Die Bewertung von Unternehmen und Investitionen stellt eine hochkomplexe Aufgabe dar und beschäftigt die Betriebswirtschaftslehre seit ihrem Bestehen. Die Bedeutung der Fragestellung ist nach wie vor höchst aktuell. So fanden in den letzten Jahren viele Unternehmensübernahmen und Fusionen statt, die die Frage nach einem „angemessenen“ Preis für das Unternehmen aufwarfen. Aber auch im Mittelstand spielt die Ermittlung des Werts eines Unternehmens eine immer größere Rolle. So steht in vielen kleinen und mittleren Unternehmen mittelfristig ein Generationenwechsel an, der vielfach eine Wertermittlung erforderlich machen wird. Im Zuge der Verbreitung des Shareholder-Value-Ansatzes gewinnt das Ziel der Marktwertmaximierung zudem immer größere Bedeutung. Eigentümerwechsel und Übernahmen fordern regelmäßig eine Antwort auf die Frage, wie viel ein Unternehmen wert ist. Für Aktiengesellschaften erscheint die Frage nach dem Wert des Unternehmens zunächst trivial, denn der Aktienkurs ist beobachtbar. Doch stellt sich dabei die Frage, ob der „angemessene“ Kaufpreis einer Aktiengesellschaft die Summe der Preise aller Aktien des Unternehmens, also die Marktkapitalisierung ist. Im Rahmen individueller Entscheidungssituationen bilden sich Käufer und Verkäufer regelmäßig ein Urteil über den subjektiven und individuellen Wert eines Unternehmens.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
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- Einleitung und Problemstellung
- Bewertung als Entscheidungsproblem
- Subjektive Werttheorie
- Prinzipien ordnungsgemäßer Bewertung
- Bewertungsanlässe – Zweckadäquanz des ermittelten Wertes
- Methoden der Unternehmensbewertung
- Investitionsrechnung
- Risiko im Bewertungskalkül
- Entscheidungstheoretische Grundlagen
- Gestalt der Risikonutzenfunktion
- Grad der individuellen Risikoaversion
- Methoden zur Berücksichtigung von Risiko
- Die Sicherheitsäquivalentmethode zur Risikoberücksichtigung
- Eigenschaften von Sicherheitsäquivalenten
- Die Risikozuschlagsmethode zur Risikoberücksichtigung
- Bedeutung der Risikoteilung im Bewertungskalkül
- Direkte und indirekte Risikoteilung
- Paretoeffiziente Risikoteilung
- Anreizkompatible Risikoteilung
- Unternehmenswert nach dem Discounted-Cashflow-Verfahren als Marktwert der zukünftigen Zahlungsüberschüsse
- Grundformen – Sicherheitsäquivalentmethode und Risikozuschlagsmethode
- Discounted-Cashflow-Verfahren
- Ermittlung der Cashflows
- Ermittlung des Diskontierungszinssatzes
- Das Capital Asset Pricing Model als theoretische Grundlage des Discounted-Cashflow-Verfahrens
- Die Portfoliotheorie – Voraussetzung für das Capital Asset Pricing Model
- Kapitalmarktlinie und Wertpapiermarktlinie
- Kapitalwert und Entscheidung im Capital Asset Pricing Model
- Anwendungsprobleme des Capital Asset Pricing Model zur Unternehmensbewertung
- Probleme bei der Bestimmung des risikofreien Zinssatzes
- Festlegung des Marktportfolios
- Bestimmung der Marktrendite und der Risikoprämie
- Probleme bei der Bestimmung des Beta-Faktors
- Zirkelschluss bei der Bewertung im Kapitalmarktgleichgewicht
- Relevanz des Marktpreises als subjektiver Unternehmenswert
- Asymmetrische Informationsverteilung, divergierende Erwartungen und virtueller Marktpreis
- Rolle der Diversifikation
- Unternehmensbewertung vs. Aktienbewertung – Bedeutung der Größe
- Grenzpreise in Abhängigkeit von der Anzahl der Bewertungssubjekte
- Unternehmenswert als subjektiver, präferenzbestimmter Grenzpreis
- Marktpreis durch Spanning
- Marktpreis bei uneingeschränkter Duplizierbarkeit und uneingeschränkten Leerverkäufen
- Duplizierbarkeit und beschränkte Leerverkäufe
- Praxis von Leerverkäufen in Deutschland
- Beschränkte Duplizierbarkeit
- Präferenzabhängige Sicherheitsäquivalentmethode
- Praktische Umsetzung der Sicherheitsäquivalentmethode und deren Probleme
- Präferenzabhängige Risikozuschlagsmethode
- Vergleich beider Ansätze
- Präferenzabhängige Ertragswertmethode mit Sicherheitsäquivalenten
- Thesenförmige Zusammenfassung
- Subjektive Werttheorie und Unternehmensbewertung als Entscheidungsproblem
- Berücksichtigung von Risiko im Bewertungskalkül
- Risikoteilung und Anreizkompatibilität
- Bewertung mit dem Discounted-Cashflow-Verfahren (DCF) und dem Capital Asset Pricing Model (CAPM)
- Relevanz von Marktpreisen als subjektive Unternehmenswerte
- Kapitel 2: Die Arbeit führt die Bewertung eines Unternehmens als Entscheidungsproblem ein und betrachtet die subjektive Werttheorie als Grundlage. Es werden grundlegende Prinzipien ordnungsgemäßer Bewertung sowie Bewertungsanlässe und die Zweckadäquanz von Unternehmensbewertungen erörtert. Außerdem werden unterschiedliche Bewertungsmethoden, insbesondere die Investitionsrechnung, vorgestellt.
