Diese Themenstellung kann dadurch charakterisiert werden, daß sie im Schnittstellenbereich zwischen Marketing und Recht angesiedelt ist. Die gesellschaftlichen und hierbei insbesondere die rechtlich-politischen Rahmenbedingungen sollen so dargestellt werden, daß ihr Bezug zum Marketingbereich der Unternehmen erkennbar ist. Daraus ergibt sich auch der Schwierigkeitsgrad der Arbeit.
In der einschlägigen juristischen Literatur werden zwar in einer Vielzahl von Büchern oder Aufsätzen die Gesetze, Verordnungen etc. der Bundesrepublik Deutschland im Detail dargestellt. Allerdings geben diese Darstellungen i.d.R. keine Antworten darauf, inwieweit durch die rechtlichen Bestimmungen die unternehmerischen Planungen im Marketingbereich beeinflußt werden. Damit fehlt ihnen im Regelfall der Bezug zur (marketingmäßigen) Realität in den Unternehmen.
Aber auch in der betriebswirtschaftlichen und hier der marketingbezogenen Fachliteratur werden die rechtlichen / politischen Rahmendaten entweder überhaupt nicht erwähnt oder oft nur als „Marginalie“ im Umfang von einigen wenigen Zeilen oder Absätzen abgehandelt.
Inhaltsverzeichnis
- Einführende Anmerkungen
- Begriff und Wesen der Rahmenbedingungen
- Begriff und Wesen des Marketing
- Ziel der Untersuchung
- Überblick über wesentliche Rahmenbedingungen
- Systematisierungsansatz
- Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen
- Gesellschaftliche Rahmenbedingungen
- Wissenschaftlich-technologische Situation
- Sozio-kulturelle Situation
- Rechtlich-politische Situation
- Beziehungen der Rahmenbedingungen untereinander
- Marketingrelevante Rechtsordnung
- Systematisierungsansatz
- Wichtige Elemente
- Traditionell dem geschriebenen Recht zugeordnete Bereiche
- Öffentliches Recht
- Privates Recht
- Überblick
- Wettbewerbsrecht
- Marketingbezogene Bedeutung, Überblick und Vorgehen
- Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG)
- Reformiertes Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG n.F.)
- Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB)
- Dem geschriebenen Recht seit Januar 2002 zuzuordnende Bereiche
- Wirkung des Schuldrechtsmodernisierungsgesetzes
- Culpa in contrahendo (c.i.c.)
- Positive Vertragsverletzung (pVV)
- Ungeschriebenes Recht
- Eigenschaften
- Komplexität
- Dynamik
- Unsicherheit
- Beeinflußbarkeit
- Interdependenzen zwischen der rechtlich-politischen Umwelt und der Unternehmenssphäre
- Einfluß der Unternehmen auf das politisch-rechtliche Umfeld
- Pluralistisches System in der Bundesrepublik Deutschland als Grundlage für eine Interessenartikulation
- Interessenartikulation der Unternehmenssphäre
- Begriffliche Grundlagen
- Arten der Beeinflussungsstrategien
- Systematisierungsmöglichkeiten
- Differenzierung nach dem Initiator der Strategien
- Direkte Beeinflussung über einzelne Unternehmen
- Indirekte Beeinflussung über Unternehmerverbände
- Differenzierung nach dem Adressaten der Strategien
- Überblick und Vorgehen
- Politische Parteien
- Gesetzgebung
- Exekutive
- Einfluß des politisch-rechtlichen Umfeldes auf die Unternehmen unter Einbeziehung möglicher Reaktionsstrategien
- Einflußnahme der Politik im Interesse der Verbraucher
- durch neue Vorschriften oder durch Änderung bestehender Vorschriften
- durch verbale Appelle
- Reaktionsmöglichkeiten der Unternehmenssphäre
- Vorgehensweise
- Ignoranzstrategie
- Anpassungsstrategie
- Ausweichstrategie
- Konfrontationsstrategie
- Beeinflussungsstrategie
- Unternehmerische Überlegungen zur Wahl zwischen diesen Verhaltensstrategien
