Wissensstand und Einstellung gegenüber Doping im Profi- und Amateurfußball


Examensarbeit, 2015

235 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Begriffliche und theoretische Grundlage
2.1 Geschichte des Dopings
2.2 Definition: Doping
2.3 WADA-Code

3 Fußball und Doping
3.1 NADA-Bericht 2014
3.2 Dopingfälle im deutschen Fußball im Kalenderjahr 2014
3.3 FIFA-Dopingreglement
3.4 UEFA
3.4.1 UEFA und Kampf gegen Doping
3.4.2 UEFA- Dopingreglement
3.5 Deutscher Fußball Bund und Doping

4 Methodik
4.1 Das Interview
4.2 Der Interviewleitfaden
4.3 Stichprobe
4.4 Forschungsdurchführung
4.5 Gütekriterien
4.5.1 Objektivität
4.5.2 Reliabilität
4.5.3 Validität

5 Auswertung
5.1 Die qualitative Inhaltsanalyse

6 Ergebnisse der Auswertung
6.1 Einleitung (Karrierelaufbahn)
6.2 Erkältung und Grippe
6.3 Verletzungen
6.4 Allergien
6.5 Urlaub und Sommerpause
6.6 Fitnesstraining
6.7 Doping

7 Diskussion

8 Fazit

Literaturverzeichnis

Anhang

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Trainingskontrollen 2014. Quelle: NADA Jahresbericht, 2014, S. 8

Abbildung 2: Wettkampfkontrollen 2014. Quelle: NADA Jahresbericht, 2014, S. 8

Abbildung 3: Verstöße gegen Antidopingbestimmungen 2014. Quelle: NADA Jahresbericht, 2014, S. 16

Abbildung 4: Ablaufmodell des problemzentrierten Interviews. Quelle: Mayring, 2002, S.71

Abbildung 5: Ligazugehörigkeit der Befragtengruppe. Quelle: Eigene Darstellung

Abbildung 6: Zusammenhand der Gütekriterien in der quantitativen

Sozialforschung. Quelle: Lamnek, 2005, 178)

Abbildung 7 Ablaufmodell zusammenfassender Inhaltsanalyse. Quelle: Mayring, 2010, S.68

1 Einleitung

„…macht keinen Sinn, weil du alle zwei… dritten, vierten Tag hast du’n Spiel. Und man weiß ja, wenn Du dich dopst, ist es ja eine leistungssteigernde Wir- kung, die du damit erzielst. Also braucht der Körper eine gewisse Zeit, um sich zu erholen. Aber das…“ (Franz Beckenbauer im ZDF Sportstudio vom 10. August 2013; Zitiert durch Jonathan Sachse, 2013: Fussballdoping).

Franz Beckenbauers Stellungnahme zum Missbrauch von Doping im ZDF Sportstudio im Jahr 2013, löste viele Diskussionen aus. Die hier getätigten Aussagen, über die Annahme zur Relevanz von Doping im Fußball, bildet die Grundlage dieser Arbeit.

Die vorliegende Arbeit gliedert sich in vier Teile. Der in Kapitel 2 vorzu- findende wissenschaftliche Teil behandelt die Definition von Doping sowie die Darstellung der verbotenen Methoden und Substanzen durch die World Anti-Doping Association. Dies dient dem Leser, bestätigte Missbrauchsfälle einzuordnen sowie die beobachtete Einstellung und der Wissensstand der Befragten zu bewerten. Weiter wird in Kapitel 3 die Thematik Doping in Bezug auf die Mannschaftssportart Fußball dar- gestellt. Einleitend zu dieser Thematik wird die genauere Stellungnah- me zu Dopingmissbrauch von Herrn Beckenbauer zitiert dargestellt. Im Weiteren werden Missbrauchsfälle und der NADA-Bericht aus dem Ka- lenderjahr 2014 dargestellt sowie Maßnahmen zur Prävention durch die verschiedenen Verbände erläutert. Anschließend wird das methodische Vorgehen in Kapitel 4 hinsichtlich der Forschungsfrage aufgezeigt. Der Auswertungsteil teilt sich in Kapitel 5 und 6. Die ausgewerteten Inter- views werden in Kapitel 5 zusammengefasst und anschließend in Kapi- tel 6 diskutiert. Das Fazit der Arbeit in Kapitel 7 bildet den Schlussteil der Arbeit. Ziel der Arbeit soll sein, bestehende Problematiken im Um- gang mit Doping darzustellen und Ansatzpunkte zur Verbesserung der aktuellen Umstände zu liefern.

2 Begriffliche und theoretische Grundlage

In dem folgenden Abschnitt werden die begrifflichen Grundlagen des Dopings näher erläutert. In erster Linie geht es hier um die Darstel- lung des Dopings aus historischer Sicht. Zudem werden die, in dem seit 1. Januar 2015 in Kraft getretenen geltenden WADA Code verbotenen Methoden und Substanzen dargestellt, um den in den geführten Inter- views erwähnten Inhalt zur Thematik Doping selbstständig folgen zu können.

