In der vorliegenden Arbeit gehe ich der Frage nach, welches Verständnis Karl Theodor von und zu Guttenberg von Politik hat, hier verstanden als „Inszenierung als Beruf - Guttenbergs Version von Politik“. In diesemZusammenhang erscheint es mir sinnvoll, mich mit den Begriffen „Politik als Beruf“ und „Politik als Profession“ auseinanderzusetzen. Zwar wird dabei auch auf die Plagiatsaffäre eingegangen, jedoch soll bei dieser Arbeit keineswegs der Versuch unternommen werden, eine Antwort auf den Plagiatsstreit zu finden. Die Texte von Max Weber - für die Politikwissenschaft gilt sein im Jahre 1919 erschienener Text Politik als Beruf als der Klassiker schlechthin - und Borcherts Systematisierung Webers über Politik als Beruf können helfen die Kasuistik Guttenbergs tiefgreifend zu erkennen. Der Bezug zum Inhalt dieses Seminars besteht insofern, als in diese Arbeit Interpretationen miteinbezogen werden, die von Prof. Dr. Tilman Allert in Form einer soziologischen Skizze „Inszenierung als Beruf“ entworfen wurden.
Die Struktur der Arbeit ist wie folgt: Zunächst wird ein Kapitel über das Thema „Politik als Beruf“ vorangestellt: In der Auseinandersetzung mit dem Thema kommt man an dem klassischen Werk von Max Weber „Politik als Beruf“ nicht vorbei. Deshalb geben die entsprechenden Abschnitte in Kap. 2 einen Überblick über diese Thematik: Kapitel 2.1 thematisiert Max Webers Politikertypologie -„Leben von der Politik und für die Politik“, in diesem Zusammenhang werden drei zentrale Politikertypen erläutert (Kap. 2.2). Kapitel 3 befasst sich mit dem Gegenstand „Politik als eine Profession“, mit seiner Verbetrieblichung und Professionalisierung (3.1) und mit der Frage, ob Politik eine prekäre Profession ist (3.2). Kapitel 4 widmet sich der beruflichen Karriere von Karl Theodor zu Guttenberg, seiner Herkunft (4.1), seinen Lebensstationen (4.2) und seinem Aufstieg auf der politischen Bühne (4.3). In Kapitel 5 „Inszenierung als Beruf - Guttenbergs Version von Politik“ geht es um eine Zusammenführung und Vertiefung der bis dahin gewonnenen Erkenntnisse in Bezug auf das zentrale Thema dieser Arbeit. In einem Ausblick (Kap. 6) werden schließlich die wichtigsten Erkenntnisse der vorliegenden Arbeit zusammengefasst und kritisch bewertet.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Politik als Beruf
- 2.1 Max Webers Politikertypologie - „Leben von der Politik und für die Politik“
- 2.2 Politikertypen
- 2.2.1 Anwaltsberuf
- 2.2.2 Journalist
- 2.2.3 Gentry/Aristokrat
- 3. Politik als Profession
- 3.1 Beruf und Profession, Verberuflichung und Professionalisierung
- 3.2 Politik als eine prekäre Profession
- 4. Politische Karriere von Karl Theodor von zu Guttenberg
- 4.1 Herkunft
- 4.2 Lebensstationen
- 4.3 Aufstieg
- 5. Inszenierung als Beruf - Guttenbergs Version von Politik
- 6. Kritische Würdigung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht das politische Verständnis von Karl-Theodor zu Guttenberg, indem sie seine Karriere im Kontext von Max Webers Theorie des „Politik als Beruf“ analysiert. Die Arbeit beleuchtet Guttenbergs kometenhaften Aufstieg und ebenso seinen plötzlichen Fall aufgrund der Plagiatsaffäre. Sie hinterfragt, inwieweit Guttenbergs Verständnis von Politik als „Inszenierung“ mit Webers Typologie von Politikern in Einklang steht und welche Schlussfolgerungen sich daraus für das Verständnis von Politik als Beruf und Profession ziehen lassen.
- Max Webers Politikertypologie und ihre Relevanz für das Verständnis von Guttenbergs Karriere
- Der Unterschied zwischen „Politik als Beruf“ und „Politik als Profession“
- Die Rolle von Inszenierung und öffentlicher Wahrnehmung in der politischen Karriere Guttenbergs
- Die Auswirkungen der Plagiatsaffäre auf das Verständnis von Professionalität in Politik und Wissenschaft
- Kritische Bewertung von Guttenbergs politischem Handeln und dessen Folgen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt Karl-Theodor zu Guttenberg als Beispiel für einen Politstar mit kometenhaftem Aufstieg und ebenso schnellem Fall dar. Sie skizziert den Kontext der Plagiatsaffäre und deren Auswirkungen auf die Diskussion um Professionalität in Politik und Wissenschaft. Die Arbeit untersucht Guttenbergs Verständnis von Politik als „Inszenierung“ im Lichte von Max Webers Theorie. Die methodische Herangehensweise und die Struktur der Arbeit werden erläutert.
