Das hier zu behandelnde Werk Feuerbachs, das Wesen des Christentums, entstanden um 1841, fällt in eine Zeit in der es ein breites Bestreben gab, den Hegelschen Idealismus zu überwinden. Auch dieses Werk stellt stückweit eine Kritik des Hegelschen Geistbegriffs und der auf seiner Basis vollzogenen Idealsynthese der kulturellen Formen, wie Religion, Kunst, Wissenschaft usw. dar. Diese und vor allem die Religion will er wieder als eigenständige Sphäre aus der Geistsynthese lösen und sie als Objektivationen des Menschen dem Menschen zurückgeben. Es geht ihm um realistische Anthropologie statt absoluter Philosophie. Der Mensch wird bei ihm an die Stelle Gottes oder des Geistes gesetzt.
Während Hegel das menschliche Bewusstsein als Ausdruck des sich objektivierenden Geistes verstand, will Feuerbach nun den Menschen an die Basis, ins Zentrum seiner Phil setzten und betrachtet den Geist, bzw. die Götter als Objektivation des menschlichen Wesens.
Hegel habe seine Sinne nicht benutzt und eine sinnlose Phil voller Abstraktionen geschaffen, die dem realen Leben, dem wirklichen Dasein nicht gerecht werde. Feuerbach geht es um die Erfassung der natürlichen Realität mittels der sinnlichen Anschauung. Diese müsse die Grundlage einer vernünftigen, realitätsbezogenen Phil sein, die nach realen Ursachen weltlicher Erscheinungen zu fragen habe. Er will eine empirische Erfassung der Natur betreiben. Eine solche Phil würde die Willkürherrschaft der absoluten Phil über die Fakten des Lebens durch die
Inhaltsverzeichnis
- Feuerbach in der Abgrenzung zu Hegel
- Die Sozialität des Menschen
- Die Sinnlichkeit des Menschen
- Feuerbachs allgemeiner Umgang mit Religion
- Die Verzerrung und Entfremdung in und durch die Religion
- Der Mensch und sein Gattungswesen
- Das Arbeitsprinzip des Wesen des Christentums
- Das,,Wesen des Christentums“ allgemein
- Beispiel aus der christlichen Dogmatik
- Konklusionen
- Das wesentlich Individualistische des Christentums
- Welt- und Leibverneinung und die Weltflucht des Christentums
- Der Ursprung der Religion, die Kluft zwischen Individuum und Gattung, der Druck des Lebens
- Der Wandel in Feuerbachs Ansichten
- Feuerbach und Hegel
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Prüfungsarbeit untersucht Feuerbachs Werk "Das Wesen des Christentums" und analysiert dessen Kritik am Hegelschen Idealismus sowie die daraus resultierende anthropologische Grundlegung.
- Kritik des Hegelschen Geistbegriffs
- Die Bedeutung der menschlichen Sinnlichkeit und Sozialität
- Entfremdung und Verzerrung in der Religion
- Das menschliche Gattungswesen und seine Bedeutung für die Philosophie
- Feuerbachs Kritik an der Weltflucht des Christentums
Zusammenfassung der Kapitel
Feuerbach in der Abgrenzung zu Hegel
Dieser Abschnitt beleuchtet Feuerbachs Kritik am Hegelschen Idealismus und die Abgrenzung zu dessen Geistbegriff. Feuerbach plädiert für eine realistische Anthropologie, die den Menschen an die Stelle Gottes setzt und die Religion als Objektivation des menschlichen Wesens begreift.
Die Sozialität des Menschen
Feuerbach betont die Bedeutung der Sozialität für das menschliche Wesen. Er argumentiert, dass Selbstbewusstsein als Bewusstsein der eigenen Gattung und des menschlichen Wesens verstanden werden muss. Die Vollkommenheit des Menschen offenbart sich in der Gesamtheit der Menschheit.
Die Sinnlichkeit des Menschen
Feuerbach betont die Wichtigkeit der menschlichen Sinnlichkeit und kritisiert die Verwerfung der irdischen Sinnlichkeit durch das Christentum. Er argumentiert, dass die Sinne dem Menschen die Realität zugänglich machen und im Prozess des Erkennens Priorität haben.
Schlüsselwörter
Feuerbach, Hegelscher Idealismus, anthropologische Grundlegung, Sinnlichkeit, Sozialität, Religion, Gattungswesen, Entfremdung, Weltflucht, Christentum.
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- Simon Knopf (Autor), 2006, Feuerbachs "Wesen des Christentums" und seine Religionskritik, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/300274