In dieser Arbeit möchte ich Theoriebausteine über die Anerkennung verschiedenster Theoretiker zusammenführen und in einem weitergreifenden Schritt mit der pädagogischen Praxis verbinden. Zuerst wird der Anerkennungsbegriff erläutert, seine honnet'sche Untergliederung in Liebe, Recht und soziale Wertschätzung, sowie der der Anerkennung anhaftende Monismus näher beschrieben.
Die weiteren Bausteine erweitern sodann das erlangte Verständnis über Anerkennung durch Klärung der Dimensionen von: Gesellschaft, Missachtung der Anerkennung und den hieraus entstehenden Pathologien. Besonderes Augenmerk ist hier auf die Pathologien der Gegenwart gelegt. In einem letzten Theoriebaustein möchte ich die Scham in Verbindung zu verweigerter Anerkennung setzen.
Welche Konsequenzen hat dies für LehrerInnen und SchülerInnen und wie ist die Scham in Bezug zum Lernen zu setzen? Ich möchte bei all meiner Argumentation immer auch die päd. Praxis im Blick behalten, um zu sensibilisieren und die Bedeutung der Scham für das Lehren bzw. Lernen herausstellen. In einem letzten Schritt stelle ich dar, wie Scham abgewehrt werden kann und welche schulischen Konsequenzen sich ergeben, sprich, wie man von der Scham zur Anerkennung gelangt.
In einer abschließenden gut zu überblickenden Stellungnahme möchte ich nur wesentliche Aspekte dieser Arbeit herausgreifen. Wir haben gesehen, dass eine gesunde Identität im Zusammenwirken der drei Anerkennungssphären des Rechts, der Liebe und der sozialen Wertschätzung funktionieren kann. Da Honneth sich die Frage stellt, wie Gesellschaft möglich ist, sprich wie jeder mit jedem „gut auskommen kann“, so kann hier konstatiert werden: über die vorbehaltlose Anerkennung jeder anderen Person, diese Anerkennung ist nicht absolut ethisch-moralisch gemeint, sondern als konstitutive Bedingung von Gesellschaft mit seiner Vorstufe von Individuen als objektive Elemente. Damit ist schließlich jeder einzelne von uns (auch Institutionen) für unsere Gesellschaft verantwortlich, nämlich durch das Abgeben von Anerkennung an die Anderen ... ie vom Autor angesprochene institutionalisierte Sensibilität gegenüber hilfesuchenden Menschen fehlt leider viel zu oft und bedarf dringend einer Aufarbeitung durch Weiterbildung (zusätzlich vielleicht eine Art Institutionenphilosophie). Margalit spricht hier von Formen des Respekts und des Takts gegenüber den Subjekten und ihrer Selbstinterpretation als Subjekt. Erst hierdurch erlangen Institutionen und damit die Menschen die im ..
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Definition der Anerkennung
- Bedarfsklärung
- Anerkennung als sozialtheoretischer Leitbegriff
- Theoriebausteine der Anerkennung
- Der normative Monismus der Anerkennung
- Die Sphäre der Liebe
- Die Anerkennungssphäre des Rechts
- Die Anerkennungssphäre sozialer Wertschätzung
- Theoriebausteine des Subjekts
- Dimensionen des Selbstverhältnisses
- Theoriebausteine der Gesellschaft
- Missachtung der Anerkennung
- Theoriebaustein der Scham
- Definition Scham
- Aktuelle Forschungsergebnisse
- Wertschätzung von LehrerInnen
- Beschämung bei Kindern
- Schamabwehr
- Konsequenzen
- Von der Scham zur Anerkennung
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Arbeit zielt darauf ab, Theoriebausteine zur Anerkennung verschiedener Denker zusammenzuführen und in Verbindung mit der pädagogischen Praxis zu setzen. Der Schwerpunkt liegt auf der Erläuterung des Anerkennungsbegriffs, seiner honnet'schen Untergliederung und der damit verbundenen Herausforderungen. Die Arbeit analysiert außerdem die Dimensionen von Gesellschaft, Missachtung der Anerkennung und den daraus resultierenden Pathologien. Besonderes Augenmerk wird auf die Rolle der Scham in Bezug auf verweigerte Anerkennung und ihre Auswirkungen auf Lehrer und Schüler gelegt.
- Erläuterung des Anerkennungsbegriffs
- Analyse der honnet'schen Untergliederung von Anerkennung
- Die Auswirkungen von verweigerter Anerkennung
- Die Rolle der Scham in Bezug auf Anerkennung
- Die Relevanz von Anerkennung für die pädagogische Praxis
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung stellt die Zielsetzung der Arbeit vor und gibt einen Überblick über die behandelten Themen. Im zweiten Kapitel wird der Begriff der Anerkennung definiert und in verschiedene Varianten und Strömungen unterteilt. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Notwendigkeit, sich in der Pädagogik mit dem Konzept der Anerkennung auseinanderzusetzen. Hierbei wird der Mensch als soziales Wesen beschrieben, das positive Rückmeldung benötigt, um gedeihen zu können.
Kapitel 4 widmet sich den Theoriebausteinen der Anerkennung, darunter der normative Monismus, die Sphäre der Liebe, die Anerkennungssphäre des Rechts und die Anerkennungssphäre sozialer Wertschätzung. Kapitel 5 beschäftigt sich mit den Theoriebausteinen des Subjekts und den Dimensionen des Selbstverhältnisses. Kapitel 6 behandelt die Theoriebausteine der Gesellschaft und die Missachtung der Anerkennung, die zu verschiedenen Pathologien führen kann.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die zentralen Schlüsselbegriffe dieser Arbeit sind Anerkennung, Subjekt, Gesellschaft, Scham, Pädagogik, Theoriebausteine, honnet'sche Untergliederung, Missachtung der Anerkennung, Pathologien, Wertschätzung und Selbstreflexion.
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- Manuel Berg (Autor), 2014, Das Subjekt und seine Anerkennung. Theoriebausteine für die pädagogische Praxis, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/301292