Inszenierung als Beruf und Guttenbergs Version von Politik im Spiegel Max Webers "Politik als Beruf"


Term Paper, 2015

30 Pages, Grade: 2,0


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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Politik als Beruf
2.1 Max Webers Politikertypologie - „Leben von der Politik und für die Politik“
2.2 Politikertypen
2.2.1 Anwaltsberuf
2.2.2 Journalist
2.2.3 Gentry/Aristokrat

3. Politik als Profession
3.1 Beruf und Profession, Verberuflichung und Professionalisierung
3.2 Politik als eine prekäre Profession

4. Politische Karriere von Karl Theodor von zu Guttenberg
4.1 Herkunft
4.2 Lebensstationen
4.3 Aufstieg

5. Inszenierung als Beruf - Guttenbergs Version von Politik

6. Kritische Würdigung und Ausblick

7. Literaturverzeichnis
7.1 Print-Bibliographie
7.2 Webbibliographie

1 . Einleitung

„Karl-Theodor zu Guttenberg, der, der mit dem Augenblick tanzt, der die Gelegenheit beim Schopfe greift – der Komplize des Kairos(Tilman Allert)

Aristokrat, Politstar, Minister - so wurde Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg in der deutschen Politik gefeiert. Scheinbar aus dem Nichts wird der erste deutsche Spitzenpolitiker der Twitter- und Facebook-Generation im Oktober 2008 in kometenhafter Geschwindigkeit überraschend erst Generalsekretär, dann Bundeswirtschaftsminister und schließlich Verteidigungsminister. In Hinblick auf seinen hohen Beliebtheitsgrad – schon bald wird er zum beliebtesten Politiker der Deutschen gekürt – wurde es für einen großen Teil der Bevölkerung immer klarer, dass ihm auf dem Weg zur Bundeskanzlerschaft nichts entgegenstehen würde. Auch wenn Max Weber den politischen Beruf als das „langsame Bohren von harten Brettern“ definiert und „langsam“ eine Dauerhaftigkeit impliziert, verlief die politische Karriere von Karl Theodor zu Guttenberg in einer rasanten Geschwindigkeit. Aufgrund der Plagiatsaffäre und damit einhergehend des Rücktritts von sämtlichen öffentlichen Ämtern am 1. März 2011 endete Guttenbergs außergewöhnlicher Karriere auf unbestimmte Zeit. Guttenberg wurde vorgeworfen in seiner Doktorarbeit Zitate nicht als solche in den Fußnoten kenntlich gemacht zu haben. D.h. er wird mit der Anschuldigung konfrontiert, Fremdtexte innerhalb seiner Dissertation als eigenes Gedankengut ausgegeben und somit vorsätzlich getäuscht zu haben. Damit einhergehend löste diese Affäre Paradoxien aus, welche insbesondere eine Diskussion über die Professionalitätskritierien von Wissenschaft betrafen. Sie beziehen sich auf die Indifferenz von Rationalität und Gütemaßstäben in Politik und Wissenschaft, die sich in der bekannt gewordenen Formulierung der Bundeskanzlerin Angela Merkel zugespitzt haben, „sie habe nicht einen wissenschaftlichen Assistenten, sondern einen Verteidigungsminister ins Kabinett geholt“.[1]

In Anbetracht der hier skizzierten Zusammenhänge gehe ich in der vorliegenden Arbeit der Frage nach, welches Verständnis Karl Theodor von und zu Guttenberg von Politik hat, hier verstanden als „Inszenierung als Beruf - Guttenbergs Version von Politik“. In diesem Zusammenhang erscheint es mir sinnvoll, mich mit den Begriffen „Politik als Beruf“ und „Politik als Profession“ auseinanderzusetzen. Zwar wird dabei auch auf die Plagiatsaffäre eingegangen, jedoch soll bei dieser Arbeit keineswegs der Versuch unternommen werden, eine Antwort auf den Plagiatsstreit zu finden. Die Texte von Max Weber - für die Politikwissenschaft gilt sein im Jahre 1919 erschienener Text Politik als Beruf als der Klassiker schlechthin - und Borcherts Systematisierung Webers über Politik als Beruf können helfen die Kasuistik Guttenbergs tiefgreifend zu erkennen. Der Bezug zum Inhalt dieses Seminars besteht insofern, als in diese Arbeit Interpretationen miteinbezogen werden, die von Prof. Dr. Tilman Allert in Form einer soziologischen Skizze „Inszenierung als Beruf“ entworfen wurden.