2.1 Geschichte des Dopings

Der Ursprung des Begriffs „Doping“ liegt nach den Autoren Feiden und Blasius (2008) in Afrika. Eingeborene bezeichneten einen landesüblichen schweren Schnaps als „Dop“, welchen sie während reli- giöser Rituale zur Anregung tranken. Auch in Südamerika kauten die Indios Kokablätter zur Anregung (ebd, 2008, S.1). Ebenfalls wurden in der Antike bei Sportkämpfen stimulierende Substanzen eingesetzt um Vorteile zu erzielen (vgl. Dopinginfo, 2015). Erstmals wurde der Begriff „Doping“ im Jahr 1889 in einem englischen Lexikon erwähnt. „Doping“ wurde definiert als eine Mischung von Opium und Schmerzmittel zum Einsatz bei Pferderennen. Bis zu den 60er Jahren gab es noch keine Regeln, die das Doping verboten. Der Radfahrer Tom Simpson gilt als der bekannteste Todesfall im Radrennsport. Er brach 1967 während der Tour de France durch die Einnahme von Amphetamin in Verbindung mit hohen Temperaturbelastungen zusammen. Gegen die Einnahme von Stimulanzien und Narkotika während dem Wettkampf, wurden die ers- ten Antidopingregeln erlassen (vgl. Dopinginfo, 2015). Als Präzedenzfall nennt Clasing (2010) die 1963, in Österreich stattfindende Radrund- fahrt. Dort wurden bei mehreren österreichischen Spitzenfahrern große Mengen an Amphetaminen und anderen Stimulanzien gefunden, die daraufhin disqualifiziert worden sind (vgl. ebd., 2010, S.18).

Im heutigen Sprachgebrauch bezeichnet der Begriff „Doping“ unter an- derem die Anwendung von psychotropen Anregungsmitteln bei Jugend- lichen oder auch Arzneimittel bei Tieren in Stresssituationen (vgl. Feiden & Blasius, 2008, S.1).

2.2 Definition: Doping

Bis Ende 2003 galt die Dopingdefinition der medizinischen Kommission des IOC: „Doping ist die Verwendung von Substanzen aus den verbotenen Wirkstoffgruppen und die Anwendung verbotener Me- thoden“ (Dopinginfo, 2015). Ab dem 01.01.2004 war die WADA1 erst- mals für verantwortlich die Definition des Dopings. Im Jahr 2009 wurde sie noch einmal geändert und auch zum 01.01.2015 wurde der Kodex noch einmal modifiziert (vgl. Dopinginfo, 2015). Die derzeitige Doping- definition lautet: „Doping wird definiert als das Vorliegen eines oder mehrerer der nachfolgend in Artikel 2.1 bis Artikel 2.10 festgelegten Verstöße gegen Anti-Doping-Bestimmungen“ (WADA-Code, 2014, S.6). Ein Verstoß gegen das Anti-Doping-Gesetz liegt vor, wenn der folgende Sachverhalt vorliegt:

-„2.1 Vorhandensein eines verbotenen Stoffs, seiner Metaboliten2 oder Marker3 in der Probe des Athleten.“ (ebd., S.6)
-„2.2 Anwendung oder versuchte Anwendung eines verbotenen Stoffs oder einer verbotenen Methode seitens eines Athleten.“ (ebd., S.7)
-„2.3 Umgehung der Probenahme, Weigerung oder Versäumnis, eine Probe abzugeben.“ (ebd., S.8) „2.4 Meldepflichtverstöße.“ (ebd., S.8)
-„2.5 Unzulässige Einflussnahme oder versuchte unzulässige Einflussnahme auf einen Teil des Dopingkontrollverfahrens.“ (ebd., S.9)
-„2.6 Besitz eines verbotenen Stoffs oder einer verbotenen Methode.“ (ebd., S.10)
-„2.7 Das Inverkehrbringen oder versuchte Inverkehrbringen von verbotenen Stoffen oder verbotenen Methoden.“ (ebd., S.10)
-„2.8 Die Verabreichung oder versuchte Verabrei- chung von verbotenen Stoffen oder verbotenen Me- thoden bei Athleten bei Wettkämpfen oder die Ver- abreichung oder versuchte Verabreichung von Stof- fen oder Methoden, die außerhalb von Wettkämp- fen verboten sind, bei Athleten außerhalb von Wettkämpfen.“ (ebd., S.10)
-„2.9 Beihilfe.“ (ebd., S.10)
-„2.10 Verbotener Umgang.“ (ebd., S.10)
Die WADA setzt voraus, dass Athleten und andere Personen selbst dafür verantwortlich sind, welche Konsequenzen ein Verstoß gegen die Anti-Doping-Bestimmungen darstellt. Zudem wird zu Grunde gelegt, dass ein Überblick über die auf der Verbotsliste stehenden Stoffe und Methoden vorhanden ist (vgl. ebd., S.6).