- Beziehungen zwischen der Rechtsordnung und den marketingpolitischen Aktionsparametern
- Recht und Produktpolitik
- Rechtliche Einflußnahme auf die Produktqualität
- Begriffliche Grundlagen
- Begriff der „Qualität“
- Dimensionen der „Qualität“
- Verständnis des Qualitätsbegriffs im Marketing
- Indirekte Qualitätssteuerung durch nicht branchenspezifische rechtliche Vorschriften
- Produkthaftungsgesetz (ProdHaftG)
- Beziehung des Qualitätsbegriffs zum Produkthaftungsgesetz
- Haftungstatbestand
- Ausschluß oder Minderung der Haftung
- Folgen der Haftung
- Abgrenzung des Produkthaftungsgesetzes von der deliktsrechtlichen Haftung nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch
- Deliktsrechtliche Grundlagen nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB)
- Haftung nach § 823 Abs. 1 BGB
- Haftung nach § 823 Abs. 2 BGB
- Mängelgewährleistungsrecht für Kaufverträge nach BGB
- Direkte Qualitätssteuerung durch branchenspezifische rechtliche Vorschriften
- vor dem Ende des Herstell-/Absatzvorganges eines Produktes
- Vorschriften des Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetzes (LMBG)
- Sonstige rechtliche Grundlagen
- nach „Verbrauch der Qualität“ eines Produktes
- „Verbrauchte“ Batterien
- Altöl
- Altfahrzeuge
- für Dienstleistungen von Heimen nach dem Heimgesetz
- Rechtliche Einflußnahme auf die Verpackungspolitik
- Begriff und Funktionen der Verpackung
- Gestaltung der Verpackung vor dem vom Letztverbraucher getätigten Kauf
- Überblick und Vorgehen
- Kennzeichnung der Verpackung
- Rücknahme der Verpackung nach dem vom Letztverbraucher getätigten Kauf
- Rechtliche Einflußnahme auf die Markenpolitik
- Begriff der Marken(politik)
- Markenrelevante Bestimmungen
- Rechtliche Grundlage
- Begriffsdefinition
- Inhalt des Markenschutzes / Rechte im Falle von Markenrechtsverletzungen
- Rechtliche Einflußnahme auf die Kundendienstpolitik
- Begriffliche Grundlagen und Vorgehensweise
- Kundendienstleistungen
- aufgrund von kaufrechtlichen Gewährleistungsverpflichtungen des Verkäufers
- in Form einer Herstellergarantie
- Beziehungen zwischen Herstellergarantie und gesetzlicher Haftung des Händlers aufgrund des Kaufvertrages
- Recht und Preispolitik
- Rechtliche Einflussnahme auf die Gestaltung des Preises
- Vorschriften für die Höhe des Preises
- Überblick und Vorgehen
- Nicht branchenspezifische Regelungen
- Begrenzung der Preishöhe nach oben
- durch das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB)
- durch das Strafgesetzbuch (StGB)
- durch das Wirtschaftsstrafgesetz (WiStG)
- durch das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB)
- Begrenzung der Preishöhe nach unten
- durch § 1 UWG / durch § 3 UWG n.F.
- durch § 20 Abs. 4 GWB
- Behinderungsmißbrauch nach § 19 Abs. 4 Nr. 1 GWG
- Branchenspezifische Regelungen
- Vertikale Preisbindung für Verlagserzeugnisse nach GWB
- Gesetzliche Festlegungen für Preisforderungen freier Berufe
- Bundesrechtsanwaltsgebührenordnung (BRAGO) / Neues Rechtsanwaltsvergütungsgesetz(RVG) ab Juli 2004
- Steuerberatergebührenverordnung (StBGebV)
- Weitere Rechtsgrundlagen
- Vorschriften zur Preistransparenz
- Maßgebende Rechtsgrundlage und deren Zielsetzung
- Ausgewählte Normen der Preisangabenverordnung (PAngV)
- Branchenunabhängige Bestimmungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Marketing-Planung in Deutschland unter Berücksichtigung des deutschen Rechtssystems und des politischen Bedingungsumfeldes. Ziel ist es, die Interdependenzen zwischen rechtlich-politischen Vorgaben und marketingrelevanten Entscheidungen aufzuzeigen.