Die Struktur der Arbeit ist wie folgt: Zunächst wird ein Kapitel über das Thema „Politik als Beruf“ vorangestellt: In der Auseinandersetzung mit dem Thema kommt man an dem klassischen Werk von Max Weber „Politik als Beruf“ nicht vorbei. Deshalb geben die entsprechenden Abschnitte in Kap. 2 einen Überblick über diese Thematik: Kapitel 2.1 thematisiert Max Webers Politikertypologie - „Leben von der Politik und für die Politik“, in diesem Zusammenhang werden drei zentrale Politikertypen erläutert (Kap. 2.2). Kapitel 3 befasst sich mit dem Gegenstand „Politik als eine Profession“, mit seiner Verbetrieblichung und Professionalisierung (3.1) und mit der Frage, ob Politik eine prekäre Profession ist (3.2). Kapitel 4 widmet sich der beruflichen Karriere von Karl Theodor zu Guttenberg, seiner Herkunft (4.1), seinen Lebensstationen (4.2) und seinem Aufstieg auf der politischen Bühne (4.3). In Kapitel 5 „Inszenierung als Beruf - Guttenbergs Version von Politik“ geht es um eine Zusammenführung und Vertiefung der bis dahin gewonnenen Erkenntnisse in Bezug auf das zentrale Thema dieser Arbeit. In einem Ausblick (Kap. 6) werden schließlich die wichtigsten Erkenntnisse der vorliegenden Arbeit zusammengefasst und kritisch bewertet.

Noch eine Bemerkung zum Sprachgebrauch: In dieser Arbeit verwende ich zwar die maskuline Ausdrucksweise, was jedoch nicht heißt, dass meine Ausführungen nur auf männliche Akteure rekurrieren. Sie beziehen sich sowohl auf weibliche als auch auf männliche Akteure.

2 . Politik als Beruf

2.1 Max Webers Politikertypologie - „Leben von der Politik und für die Politik“

Der Autor Borchert (2003) hebt in seinem Buch „Die Professionalisierung der Politik – Zur Notwendigkeit eines Ärgernisses “ [2] hervor, dass Webers Unterscheidung L eben für die Politik und von der Politik oft als Gegenüberstellung von idealistischen und/oder materialistischen Motivationen, Politik zu betreiben, entweder gebraucht oder missbraucht wird. Die Unterscheidung zwischen leben von der Politik und für die Politik ist – laut Weber – vielmehr Teil einer Typologisierung von Politikern und politisch Aktiven anhand fester soziologischer Kriterien.[3] Max Weber unterteilt in seiner Politkertypologie zunächst jene, die Politik betreiben, in drei Gruppen: Gelegenheitspolitiker, nebenberufliche und hauptberufliche Politiker. Darauf aufbauend weicht Webers „Dreiteilung“ laut Borchert insofern von seinem Vortragsmanuskript ab, als Weber noch zusätzlich einen Dualismus von Gelegenheits- und Gewohnheitspolitikern einführt.[4]

„Gelegenheitspolitiker sind wir alle, wenn wir unseren Wahlzettel abgeben oder eine ähnliche Willensäußerung: etwa Beifall oder Protest in einer „politischen“ Versammlung vollziehen, eine politische Rede halten usw., - und bei vielen Menschen beschränkt sich ihre ganze Beziehung zur Politik darauf.“ [5]

Als ersteres werden nun die Gewohnheitspolitiker vom Typus des aktiven Bürgers unterschieden, um sie dann schließlich – im zweiten Schritt – von der großen Gruppe der Politiker von nebenberufliche und hauptberufliche Politiker zu differenzieren.[6] Wie schon bereits ausgeführt, werden – laut Weber – nebenberufliche Politiker insofern unterschieden, als dass sie ihre „Tätigkeit … nur im Bedarfsfalle ausüben und weder materiell noch ideell in erster Linie daraus ihr Leben machen“. [7] Während Max Weber den nebenberuflichen Typus – historisch gesehen – auf die Ständeversammlungen zurückführt, haben sich die hauptberuflichen Politiker hingegen aus den Hilfskräften der Fürsten herausgeschält. Die erste Differenzierung macht Weber nun an der Unterscheidung der materiellen Abhängigkeit von der Politik fest, jener nach zeitlichem Aufwand Gelegenheitspolitiker, nebenberufliche, hauptberufliche – nachgeordnet. Laut Borchert unterscheidet Weber auf sein Redemanuskript von Politik als Beruf zwei Arten von Politikertypen,