2.3 WADA-Code

Die World Anti- Doping Agency (WADA) veröffentlicht seit 2004 jährlich eine Verbotsliste (Code), welche die verschiedenen Substanzen und Methoden, die demnach als Dopingmissbrauch gelten, enthält. Die bis heute bestehende Liste der WADA wurde mehrfach strukturell verän- dert und untersteht jährlichen Modifikationen in Bezug auf den Inhalt (vgl. Clasing, 2010, S.37). Die Stiftung Nationale Anti Doping Agentur Deutschland4 (NADA) hat am 08.10.2004 erstmalig, nach den Vorga- ben der WADA den NADA-Code veröffentlicht.

Der aktuelle WADA-Code ist am 01.01.2015 in Kraft getreten. Er ist in drei Kategorien unterteilt. Es besteht die Unterteilung in Substanzen und Methoden, die zu allen Zeiten (in und außerhalb von Wettkämpfen) verboten sind (WADA Code, 2015, S.2) und die Substanzen und Methoden die ausschließlich im Wettkampf verboten sind (ebd., 2015, S.3). Zuletzt sind Substanzen protokolliert, die ausschließlich für bestimmte Sportarten verboten sind.

Substanzen und Methoden die zu allen Zeitpunkten (in und außerhalb von Wettkämpfen) verboten sind, zählen:

S1. Anabole Substanzen5 (ebd., S.2)

S2. Peptidhormone6, Wachstumsfaktoren, verwandte Substanzen und Mimetika7 (ebd., S.3)

S3. Beta-2-Agonisten8 (ebd., S.3)

S4. Hormone und Stoffwechsel-Modulatoren (ebd., S.4) S5. Diuretika9 und Maskierungsmittel10

10

Zu den verbotenen Methoden zählen:

M1. Manipulation von Blut und Blutbestandteilen (ebd., S.6) M2. Chemischen und physikalische Manipulation (ebd., S.6) M3. Gendoping11 (ebd., S.6)

Substanzen und Methoden die ausschließlich nur während dem Wettkampf verboten sind, zählen:

S6. Stimulanzien12 (ebd., S.7) S7. Narkotika13 (ebd., S.8) S8. Cannabinoide14 (ebd., S.8) S9. Clucocorticoide15 (ebd., S.8)

Substanzen, die ausschließlich in bestimmten Sportarten verboten sind. Hierzu zählen:

P1. Alkohol (Ethanol) (ebd., S.9)

P2. Betablocker (Betarezeptorenblocker)16 (ebd., S.9)

3 Fußball und Doping

Das folgende Kapitel behandelt das Thema Doping im Fußball. Anhand des Jahresberichts der NADA von 2014 werden Daten und Fakten zum Missbrauch von Doping im Fußball in Relation zu weiteren Sportarten gesetzt und Begründungen für die geringe Anzahl an Kon- trollen dargelegt. Des Weiteren werden die Reglements der FIFA für einen dopingfreien Fußball näher erläutert und die daraus resultieren- den Maßnahmen der DFL und des DFB vorgestellt. Zudem werden be- kannte sowie aktuelle Dopingfälle im Profi- und Amateurfußball konkre- tisiert und kritisch beurteilt.

Exemplarisch für das Thema Doping im Fußball, steht die Dis- kussionsrunde zum 50-jährigen Jubiläum des ZDF Sportstudios. Zu Gast bei Moderator Michael Steinbrecher waren, Rudi Völler17, Mario Götze18, Franz Beckenbauer19 und Herr Steinbrechers20 Vorgänger Die- ter Kürten21.

Wie in Kapitel 2.1 zuvor dargestellt, gab es in den sechziger Jah- ren ausschließlich im Radsport Regelungen zur Einnahme von leis- tungssteigernden Substanzen. Moderator Steinbrecher zitiert einen Ar- tikel von Franz Beckenbauer, den er 1977 in der Zeitschrift „Stern“ ver- öffentlicht hatte.

Beckenbauer: „Medizinisch ist heute in der Bundesliga praktisch noch alles erlaubt, was den Spieler zu Höchst- und Dauerleistung treibt.

(…) Nicht alles was heute im Fußball gemacht wird ist harmlos, die Grenzen zum Doping sind fließend“ (Michael Steinbrecher im aktuellen Sportstudio vom 10. August 2013). ; Zitiert durch Lukas Rilke, 11. Au- gust 2013).

Rilkes Meinung nach, wirkt Franz Beckenbauer sichtlich überrascht über seine damals getätigten Aussagen und äußert sich kritisch gegenüber der Effizienz von Doping im Fußball.

Beckenbauer: „macht keinen Sinn. Denn jeden dritten, vierten Tag hast du ein Spiel.“ (Franz Beckenbauer im aktuellen Sportstudio vom 10. August 2013; Zitiert durch Lukas Rilke, 11. August 2013).