- Einfluss des deutschen Rechtssystems auf die Marketing-Planung
- Interdependenzen zwischen rechtlich-politischen Rahmenbedingungen und Unternehmen
- Marketingrelevante Aspekte des Wettbewerbsrechts
- Analyse der Rechtsordnung im Kontext von Produkt-, Preis- und Markenpolitik
- Reaktionsstrategien von Unternehmen auf rechtlich-politische Veränderungen
Zusammenfassung der Kapitel
Einführende Anmerkungen: Dieses Kapitel legt die Grundlagen der Arbeit fest, indem es die Begriffe „Rahmenbedingungen“ und „Marketing“ definiert und das Ziel der Untersuchung präzisiert. Es dient als Einleitung und skizziert den weiteren Verlauf der Arbeit.
Überblick über wesentliche Rahmenbedingungen: Dieser Abschnitt liefert einen systematischen Überblick über die gesamtwirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die die Marketingplanung beeinflussen. Besonderes Augenmerk liegt auf der wissenschaftlich-technologischen, sozio-kulturellen und rechtlich-politischen Situation in Deutschland. Die komplexen Wechselwirkungen zwischen diesen verschiedenen Faktoren werden erläutert und bilden die Basis für die detailliertere Betrachtung in den folgenden Kapiteln.
Marketingrelevante Rechtsordnung: Dieses Kapitel analysiert die deutsche Rechtsordnung im Hinblick auf ihre Relevanz für Marketingaktivitäten. Es unterteilt die Rechtsordnung systematisch und beleuchtet sowohl das geschriebene als auch das ungeschriebene Recht. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Wettbewerbsrecht (UWG und GWB) und dessen Auswirkungen auf die Marketingpraxis. Die Veränderungen durch das Schuldrechtsmodernisierungsgesetz werden ebenfalls eingeordnet. Die Eigenschaften der Rechtsordnung – Komplexität, Dynamik, Unsicherheit und Beeinflußbarkeit – werden im Detail diskutiert, um deren Herausforderungen für die Marketingplanung zu verdeutlichen.
Interdependenzen zwischen der rechtlich-politischen Umwelt und der Unternehmenssphäre: Hier wird der wechselseitige Einfluss zwischen Unternehmen und der rechtlich-politischen Umwelt untersucht. Es wird dargelegt, wie Unternehmen das politisch-rechtliche Umfeld beeinflussen können (z.B. durch Lobbyarbeit) und wie sie auf politische Maßnahmen reagieren (z.B. durch Anpassungs- oder Konfrontationsstrategien). Das Kapitel analysiert verschiedene Beeinflussungs- und Reaktionsstrategien und deren Implikationen für die Marketingplanung. Der Fokus liegt auf dem pluralistischen System Deutschlands als Grundlage für die Interessenartikulation.
Beziehungen zwischen der Rechtsordnung und den marketingpolitischen Aktionsparametern: Dieses Kapitel untersucht den Einfluss der Rechtsordnung auf verschiedene marketingpolitische Instrumente, insbesondere die Produkt-, Preis-, Marken- und Kundendienstpolitik. Für jeden Bereich werden relevante Rechtsvorschriften analysiert und deren Auswirkungen auf die Gestaltung der Marketingstrategie erläutert. Das Kapitel zeigt, wie rechtliche Vorgaben die Qualitätssicherung, die Verpackungsgestaltung, den Markenschutz und die Gestaltung des Kundendienstes beeinflussen. Es umfasst auch eine tiefgreifende Analyse der Preisgestaltung unter Berücksichtigung verschiedener rechtlicher Beschränkungen und Vorschriften zur Preistransparenz.
Schlüsselwörter
Marketing-Planung, Rechtssystem, Deutschland, Wettbewerbsrecht, UWG, GWB, Produktpolitik, Preispolitik, Markenpolitik, Kundendienstpolitik, gesetzliche Rahmenbedingungen, Interessenartikulation, Reaktionsstrategien, Qualitätssicherung, Preistransparenz, Schuldrechtsmodernisierung.
FAQ: Gesellschaftliche Rahmenbedingungen der Marketing-Planung in Deutschland
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Marketing-Planung in Deutschland. Sie analysiert den Einfluss des deutschen Rechtssystems und des politischen Umfelds auf Marketingentscheidungen und beleuchtet die Interdependenzen zwischen rechtlich-politischen Vorgaben und marketingrelevanten Entscheidungen.