1. Gewohnheitspolitiker und,-
2. Dauer-Politiker,

welcher entweder für die Politik leben oder von der Politik. Was den Gewohnheitspolitiker definiert, ist der zeitliche Umfang zum einen und die Dauer seiner politischen Tätigkeit zum anderen; zum reinen Berufspolitiker macht ihn jedoch seine finanzielle Abhängigkeit.[8] Nach Borchert ist die Unterscheidung „Leben von der Politik“, - welcher sich entgegen der verbreiteten Wahrnehmung und Verwendung verhält -, eine materielle und keine motivationale:

„Es gibt zwei Arten, aus der Politik seinen Beruf zu machen. Entweder: man lebt für die Politik – oder aber: von der Politik. Der Gegensatz ist keineswegs ein exklusiver. In aller Regel vielmehr tut man, mindestens ideell, meist aber auch materiell, beides: wer für die Politik lebt macht im innerlichen Sinne sein Leben daraus: er genießt entweder den nackten Besitz der Macht, die er ausübt, oder er speist sein inneres Gleichgewicht und Selbstgefühl aus dem Bewusstsein, durch Dienst an einer Sache seinem Leben einen Sinn zu verleihen. In diesem innerlichen Sinne lebt wohl jeder ernste Mensch, der für eine Sache lebt, auch von dieser Sache.“ [9]

Laut Borchert bezieht sich diese Unterscheidung auf eine viel massivere Seite des Sachverhaltes. Um es auf eine Formel zu bringen, lässt sich sagen, dass wer von der Politik als Beruf lebt, derjenige ist, der danach strebt, daraus eine dauernde Einnahmequelle zu machen, - und derjenige, der für die Politik lebt, eben nicht. In diesem Zusammenhang räumt Weber jedoch ein, dass seine Politikertypologie – „ für die Politik - von der Politik“ - auch eine andere Lesart zulässt, nämlich dass sie jeweils ideell wie materiell zu verstehen sei.[10]

Beide Kriterien Webers – Zeit und Einkommen – sind dort gekoppelt, wo es um die Abkömmlichkeit von Angehörigen verschiedener Berufsgruppen für die Politik geht. Abkömmlichkeit kombiniert kategorial die je nach „zivilem Beruf unterschiedliche zeitliche Verfügbarkeit mit der ebenfalls differierenden Notwendigkeit, unmittelbar aus der Politik ein Einkommen zu beziehen. Der politische Handlungsraum – wenn wir ihn soziologisch bestimmen – ist der professionelle Raum, zu dem grundsätzlich jeder eine Zutrittschance hat. Es herrscht eine demokratische Rekrutierungsoffenheit.[11] Während für Weber z.B. Ärzte, Unternehmer und Arbeiter als schwer abkömmliche Berufsgruppen gelten, können hingegen Anwälte, Journalisten und Großgrundbesitzer ihren Beruf mit wenig Mühe in eine politische Aktivität integrieren. Aufgrund der zeitlichen Beanspruchung, welche die moderne Politik mit sich bringt, bietet sich als Alternative, entweder dem üblichen Beruf nachzugehen und/oder aber das politische Amt auszuüben. Die notwendige Folge liegt darin, …

„(…) daß eine nicht plutokratische Rekrutierung der politischen Interessenten, der Führerschaft und ihrer Gefolgschaft, an die selbstverständliche Voraussetzung gebunden ist, daß diesen Interessenten aus dem Betrieb der Politik regelmäßige und verläßliche Einnahmen zufließen. Die Politik kann entweder ‚ehrenamtlich‘ und dann von, wie man zu sagen pflegt, ‚unabhängigen‘, d.h. vermögenden Leuten, Rentnern vor allem, geführt werden. Oder aber ihre Führung wird Vermögenslosen zugänglich gemacht, und dann muß sie entgolten werden.“ [12]