Im weiteren Gesprächsverlauf wiederspricht Franz Beckenbauer sich, indem er erst einmal bestätigt, dass er weder von Managern, Trai- nern und Vereinsärzten etwas verabreicht bekommen hat von dem er nichts wusste. Er bejaht die Verabreichung von Vitaminspritzen durch Ärzte, aber will sich bei Herrn Steinbrecher vergewissern, ob es sich bei Vitaminspritzen um Doping handelt. Am Ende des Gesprächs räumt er ein, dass er keine Kenntnisse über den Inhalt der ihm verabreichten Vitaminspritzen hatte.

Beckenbauer: „Natürlich haben wir auch unsere Vitaminspritzen bekommen. Keine Ahnung. Der Doktor hat gesagt: Das ist eine Vitaminspritze“ (Franz Beckenbauer im aktuellen Sportstudio vom 10. August 2013; Zitiert durch Lukas Rilke, 11. August 2013).

Steinbrecher: „Aber so genau wusste man das nicht.“ (Michael Steinbrecher im aktuellen Sportstudio vom 10. August 2013; Zitiert durch Lukas Rilke, 11. August 2013).

Beckenbauer: „Ist eine Vitaminspritze leistungssteigernd oder ist das Doping? Was ist denn Doping?“ (Franz Beckenbauer im aktuellen Sportstudio vom 10. August 2013; Zitiert durch Lukas Rilke, 11. August 2013).

Steinbrecher: „Also Sie haben etwas bekommen aber wussten nicht genau, was drin war?“ (Michael Steinbrecher im aktuellen Sport- studio vom 10. August 2013; Zitiert durch Lukas Rilke, 11. August 2013).

Beckenbauer: „Ich bin kein Arzt. Natürlich haben wir auch unsere Vitaminspritzen bekommen.“ (Franz Beckenbauer im aktuellen Sport- studio vom 10. August 2013; Zitiert durch Lukas Rilke, 11. August 2013).

3.1 NADA-Bericht 2014

Anhand des aktuellen NADA-Berichts 2014 besteht die Erkenntnis, dass die Kontrollen bei Wettkämpfen in Deutschland meist von den Sportverbänden selbst organisiert und umgesetzt werden (NADA Jahresbericht, 2014, S.4). Der Nationale Anti-Doping Code 2015 sieht vor, dass die NADA ab diesem Jahr alle Kontrollen übernimmt:

„Die NADA ist zuständig für die Organisation und Durchführung von Trainingskontrollen und Dopingkontrolleninnerhalb des Wettkampfs bei allen Athleten, die dem Anwendungsbereich des NADC unterliegen und Ihre aktive Karriere nicht beendet haben. Athleten, gegen die eine Sperre verhängt wurde, können während der Sperre Dopingkontrollen unterzogen werden“ (Nationaler Anti-Doping Code, 2015, S. 29).

Im Jahr 2014 wurden von der NADA 8.652 Dopingkontrollen au- ßerhalb der Wettkämpfe organisiert. Ein Schwerpunkt lag auf den Kon- trollen von Nationalspielern vor der Weltmeisterschaft in Brasilien im In- und Ausland. Insbesondere standen hier Kontrollen in Trainingslagern im Fokus (NADA Jahresbericht, 2014, S.5). Zudem wurden von den 5.257 Wettkampfkontrollen, 1.375 von der NADA organisiert (NADA Jahresbericht, 2014, S.5). Die genauen Daten in welchen Sportarten die Kontrollen durchgeführt wurden, sind anhand der nachstehenden Abbildung 1 und Abbildung 2 dargestellt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Trainingskontrollen 2014. Quelle: NADA Jahresbericht, 2014, S. 8.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Wettkampfkontrollen 2014. Quelle: NADA Jahresbericht, 2014, S. 8.

Im Fußball wurden im Jahr 2014, 656 Trainingskontrollen und 1764 Wettkampfkontrollen durchgeführt. Hierbei handelte es sich hauptsächlich um Urinproben (579 bei Trainingskontrollen und 1700 bei Wettkampfkontrollen). In einzelnen Fällen wurden Blutproben genom- men (77 bei Trainingskontrollen und 64 bei Wettkampfkontrollen) (Nada Jahresbericht, 2014, S.9). Bei genauerer Betrachtung der ermittelten Dopingverstöße in Abbildung 3 sind fünf Verstöße im deutschen Fuß- ball dokumentiert. In drei Fällen wurde durch eine Wettkampfkontrolle ein Missbrauch von verbotenen Substanzen ermittelt. In zwei der fünf Verstöße handelt es sich um einen versuchten Missbrauch. Einer der Athleten wurde bei einer Trainingskontrolle und der Weitere bei sonsti- gen Kontrollen überführt (Nada Jahresbericht, 2014, S.16).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Verstöße gegen Antidopingbestimmungen 2014. Quelle: NADA Jahresbericht, 2014, S. 16.

