Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1 Das Unternehmen Strong Mama
1.1 Vision und Leitbild
1.2 Strategie
2 Strategieimplementierung als kontinuierlicher Prozess
2.1 Prozessmodell nach Kolks
2.1.1 Phase der Implementierungsplanung
2.1.2 Phase der Implementierungsrealisation
2.1.3 Phase der Implementierungskontrolle
2.2 Sach- und verhaltensbezogene Aufgaben
3 Strategic Change und mögliche Widerstandsformen
3.1 Endwerte für das Unternehmen
3.2 Ist-Analyse und Veränderungen von Erfolgspotentialen
3.3 Maßnahmen im Rahmen des Managementkreislaufes
3.4 Widerstandsformen
3.5 Wertekonformes Verhalten und Wertekonflikte
4 Balanced Scorecard
4.1 Strategiekarte
4.2 Ursache-Wirkungsketten
4.3 Ziele, Kennzahlen, Vorgaben und Maßnahmen
4.4 Leistungstreiber und Frühindikatoren
5 Literaturverzeichnis
6 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
6.1 Tabellenverzeichnis
6.2 Abbildungsverzeichnis
1 Das Unternehmen Strong Mama
Zu Beginn soll das Unternehmen Strong Mama in seinen Grundzügen charakterisiert werden:
Tab. 1: Unternehmensdaten Strong Mama
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
„Strong Mama“ heißt übersetzt „starke Mama“ und genau das ist es, was das Unternehmen mittels seiner breiten Angebotspalette bei werdenden Mamas erzeugen möchte: Ein Gefühl der Stärke, Selbstsicherheit und des Vertrauens in sich und den eigenen Körper. Aus der Idee heraus, schwangere Frauen zu begleiten, entstand das Unternehmen mit seinem jungen dynamischen Team. Durch eine Einrichtung mit qualifiziertem Fachpersonal kann Sicherheit und Wohlbefinden bei werdenden Müttern erzeugt werden, um sich bestmöglich mental und physisch auf die Geburt vorzubereiten. Durch ein vielfältiges und zugleich individuelles Angebotsformat soll durch Ernährungsberatung, Personaltraining, Bewegungskurse und die Vermittlung von Entspannungstechniken das Kundenbedürfnis gedeckt werden. Das Produktangebot verspricht ein individuelles und ganzheitliches Gesundheitsangebot für Schwangere.
1.1 Vision und Leitbild
Tab. 2: Vision und Leitbild von Strong Mama
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Vision steht am Anfang der unternehmerischen Tätigkeit und ist das Bewusstwerden eines Wunschtraumes, in diesem Falle, der Qualitätsanbieter für die Gesundheit werdender Mütter zu sein.
Das Leitbild dient der Klärung der Frage, was das Unternehmen tun oder nicht tun soll, um die Vision zu erreichen (Hinterhuber, 2004, S. 74). Das Leitbild von Strong Mama zeichnet sich durch fünf Säulen aus, die da sind: Qualität, Geborgenheit, Einfühlsamkeit, Individualität und Vielfältigkeit welche allesamt wichtige Grundbedürfnisse der werdenden Mütter berücksichtigen sollen und durch ihren darunter definierten Charakter motivierend und sinnstiftend auf die Handlungen der Kollegen wirken, sowie dieses Handeln letztlich daran ausrichten.
1.2 Strategie
Auf Höhe der Unternehmensebene verfolgt Strong Mama eine Wachstumsstrategie mit dem Schwerpunkt der Marktentwicklung, indem eine Kindersportschule (KiSS) das Angebotsspektrum erweitern soll. Da schon ein Sport- bzw. Bewegungsangebot für Schwangere besteht, wird kein völlig neues Produkt eingeführt, sondern ein neuer Markt erschlossen, indem das Angebot auf die Zielgruppe der Kinder erweitert wird.
Auf mittlerer Hierarchieebene fällt die Wahl der Geschäftsbereichsstrategie auf eine Differenzierungsstrategie bzw. auf die Qualitätsführerschaft, indem durch die KiSS ein weiteres Abgrenzungsmerkmal im Vergleich zu anderen Anbietern, die nicht so viele Angebote unter einem Dach vereinen, geschaffen wird und weiterhin die Qualitätsführerschaft angestrebt wird, welche durch die Qualifikation des Personals erreicht wird und durch das Gütesiegel „KiSS“ bekräftigt wird.
Zusammengefasst wird das Ziel, um ihm auch einen zeitlichen Rahmen zu geben, folgend festgehalten: Eine Kindersportschule wird bis zum Ende des Jahres 2017 das bereits bestehende Angebot des Unternehmens Strong Mama erweitern.
2 Strategieimplementierung als kontinuierlicher Prozess
2.1 Prozessmodell nach Kolks
Die Strategieimplementierung wird nach Kolks als „die Umsetzung und Durchsetzung von strategischen Maßnahmenprogrammen“ definiert (Kolks, 1990, S. 79). Der Erfolg einer Strategie ist folglich nur so gut, wie ihre Umsetzung. Das Unternehmen wagt in dieser Phase also den Schritt von der Theorie in die Praxis.
Kolks geht dabei „von der Überlegung aus, dass die im Zuge der Strategieimplementierung anfallenden Tätigkeiten in sachlicher Hinsicht aggregierbar sind und unter zeitlich-sequentiellen Aspekten in eine logisch-genetische Reihenfolge gebracht werden können“ (Raps, 2009, S. 55).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Prozess der Strategieimplementierung (ControllingWiki, 2015)
Abbildung 1 zeigt die Implementierungsaufgaben, welche nach Kolks in die drei Teilphasen der Implementierungsplanung, Implementierungsrealisation und Implementierungskontrolle unterteilt werden (Kolks, 1990, S. 257).
