Diese BA-Arbeit behandelt den Umgang der spanischen Conquistadores mit den indianischen Ureinwohnern.
Insbesondere wird dabei auf den Eroberer Hernán Cortés eingegangen. Wie sich sein Indianerbild zusammensetzt, wie er die Indios sieht und behandelt, soll Thema dieser Arbeit sein.
Dazu soll zunächst ein Überblick verschafft werden, der den Weg von Cortés nach Amerika darstellt. Danach wird die Eroberung Mexikos aus der Sicht des Hernán Cortés, der seinen Feldzug in Briefen an den spanischen König Karl V. schildert, dargestellt. Diese Berichte vermitteln zwar „kein in unserem Sinn getreues Bild der Wirklichkeit“, wie Eberhard Straub beschreibt, da Cortés sich selber glorifiziert und natürlich seine Entscheidungen zu rechtfertigen versucht. Sie beschreiben die Eroberung Mexikos aus Cortés’ Sicht, und sind daher wichtig für seine Sicht auf die Indianer und die Ereignisse. Seine Erzählungen sollen mit denen seines Sekretärs Francisco López de Gómara an den Stellen, wo die Erzählungen des Cortés Lücken aufweisen, abgeglichen werden. Durch die Ergänzungen Gómaras soll deutlich werden, dass das Indianerbild des Cortés in seinen Briefen hauptsächlich durch politische Motive bestimmt wird. Um zu zeigen, dass die Indios für Cortés nur ein Mittel zum eigentlichen Zweck sind und er sie nach seinen Vorstellungen manipuliert und gegeneinander ausspielt, wird danach das Bild des gerechten Krieges bei Cortés kurz dargestellt werden. Um zu beweisen, dass es Cortés nur darauf ankommt, sich vor seinem König zu rechtfertigen und alle Schuld von sich zu weisen, wird danach die Einschätzung von Las Casas zum Thema des gerechten Krieges gezeigt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hernán Cortés' Weg nach Amerika
- Die Eroberung Mexikos bei Cortés
- Wie stellt Cortés die Indios dar?
- Das Konzept des „Bellum Iustum“
- Wie stellt Cortes die Indios dar?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Bild der Indios bei Hernán Cortés. Ziel ist es, Cortés' Darstellung der indigenen Bevölkerung Mexikos zu analysieren und die dahinterliegenden Motive zu ergründen. Dabei wird insbesondere der Vergleich mit den zeitgenössischen Ansichten von Bartholomé de Las Casas herangezogen.
- Cortés' Weg nach Amerika und seine Motivationen
- Die Eroberung Mexikos aus Cortés' Perspektive
- Das Konzept des „Bellum Iustum“ bei Cortés und seine Anwendung
- Der Vergleich zwischen Cortés' und Las Casas' Sichtweise auf die Indios
- Die Rolle politischer Motive in Cortés' Darstellung der Indios
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die gegensätzlichen Perspektiven von Juan Ginés de Sepulveda und Bartolomé de Las Casas auf die Indios und die spanische Eroberung Mexikos vor. Sie verdeutlicht die existenz zweier konträrer Bilder der indigenen Bevölkerung im 16. Jahrhundert und kündigt die Analyse von Hernán Cortés' Indianerbild als zentrales Thema der Arbeit an. Der Fokus liegt auf der Untersuchung von Cortés' Berichten und deren Vergleich mit den ergänzenden Schilderungen seines Sekretärs, Francisco López de Gómara, um die politischen Hintergründe von Cortés' Darstellung zu beleuchten.
Hernán Cortés' Weg nach Amerika: Dieses Kapitel beschreibt den Lebensweg von Hernán Cortés, von seiner Geburt in Extremadura über sein abgebrochenes Jurastudium bis zu seiner Ankunft in Amerika. Es beleuchtet seine soziale Herkunft, seine Motivationen und den Einfluss von Zufall und Schicksal auf seine Entscheidung, nach Amerika zu gehen. Der Abschnitt hebt die Rolle der Gerüchte um Goldschätze hervor und beschreibt diverse Ereignisse, welche den Weg des Cortés geebnet haben, wie ein Unfall, der seine Reisepläne zunächst verzögerte. Die Entwicklung seiner Karriere in der Neuen Welt, seinen Aufstieg und seine Beziehung zu Diego Velázquez wird ebenso behandelt.
Die Eroberung Mexikos bei Cortés: Dieses Kapitel analysiert die Darstellung der Eroberung Mexikos durch Cortés anhand seiner Briefe an Kaiser Karl V. Es thematisiert die Frage der Objektivität dieser Berichte und berücksichtigt die Tendenz zur Selbstglorifizierung und Rechtfertigung von Cortés' Handlungen. Der Vergleich mit den Berichten von Francisco López de Gómara dient dazu, die Lücken und Ungenauigkeiten in Cortés' Schilderungen zu füllen und seine Sichtweise auf die Ereignisse und die indigene Bevölkerung zu ergänzen. Der Fokus liegt auf der Darstellung der Ereignisse aus der Sicht des Hernán Cortés, um seine Perspektive und das darauffolgende Indianerbild besser zu verstehen.