3.2 Dopingfälle im deutschen Fußball im Kalenderjahr 2014

Der Fußballspieler französischer Herkunft Mickael Poté22 von Dynamo Dresden wurde vom DFB-Sportgericht wegen eines Doping- vergehens mit einer Verwarnung belegt. Der seit seiner Kindheit an Asthma leidende Poté hatte bei der Dopingkontrolle ordnungsgemäß die Verwendung von Asthma-Spray angegeben. Wegen asthmatische Probleme am 17. April 2014, hat er sich zu viele Sprühstöße verab- reicht. Somit kam es zu einer Überschreitung des festgelegten Grenz- wertes für das nach der WADA-Liste zur Gruppe Beta-2-Agonisten zäh- lende salbutamolhaltige Medikament. Da dieser Wirkstoff nicht zur Stei- gerung von Kraft- und Ausdauerleistung verhilft, sieht das DFB- Sportgericht bei Erstverstoß keine Regelsperre vor, sondern eine Ver- warnung oder eine Sperrstrafe. In diesem Fall einigte man sich auf eine Verwarnung (vgl. dfb, 2015).

Der Spieler Joseph Mensah vom 1.FC Schweinfurt 05 wurde am 12. September 2014 des Doping überführt. Es wurden in seinem Urin Amphetamin-Spuren nachgewiesen. Die Substanz Amphetamin gehört nach der Verbotsliste der WADA zu der Gruppe der Stimulanzien. Er wurde mit der von der WADA vorgesehenen Regelstrafe von zwei Jahren bestraft. Zudem verhängte das Verbands- Sportgericht eine Geldstrafe an den Verein „das Mitwirken lassen eines gedopten Spielers“ nach (§ 86 Abs. 2, RVO)23 (vgl. dfb, 2015).

Ein weiterer Fall, der im Jahr 2014 für Aufmerksamkeit gesorgt hat, war der Fall von Cebio Soukou von Rot-Weiß Essen. Er wurde nach dem Spiel seiner Mannschaft gegen Sportfreunde Lotte (1:1) posi- tiv auf die verbotene Substanz Methylhexanamin getestet (vgl. dfb, 2015). Bei genauerer Untersuchung von Nahrungsergänzungsmitteln bestätigte der beauftragte Sachverständige und Dopingfachmann Dr. Hans Dieter Geyer vom Kölner Institut für Biochemie, dass die verbote- ne Substanz in den eingenommenen Vitamintabletten in geringen Men- gen vorliegt. Er fügte hinzu, dass die vorgefundenen geringen Mengen seiner persönlichen Einschätzung nach keine signifikante leistungsstei- gernde Wirkung haben. Da das Spiel (1:1) gewertet wurde, jedoch nur den Sportfreunden aus Lotte der eine Punkt zugesprochen wurde, legte Essen Einspruch ein. Das Verbandsgericht sah jedoch keine „besonde- ren Umstände“ um die Entscheidung zurückzunehmen (vgl. dfb, 2015).

Bezüglich der beiden weiteren Fälle wurde auf der Internetplatt- form fussballdoping.de Stellung genommen. Bei den zwei weiteren po- sitiven Proben handelt es sich nicht um Dopingverstöße. Nach Anfrage auf Stellungnahme bei der NADA wurde Auskunft erteilt (vgl. fussball- doping, 2015) In einem der beiden Fälle bestand ein Anfangsverdacht eines versuchten Gebrauchs einer Infusion und somit einer verbotener Methode. Da der Verdacht aus den Angaben auf dem Dopingkontrollformular resultierte, wurden Ermittlungen eingeleitet. Es handelte sich jedoch um eine zulässige Behandlung. Der genannte Fall betraf den Frauenfußball (vgl. fussballdoping, 2015).

Bei dem zweiten Fall handelt es sich um einen Fußballer aus der Regionalliga. Außerhalb einer Kontrolle lagen Anhaltspunkte dafür vor, dass der Spieler mit Infusionen behandelt worden ist. Auch hier handel- te es sich um eine zulässige Behandlung (vgl. fussballdoping, 2015).

3.3 FIFA-Dopingreglement

Die FIFA24 ist ein Verein und wurde 1904 mit Sitz in Zürich ge- gründet. Dem Verein gehören 209 nationale Verbände an. Die Verfas- sung des Weltfußballverbandes setzt sich aus den FIFA-Statuten und den dazugehörenden Ausführungsbestimmungen zusammen. Die hier verfassten Grundregeln beinhalten Wettbewerbs-, Transfer-, Doping und weitere Bestimmungen. In den FIFA-Statuten von 2015 werden die Kernaufgaben unter dem Punkt 2 „Zweck“ definiert (vgl. FIFA-Statuten, 2015, S.8).

