Energie ist ein integraler Bestandteil unseres Alltags. Erdöl und Erdgas sind unsere entscheidenden Energieträger und stehen daher stets im Mittelpunkt der Energiedebatten. Durch die steigende Nachfrage ist es daher für energiereiche Staaten immer verlockender geworden, Öl und Gas als strategische Druckmittel zu nutzen. Dies gilt auch für Russland.
Aufgrund der weltweit sinkenden Wirtschaftskraft und dem damit verbundenen geringeren Bedarf an Energie, sind in der internationalen Finanz‐ und Wirtschaftskrise jedoch die Energiepreise gefallen.
Anhand dieser Krise wird beschrieben, wie sich ein fallender Ölpreis und eine sinkende Nachfrage auf die russische Wirtschaft auswirken können. Anschließend wird Russlands Verhalten gegenüber internationalen und supranationalen Abkommen aufgezeigt, um die korrelierenden Interessen Russlands als Energieexportland gegenüber den Energieimporteuren der EU aufzuzeigen.
Anhand ausgewählter russischer Erdgasförderungs‐ und Pipelineprojekte wird dargestellt, wie Gazprom seine mittel‐ und langfristigen Handlungsstrategien und Ziele in die Praxis umsetzt. Zudem soll dem Leser zusätzlich zu den Informationen über bestehende Pipelines ein kurzer Einblick in die Energiesicherheitsbestrebungen der EU aufgrund der Gasstreitigkeiten zwischen Russland und den Transitstaaten gewährt werden. Zudem soll geklärt werden, welche Aussichten auf Erfolg diesen zugrunde liegen. Das Hauptaugenmerk wird in dieser Arbeit wird auf den russischen Gashandel gelegt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Russland ein Ressourcenstaat?
- 2.1 Ressourcenfluch bzw. „Dutch Disease“
- 2.2 Umgang mit den Einnahmen aus dem Ressourcensektor
- 2.3 Krisenanfälligkeit bei sinkenden Ölpreisen auf dem Weltmarkt
- 3. Russland und internationale Abkommen
- 3.1 Russland und die WTO
- 3.2 Die Sehnsucht der Europäer nach Reziprozität
- 3.3 Streitpunkte des Energiecharta-Vertrags
- 3.4 Zukunftsprojekt Energiechart-light oder plus?
- 4. Russlands Gasvorkommen und Projekte
- 5. Politik mit der Pipeline
- 5.1 Pipelines und Probleme – Pipelines und Interessen
- 5.2 Diversifizierungsmaßnahme Nabucco – Marktbeherrschungsmaßnahme South-Stream
- 5.3 Die North-Stream-Pipeline
- 6. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle Russlands als Energiegroßmacht, insbesondere im Kontext des internationalen Öl- und Gashandels. Sie analysiert die Vor- und Nachteile des Ressourcenreichtums für Russland und beleuchtet die Strategien des Landes zur Sicherung seiner Energieinteressen auf internationaler Ebene.
- Russlands Status als Ressourcenstaat und die damit verbundenen Herausforderungen
- Russlands Umgang mit internationalen Abkommen und die Beziehungen zur EU
- Die Rolle von Gazprom und die Strategien zur Marktbeherrschung im Erdgassektor
- Die Bedeutung von Pipelines als geopolitisches Instrument
- Die Auswirkungen von sinkenden Ölpreisen auf die russische Wirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung betont die essentielle Rolle von Erdöl und Erdgas in der globalen Wirtschaft und die zunehmende Bedeutung von Energiesicherheit. Sie führt in die Thematik ein, indem sie auf die strategische Nutzung von Ressourcen durch energiereiche Staaten, insbesondere Russland, hinweist. Die Arbeit beabsichtigt, sowohl die Vorteile als auch die Nachteile dieses Ressourcenreichtums zu beleuchten und Russlands Verhalten im internationalen Kontext zu analysieren, insbesondere im Hinblick auf die sinkenden Energiepreise und die Beziehungen zur EU.
2. Russland ein Ressourcenstaat?: Dieses Kapitel untersucht, inwieweit Russland als Ressourcenstaat klassifiziert werden kann. Es wird hervorgehoben, dass Russland sich von reinen Rohstoffexportländern unterscheidet, da es einen erheblichen Teil seiner Ressourcen im Inland verarbeitet. Trotzdem wird der starke staatliche Einfluss auf den Energiesektor, insbesondere durch Gazprom und Rosneft, und die damit verbundene Bevorzugung staatlicher Unternehmen gegenüber ausländischen Investoren, deutlich gemacht. Die geringe Steuerzahlung von Gazprom im Vergleich zu den Ölfirmen und die staatliche Preiskontrolle für Erdgas im Inland werden als weitere Indizien für die bedeutende Rolle des Staates im Energiesektor dargestellt. Die Diskussion über strategische Sektoren und die damit verbundenen Beschränkungen für ausländische Investitionen unterstreicht die Bedeutung des Ressourcensektors für die russische Wirtschaft und sein Gewicht im BIP und den Gesamtexporten.