- Kapitel 3: Dieses Kapitel befasst sich mit der Unsicherheit zukünftiger Zahlungsströme und der Notwendigkeit, Risiko im Bewertungskalkül zu berücksichtigen. Es werden die Entscheidungstheoretischen Grundlagen sowie die Sicherheitsäquivalentmethode und die Risikozuschlagsmethode zur Risikoberücksichtigung erläutert. Abschließend wird die Bedeutung der Risikoteilung im Bewertungskalkül untersucht und die Konzepte der Pareto-Effizienz und Anreizkompatibilität vorgestellt.
- Kapitel 4: Dieses Kapitel beleuchtet die kapitalmarktorientierte Unternehmensbewertung, die häufig in der Praxis eingesetzt wird. Es wird das Discounted-Cashflow-Verfahren (DCF) und das Capital Asset Pricing Model (CAPM) als theoretische Grundlage für die Ermittlung des risikoadjustierten Zinssatzes vorgestellt. Die Anwendung des CAPMs wird kritisch betrachtet und es werden verschiedene Operationalisierungsprobleme aufgezeigt.
- Kapitel 5: Dieses Kapitel analysiert die Relevanz des Marktpreises als subjektiver Unternehmenswert. Es werden die Auswirkungen von asymmetrischer Informationsverteilung, divergierenden Erwartungen und dem virtuellen Marktpreis auf die Bewertung von Unternehmen diskutiert. Weiterhin wird der Einfluss von Diversifikation und die Bedeutung der Unternehmensgröße für die Relevanz des Marktpreises untersucht.
- Kapitel 6: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die präferenzbasierte Unternehmensbewertung, bei der die individuellen Präferenzen von Investoren direkt in das Bewertungskalkül einfließen. Es werden die Sicherheitsäquivalentmethode und die Risikozuschlagsmethode im präferenzbasierten Ansatz erläutert und die Schwierigkeiten bei der Ermittlung der Risikonutzenfunktion diskutiert. Abschließend wird die präferenzabhängige Ertragswertmethode mit Sicherheitsäquivalenten vorgestellt.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Diplomarbeit beschäftigt sich mit der subjektiven Unternehmensbewertung und dem Kapitalmarkt. Sie analysiert, wie die individuellen Präferenzen von Investoren bei der Bewertung von Unternehmen berücksichtigt werden können, insbesondere unter Berücksichtigung von Unsicherheiten zukünftiger Zahlungsströme. Die Arbeit untersucht verschiedene Methoden zur Bewertung von Unternehmen und zeigt die Vor- und Nachteile von präferenzbasierten und kapitalmarktorientierten Ansätzen auf.
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Diplomarbeit befasst sich mit den zentralen Themen der subjektiven Unternehmensbewertung, Kapitalmarkt, Risiko, Entscheidungstheorie, Sicherheitsäquivalentmethode, Risikozuschlagsmethode, Discounted-Cashflow-Verfahren (DCF), Capital Asset Pricing Model (CAPM), Marktpreis, Diversifikation und individuelle Präferenzen.
- Citar trabajo
- Conrad Buchholz (Autor), 2007, Subjektive Unternehmensbewertung und Kapitalmarkt, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/309506