1. „den Fussball fortlaufend zu verbessern und weltweit zu ver- breiten, wobei der völkerverbindende, erzieherische, kulturel- le und humanitäre Stellenwert des Fussballs berücksichtigt werden soll, und zwar im Einzelnen durch die Förderung des Fussballs durch die Jugend- und Entwicklungsprogramme“; (ebd., S.8).
2. „das Organisieren eigener internationaler Wettbewerbe“; (ebd., S.8)
3. „das Festlegen von Regeln und Bestimmungen sowie die Si- cherstellung ihrer Durchsetzung“; (ebd., S.8)
4. „die Kontrolle des Association Football in all seinen Formen, indem alle notwendigen Maßnahmen ergriffen werden, die die Verletzung der Statuten, Reglemente und Entscheide der FIFA sowie die Spielregeln verhindern“; (ebd., S.8)
5. „Integrität, Ethik und Fairplay zu fördern und dadurch zu ver- hindern, dass Methoden oder Praktiken wie Korruption, Doping oder Spielmanipulation vorkommen, die die Integrität der Spiele, Wettbewerbe, Spieler, Offiziellen und Mitglieder gefährden oder zu Missbräuchen des Association Football führen könnten“ (ebd., S.8).

Der internationale Fußballverband FIFA gewährleistet die Einhal- tung von regelmäßigen Kontrollen seit 1970 um einen fairen Wettkampf auf Länderspielebene zu garantieren (FIFA-Anti-Doping-Reglement, 2015, S. 9). Die Dopingkontrollen verfolgen drei grundlegende Ziele:

1. „Ethisches Verhalten und Fairness im Sport“ (ebd., S.9).
2. „Schutz der körperlichen Gesundheit und psychischen Integrität der Spieler“ (ebd., S.9).
3. „Chancengleichheit für alle Teilnehmer“ (ebd., S.9).

Die FIFA hat den Welt-Anti-Doping-Kodex von 2009 in das FIFAAnti-Doping-Reglement mit aufgenommen und sich den internationalen Standards angepasst. Demnach ist die Definition von „Doping“ und „Wann liegt ein Dopingverstoß vor“ sowie weitere Aspekte mit denen der WADA identisch (ebd., S.9).

Alle zugehörigen Verbände sind dazu verpflichtet das Reglement

in ihr Regelwerk aufzunehmen und einzuhalten. Die Verbände werden aufgefordert, Spieler, Klubs, Spielerbetreuer, Offizielle und andere Per- sonen zur Einhaltung der Reglements zu verpflichten (ebd., S.10).

Des Weiteren wird jedem Verband auferlegt, bei nationalen Wettbewerben und außerhalb von Wettbewerben Kontrollen zu veran- lassen, vorzunehmen und sicherzustellen. Die Zuständigkeit kann je- doch auch an eine nationale Anti-Doping-Organisation übertragen wer- den (ebd., S.10).

3.4 UEFA

Die Union des Asscciations Européennes de Football (UEFA) ist in der Schweiz am 15. Juni 1954 gegründet worden, mit dem Ziel die damals vorzufindenden revolutionären Visionen der führenden Fußball- administratoren zu verwirklichen (vgl. UEFA, 2015). Der Hauptsitz der UEFA befindet sich in Nyon. Sie bildet die Dachorganisation von 54 Nationalverbänden aus ganz Europa. Die UEFA kümmert sich um viele Facetten des europäischen Fußballs. Zum einen fördert die UEFA den Fußball im Geiste des Friedens, der Verständigung und des Fairplays, ohne Diskriminierung aufgrund der politischen Haltung, des Ge- schlechts, der Religion, der Rasse oder aus weitern Gründen. Des Wei- teren wird Unterstützung für Ihre Mitgliedsverbände geleistet und Be- ziehungen zu all dessen Interessengruppen gepflegt (vgl. UEFA, 2015). Heute besteht die UEFA aus 54 Mitgliedsverbänden (vgl. UEFA, 2015).

3.4.1 UEFA und Kampf gegen Doping

Die UEFA gehört nach eigenen Angaben zu den weltweit führen- den Mannschaftsportverbänden im Kampf gegen Doping. Alle der an einem UEFA-Wettbewerb teilnehmenden Spieler sollen nicht nur im Spiel, sondern auch im Training ohne Ankündigung kontrolliert werden. Nach Angaben auf der offiziellen Homepage der UEFA wurden in der Saison 2014/2015 von der UEFA insgesamt 2.388 Proben durchge- führt. Hiervon wurden alleine in der UEFA Champions League und der UEFA Europa League 1.700 Kontrollen vorgenommen. Nach offiziellen Angaben der UEFA gab es keinen offiziellen Befund (vgl. UEFA, 2015). In der Saison 2015/16 wird dem Biologischen Sportlerpass der steroid- ale Baustein hinzugefügt. Dieser verhilft zu einer längeren Messung der steroidalen Werte des Sportlers. Schwankungen im Steroidprofil kön- nen auf einen Missbrauch von Steroiden hinweisen. Des Weiteren wer- den Proben länger gelagert, um diese zu jedem Zeitpunkt noch einmal zu analysieren. Bereits seit dieser Saison haben die Teilnehmer der UEFA Champions League Kooperationsvereinbarungen mit den Natio- nalen Anti-Doping Organisationen (NADO) unterschrieben. Ziel ist es, dass Programm in ganz Europa zu verbreiten, so dass die Ausführung von Doppeltest und eine bessere Kommunikation gewährleistet wird (vgl. UEFA, 2015).

