Leseprobe
Inhalt
Darstellungsverzeichnis... III
Verzeichnis der Praxisbeispiele... III
Abkürzungsverzeichnis...IV
1 Einleitung...1
2 Corporate Responsibility-Begrifflichkeit in der Literatur... 2
2.1 Definitionen und Begrifflichkeiten... 2
2.2 Aufgaben des Corporate Responsibility Managements... 3
3 Corporate Responsibility in der Beschaffung... 5
3.1 Der Beschaffungsprozess in acht Schritten... 5
3.2 Ansatzpunkte für Corporate Responsibility-Maßnahmen im Prozess... 5
4 Etablierte Corporate Responsibility Ansätze im Beschaffungsmanagement... 7
4.1 Codes of Conduct... 7
4.2 Lieferantenzertifizierung... 8
4.3 Öko- und Soziallabels... 10
5 Beschaffungsnahe Corporate Responsibility Trends... 11
5.1 CSR 2.0... 11
5.2 Reifegradmodell...13
5.3 Shared Value... 15
6 Zusammenfassung und Ausblick... 18
Literaturverzeichnis... V
Darstellungsverzeichnis
Darstellung 1: Führungsziele für das CR-Management 3
Darstellung 2: Umsetzungsgrad und Bedeutung von CR-Themen. 4
Darstellung 3: Die Schritte des Beschaffungsprozesses mit Ansatzpunkten für CR.. 5
Darstellung 4: Beschränkungen von CR Maßnahmen erster Generation. 11
Darstellung 5: Die fünf Prinzipien der CSR 2.0. 12
Darstellung 6: CSR-Reifegradpyramide. 14
Darstellung 7: Corporate Social Responsibility und Creating Shared Value im Vergleich. 16
Darstellung 8: Möglichkeiten zur Umsetzung von Shared Value im Unternehmen. 17
Verzeichnis der Praxisbeispiele
Praxisbeispiel 1: Codes of Conduct bei der Otto Group. 8
Praxisbeispiel 2: Lieferantenzertifizierung bei Miele. 9
Praxisbeispiel 3: Branchenspezifische Zertifizierung bei Rauch. 9
Praxisbeispiel 4: Environmental Product Declaration®: Ein ISO Typ III Zertifikat 10
Praxisbeispiel 5: Beschaffung nach CSR 2.0: Nachhaltige Fischprodukte bei Walmart 13
Praxisbeispiel 6: Die „fair living wages“-Initiative von HM als Beispiel proaktiver Umfeld-Gestaltung. 15
Abkürzungsverzeichnis
CR Corporate Responsibility
CRI Corporate Responsibility Index
CSR Corporate Social Responsibility
CSV Creating Shared Value
EPD Environmental Product Declaration
EMAS Eco Management and Audit Scheme
FSC Forest Stewardship Council
ISO International Organization for Standardization
MSC Marine Stewardship Council
NGO Non-Governmental Organization
PEFC Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes
1 Einleitung
Spätestens seit dem Einsturz des Rana Plaza Gebäudekomplexes in Bangladesch im Jahr 2013 ist in der breiten Öffentlichkeit ein Bewusstsein für die Auswirkungen des Konsums und dem ihm zugrundeliegenden wirtschaftlichen Handeln entstanden. Doch bereits vor dem Vorfall rückte das Thema der Corporate Responsibility (CR) kontinuierlich in den Fokus von Unternehmen. Der Menüpunkt „Nachhaltigkeit“ ist heute kaum noch von Webseiten großer Unternehmen wegzudenken. Jedoch lebt auch immer wieder Kritik an der Ernsthaftigkeit der Bemühungen und an der Wirksamkeit der Maßnahmen auf. [1]
Neben steigender Beachtung im Endverbraucherbereich ist erfolgreiches Corporate Responsibility Management häufig auch im Business-to-Business Bereich ein ausschlaggebender Faktor für den Unternehmenserfolg. Verfolgt ein Unternehmen dabei einen ganzheitlichen Ansatz, dürfen sich Betrachtungen und Maßnahmen nicht auf das Kerngeschäft beschränken. Vielmehr müssen weitere Bereiche entlang der Wertschöpfungskette mit einbezogen werden. Zu diesen zählt auch die Beschaffung, welche den Schwerpunkt dieser Arbeit bildet.
Ziel dieser Arbeit ist es zu zeigen, welche Ansätze für das CR-Management in der jüngeren Vergangenheit entwickelt wurden und welche Anwendungsmöglichkeiten es dafür im Beschaffungsprozess gibt. Zu diesem Zweck wird zunächst ein Überblick über Begriffe und Handlungsfelder aus dem Bereich der Corporate Responsibility gegeben. Anschließend wird aufgezeigt, an welchen Stellen im Beschaffungsprozess sich Ansatzpunkte für CR-Maßnahmen bieten. Darauf folgt ein Überblick über etablierte CR-Instrumente im Bereich der Beschaffung. Schließlich werden junge Ansätze und Denkweisen auf dem Feld der Corporate Responsibility vorgestellt und deren Bezug zur Beschaffung aufgezeigt.
