Russland und der Alkohol. Schon seit Jahrhunderten gab es hier eine Wechselvolle Beziehung. Zum einen profitierte der russische und später der sowjetische Staat von dem Verkauf alkoholischer Getränke. Die Steuereinnahmen, die daraus generiert wurden, erhöhten die Kassen des Landes. Zum anderen kannte man die Gefahr und die zerstörerische Wirkung, die ein maßloser Konsum auf die Bevölkerung hat. Im ersten Weltkrieg wurde dann dem Wodka der Kampf angesagt. Zar Nikolaus II. verbat den Verkauf alkoholischer Getränke und schloss die Läden, die diesen vertrieben hatten. Der Hintergrund hierfür war die Befürchtung, die Soldaten würden auf dem Weg zur Front in Trinkgelage verfallen und das Land verwüsten. Was zu Beginn nur für die Zeit der Truppenaushebung gelten sollte, wurde auf die gesamte Kriegszeit ausgeweitet. Alkohol blieb verboten!
Nach der erfolgreichen Oktoberrevolution in Russland gab es einen Machtwechsel in Russland. Die neue sozialistische Regierung erbte dabei dieses "trockene Gesetzt" und führte es fort. In der Ideologie der Sozialisten war der Alkohol ein Feind der Klasse der Arbeiter und Bauern. Dahinter stand die Idee, dass der Konsum alkoholischer Getränke durch die Unterschicht bewusst von der herrschenden Elite vorangetrieben wurde, um sie so an revolutionären Handlungen zu hindern. Nach dem Motto "Wer trinkt, begehrt nicht auf" sei man vorgegangen. So nahm dieses Motiv auch Einzug in die Anti-Alkoholkampagne, die im ersten Fünf-Jahresplan vorangetrieben wurde.
Ziel dieser Arbeit ist es, die Motive der Antialkoholpropaganda anhand von Plakaten zu analysieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gegenstand
- Materiallage:
- Methodischer Zugang:
- Aufbau der Industrie
- Plakatanalyse
- Einordnung.
- Alkohol in der Familie
- Plakatanalyse
- Einordnung
- Fazit.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Darstellung des Alkoholismus im sowjetischen Plakat in den Anfangsjahren des ersten Fünfjahresplans. Sie untersucht, wie die Anti-Alkoholpropaganda die Bevölkerung zum Verzicht auf Alkoholgenuss aufrufen wollte und welche Probleme die Partei mit dem Thema des Alkoholismus in Russland sah.
- Die Rolle des Alkohols in der sowjetischen Gesellschaft und die Ideologie der Staatsführung.
- Die Verwendung des Plakats als Mittel der Propaganda und seine Relevanz für die Kommunikation mit einer größtenteils analphabeten Bevölkerung.
- Die Verbindung zwischen Anti-Alkoholpropaganda und dem Aufbau der Industrie im Rahmen des Fünfjahresplans.
- Die Analyse von Plakaten, die sich mit den Themen "Betrieb" und "Familie" befassen.
- Die Frage nach der Authentizität der Probleme, die die Partei mit dem Alkoholismus sah.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet den Gegenstand der Arbeit und die Materiallage. Es stellt den historischen Kontext der sowjetischen Alkoholpolitik vor und geht auf die Bedeutung des Alkohols als Symbol für Unterdrückung und gesellschaftliche Probleme ein. Des Weiteren wird der methodische Zugang der Arbeit erläutert.
Kapitel zwei analysiert Plakate, die sich mit dem Aufbau der Industrie befassen. Es wird untersucht, wie der Alkoholismus in diesem Zusammenhang dargestellt wird und welche Argumentationsmuster die Propaganda verwendet. Die Einordnung dieser Plakate in den Kontext der sowjetischen Propagandapolitik steht ebenfalls im Mittelpunkt.
Kapitel drei widmet sich Plakaten, die sich mit dem Thema "Alkohol in der Familie" befassen. Es werden die Botschaft der Plakate analysiert und deren Einordnung in die sowjetische Familienpolitik beleuchtet.
Schlüsselwörter
Sowjetisches Plakat, Anti-Alkoholpropaganda, Fünfjahresplan, Alkoholismus, Familie, Betrieb, Staatsführung, Propaganda, Materiallage, Plakatanalyse, Einordnung.
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- Dennis Müller (Autor), 2015, Über die Darstellung des Alkoholismus im sowjetischen Plakat in den Anfangsjahren des ersten Fünfjahresplans, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/310507