Ein weiteres, richtungsweisendes Projekt im Kampf gegen Do- ping ist für die UEFA EURO 2016 in Frankreich geplant. Das Vorhaben besteht aus einem umfangreichen Testprogramm für die Kontrolle der 24 Teams. Den Spielern werden Urin-. Blut-, und Serumproben ent- nommen. Ab Januar soll die Durchführung beginnen. Während des Turniers, sollen pro Spiel jeweils zwei Spieler aus jedem Team Proben abgeben. Die Kontrollen sollen ausschließlich von Dopingkontrolleuren der UEFA durchgeführt werden. Dieses speziell ausgebildete Team besteht aus 56 Ärzten aus 27 verschiedenen Ländern (vgl. UEFA, 2015).

3.4.2 UEFA- Dopingreglement

Die wichtigsten Ziele des UEFA-Antidoping-Programms sind (vgl. UEFA-Reglement, S.1, 2015):

1. „Erhaltung und Verteidigung der sportlichen Ethik“; (ebd., S.1)
2. „Schutz der körperlichen Gesundheit und geistigen Integrität des Fußballspielers“; (ebd., S.1)
3. „Wahrung der Chancengleichheit für alle Wettbewerbsteilneh- mer“. (ebd., S.1)

Im UEFA-Dopingreglement wird auf die WADA verwiesen. Die verbote- nen Substanzen und Methoden richten sich nach der Verbotsliste der WADA.

3.5 Deutscher Fußball Bund und Doping

Der Deutsche Fußball-Bund wurde am 28. Januar 1900 im Leip- ziger „Mariengarten“ gegründet (vgl. DFB- Geschichte, 2015). Seit 1974 hat der DFB seinen Hauptsitz in Frankfurt am Main (vgl. DFB- Zentral- verwaltung, 2015). Der DFB ist der mitgliedsstärkste deutsche Sport- fachverband. Er ist bestehend aus 27 Mitgliedsverbänden. Oberste In- stanz ist die DFB-Zentralverwaltung in Frankfurt am Main, welcher als nächste Stufe der Ligaverband und die fünf Regionalverbände Nord, West, Süd, Südwest und Nordost folgen. Diese Regionalverbände wer- den in 21 Landesverbände aufteilt, welche wiederum in Bezirke und Kreise aufgeteilt sind (vgl. DFB- Verbandsstruktur, 2015).

Auch der DFB engagiert sich im Kampf gegen Doping. Auf der offiziellen Homepage des Deutschen Fußball-Bundes spricht man von 2.200 Dopingkontrollen jährlich. Die Kontrollen werden in der Bundesli- ga, 2. Bundesliga, 3. Liga, Regionalligen25, Frauen-Bundesliga und Ju- nioren Bundesliga sowie im DFB-Pokal. Bei weit mehr als 30.000 Do- pingkontrollen in den letzten drei Jahrzehnten. Hier kam es lediglich zu 26 positiven Fällen (vgl. DFB, 2015).

4 Methodik

Im folgenden Kapitel der hier vorliegenden Arbeit, wird genauer auf die Frage des Forschungsgegenstands und die Datenerhebung eingegangen. Es wird die methodische Vorgehensweise der Erhebung der Daten genauer erläutert. Im Weiteren wird die Begründung darge- legt, warum sich das Interview und die damit verbundene qualitative

Forschung, als geeignet darstellt. Zudem wird der Leitfaden zur Befra- gung anhand eines Interviews der verschiedenen Probanden näher dargestellt und erläutert. Abschließend wird das methodische Vorgehen nach Ines Steinke (2000) auf die von ihr genannten Kernkriterien überprüft (vgl. ebd., 2000, S.319-331).

Die Grundfrage dieser Arbeit lautet:

Wissensstand und Einstellung gegenüber Doping im Profiund Amateurfußball anhand qualitativer Interviews von Spielern und Betreuern.

Die Grundfrage dieser Arbeit resultiert auf der weit verbreiteten Hypothese, das Doping im Fußball keinen Effekt hat und das im deut- schen Profi- und Amateurfußball nach Dreher (2015) immer noch Defi- zite in der Aufklärung bestehen und Kontrollen unregelmäßig und in einem zu geringen Maße durchgeführt werden (vgl. ebd., 2015). Die geführten Interviews mit Spielern und Betreuern, sollen Aufklärung über den Kenntnisstand und über die Einstellung zum Doping der Betroffe- nen geben. Der Fokus dieser Interviews bezieht sich auf Erfahrungen der Beteiligten aufgrund von Engagements bei verschiedenen Vereinen und der hohen Rate an betreuten Spielern über die Thematik Doping aus verschiedenen Gesichtspunkten.