3. Russland und internationale Abkommen: Dieses Kapitel analysiert Russlands Positionierung gegenüber internationalen und supranationalen Abkommen, insbesondere im Kontext der WTO und des Energiecharta-Vertrags. Es beleuchtet die unterschiedlichen Interessen Russlands als Energieexporteur und die Energieimporteure der EU. Die "Sehnsucht der Europäer nach Reziprozität" wird in Bezug auf die Energiepolitik diskutiert, und die Streitpunkte im Energiecharta-Vertrag werden erörtert. Die Kapitel untersucht, wie Russland seine Energievorräte als strategisches Instrument einsetzt, um seinen internationalen Einfluss zu stärken.
4. Russlands Gasvorkommen und Projekte: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die russischen Gasvorkommen und relevante Projekte. Es geht detailliert auf die Ressourcen ein und analysiert die Bedeutung der Gasreserven für die russische Energiepolitik.
5. Politik mit der Pipeline: Dieses Kapitel analysiert die Bedeutung von Pipelines als Instrument der russischen Energiepolitik. Es beleuchtet die verschiedenen Pipelineprojekte (z.B. Nabucco, South-Stream, Nord Stream) und deren strategische Bedeutung für Russland, sowie die damit verbundenen Interessen und Probleme. Der Fokus liegt auf der Marktbeherrschung und der Diversifizierung der Lieferwege. Die Gasstreitigkeiten mit Transitstaaten und die daraus resultierenden Energiesicherheitsbestrebungen der EU werden ebenfalls diskutiert.
Schlüsselwörter
Russland, Energiepolitik, Ressourcenstaat, Gazprom, Öl, Gas, Pipelines, internationale Abkommen, WTO, Energiecharta-Vertrag, Energiesicherheit, Marktbeherrschung, geopolitische Strategien, EU.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Russland als Energiegroßmacht
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Rolle Russlands als Energiegroßmacht im internationalen Öl- und Gashandel. Sie analysiert die Vor- und Nachteile des russischen Ressourcenreichtums und beleuchtet die Strategien des Landes zur Sicherung seiner Energieinteressen auf internationaler Ebene, insbesondere im Kontext sinkender Energiepreise und der Beziehungen zur EU.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunkte: Russlands Status als Ressourcenstaat und die damit verbundenen Herausforderungen; den Umgang Russlands mit internationalen Abkommen und die Beziehungen zur EU; die Rolle von Gazprom und die Strategien zur Marktbeherrschung im Erdgassektor; die Bedeutung von Pipelines als geopolitisches Instrument; und die Auswirkungen sinkender Ölpreise auf die russische Wirtschaft.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Russland als Ressourcenstaat, Russland und internationale Abkommen, Russlands Gasvorkommen und Projekte, Politik mit der Pipeline und Resümee. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detailliert beschrieben.
Welche Aspekte werden im Kapitel "Russland ein Ressourcenstaat?" behandelt?
Dieses Kapitel untersucht die Klassifizierung Russlands als Ressourcenstaat. Es betrachtet die Verarbeitung von Ressourcen im Inland, den staatlichen Einfluss auf den Energiesektor (Gazprom, Rosneft), die Steuerzahlung von Gazprom, die staatliche Preiskontrolle für Erdgas und die Beschränkungen für ausländische Investitionen. Die Bedeutung des Ressourcensektors für das BIP und die Exporte wird ebenfalls beleuchtet.
Was wird im Kapitel "Russland und internationale Abkommen" diskutiert?
Dieses Kapitel analysiert Russlands Position in Bezug auf internationale Abkommen (WTO, Energiecharta-Vertrag) und die unterschiedlichen Interessen Russlands und der EU. Die "Sehnsucht der Europäer nach Reziprozität" und die Streitpunkte im Energiecharta-Vertrag werden erörtert, ebenso wie die Nutzung von Energievorräten als strategisches Instrument zur Stärkung des internationalen Einflusses.
Welche Rolle spielen Pipelines in der russischen Energiepolitik (Kapitel 5)?
Kapitel 5 analysiert Pipelines als Instrument der russischen Energiepolitik. Es beleuchtet verschiedene Projekte (Nabucco, South-Stream, Nord Stream), deren strategische Bedeutung, Interessen und Probleme, die Marktbeherrschung, die Diversifizierung der Lieferwege und die Gasstreitigkeiten mit Transitstaaten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Russland, Energiepolitik, Ressourcenstaat, Gazprom, Öl, Gas, Pipelines, internationale Abkommen, WTO, Energiecharta-Vertrag, Energiesicherheit, Marktbeherrschung, geopolitische Strategien, EU.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
(Die konkreten Schlussfolgerungen sind nicht explizit in der gegebenen HTML-Struktur enthalten, sondern wären im Resümee-Kapitel zu finden.) Die Arbeit analysiert die komplexe Beziehung zwischen Russlands Ressourcenreichtum, seiner Energiepolitik und seinen internationalen Beziehungen. Das Resümee fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen.
- Citation du texte
- Bettina Kleber (Auteur), 2010, Energie mit Strategie. Internationale Abkommen und Projekte zu Russlands Gasvorkommen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/300389