In Timms Morenga wird die Aufarbeitung eines geschichtlichen Ereignisses angestrengt, für das die Deutsche Bundesregierung bis heute keine Verantwortung übernimmt: den Krieg gegen und den Genozid an den Herero und Nama.
In dieser Arbeit wird im theoretischen Teil (Kapitel 2) kurz dargestellt, wie Geschichte, Gedächtnis und Identität ineinandergreifen und inwiefern literarische Geschichtsschreibung auf Erinnerungsprozesse Einfluss nehmen kann. In der Textanalyse (Kapitel 3) wird am Beispiel des Romans Morenga beleuchtet, wie genau Uwe Timm Geschichtsschreibung und -erinnerung hinterfragt und auf diese Weise Erinnerungssprozesse anstößt, die zu einer Neubewertung von individueller, kommunikativer und letztlich kultureller Geschichtserinnerung führt. Abschließend werden die gewonnenen Erkenntnisse zusammenfasst.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichte, Gedächtnis und Identität
- Literarische vs. historische Geschichtsschreibung
- Literarische vs. historische Wahrheit
- Uwe Timm Morenga
- Die drei Funktionen der Geschichtsschreibung
- Morenga als kritisch-aufklärender Text
- Morenga als moralisch-erinnernder Text
- Morenga als heroisch-erinnernder Text
- Dokumente - der Stoff aus dem Geschichte gemacht wird
- Juxtaposition faktischer Dokumente in Zwei Positionen.
- Juxtaposition fiktiver und faktischer Dokumente in Tanzen
- Die drei Funktionen der Geschichtsschreibung
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der literarischen Geschichtsschreibung am Beispiel von Uwe Timms Roman „Morenga“. Der Fokus liegt darauf, wie Timm in seinem Werk die Aufarbeitung des deutschen Kolonialismus und des Genozids an den Herero und Nama in Deutsch-Südwestafrika (dem heutigen Namibia) thematisiert. Der Roman wird als Beispiel für die kritische Auseinandersetzung mit der deutschen Vergangenheit und die Rolle der literarischen Geschichtsschreibung bei der Erinnerung an historische Ereignisse betrachtet.
- Die Verbindung von Geschichte, Gedächtnis und Identität
- Die Rolle der literarischen Geschichtsschreibung in der Erinnerungskultur
- Die kritische Auseinandersetzung mit der deutschen Kolonialgeschichte
- Die Aufarbeitung des Genozids an den Herero und Nama
- Die Bedeutung von Dokumenten in der Geschichtsschreibung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den historischen Kontext des Romans „Morenga“ dar und erläutert die aktuelle Debatte um die deutsche Aufarbeitung des Kolonialismus in Namibia. Sie zeigt, wie Timm mit seinem Roman die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit betont. Das zweite Kapitel beleuchtet die Beziehung zwischen Geschichte, Gedächtnis und Identität und untersucht, wie die literarische Geschichtsschreibung auf Erinnerungsprozesse Einfluss nehmen kann. Das dritte Kapitel analysiert den Roman „Morenga“ und zeigt auf, wie Timm durch die Verwendung verschiedener literarischer Mittel die Aufarbeitung des Genozids an den Herero und Nama vorantreibt. Die Zusammenfassung fasst die gewonnenen Erkenntnisse zusammen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen der literarischen Geschichtsschreibung, des kollektiven Gedächtnisses, der Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte, des Genozids an den Herero und Nama, der Verwendung von Dokumenten in der Literatur und der Rolle der Erinnerungskultur.
- Citar trabajo
- Andrea Hahnfeld (Autor), 2015, (An)Schreiben gegen das Vergessen. Literarische Geschichtsschreibung und ihr Beitrag zur Geschichtserinnerung am Beispiel von Uwe Timms "Morenga", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/300012