2 Corporate Responsibility-Begrifflichkeit in der Literatur
2.1 Definitionen und Begrifflichkeiten
Für das Ausgabengebiet der Corporate Responsibility existiert keine international anerkannte Definition. Je nach Autor und Zweck der Publikation werden verschiedene Begriffe und Definitionen verwendet. Häufig ist beispielsweise von Corporate Social Responsibility (CSR), Social Responsibility, Corporate Citizenship und Corporate Governance zu lesen. Begriffe bezeichnen jeweils Teilaspekte der Verantwortungsbereiche eines Unternehmens, oder allgemeiner, einer Organisation. [2]
Eine in diesem Kontext häufig verwendete Definition stammt aus einer Mitteilung der Europäischen Kommission, die weiteren Gremien als Grundlage für die Arbeit mit dem Themengebiet der CSR dient. Sie definiert CSR als „die Verantwortung von Unternehmen für ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft“ [3] und präzisiert die Aussage im darauf folgenden Text weiter.
Eine weitere international anerkannte Definition stammt von der International Organization for Standardization (ISO). Diese ist im Leitfaden ISO 26000 veröffentlicht und definiert Social Responsibility als
„Verantwortung einer Organisation für die Auswirkungen ihrer Entscheidungen und Aktivitäten auf die Gesellschaft und Umwelt durch transparentes und ethisches Verhalten, das
· zur nachhaltigen Entwicklung, Gesundheit und Gemeinwohl eingeschlossen, beiträgt,
· die Erwartungen der Anspruchsgruppen berücksichtigt,
· anwendbares Recht einhält und im Einklang mit internationalen Verhaltensstandards steht, und
· in der gesamten Organisation integriert ist und in ihren Beziehungen gelebt wird“ [4]
Diese Definition kann als offener und weiter gefasst betrachtet werden, als jene der Europäischen Kommission. Dies zeigt sich bereits in der Bezeichnung „Social Responsibility“, die sich offenbar bewusst nicht nur auf „Corporations“ bezieht. So wird auch im Text nicht der Begriff des Unternehmens, sondern jener der Organisation verwendet.
Weiterhin hebt sich die Version der ISO von jener der EU durch die Einbeziehung weiterer Aspekte in den Definitionstext ab. Insbesondere sind dies die Einhaltung geltenden Rechts und der Einbezug von Interessengruppen, welche jedoch auch bei der Europäischen Kommission in den Erläuterungen zu finden sind. Zuletzt wird noch explizit die Integration der Thematik in die Unternehmenskultur genannt.
2.2 Aufgaben des Corporate Responsibility Managements
Trotz der unterschiedlichen verwendeten Begrifflichkeiten, lassen sich viele Überschneidungen in den einbezogenen Themengebieten erkennen. Diese lassen sich unter dem Begriff Corporate Responsibility zusammengefasst werden.
Aus den Definitionen lassen sich vier Führungsziele für das CR-Management eines Unternehmens ableiten:
Darstellung 1: Führungsziele für das CR-Management
[Dies ist eine Leseprobe. Grafiken und Tabellen sind nicht enthalten.]
Anhand dieser Ziele können Führungspersonen und Angestellte eines Unternehmens prüfen, ob sie im Sinne der CR handeln und ihre jeweilige Aufgabenerfüllung danach ausrichten. Dabei spielen verschiedene Themen eine Rolle, deren Umsetzung sich unterschiedlich komplex darstellt. Aus dem Corporate Responsibility Index der Bertelsmann Stiftung stammt Darstellung 2. Sie zeigt CR-Themen und ihre jeweilige Wichtigkeit für das Unternehmen sowie den durchschnittlich erreichten Grad der Umsetzung gemäß den an der Befragung teilnehmenden Unternehmen. Die Themen, denen eine höhere Bedeutung zugemessen wird, werden dabei in zwei Gruppen zusammengefasst. Es wird gefolgert, dass die Themen der sogenannten ersten Generation bereits weit verbreitet sind. Dazu trägt bei, dass die Verantwortlichen bei ihrer Umsetzung bereits auf eine Vielzahl etablierter Instrumente zurückgreifen können. [...]
[1] Vgl. Burckhardt (2013): Corporate Social Responsibility – Mythen und Maßnahmen, S. 1f.
[2] Vgl. Schneider (2012): Reifegradmodell CSR, S. 19f.
[3] Europäische Kommission (2011): EU-Strategie für soziale Verantwortung in Unternehmen, S. 7
[4] ISO 26000 (2010): Leitfaden zur gesellschaftlichen Verantwortung, S. 17