Wie stellt Cortés die Indios dar?: Dieses Kapitel untersucht im Detail Cortés' Darstellung der Indios, seine Rechtfertigung der Eroberung und die Anwendung des „Bellum Iustum“. Es wird analysiert, inwiefern Cortés die Indios als Mittel zum Zweck der Eroberung und zur eigenen Rechtfertigung benutzt. Der Vergleich mit Las Casas' Gegenposition verdeutlicht den fundamentalen Unterschied in der moralischen Bewertung der Eroberung und der Behandlung der indigenen Bevölkerung. Die Bedeutung von politischen Motiven in Cortés' Berichten und die Art und Weise, wie er die Indios darstellt, um sein Vorgehen zu rechtfertigen, wird detailliert dargestellt.
Schlüsselwörter
Hernán Cortés, Mexikos Eroberung, Indios, Bartholomé de Las Casas, Bellum Iustum, Kolonialismus, Indianerbild, politische Propaganda, Quellenkritik, Spanische Conquista.
Häufig gestellte Fragen (FAQs): Analyse des Indianerbildes bei Hernán Cortés
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das Bild der Indios in den Schriften von Hernán Cortés. Sie untersucht seine Darstellung der indigenen Bevölkerung Mexikos und die dahinterliegenden Motive, insbesondere im Vergleich zu den zeitgenössischen Ansichten von Bartolomé de Las Casas.
Welche Aspekte werden in der Analyse berücksichtigt?
Die Analyse betrachtet verschiedene Aspekte: Cortés' Weg nach Amerika und seine Motivationen, die Eroberung Mexikos aus seiner Perspektive, das Konzept des „Bellum Iustum“ und dessen Anwendung durch Cortés, den Vergleich zwischen Cortés' und Las Casas' Sichtweise auf die Indios, sowie die Rolle politischer Motive in Cortés' Darstellung.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Hauptquelle ist Hernán Cortés' eigene Berichte, insbesondere seine Briefe an Kaiser Karl V. Zusätzlich werden die Berichte von Francisco López de Gómara, dem Sekretär von Cortés, herangezogen, um Lücken und Ungenauigkeiten in Cortés' Schilderungen zu füllen und seine Sichtweise zu ergänzen. Die Arbeit vergleicht auch die Darstellung von Cortés mit der von Bartolomé de Las Casas.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel zu Cortés' Weg nach Amerika, die Eroberung Mexikos, Cortés' Darstellung der Indios (inkl. des „Bellum Iustum“ und dem Vergleich mit Las Casas) und ein Fazit. Jedes Kapitel bietet eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Hernán Cortés, Mexikos Eroberung, Indios, Bartolomé de Las Casas, Bellum Iustum, Kolonialismus, Indianerbild, politische Propaganda, Quellenkritik, Spanische Conquista.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Ziel ist es, Cortés' Darstellung der indigenen Bevölkerung Mexikos zu analysieren und die Motive hinter dieser Darstellung zu ergründen. Der Vergleich mit Las Casas soll die gegensätzlichen Perspektiven auf die Eroberung und die Behandlung der Indios verdeutlichen.
Wie wird das „Bellum Iustum“ in der Analyse behandelt?
Die Arbeit untersucht, inwiefern Cortés das Konzept des „gerechten Krieges“ (Bellum Iustum) zur Rechtfertigung seiner Eroberungshandlungen und seiner Darstellung der Indios verwendet. Es wird analysiert, wie er dieses Konzept instrumentalisiert, um sein Vorgehen zu rechtfertigen.
Welche Rolle spielt der Vergleich mit Bartolomé de Las Casas?
Der Vergleich mit Las Casas' Sichtweise ist essentiell, um den fundamentalen Unterschied in der moralischen Bewertung der Eroberung und der Behandlung der indigenen Bevölkerung aufzuzeigen und die politische Dimension von Cortés’ Darstellung zu beleuchten.
Wie wird die Objektivität von Cortés' Berichten bewertet?
Die Arbeit berücksichtigt die Tendenz zur Selbstglorifizierung und Rechtfertigung in Cortés' Berichten und nutzt die ergänzenden Schilderungen von Gómara, um die Lücken und Ungenauigkeiten zu identifizieren und eine differenziertere Analyse zu ermöglichen.
- Citation du texte
- Benjamin Waldraff (Auteur), 2011, Wilde und Unzivilisierte? Der Umgang der spanischen Conquistadores mit den indianischen Ureinwohnern und die Sichtweise auf die Eroberten am Beispiel von Hernán Cortés, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/308930