Direkt auf der ersten Seite seiner aktuellen Buchveröffentlichung fragt Oliver Geisselhart den Leser nach dessen persönlicher Erfahrung mit der Schule: „Haben Sie dort denn überhaupt gelernt, WIE Sie lernen sollen? Also, wir nicht. Wir wussten nur, DASS wir lernen sollten. Aber eben nicht, WIE. Und so geht es 99,9 Prozent aller Menschen im deutschsprachigen Raum“ (Geisselhart 2012, S. 5). Der nicht nur an dieser Stelle konstatierten Leerstelle begegnet der Autor anschließend in seinen Produkten (Bücher, CD-ROMs, Audio-Books, Videos) und Veranstaltungen, indem er sich bzw. seine alternativen Zugänge zu einem hervorragenden Gedächtnis empfiehlt. Dieser Spur möchte die vorliegende Arbeit nachgehen.
Das Thema der vorliegenden Hausarbeit sind entsprechend die Mnemotechniken in der Ausprägung, wie sie der sogenannten „Geisselhart-Technik“ zugrunde liegen. Diese Spezifizierung ist erforderlich, da zwar auch Techniken anderer Autoren bzw. Gedächtnistrainer sehr ähnlich funktionieren und in der Regel auf die gleichen historischen Wurzeln zurückgreifen. Dennoch liegen zum einen graduelle technische Unterschiede vor, und darüber hinaus ist die wohl ebenfalls von Autor zu Autor unterschiedliche wissenschaftsbasierte Verargumentierung der Techniken hier von Interesse.
Kapitel 2 beschreibt drei der Techniken aus dem Repertoire Geisselharts. Kapitel 3 stellt Erkenntnisse aus der Hirnforschung vor, die den beschriebenen Techniken zugrunde liegen. Dabei kommen sowohl der Autor selbst (mit seiner mehr popularwissenschaftlichen Art der Darstellung) als auch diejenigen Vertreter einer vergleichsweise jungen wissenschaftlichen Disziplin zu Wort, die das Lehren und Lernen neurobiologisch betrachten, um es anschließend konsequent pädagogisch zu interpretieren – also eine neurodidaktische Blickrichtung einnehmen.
Das vierte Kapitel fragt nach möglichen Einsatzbereichen der vorgestellten Techniken im schulischen Bereich. Die Hauptadressaten der Publikationen Geisselharts sind, zumindest ausdrücklich, nicht etwa Schüler und/oder Lehrer. Dennoch steht zu erwarten, dass aufgrund der in Aussicht gestellten Steigerung der Lerneffektivität auch gerade für diese (Zielgruppen) Nützliches in den Ausführungen des Bestsellerautors zu finden sein wird.
Zwei Thesen versuchen am Ende dieses Kapitels die Synthese von Geisselhart-Technik, neurowissenschaftlichen Erkenntnissen und schulisch-didaktischen Aspekten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Beschreibung der Mnemotechniken
- Die Kettentechnik
- Die Zahlensymbole der Geisselhart-Technik
- Namen und Gesichter sowie Fachbegriffe/Vokabeln merken
- Neurowissenschaftliche Bezüge
- Inhalte länger aus dem Gedächtnis abrufen können
- Motivierende Erfolgserlebnisse und positive Emotionen
- Das Priming-Gedächtnis
- Mnemotechniken in der Schule?
- Vorüberlegungen
- Thesen zu möglichen Schnittstellen zur Geisselhart-Technik
- Entlastung des Gehirns
- Erhöhung von Lern- und Gedächtnisleistungen?
- Fazit
- Bildteil
- Literatur-, Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit Mnemotechniken, insbesondere im Kontext der sogenannten „Geisselhart-Technik“. Sie analysiert die Funktionsweise dieser Techniken, beleuchtet deren neurowissenschaftliche Bezüge und diskutiert mögliche Einsatzbereiche im schulischen Kontext. Das Ziel ist es, die Geisselhart-Technik in ihrer Relevanz für das Lernen und Lehren zu evaluieren.
- Beschreibung und Analyse der Mnemotechniken der Geisselhart-Technik
- Neurowissenschaftliche Grundlagen des Gedächtnisses und der Lernprozesse im Zusammenhang mit den Techniken
- Potenzial und Herausforderungen der Anwendung von Mnemotechniken im schulischen Unterricht
- Kritische Auseinandersetzung mit den Ansätzen und Argumenten von Oliver Geisselhart
- Synthese von neurowissenschaftlichen Erkenntnissen, didaktischen Prinzipien und der Geisselhart-Technik
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 präsentiert drei Mnemotechniken aus dem Repertoire von Oliver Geisselhart, die anhand von Beispielen und Funktionsweisen erläutert werden. Kapitel 3 beleuchtet die neurowissenschaftlichen Grundlagen, die den Techniken zugrunde liegen, und bezieht sich dabei auf Erkenntnisse aus der Hirnforschung. Kapitel 4 diskutiert mögliche Einsatzbereiche der Techniken im schulischen Kontext und analysiert deren Potenzial sowie Herausforderungen. Die Arbeit endet mit einem Fazit, welches die Ergebnisse zusammenfasst und einen Ausblick auf weitere Forschungsfragen gibt.
Schlüsselwörter
Mnemotechniken, Geisselhart-Technik, Gedächtnistraining, Neurodidaktik, Lernen und Lehren, Schulische Anwendung, Hirnforschung, Gedächtnisprozesse, Lerneffektivität.
- Arbeit zitieren
- Thomas Lappe (Autor:in), 2012, Mnemotechniken innerhalb der „Geisselhart-Technik“. Neurowissenschaftliche Bezüge und schulisch-didaktische Perspektiven, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/299548