An der Schwelle des Übergangs von der feudalabsolutistischen zur bürgerlichen Gesellschaft vollzog sich eine anthropologische Wende: der Mensch in seiner Ganzheit beginnt sich selbst zu reflektieren und als Subjekt zu erkennen. Damit einher gingen neue Liebes- und Geschlechterkonzepte, die in der Literatur des 18. Jahrhunderts als anthropologische Folgen reflektiert wurden und Änderungen der Liebes- und Geschlechtersemantik nach sich zogen. Wielands Werk Musarion von 1768, ist medialer Ausdruck bzw. eine „Vorahmung“ dieser Mentalitätsänderung, der Ablösung der alten Ordnung in Liebes- und Geschlechterbeziehungen.
Meine Fragestellung lautet daher: Wie sind die literarisch-philosophischen Konzeptionen von Liebe und Geschlecht in Wielands Musarion gestaltet und worin besteht ihre spezifische Modernität?
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1 Dichtungshintergrund
1.1 Liebes- und Geschlechterdiskurs im 18. Jahrhundert
1.2 Wielands Weltbild und sein Stilideal
2 Konzeptionen von Liebe und Geschlecht
2.1 Erotische Aufklärung
2.2 Ansätze negativer Andrologie und Aufwertung von Weiblichkeit
3 Modernität des literarischen Dichtungsprogramms
3.1 Gattungsmischung
3.2 Nutzbarmachen des Galanten für die Schwärmerkritik
3.3 Funktionen des mythologischen Programms
Resümee
Literaturverzeichnis
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