In der Schule wird der Unterricht zunehmend von Unterrichtsstörungen belastet. In einer Schulklasse besteht die schwierigste pädagogische Aufgabe darin, die Disziplin herzustellen. Dies trifft besonders auf die Schülerinnen und Schüler bis zur zehnten Klasse zu. Das Problem ist, dass Lehrkräfte in der wissenschaftlichen Ausbildung an den Universitäten auf das Thema der Disziplin nur unzureichend vorbereitet werden. Der Schwerpunkt in der universitären
Ausbildung liegt vor allem in den Fachwissenschaften, auf der Methodik und der Didaktik. Die Aneignung von erzieherischen Kompetenzen von angehenden Lehrkräften steht häufig im
Hintergrund.
Werden Lehrerbelastungsstudien veröffentlicht, zeigt sich, dass Unterrichtsstörungen in allen bisher durchgeführten Untersuchungen sich als eine der gravierendsten Stressfaktoren für die Lehrkräfte erwiesen haben. Es ist dabei zu bedenken, dass dies nicht nur die Lehrergesundheit negativ beeinträchtigt, sondern dadurch auch wichtige Lernzeit verloren geht. Diesbezüglich ist im Orientierungsrahmen Schulqualität des Landes Brandenburg gerade der Punkt „Intensive Nutzung der Lehr- und Lernzeit“ bedeutsam. Im Orientierungsrahmen Schulqualität heißt es im Konkreten, dass die „Unterrichtszeit … zielgerichtet geplant wird; die aktive Lernzeit im Unterricht ist relativ lang – Unterrichtsstörungen haben Vorrang und werden schnell und undramatisch geklärt. – die Unterrichtsstunde beginnt ohne sachfremde Verzögerungen – die Lehrkraft bringt durch das eigene Handeln zum Ausdruck, dass die Unterrichtszeit wertvoll ist.“ In der Öffentlichkeit liest man oftmals das Wort des „Praxisschocks“. Die Ursache liegt darin, dass die Lehrkräfte, wie bereits beschrieben, nur unzureichend vorbereitet werden. Daher erfordert das Disziplinmanagement ein professionelles pädagogisches Handeln.
Diese Hausarbeit mit dem Titel "Der Trainingsraum - ein Konzept zum Umgang mit Unterrichtsstörungen" soll insbesondere die Leser und die Interessenten dazu sensibilisieren, sich mit dem Thema der Unterrichtsstörungen und speziell mit dem Trainingsraum zu beschäftigen. Überdies erfolgt eine kurze Evaluation des Trainingsraums zur Prävention und zur Intervention bei Unterrichtsstörungen. Des Weiteren wird ausgewertet, inwieweit der Trainingsraum als Präventivkonzept im Lehrerkollegium sowie in der Elternschaft angenommen wurde. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 0 Einleitung
- 1 Problemstellung der Arbeit
- 1.1 Legimitation des Themas
- 1.2 Ziel- und Fragestellung der Arbeit
- 2 Begriffsbestimmung von Unterrichtsstörungen
- 3 Prävention und Intervention
- 3.1 Didaktische und methodische Prävention
- 3.1.1 Lehrer
- 3.1.2 Klassenregeln
- 3.2 Der Trainingsraum als schulinterne Maßnahme
- 3.2.1 Grundlage und Erwartungen an den Trainingsraum
- 3.2.2 Rahmenbedingungen für die Trainingsraumkonzeption
- 3.2.3 Ablauf und Durchführung der Trainingsraumkonzeption
- 3.3 Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen nach den §63 und §64 BbgSchulG.
- 4 Empirische Untersuchung
- 4.1 Hypothesen
- 4.2 Methodik
- 4.2.1 Untersuchungsablauf
- 4.2.2 Untersuchungsmethode
- 4.2.2.1 Untersuchungsmethode- Die Befragung
- 4.2.2.2 Konstruktion des Fragebogens
- 5 Darstellung der Untersuchungsergebnisse
- 6 Diskussion über die Bedingungen und Wirksamkeit des Trainingsraums
- 6.1 Diskussion der Ergebnisse
- 6.1.1 Prüfung und Diskussion der Hypothese 1
- 6.1.2 Prüfung und Diskussion der Hypothese 2
- 6.1.3 Prüfung und Diskussion der Hypothese 3
- 6.1.4 Prüfung und Diskussion der Hypothese 4
- 6.2 Optimierungsmöglichkeiten für die erfolgreiche Umsetzung des Trainingsraumkonzeptes
- 7 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Trainingsraum als Konzept zur Prävention und Intervention bei Unterrichtsstörungen. Ziel ist es, die Leser für das Thema der Unterrichtsstörungen zu sensibilisieren und den Trainingsraum als effektives Instrument zur Verbesserung des Unterrichtsklimas zu beleuchten. Die Arbeit analysiert die Wirksamkeit des Trainingsraums und untersucht, inwieweit er von Lehrkräften und Eltern angenommen wird.
- Die Problematik von Unterrichtsstörungen und deren Auswirkungen auf den Lernerfolg
- Die Bedeutung von Prävention und Intervention bei Unterrichtsstörungen
- Der Trainingsraum als schulinterne Maßnahme zur Bearbeitung von Unterrichtsstörungen
- Die empirische Untersuchung der Wirksamkeit des Trainingsraums
- Optimierungsmöglichkeiten für die erfolgreiche Umsetzung des Trainingsraumkonzeptes
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik von Unterrichtsstörungen in der Schule dar und erläutert die Bedeutung des Themas für die Lehrkräfteausbildung. Kapitel 1 definiert die Problemstellung der Arbeit und legt die Zielsetzung und Fragestellung fest. Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Begriffsbestimmung von Unterrichtsstörungen. Kapitel 3 beleuchtet verschiedene Handlungs- und Interventionsmöglichkeiten bei Unterrichtsstörungen, wobei der Schwerpunkt auf dem Trainingsraumkonzept liegt. Kapitel 4 beschreibt die empirische Untersuchung, einschließlich der Hypothesen und der Methodik. Kapitel 5 präsentiert die Ergebnisse der Untersuchung, während Kapitel 6 die Ergebnisse diskutiert und Optimierungsmöglichkeiten für die Umsetzung des Trainingsraumkonzeptes aufzeigt. Das Fazit in Kapitel 7 fasst die Erkenntnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Unterrichtsstörungen, Trainingsraum, Prävention, Intervention, Schulqualität, Disziplinmanagement, Lehrerbelastung, empirische Untersuchung, Evaluation, Optimierung.
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- M. Ed. Christoph Staufenbiel (Autor), 2015, Der Trainingsraum. Ein Konzept zum Umgang mit Unterrichtsstörungen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/302110