Bei dieser Lesart werden zwei Aspekte deutlich: Einerseits stellt sie eine Verbindung zwischen Art und Höhe der finanziellen Entlohnung der Politikerschaft und ihrer jeweiligen Rekrutierung und Zusammensetzung her. Anderseits bewertet Weber die politische Vollzeittätigkeit auf der Basis jener Kriterien, welche an jeden Beruf anzulegen sind: Anhand seiner „soziologischen Kategorienlehre“ definiert Weber den Beruf als eine „ Spezifizierung, Spezialisierung und Kombination von Leistungen einer Person (…), welche für sie Grundlage einer kontinuierlichen Versorgungs- oder Erwerbschance ist“. Nach dieser Definition bewertet Weber die Politiker. Mit dem ausgewählten Titel Politik als Profession liegt Borchert daher nicht falsch, wenn er die These aufstellt, dass Weber erkannt hat, dass die Politik sukzessive zu einer Profession wird. Er hebt hervor, dass die Herausbildung von Berufen ein Merkmal der modernen Arbeitsteilung ist und nach Weber auch die Politik erfasst hat. In diesem Zusammenhang hebt Borchert hervor, dass gerade diese Entzauberung der Politik als Beruf unter anderen eine originäre und bahnbrechende Erkenntnis Webers ist, die bis heute noch nicht ernstgenommen wird.“[13]

Schließlich sieht Weber die Ursachen für die Verberuflichung der Politik zum einen in den wachsenden Aufgaben des modernen Staates und zum anderen in der Demokratisierung.

Diese beiden Faktoren waren ihm zufolge die treibende Kraft zur Entwicklung der Politik zu einem Betrieb, welcher eine Schulung im Kampf um die Macht und in dessen Methoden voraussetzt. Sowohl die Professionalisierung ist erforderlich, um eine „ Höherqualifizierung und Verstetigung des politischen Personals“ zu bedingen, als auch die politisch große Wichtigkeit, damit die materiellen Voraussetzungen für eine soziale Öffnung politischer

Ämter etabliert werden können.[14] Der politische Unternehmer und der politische Beamte sind die beiden wichtigsten Erscheinungsformen, die Weber in der Kategorie der „ von der Politik lebenden hauptamtlichen Politiker“ unterscheidet. Zunächst einmal unterscheiden sich beide Typen durch die Art ihrer Einkünfte: Während der politische Unternehmer von Gebühren lebt, die er für seine Arbeitsleistung erhält, bekommt der politische Beamte hingegen einen festen Lohn. Häufig ist der politische Beamte auch formell in eine Organisation eingebunden (dies kann eine Partei oder eine Interessengruppe sein). Was jedoch den politischen Unternehmer anbelangt, so handelt er in eigener Sache.[15]

2.2 Politikertypen

Laut Weber gibt es sieben Typen von Berufspolitikern, die sich teils konstitutionell, teils parallel bzw. nebeneinander entwickelt haben.16 Während die Berufsgruppen Kleriker, humanistisch gebildete Literaten[17], Mitglieder des Hofadels und Angehörige der Gentry für Weber zu den historisch überholten Frühformen der politischen Professionalisierung gehören[18], sieht Weber den Juristen als ältesten der noch aktuellen Typen des Berufspolitikers an. Im Folgenden sollen hier lediglich drei dieser Typen im besonderem Maße interessieren: der Anwaltsberuf bzw. Advokat; der Journalist und der Aristokrat/Gentry, sie sind laut Weber besonders gut für den politischen Raum geeignet. In diesem Zusammenhang verbindet Weber mit jedem der drei Berufe eine ganze Reihe von Kompetenzen, die im Folgenden nun näher betrachtet werden sollen.[19]

[...]


[1] Allert, T.: Die Wunde Guttenberg – eine soziologische Skizze. Lepsius, (Hrsg. von O., Meyer – Kalkus, R. 2011): Inszenierung als Beruf. Der Fall Guttenberg. 2011. S. 84.

[2] J. Borchert hat Max Webers „Politik als Beruf“ systematisiert.

[3] Diese zentralen Kriterien von Weber basieren auf dem Schema von Bryce: Zeitaufwand und Einkünfte.

[4] In diesem Zusammenhang ist hervorzuheben, dass es bei Weber – in seinem mündlichen Vortrag - primär darum ging dem überwiegend studentischen Publikum klarzumachen, dass man sich der Politik nicht entziehen kann. Um es aristotelisch zu formulieren ist jeder Mensch ein zoon politicon – ein soziales, auf Gemeinschaft angelegtes und Gemeinschaft bildendes Lebewesen.

[5] Weber, Max Politik als Beruf (1919). Stuttgart. 2008. S. 14.

