Die Frage, ob homosexuelle Paare heiraten dürfen, ist eine Frage, die nach wie vor für viel Aufsehen, viel Zustimmung, aber auch für viel Empörung sorgen kann. Für den Diskurs ist es bemerkenswert zuträglich, sich der Position Kants zur Sexualität, zur Ehe und zur Homosexualität zu widmen, wobei vorangestellt werden muss, dass es sich um eine Überdehnung von Kants theoretischem Grundbestand handelt.
Kant hatte sich zwar mit der Homosexualität befasst, diese aber – dem Zeitgeist entsprechend – recht schnell und oberflächlich abgelehnt. Bei den Argumenten, deren er sich bedient, handelt es sich um solche, die in entsprechenden zeitgenössischen Diskursen auftauchen. Er argumentiert mit dem Zweck der Fortpflanzung, sowie der daraus resultierenden, vermeintlichen Unnatürlichkeit der Homosexualität. Allgemein geht es um Kants Ansicht darüber, welche Pflichten der Mensch sich selbst gegenüber, um genauer zu sein darum, welche Pflichten er seinem animalischen Wesen gegenüber hat und welche Laster er diesem gegenüber begehen kann. Mithilfe der kantischen Ethik lassen sich eben diese recht wirksam entkräften.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sexualität bei Kant
- Heterosexualität
- Homosexualität
- Sexualität zwischen Notwendigkeit und Pflichtverletzung
- Die Ehe als Notwendigkeit
- Zweck der Sexualität
- Unnatürlichkeit als Begründung
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text untersucht Kants Position zur Sexualität, insbesondere zur Homosexualität, und analysiert, ob seine Argumente konsistent mit seiner allgemeinen Ethik sind.
- Kants Unterscheidung zwischen natürlicher Heterosexualität und unnatürlicher Homosexualität
- Die Rolle der Fortpflanzung in Kants Sexualphilosophie
- Die Bedeutung der Ehe in Kants Ethik
- Kritik an Kants Argumentation über die Unnatürlichkeit von Homosexualität
- Die Anwendung des kategorischen Imperativs auf sexuelle Beziehungen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und stellt Kants Position zur Sexualität im Allgemeinen dar. Es werden die zentralen Argumente und die wichtigsten Quellen beleuchtet. Kapitel 2 fokussiert auf die Unterscheidung zwischen Hetero- und Homosexualität bei Kant. Es werden Kants Definitionen und seine kritischen Ansichten zu beiden Formen der Sexualität dargestellt.
Kapitel 3 geht tiefer auf die Notwendigkeit der Ehe und den Zweck der Sexualität bei Kant ein. Es werden Kants Argumente für die Unnatürlichkeit der Homosexualität im Kontext seiner allgemeinen Ethik beleuchtet.
Schlüsselwörter
Kant, Sexualität, Homosexualität, Heterosexualität, Ehe, Pflicht, Natur, Unnatürlichkeit, kategorischer Imperativ, Fortpflanzung, Menschenliebe, animalische Bedürfnisse, moralische Vernunft.
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- David Kühlcke (Autor), 2015, Kant über (Homo-)Sexualität. Inkonsistenzen in der Kantischen Argumentation, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/300607