Entstehung und Konsequenzen der Niedrigzinspolitik in der Weltwirtschaft


Term Paper, 2013

16 Pages, Grade: 80


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Inhaltsverzeichnis

1 Die wichtigsten Notenbanken
1.1 FED - Federal Reserve System
1.2 EZB - Europaische Zentralbank
1.3 BoJ - Bank of Japan

2 Bedeutung der Niedrigzinspolitik
2.1 Funktionsweise
2.2 Entwicklung der Zinsen
2.3 Ursache der Niedrigzinspolitik

3 Folgen der Niedrigzinspolitik
3.1 Spekulationsblasen
3.2 Negativer Realzins

4 Ausblick

5 Fazit

6 Abbildungsverzeichnis

7 Quellenverzeichnis

1 DIE WICHTIGSTEN NOTENBANKEN

Weltweit gibt es eine Vielzahl an Zentral- und Notenbanken. Nicht jede hat einen bedeutenden Einfluss auf die Weltwirtschaft. Einige jedoch haben auf Grund des Volumens an verwaltendem Geld eine bedeutende Stellung in der Weltwirtschaft.

1.1 FED - Federal Reserve System

Die Federal Reserve oder auch FED genannt, ist die Zentralbank der Vereinigten Staaten. Die US-Notebank ubt, auf Grund der Tatsache, dass der US-Doller die Weltwahrung Nr.1 ist, eine bedeutende Rolle auf die weltweite Entwicklung anderer Wahrungen aus. Die FED besteht aus insgesamt 12 Federal Reserve Banken, welcher jeweils ein Bankbezirk zugeordnet ist.[1] Die im Jahre 1913 durch ein Gesetz des US-Kongresses gegrundete Notenbank ist staatlich reguliert, folglich lassen sich Anderungen an Aufgabenbereichen, Strukturen sowie Verantwortlichkeiten nur durch den Gesetzgeber ermoglichen.[2]

Die Ziele der FED grenzen sich teilweise zu den Zielen der europaischen Zentralbank ab. Die FED verfolgt das Ziel Beschaftigung, stetiges Wirtschaftswachstum sowie ein gewisses Preisniveau zu schaffen. Daruber hinaus uberwacht Sie das Bankensystem und die Geldmenge.[3]

1.2 EZB - Europaische Zentralbank

Die zweitgroBte Notenbank der Welt ist die EZB. Sie entstand im Jahre 1999 im Rahmen der Europaischen Wahrungsunion. Die Notenbanken der einzelnen Euro-Teilnehmerlander sowie die EZB formen das System der Europaischen Zentralbanken. Die EZB verfolgt eigentlich das alleinige Ziel der Preisniveaustabilitat, dieses soll in Europa nicht die Marke von 2 % uberschreiten. Daruber hinaus besteht ihre Aufgabe darin, die gro&en Euro-Systembanken zu uberwachen und die Geldmenge zu regulieren.[4] Systemrelevante Banken weisen eine Bilanzsumme von mehr als 30 Mrd. € auf oder uberschreibten mit ihrer Bilanzsumme 20 % des BIP.[5]

1.3 BoJ - Bank of Japan

Im asiatischen Bereich spielt die Bank of Japan die wichtigste Rolle. Sie wurde 1882 aus 8 Gesellschaften gegrundet und basiert auf dem „Bank of Japan Act". Dieser wurde zuletzt im Jahre 1997 um die Punkte Unabhangigkeit und Transparenz erganz. Somit soll die Zentralbank weitgehend unabhangig handeln. Reguliert bzw. geleitet wird die Bank durch einen von der Regierung bestellten Gouverneur.

Ihre Aufgabe ist es, die sich im Umlauf befindende Geldmenge zu regulieren sowie fur ein stabiles Preisniveau zu sorgen.[6]

2 BEDEUTUNG DER NIEDRIGZINSPOLITIK

2.1 Funktionsweise

Die Funktionsweise der Notenbanken ist in der Theorie einfach sobald die Wirtschaft schwachelt, soll die Notenbank uber die Steuerung der Geldmenge im Markt, die Wirtschaft wieder ankurbeln. Hierzu hat sie die Moglichkeit sich verschiedener geldpolitischer Instrumente zu bedienen.

Uber die Steuerung von Zinssatzen fur das Hauptrefinanzierungsgeschaft, den Einlagesatz sowie den Spitzenrefinanzierungssatz lasst sich die verfugbare Zentralbankgeldmenge im Markt beeinflussen. Dieses Geld wird erst durch die Zentralbanken an die einzelnen Banken ausgegeben, somit ist die Beeinflussung der Geldmenge im Gesamtmarkt indirekt moglich. Der oft als Leitzins bezeichnete Zins beschreibt hierbei den Zinssatz fur das Hauptrefinanzierungsgeschaft, also fur welchen Betrag sich Banken Geld von der Notenbank leihen konnen. Benotigt eine Bank uber Nacht eine sehr gro&e (bzw. unbegrenzte) Geldmenge, so richtet sich der Zinssatz nach dem Spitzenrefinanzierungssatz. Dieser Zinssatz stellt somit faktisch die Obergrenze des Tagesgeldes dar. Hat die Bank hingegen uberschussiges Zentralbankguthaben auf ihren Konten, so kann sie diese Geldmenge bei der Notenbank bis zum nachsten Geschaftstag parken und erhalt einen definierten Zins.[7]

Schwachelt die Wirtschaft, kann die Notenbank durch gunstige Kredite die Wirtschaft dazu anregen, vermehrt Kredite nachzufragen, was die Wirtschaftskraft der Unternehmer erhoht. Durch einen Multiplikatoren Effekt steigt somit in den einzelnen Wirtschaftsbereichen zunachst die Nachfrage, das Vermogen der Nachfrager mehrt sich und die Wirtschaft erfahrt eine positive Wende. Sobald dieser Zeitpunkt erreicht ist, wurde die Notenbank die Zinsen wieder erhohen um die Nachfrage nach Krediten zu verringern und die Gefahr der Inflation abzuwenden.