[6] Vgl. Borchert, J: Die Professionalisierung der Politik. Zur Notwendigkeit eines Ärgernisses. Frankfurt/Main. 2003. S. 72 f.

[7] Laut Weber umfasste diese zahlreiche Reichstagsabgeordnete sowie die ehrenamtlichen Mitglieder lokaler Parteivorstände. Dazu zählen noch die nur sporadisch zusammentretenden politischen Gremien.

[8] Der moderne Berufspolitiker unterscheidet sich somit von den die Politik lange Zeit dominierenden Aristokraten und bürgerlichen Honoratioren. Durchaus beträchtlich konnte deren zetlicher Aufwand für die Politik sein; was jedoch ihre ökonomische Basis anbelangt, so lag diese abseits der Politik. Dennoch hinderte diese sie nicht auch in ökonomischer Hinsicht von ihrer politischen Aktivität profitieren zu können.

[9] Weber, Max (2008):Politik als Beruf (1919). Stuttgart. S. 16.

[10] Vgl. Borchert, J: Die Professionalisierung der Politik. Zur Notwendigkeit eines Ärgernisses. Frankfurt/Main. 2003. S. 74.

[11] Der politische Raum ist der Raum, in dem wir den Dilettantismus zugelassen haben.

[12] Weber, Max (2008):Politik als Beruf (1919). Stuttgart. S 19.

[13] Borchert, J: Die Professionalisierung der Politik. Zur Notwendigkeit eines Ärgernisses. Frankfurt/Main. 2003. S. 76.

[14] Wenn in Deutschland also neue Schichten für die Politik rekrutiert werden sollten, mussten sie für ihre Arbeit entlohnt werden. Jedoch ist dies laut Borchert keine Selbstverständlichkeit in einem Land, das erst 1906 nach langem zähem Ringen Diäten für seine Parlamentarier eingeführt hatte. Weber vermerkt in seinem Redemanuskript die kausale Formel: „Demokratisierung notwendige Folge: Leben von der Politik“.

[15] Vgl. Borchert, J: Die Professionalisierung der Politik. Zur Notwendigkeit eines Ärgernisses. Frankfurt/Main. 2003. S. 77.

[16] Webers Vorgehensweise ist es, zuerst die moderne Erscheinungsform des Berufspolitikers aufzuzeigen um sie dann von den prämodernen Formen von Politikern zu unterscheiden.

[17] Damit sind heutzutage die Intellektuellen gemeint.

[18] Borchert hebt hervor, dass die katholischen Kleriker – welche eine beratende Funktion innehatten – von den Fürsten bevorzugt wurden, da sie mangels eigener Erbansprüche kaum eine Gefahr für die Machthaber darstellten. Jedoch kamen auch die intellektuellen Berater mangels Ressourcen kaum auf die Idee Machtansprüche zu formulieren.

[19] Vgl. Borchert, J: Die Professionalisierung der Politik. Zur Notwendigkeit eines Ärgernisses. Frankfurt/Main. 2003. S. 79.

Excerpt out of 30 pages

Details

Title
Inszenierung als Beruf und Guttenbergs Version von Politik im Spiegel Max Webers "Politik als Beruf"
College
University of Frankfurt (Main)
Course
Soziologische Klassiker
Grade
2,0
Author
Year
2015
Pages
30
Catalog Number
V304555
ISBN (eBook)
9783668030022
ISBN (Book)
9783668030039
File size
1066 KB
Language
German
Keywords
Soziologische Klassiker, Inszenierung als Beruf - Guttenbergs Version von Politik, Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg, Max Weber, Politik, Politik als Beruf, Leben von der Politik, Leben für die Politik, Politikertypologie, Anwaltsberuf, Journalist, Gentry, Aristokrat, Politik als Profession, Politische Karriere von Karl Theodor zu Guttenberg, Politik als eine prekäre Profession, Beruf und Profession, Verberuflichung und Professionalisierung, Dissertation, Doktorarbeit, Handstreich, Verteidigungsminister, Bundeswehr, Soziologie, Sozialwissenschaft, Der Fall Guttenberg, Bundeswirtschaftsminister, Generalsekretär, Indifferenz von Rationalität und Gütemaßstäben, Plagiatsaffäre, Rücktritt, Plagiatsstreit, die Kasuistik Guttenbergs
Quote paper
Abdussalam Meziani (Author), 2015, Inszenierung als Beruf und Guttenbergs Version von Politik im Spiegel Max Webers "Politik als Beruf", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/304555

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