"Wir haben die famose Hexen Epoche in der Gesellschaft, die mir psychologisch noch lange nicht erklärt ist, diese hat mich aufmerksam und mir alles wunderbare verdächtig gemacht.“ (Johann Wolfgang von Goethe).
Auch heute können wir kaum verstehen, wie diese Massenverfolgungen ihren Lauf nehmen konnten. 1676 schrieb der damals 80-jährige Hermann Löher auf diese Ereignisse hin ein Buch, welches lange Zeit niemanden interessierte und somit schnell in Vergessenheit geriet. Dennoch erfreut sich dieses Werk heute großer Beliebtheit und wird als bedeutender Beitrag zur Geschichte der frühneuzeitlichen Hexenverfolgung wahrgenommen. Gemeint ist die "Hochnötige Unterthanige wemutige Klage der Frommen Unschültigen".
Ziel dieser Arbeit ist es, weitere Rückschlüsse über die Motivation Löhers, ein solches Werk zu verfassen, zu ziehen.
So lässt sich für diese Arbeit folgende Frage formulieren: Ist Löhers Klage wirklich als Anklageschrift gegen den Wahnsinn der Hexenverbrennungen mit der Absicht die Obrigkeiten auf eine Ungerechtigkeit innerhalb der Justiz aufmerksam zu machen, zu verstehen? Oder liegt hier vielmehr ein Schuldgeständnis vor und ein Versuch Löhers im hohen Alter und mit Blick auf ein nahendes Ende diese Ereignisse noch aufzuarbeiten und eine Art Beichte abzulegen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hintergrund des Werkes
- Zeitliche und gesellschaftliche Einordnung
- Hermann Löhers Vita – Hintergrund und Motivation seines Werkes
- Das Phänomen der Hexenverfolgungen
- Von Ketzerverfolgungen zu Hexenprozessen
- Verfahren und Rechtliche Basis
- Rheinbacher Hexenprozesse
- Gegner der Hexenverfolgungen
- Johann Weyer
- Friedrich Spee
- Hermann Löhers wehmütige Klage der frommen Unschüldigen – Das Werk
- Adressat, Aufbau und Stil
- Inhalt
- Die wehmütige Klage als Ego-Dokument
- Fazit
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Hermann Löhers „Wehmütige Klage der Frommen Unschüldigen“ im Kontext der frühneuzeitlichen Hexenverfolgungen. Ziel ist es, die Motivation des Autors, ein solches Werk zu verfassen, zu beleuchten und seinen Blickwinkel als Schöffe in Rheinbach in den Mittelpunkt zu stellen. Dabei wird die zeitliche und gesellschaftliche Einordnung des Werkes berücksichtigt und Löhers Werk im Kontext anderer Gegner der Hexenverfolgungen betrachtet.
- Analyse von Löhers Motivation zur Niederschrift der „Wehmütigen Klage“
- Einordnung des Werkes in den historischen Kontext der frühneuzeitlichen Hexenverfolgungen
- Vergleich mit anderen Gegnern der Hexenverfolgungen
- Beurteilung der „Wehmütigen Klage“ als Anklageschrift oder Schuldgeständnis
- Untersuchung der Rolle von Löhers persönlicher Erfahrung in Rheinbach
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Der Text stellt das Thema der Hexenverfolgungen im 17. Jahrhundert vor und hebt die Bedeutung von Hermann Löhers „Wehmütige Klage der Frommen Unschüldigen“ als Quelle für die Innensicht eines Schöffen hervor. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die Motivation des Autors und die Bedeutung seines Werkes im historischen Kontext zu erforschen.
- Hintergrund des Werkes: Dieses Kapitel beschreibt die Zeitliche und Gesellschaftliche Einordnung des Werkes. Es beleuchtet die Situation in Rheinbach zur Zeit der Hexenprozesse und die Lebensgeschichte Hermann Löhers, die seine Motivation zur Niederschrift des Werkes erklärt.
- Das Phänomen der Hexenverfolgungen: Dieses Kapitel behandelt die Entwicklung der Hexenverfolgungen vom Mittelalter bis zum 17. Jahrhundert, die Verfahren und die rechtliche Grundlage sowie die Situation in Rheinbach.
- Gegner der Hexenverfolgungen: Dieses Kapitel stellt andere prominente Kritiker der Hexenverfolgungen vor, wie Johann Weyer und Friedrich Spee, und setzt deren Werk in Relation zu Löhers „Wehmütigen Klage“.
- Hermann Löhers wehmütige Klage der frommen Unschüldigen – Das Werk: Dieses Kapitel analysiert Löhers Werk hinsichtlich seines Aufbaus, Stils und Inhalts. Es untersucht die „Wehmütige Klage“ als Ego-Dokument und beleuchtet die Sicht des Schöffen auf die Ereignisse in Rheinbach.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen der Hexenverfolgung, der Frühneuzeit, der Rechtsgeschichte, der Sozialgeschichte und der Geschichte der Konflikte in Rheinbach. Es werden die Werke Hermann Löhers und anderer Gegner der Hexenverfolgung, wie Johann Weyer und Friedrich Spee, analysiert und die Rolle der „Wehmütigen Klage“ als Ego-Dokument im historischen Kontext untersucht.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2014, Analyse von Hermann Löhers „Wehmütige Klage der Frommen Unschuldigen“. Eine Anklageschrift oder letzte Beichte?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/300905