Bei dem Unternehmen Strong Mama steht die Wachstumsstrategie mit dem Schwerpunkt der Marktentwicklung (Gründung der KiSS) auf erster Hierarchieebene. Anhand dieser Strategie sollen nun die einzelnen Teilphasen des Prozessmodells nach Kolks veranschaulicht werden.
2.1.1 Phase der Implementierungsplanung
„Ein Implementierungsvorhaben kann als Transformation eines Ist-Zustandes in einen Soll-Zustand, als Diffusion einer Idee in neue Anwendungsgebiete oder als Substitution eines alten durch ein neues Konzept aufgefasst werden“ (Raps, 2009, S. 27). Im Rahmen der Implementierungsplanung ist zu Beginn einerseits die formulierte Strategie und andererseits das entsprechende Implementierungsumfeld zu analysieren (Raps, 2009, S. 56). Dabei sind besonders die Qualitätsmerkmale Operationalität, Widerspruchsfreiheit und Transparenz bei der Planung der Implementierungsmaßnahmen zu beachten.
Mittels der Analyse des Implementierungsumfeldes wird der organisatorische Geltungsbereich bestimmt, wobei die aktuelle Situation der jeweiligen Unternehmensbereiche analysiert wird. Etwaige Gestaltungsfreiräume und Grenzen werden dabei durch die Führungs- und Organisationsstrukturen aufgedeckt (Kolks, 1990, S. 80).
Das Unternehmen Strong Mama fokussiert wie bereits erwähnt die Wachstumsstrategie mit Marktentwicklung, wobei diese allen Mitarbeitern kommuniziert wird, da ohnehin deren Einsatz zum Erreichen gefordert ist, um somit für bestmögliche Transparenz und Widerspruchsfreiheit zu sorgen.
Im nächsten Schritt erfolgt die Formulierung der Implementierungsziele, wobei Kolks zwischen Vorgehens- und Systemzielen unterscheidet. Vorgehensziele beziehen sich auf die Durchführung der Strategieimplementierung, wobei Termine, Kosten und organisatorische Regelungen spezifiziert werden. Systemziele befassen sich mit den anzupassenden Erfolgsfaktoren und den akzeptanzfördernden Maßnahmen (Kolks, 1990, S. 109 ff.). Ein Vorgehensziel um die Einführung der KiSS Ende 2017 zu erreichen ist unter anderem die umfangreiche Schulung der Mitarbeiter hinsichtlich des sportwissenschaftlichen Umgangs mit Kindern, um letztlich das Zertifikat „geprüfte KiSS“ zu erhalten, wobei ein Budget von 5000 € eingehalten werden soll. Ein Systemziel der Strategieimplementierung ist die Steigerung des Bekanntheitsgrades des Unternehmens Strong Mama um 20 % innerhalb von vier Monaten in Hamburg, um so die Akzeptanz und Bekanntheit von Strong Mama zu erhöhen.
Der abschließende Schritt der Implementierungsplanung ist die Bestimmung der geeigneten Implementierungsmaßnahmen, wobei diese Maßnahmen den Implementierungsträgern zugeordnet werden und der Implementierungsstil festgelegt wird (Welge & Al-Laham, 2013, S. 553 f.). So könnten Maßnahmen für die zuvor definierten Vorgehensziele sein: regelmäßige Schulungen durch einen kooperierenden Sportwissenschaftler bzw. Physiotherapeuten, um das sportwissenschaftliche Wissen im Hinblick auf Kinder zu erlangen. Eine Maßnahme, um den Bekanntheitsgrad zu steigern ist zum Beispiel das gezielte Marketing in geeigneten Umfeldern, wie Kindergärten oder bei benachbarten Frauenärzten. Der Bekanntheitsgrad wird mittels repräsentativer Umfragen im Marktgebiet mehrmals erhoben und die Veränderung ausgewertet.
2.1.2 Phase der Implementierungsrealisation
Im Rahmen der Implementierungsrealisation erfolgt zunächst die Kommunikation der durchsetzungsorientierten Maßnahmen, das heißt die verständliche Vermittlung der Strategieinhalte. Als Ursache für das Scheitern von Strategien hat sich am häufigsten die mangelhafte Vermittlung neuer Strategiekonzepte herauskristallisiert, was die Wichtigkeit dieses Punktes hervorhebt (Kolks, 1990, S. 73). Diese Vermittlung geschieht unter anderem bei den zwei Mal im Monat stattfindenden Teamsitzungen, wobei zum einen intensiv diskutiert und zwischen den einzelnen Kollegen vermittelt werden kann, aber auch im Personalraum neben der Vision das Ziel eine erfolgreiche KiSS Ende 2017 zu betreiben, schriftlich fixiert wird.
Die Strategie der Qualitätsführerschaft deckt sich auch mit der Vision der „Qualitätsanbieter für die Gesundheit von Mutter und Kind“ zu sein und um dies zu operationalisieren bzw. standardisieren zu können, gibt es unter anderem eine Kleiderordnung, damit sich die Qualität auch im Erscheinungsbild der Mitarbeiter widerspiegelt und weiterhin eine Art Checkliste, die Abläufe wie regelmäßige Hygienekontrollen detailliert auflisten, um Standards zu setzen.
[...]