Die Arbeit befasst sich mit der Frage „Biene Maja 2013/14 – Auf die Figur reduziert?“, da viele Rezensionen mit boulevardistischen Zügen versehen sind und erheblich mit der Sprache spielen, indem sie Majas neue Figur kritisieren. Eine Filmrezension befasst sich üblicherweise mit weiteren Aspekten, die es zu bewerten gilt: Etwa Stil, Schnitt, Besetzung, Musik und Erzählweise. Es entsteht der Eindruck, dass die Medien die neue Maja ablehnen, weil sie im Gegensatz zur „alten Maja“ deutlich schlanker ist – und das aus offiziell angegebenen Gründen, die nichts mit Schlankheitswahn zu tun haben.
In den Kritiken werden außerdem die qualitativ schlechte, mit Effekten überladene Animation, der „Gute-Laune-Tenor“, der sich als roter Faden durch den Kinofilm zieht, und häufig auch die musikalische Umsetzung des Titelliedes durch Helene Fischer öffentlich als misslungen dargestellt. Der Schauplatz Klatschmohnwiese ist bunter, detaillierter, dynamischer geworden. Die Protagonisten Maja und Willi wirken optisch und charakterlich kindlicher. Die Geräuschkulisse zeigt ebenfalls Unterschiede.
Ein weiterer, unauffälligerer aber markanter Unterschied ist der Verzicht der Erwähnung des Schöpfers der Biene Maja, Waldemar Bonsels, der mit dem Nationalsozialismus in Verbindung gebracht wird, im Vorspann. Themen sind nach wie vor Courage, Pflichtbewusstsein, Gerechtigkeit, Freundschaft, Gut und Böse. Beim Vergleich ist allerdings der prägnanteste Unterschied zur Fernsehserie von 1975 im Bewusstsein zu behalten: Es handelt sich um eine teilanimierte Zeichentrickserie und eine 3D-Animation – was die Vergleichbarkeit, vor allem im Stil und der Machart, merklich einschränkt. Dennoch macht diese Arbeit den Versuch, die überwiegend negative Kritik vieler deutscher Medien2 zu beleuchten und im Ansatz durch die Betrachtung der Veränderungen zwischen Serie und Kinofilm zu begründen.
Dazu wird zunächst auf die Art der Änderungen an Biene Maja im Kinofilm 2014 eingegangen und anschließend das Medienecho anhand von zehn ausgewählten, exemplarisch zu betrachtenden Filmrezensionen geordnet nach Kritikpunkten angeführt. Es folgt eine Auswertung der Kritiken und eine Reflexion über die Beweggründe. Gegenstand der Untersuchung sind die neue Biene-Maja-Serie von 2013 und der Kinofilm von 2014, die gemeinsam betrachtet werden, da sie sich sehr ähnlich sind.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die neue Maja
- 2.1 Inhalt
- 2.2 Format
- 2.3 Geräuschkulisse
- 3. Das Medienecho
- 4. Auswertung und Reflexion
- 5. Fazit
- 6. Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Kritik der Medien auf die Neuauflage der Biene Maja als Kinofilm im Jahr 2014. Sie untersucht die Veränderungen der Figur und des Formats im Vergleich zur Fernsehserie von 1975, um mögliche Gründe für die überwiegend negativen Reaktionen zu verstehen. Die Arbeit beleuchtet die Rolle der medialen Meinungsbildung und befasst sich mit der Frage, inwieweit die Kritik auf objektive Kriterien oder emotionale Reaktionen auf die Modernisierung einer beliebten Kinderfigur basiert.
- Veränderungen der Biene Maja Figur und des Formats in der Neuauflage
- Analyse des Medienechos und der Kritikpunkte
- Beweggründe für die negative Kritik
- Einordnung der Kritik in den Kontext der Medienlandschaft und des Rezeptionsverhaltens
- Diskussion der Rolle der Figur der Biene Maja in der medialen und gesellschaftlichen Entwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Kritik der Medien an der Neuauflage der Biene Maja als Ausgangspunkt nimmt und die Forschungsfrage formuliert. Im zweiten Kapitel werden die Veränderungen der Figur und des Formats der neuen Maja im Vergleich zur alten Serie aus den 70er Jahren vorgestellt. Dabei werden die Unterschiede in Inhalt, Format und Musik separat betrachtet. Das dritte Kapitel analysiert das Medienecho anhand von zehn ausgewählten Filmrezensionen, die nach Kritikpunkten geordnet werden. Im vierten Kapitel erfolgt eine Auswertung der Kritiken und eine Reflexion über die Beweggründe für die negative Kritik. Die Arbeit endet mit einem Fazit, das die Ergebnisse zusammenfasst und die Bedeutung der Forschungsfrage für die Medienlandschaft und die Entwicklung von Kinderfiguren beleuchtet.
Schlüsselwörter
Biene Maja, 3D-Animation, Medienecho, Filmrezensionen, Kinderfiguren, mediale Meinungsbildung, Rezeptionsverhalten, Modernisierung, Vergleich, Kritik, Nostalgie, 1975, 2014, ZDF, Kinder und Jugend, Unterhaltung, Schlankheitswahn, Barbie, Figuren, Format, Geräuschkulisse, Zeichentrickserie, Kinofilm
- Citation du texte
- Karolin Hebben (Auteur), 2015, Das Medienecho der filmischen Neuauflage "Biene Majas" 2013/14. Auf die Figur reduziert?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/311185