Ziel der vorliegenden Arbeit soll es sein, sich mit der Frage zu beschäftigen, ob es möglich ist, monotone Arbeiten wie z.B. Montagearbeiten in der industriellen Produktion oder Fließbandarbeit zu ästhetisieren und welche Voraussetzungen hierfür geschaffen werden müssen. Mit der Ästhetisierung ist in erster Linie das Einbringen von Spielelementen in den Arbeitsprozess gemeint. Also ein Vorhaben welches man durchaus auch unter dem Schlagwort der Gamification zusammenfassen könnte. Der Grund weshalb für diese Ausarbeitung stattdessen der Begriff Ästhetisierung gewählt wurde, ist der Faktor der Zeit. Eine gamifizierte Anwendung ist immer nur temporär. Dieses scheint im Bereich der Arbeit jedoch nicht zielführend zu sein, denn Menschen gehen ihrer Arbeit in einem Unternehmen für gewöhnlich über lange Zeiträume nach, in einigen Fällen sogar für Jahrzehnte. Hier braucht es ein Element was nicht temporär wirkt, sondern konstant eine Partizipation hervorruft.
Es soll bei dieser Ästhetisierung auch nicht einfach nur um eine Leistungssteigerung oder um eine Verbesserung der Produktivität gehen, wie es oft gamifizierte Anwendungen zum Ziel haben, sondern sie soll vor allem auf emotionaler Ebene wirken. Sie soll im besten Fall dafür sorgen, dass Menschen auch an eher monotonen Tätigkeiten Freude empfinden und sich mit diesen Tätigkeiten identifizieren können.
Ziel dieser Arbeit soll es nicht sein konkrete Beispiele solch einer Ästhetisierung zu entwickeln, sondern die Voraussetzungen hierfür und die diesem Vorhaben entgegenstehenden Probleme aufzuzeigen. Um diese Probleme zu verstehen und zu ergründen, ist in einigen Fällen auch ein kurzer geschichtlicher Abriss notwendig, da die Grundlagen der heutigen industrialisierten Arbeit bereits vor fast 200 Jahren geschaffen wurden.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1. Einleitung
- 2. Definitionen des Spiels
- 2.1 Johan Huizinga –, Homo Ludens
- 2.2 Roger Caillois -,Die Spiele und die Menschen.
- 3. Warum die Arbeit ästhetisieren?
- 3.1 Entfremdung
- 3.2 Motivation
- 3.3 Voraussetzungen und Möglichkeiten der Anwendung von Spielelementen in der industriellen Produktion
- 4. Grenzen der Ästhetisierung
- 5. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, ob monotone Arbeiten in der industriellen Produktion ästhetisiert werden können und welche Voraussetzungen dafür geschaffen werden müssen. Im Mittelpunkt steht die Integration von Spielelementen in den Arbeitsprozess, ein Ansatz, der auch als Gamification bekannt ist. Die Arbeit zielt darauf ab, die emotionalen Aspekte dieser Ästhetisierung zu beleuchten und zu erforschen, wie sie Menschen dazu bringen kann, Freude an monotonen Tätigkeiten zu empfinden und sich mit ihnen zu identifizieren. Die Arbeit analysiert die Voraussetzungen und Probleme, die mit diesem Vorhaben verbunden sind, ohne konkrete Beispiele für die Umsetzung zu entwickeln.
- Die Bedeutung von Spiel und Arbeit in der Kultur
- Die Entfremdung des Menschen in der industriellen Arbeit
- Die Möglichkeit der Ästhetisierung monotoner Arbeit durch Spielelemente
- Die Grenzen der Ästhetisierung und potenzielle Probleme
- Die historische Entwicklung des Spiels und seine Rolle in der Kultur
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung beleuchtet das Ziel der Arbeit: die Frage, ob und wie monotone Arbeiten durch die Integration von Spielelementen ästhetisiert werden können. Es wird betont, dass die Ästhetisierung nicht nur auf Leistungssteigerung abzielt, sondern auch auf emotionale Ebene wirken soll.
Das zweite Kapitel befasst sich mit Definitionen des Spiels. Es werden die Thesen von Johan Huizinga und Roger Caillois beleuchtet, die das Spiel aus kulturhistorischer und anthropologischer Perspektive betrachten. Huizinga sieht das Spiel als einen fundamentalen Bestandteil der Kultur, während Caillois die Spielformen und ihre Bedeutung für den Menschen analysiert.
Das dritte Kapitel erörtert die Gründe für die Ästhetisierung von Arbeit. Es werden die Themen der Entfremdung und der Motivation in der industriellen Produktion behandelt.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Spiel, Arbeit, Ästhetisierung, Gamification, Entfremdung, Motivation, industrielle Produktion und die historische Entwicklung des Spiels.
- Quote paper
- René Basse (Author), 2015, Arbeit als Spiel. Über die Ästhetisierung monotoner Erwerbsarbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/306038