahr wurden alle, was Rang und Namen hatte eingeladen. Die Einladungen und 26 Antworten fanden sich auf Wandquadern der Westhalle der Agora. 50 Jahre später mussten die Magnesier erneut für dieses Fest werben – es scheint daher nicht wirklich von großem Interesse gewesen zu sein. Aus Anlass der ersten Spiele wurde der Artemistempel auch neu gebaut. Aufzeichnungen darüber gibt es keine. Erst aus dem Jahr 130 gibt es eine Urkunde, die von der Aufstellung einer hölzernen Statue der Artemis im Tempel berichtet. Man kann also von einer Bauzeit von über 70 Jahren ausgehen. Der Architekt, Hermogenes, scheint den Abschluss nicht mehr erlebt zu haben.

Zeustempel:

Es handelt sich um einen kleinen marmornen Tempel ohne Ringhalle. An der Front sind vier Säulen, beim Opisthodom nur zwei Säulen. Bei vielen kleinen Tempel der hellenistischen Zeit kann man diese Form finden u.a. Naiskos im Didymaion, Zeustempel in Priene. Der Pronaos hat einen genau quadratischen Grundriss. In der Cella selber fanden sich Trümmer einer Zeusstatue. Mit dem Bau wurde wahrscheinlich nach 197 begonnen. Der Architekt ist nicht bekannt. Es wird aber Hermogenes vermutet, da auch dieser Tempel wie all seine anderen Tempel, die man ihm definitiv zuschreiben kann, in allen Proportionen die gleichen Maße aufweisen z.B. isst die Höhe der Säulen bei seinen Tempeln immer 9,5 Mal so hoch wie das Intercolumnium.[14]

Der Platz vor dem Artemistempel wurde gepflastert und wir wohl als Versammlungsplatz genützt worden sein. Eine der Hallen, die um den Artemistempel gebaut waren, wurde in späterer Zeit zu Latrinen umgebaut. Die Toilettenanlage bot 32 Menschen Platz.

Dahinter folgt die eigentliche Agora, die mit ihren 41 Säulen und 26000m² zu den größten Marktplätzen in der Türkei zählt. Hier stand auch der Zeustempel.

Es wurde auch ein Haus gefunden, in dem sich eine Hypokaustenheizung nachweisen lässt. Es besteht aus 6 Räumen.

Weitere Reste der Stadt sind das Gymnasion und das Theater.

Euromos

Bei diesem Tempel handelt es sich um einen korinthischen Tempel, der Zeus geweiht war. Er stammt aus dem 2. Jahrhundert vor Christus. 16 Säulen stehen noch aufrecht. Viele dieser Säulen tragen Stifterinschriften – ein Phänomen, das in der Türkei weit verbreitet war. So gab es beispielsweise auch Stifterinschriften am Mausoleum von Halikarnassos: Dort waren die bekanntesten Künstler ihrer Zeit an dem Bau beteiligt. Es ist also durchaus Gang und Gäbe, dass Tempeln in der damaligen Zeit Gemeinschaftswerke gewesen sind. Mehrfach fand man auch das Zeichen der Doppelaxt – es scheinen hier also auch Künstler der benachbarten Stadt Labraunda mitgewirkt zu haben.

[...]


[1] Her. V, 119

[2] Akurgal, Ancient, 245

[3] Akurgal, 78

[4] Akurgal, Ancient, 234

[5] Str. XIV, 649

[6] Str. XIV 636

[7] Peschlow, 30

[8] Akurgal, Ancient, 240

[9] Peschlow, 31

[10] Peschlow, 39

[11] Akurgal, Ancient, 177

[12] Her. III, 39

[13] Gruben, 423

[14] Gruben, 426

Final del extracto de 28 páginas

Detalles

Título
Archäologische Perlen. Kleiner Reiseführer durch die Westtürkei, den Peloponnes und Kreta
Curso
Vortrag
Autor
Año
2014
Páginas
28
No. de catálogo
V296239
ISBN (Ebook)
9783656942856
ISBN (Libro)
9783656942863
Tamaño de fichero
517 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
archäologische, perlen, kleiner, reiseführer, westtürkei, peloponnes, kreta
Citar trabajo
Dr. Sigrid Vollmann (Autor), 2014, Archäologische Perlen. Kleiner Reiseführer durch die Westtürkei, den Peloponnes und Kreta, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/296239

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