2.2 Entwicklung der Zinsen

Im Zuge der Wirtschaftskrise und der schwachelnden Euro-Lander sind die Notenbanken gezwungen, die Zinsen niedrig zu halten, um die Wirtschaft weiterhin zu stabilisieren. Lagen im Jahr 2008 die Zinsen noch bei 4,25 % im Euroraum und 4,00 % in den USA hat sich der Zinssatz seither deutlich nach unten bewegt. Die FED handhabt seit Ende 2008 eine Zinsspanne von 0,00 % - 0,25 %[8], bei der EZB sieht es nicht anders aus, konnte sich der Zins einige Zeit lang auf 1 % halten so hat er inzwischen das Rekordtief von 0,5 % erreicht (siehe Abb.1). Die Wirtschaft erhole sich bereits wieder leicht.

Experten sind sich einig, dass weiteres Geld kaum noch helfen wurde. Das Problem liegt vielmehr im geringen Vertrauen der Banken, in den Krisenlandern, zueinander. Andererseits werden die Banken jedoch dazu gedrangt, uberschussiges Kapital zu investieren, da diese mit liquiden Mitteln keine Gewinne erwirtschaften konnen.[9]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1 Vergleich der Zinsentwicklung FED/ EZB

2.3 Ursache der Niedrigzinspolitik

Stellt man sich die Frage, wieso die Zinsen langfristig auf einem Nullzinsniveau angekommen sind, so muss untersucht werden, wie sich Zentralbanken weltweit bei Krisen verhalten haben. Weltweit beobachtet man, dass Zentralbanken auf Krisen mit starken Zinssenkungen reagieren, um die Wirtschaftskraft zu erhohen; in Aufschwungphasen wird hingegen das Zinsniveau nur langsam angehoben, um die moglichen positiven Effekte nicht zu gefahrden. Diese Entwicklung ist auch in den letzten Krisen zu beobachten. Nach einer rasanten Entwicklung des japanisches Borsenindexes Nikkei von knapp uber 10.000 Punkten im Jahre 1983 auf fast 40.000 Punkte im Jahre 1989, platzte 1990 die sogenannte Nikkei-Blase. Die Notenbank reagierte schnell und senkte die Zinsen. Als im Jahr 2000 die DotCom Blase platzte und Technologieunternehmen innerhalb von 2 Jahren bis zu 80 % ihres Wertes verloren, reagierten die FED sowie die BoJ, mit einer massiven Zinssenkung, um eine drohende Rezession der Wirtschaft abzuwenden. Verscharft wurde die Problematik der Niedrigzinspolitik durch die Pleite der Investmentbank Lehman Brothers im Jahr 2008, wodurch es erneut zu Zinssenkungen kam.[10] Betrachtet man dieses Verhalten der Zentralbanken auf den gesamten Zeitraum so stellt man fest, dass dieses asymetrische Verhalten langfristig nur zu einer Absenkung des gesamten weltweiten Zinsniveaus fuhren kann (siehe Abb. 2).[11]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2 Zinstrend (als Durchschnitt USA, EWU, Japan)

3 FOLGEN DER NIEDRIGZINSPOLITIK

Die Folgen der Niedrigzinspolitik konnen bisher noch nicht vollkommen abgeschatzt werden. Es besteht aber die Gefahr einer noch nie dagewesenen Blasenbildung, welche sich auf Grund der globalen Verstrickungen der Notenbanken zu einem riesigen Crash entwickeln konnte.[12]

[...]


[1] vgl. Gehrke, Patrick (2013), S.2ff.

[2] vgl. o.V. (2013a).

[3] vgl. o.V. (2013b).

[4] vgl. o.V. (2013a).

[5] vgl. Afhuppe, Sven (2012).

[6] vgl. Bank of Japan (2013).

[7] vgl. Bundesverband deutscher Banken e.V. (2013).

[8] Global Rates (2013).

[9] vgl. Deutsche Presse-Agentur GmbH (2013).

[10] vgl. Schneider, Michael (2013).

[11] vgl. Hoffmann, Andreas (2011).

[12] vgl. Doll, Frank (2013).

Excerpt out of 16 pages

Details

Title
Entstehung und Konsequenzen der Niedrigzinspolitik in der Weltwirtschaft
College
Business and Information Technology School - The Entrepreneurial University Iserlohn
Grade
80
Author
Year
2013
Pages
16
Catalog Number
V305427
ISBN (eBook)
9783668034082
ISBN (Book)
9783668034099
File size
948 KB
Language
German
Keywords
entstehung, konsequenzen, niedrigzinspolitik, weltwirtschaft
Quote paper
Oliver Tomaschewski (Author), 2013, Entstehung und Konsequenzen der Niedrigzinspolitik in der Weltwirtschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/305427

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