2. Politik als Beruf: Dieses Kapitel befasst sich mit Max Webers klassischem Werk „Politik als Beruf“. Es analysiert Webers Politikertypologie, die zwischen „Leben von der Politik“ und „Leben für die Politik“ unterscheidet. Weber unterteilt Politiker in Gelegenheitspolitiker, nebenberufliche und hauptberufliche Politiker. Der Text untersucht die Kriterien dieser Typologie und deren Anwendung auf den Fall Guttenberg. Dabei werden die Grenzen und die Aktualität von Webers Modell diskutiert.
3. Politik als Profession: Dieses Kapitel unterscheidet zwischen „Beruf“ und „Profession“ im politischen Kontext. Es erörtert die Verberuflichung und Professionalisierung der Politik und untersucht, inwieweit Politik als prekäre Profession betrachtet werden kann. Es werden die Herausforderungen und Ambivalenzen der Professionalisierung im politischen Bereich beleuchtet, mit besonderem Fokus auf die damit verbundenen Risiken und Unsicherheiten.
4. Politische Karriere von Karl Theodor von zu Guttenberg: Dieses Kapitel zeichnet die politische Karriere Guttenbergs nach. Es analysiert seine Herkunft, seine Lebensstationen und seinen Aufstieg im politischen System. Es wird der schnelle Aufstieg und die Faktoren, die zu seinem Erfolg beigetragen haben, detailliert beschrieben. Der Fokus liegt auf der öffentlichen Wahrnehmung und der Inszenierung seiner politischen Person.
Schlüsselwörter
Max Weber, Politik als Beruf, Politik als Profession, Karl-Theodor zu Guttenberg, Inszenierung, Plagiatsaffäre, Politikertypologie, Professionalität, öffentliche Wahrnehmung, Karriere.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: "Politik als Beruf - Karl-Theodor zu Guttenberg als Fallbeispiel"
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit analysiert die politische Karriere von Karl-Theodor zu Guttenberg im Kontext von Max Webers Theorie des „Politik als Beruf“. Sie untersucht seinen kometenhaften Aufstieg und seinen Fall aufgrund der Plagiatsaffäre, um Guttenbergs Verständnis von Politik als „Inszenierung“ im Lichte von Webers Politikertypologie zu beleuchten und Schlussfolgerungen für das Verständnis von Politik als Beruf und Profession zu ziehen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt Max Webers Politikertypologie, den Unterschied zwischen „Politik als Beruf“ und „Politik als Profession“, die Rolle der Inszenierung und öffentlichen Wahrnehmung in Guttenbergs Karriere, die Auswirkungen der Plagiatsaffäre auf Professionalität in Politik und Wissenschaft, sowie eine kritische Bewertung von Guttenbergs politischem Handeln.
Welche Struktur hat die Arbeit?
Die Arbeit ist in sechs Kapitel gegliedert: Einleitung, Politik als Beruf (mit Fokus auf Max Webers Typologie), Politik als Profession, Guttenbergs politische Karriere, Inszenierung als Beruf (Guttenbergs Verständnis von Politik), und kritische Würdigung und Ausblick. Jedes Kapitel wird im Inhaltsverzeichnis detailliert aufgeführt.
Wie wird Max Webers Theorie in die Analyse einbezogen?
Max Webers Werk „Politik als Beruf“ bildet die theoretische Grundlage der Arbeit. Webers Unterscheidung zwischen „Leben von der Politik“ und „Leben für die Politik“ sowie seine Politikertypologie werden verwendet, um Guttenbergs Karriere zu analysieren und sein Verständnis von Politik zu interpretieren.
Welche Rolle spielt die Plagiatsaffäre in der Analyse?
Die Plagiatsaffäre ist ein zentraler Aspekt der Arbeit. Sie wird als Wendepunkt in Guttenbergs Karriere analysiert und im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf das Verständnis von Professionalität in Politik und Wissenschaft untersucht.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit zieht Schlussfolgerungen über das Verständnis von Politik als Beruf und Profession im Lichte von Guttenbergs Karriere und seiner „Inszenierung“ der eigenen politischen Person. Sie bietet eine kritische Bewertung seines Handelns und dessen Folgen.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Schlüsselbegriffe sind Max Weber, Politik als Beruf, Politik als Profession, Karl-Theodor zu Guttenberg, Inszenierung, Plagiatsaffäre, Politikertypologie, Professionalität und öffentliche Wahrnehmung.
Wer ist die Zielgruppe dieser Arbeit?
Die Arbeit richtet sich an Personen, die sich für politische Karrieren, die Theorie von Max Weber und die Professionalisierung der Politik interessieren. Sie ist insbesondere für Studierende relevant, die sich mit diesen Themen auseinandersetzen.
- Citation du texte
- Abdussalam Meziani (Auteur), 2015, Inszenierung als Beruf und Guttenbergs Version von Politik im Spiegel Max Webers "Politik als Beruf", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/304555