Welche Bereiche werden im Detail behandelt?
Die Arbeit deckt verschiedene Bereiche ab, darunter der Einfluss des deutschen Rechtssystems auf die Marketing-Planung, die Interdependenzen zwischen rechtlich-politischen Rahmenbedingungen und Unternehmen, marketingrelevante Aspekte des Wettbewerbsrechts, die Analyse der Rechtsordnung im Kontext von Produkt-, Preis- und Markenpolitik und die Reaktionsstrategien von Unternehmen auf rechtlich-politische Veränderungen.
Welche Rechtsgebiete werden untersucht?
Die Arbeit befasst sich mit relevanten Bereichen des öffentlichen und privaten Rechts, insbesondere dem Wettbewerbsrecht (UWG und GWB), dem Schuldrecht (inkl. Schuldrechtsmodernisierungsgesetz), dem Produkthaftungsrecht (ProdHaftG), dem Deliktsrecht (§§ 823 BGB), dem Kaufrecht (Mängelgewährleistungsrecht), sowie branchenspezifischen Vorschriften (z.B. Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz, Preisangabenverordnung).
Wie wird das Wettbewerbsrecht behandelt?
Der Einfluss des Wettbewerbsrechts (UWG und GWB) auf die Marketingpraxis wird ausführlich analysiert. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG), des reformierten UWG, des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) und deren Auswirkungen auf verschiedene Marketinginstrumente.
Welche Marketinginstrumente werden im Zusammenhang mit der Rechtsordnung untersucht?
Die Arbeit analysiert den Einfluss der Rechtsordnung auf die Produktpolitik (inkl. Qualitätssicherung und Verpackung), die Preispolitik (inkl. Preisbindung und Preistransparenz), die Markenpolitik und die Kundendienstpolitik. Für jedes dieser Instrumente werden relevante Rechtsvorschriften und deren Auswirkungen auf die Marketingstrategie erläutert.
Wie wird der Einfluss von Unternehmen auf das politische Umfeld dargestellt?
Die Arbeit beleuchtet den wechselseitigen Einfluss zwischen Unternehmen und dem politisch-rechtlichen Umfeld. Sie zeigt auf, wie Unternehmen durch verschiedene Strategien (z.B. Lobbyarbeit) das politische Umfeld beeinflussen und wie sie auf politische Maßnahmen (z.B. durch Anpassungs- oder Konfrontationsstrategien) reagieren.
Welche Reaktionsstrategien von Unternehmen werden beschrieben?
Die Arbeit beschreibt verschiedene Reaktionsstrategien von Unternehmen auf rechtlich-politische Veränderungen, darunter Ignoranz-, Anpassungs-, Ausweich-, Konfrontations- und Beeinflussungsstrategien. Die unternehmerischen Überlegungen zur Wahl zwischen diesen Strategien werden ebenfalls diskutiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Marketing-Planung, Rechtssystem, Deutschland, Wettbewerbsrecht, UWG, GWB, Produktpolitik, Preispolitik, Markenpolitik, Kundendienstpolitik, gesetzliche Rahmenbedingungen, Interessenartikulation, Reaktionsstrategien, Qualitätssicherung, Preistransparenz, Schuldrechtsmodernisierung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit beinhaltet einführende Anmerkungen, einen Überblick über wesentliche Rahmenbedingungen, eine Analyse der marketingrelevanten Rechtsordnung, eine Untersuchung der Interdependenzen zwischen rechtlich-politischem Umfeld und Unternehmenssphäre und schließlich eine Analyse der Beziehungen zwischen Rechtsordnung und marketingpolitischen Aktionsparametern. Jedes Kapitel wird zusammengefasst.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Studierende, Wissenschaftler und Praktiker im Bereich Marketing und Recht, die sich mit den rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Marketingplanung in Deutschland auseinandersetzen.
- Citation du texte
- Franz-Josef Christ (Auteur), 2004, Der gesellschaftliche und rechtlich-politische Rahmen für das Marketing eines Unternehmens in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30704