4.1 Das Interview

Das Wort „Interview“ hat seinen Ursprung im angloamerikanischen Raum und etablierte sich, im 20. Jahrhundert auch im deutschen Sprachraum. Die Entlehnung des Terminus „Interview“ findet aus dem Französischen statt. Hier beschreibt das französische „entrevue“, die Zusammenkunft oder das Sich begegnen. Aus der soziologischwissenschaftlichen Sicht handelt sich es sich bei dem „Interview“ um eine Gesprächssituation, welche bewusst und gezielt von den Beteiligten evoziert wird (vgl. Lamnek, 2005, S.330).

Sozialforschung definiert Scheuch (1967) das „Interview“ als: „ein planmäßiges Vorgehen mit wissenschaftlicher Zielsetzung, bei dem die Versuchsperson durch eine Reihe gezielter Fragen oder mitgeteilter Stimuli zu verbalen Äußerungen veranlasst werden soll“ (Scheuch, 1967, S.71).

In der hier vorliegenden Arbeit wurde sich für das Interview entschieden, um einen detaillierten Überblick über die bereits näher erläuterte Thematik zu erhalten. Mayring (2002) spricht von drei unterschiedlichen Erhebungsverfahren, die auf sprachlicher Ebene arbeiten. Hierzu gehören das Problemzentrierte Interview, das Narrative Interview und die Gruppendiskussion (vgl. ebd., S.66). Mayring (2002) merkt an, dass in der qualitativen Forschung der verbale Zugang, das Gespräch, eine besondere Rolle zu Teil kommt (vgl. ebd., S.66).

Das Problemzentrierte Interview gehört zu den Leitfadenbefragungen. Leitfadenbefragungen sind teilstrukturierte Befragungen (vgl. Atteslander, 2010, S. 141). Sie dienen nach Scheuch (1974) ganz allgemein zur Hypothesenentwicklung einer Systematisierung vorwissenschaftlichen Verständnisses (vgl. ebd., 1974, S.123). In Anbetracht der Befragtengruppe, wird das Leitfadengespräch nach Friedrichs (1973) als einzig sinnvolles Forschungsinstrument verstanden, wenn Gruppen in großen Stichproben oft in zu kleiner Zahl angetroffen werden, erforscht werden sollen (vgl. ebd., 1973, S.226).

Unter dem Begriff „Problemzentriertes Interview“ geprägt durch Witzel, versteht man alle Formen der offenen und halbstrukturierten Befragungen. Das Interview gleicht einem Gespräch und räumt dem Befragten sehr freie Antworten ein. Trotzdem ist das Interview aber zentriert auf eine bestimmte Problemstellung, auf welche wiederkeh- rend eingegangen wird (vgl. Mayring, 2002, S.66). Witzel (1985) be- schreibt das Verfahren als eine Methodenkombination bzw. - integrati- on von qualitativem Interview, Fallanalyse, biographischer Methode, Gruppendiskussion und Inhaltsanalyse (vgl. Mayring, 2002, S.67f.). Hierdurch wird ein Problembereich gesellschaftlicher Realität durch Me- thodenvielfalt, betrachtet und analysiert (vgl. Lamnek, 2005, S.364).

Witzel nennt drei vorrangige Prinzipien (vgl. Witzel, 1982, S.72, zitiert nach Lamnek, 2005, S.365f.):

1. „Problemzentrierung bedeutet, dass der Forscher sich vor der
Interviewphase die wesentlichen objektiven Aspekte erarbei- tet, anhand einer gesellschaftlichen Problemstellung" 2. „Die Gegenstandsorientierung bezieht sich in dem Verfahren auf die konkrete Gestaltung eines spezifischen Gegenstan- des und nicht in der Übernahme fertiger Instrumente“ (vgl. ebd., S.72).
3. „Die Prozessorientierung beschreibt, die schrittweise Gewin-
nung und Prüfung von Daten für eine flexible Gewinnung und Prüfung von Daten. Der Zusammenhang und die Beschaf- fenheit stellt sich erst langsam und in ständigem reflexiven Bezug auf die dabei verwandten Methoden dar“ (vgl. ebd., S.72).
Für die Durchführung eines Interviews bezieht sich Mayring (2002) auf Kohli (1978), der das Merkmal der Offenheit nennt. Dieses bezieht sich auf das freie Antworten des Interviewten, ohne vorgegebe- ne Antwortalternativen zu erhalten. Demnach bestehen wesentliche Vorteile durch die Interviewbefragung. Man kann überprüfen und rück- versichern, ob der Befragte die Frage verstanden hat. Die Befragten können ihre ganz subjektiven Perspektiven und Deutungen offen darle- gen. Des Weiteren werden Befragte befähigt, Zusammenhänge und größere kognitive Strukturen im Interview zu entwickeln. Zuletzt können die konkreten Bedingungen der Interviewsituation thematisiert werden (vgl. ebd., 1978, S.68).

Mayring (2002) betont, dass die Qualität der Antworten abhängig von der Vertrauensbeziehung von Interviewer und Befragten ist. Hier steht der Aufbau einer gleichberechtigten und offenen Beziehung im Mittelpunkt des Gesprächs (vgl. ebd, 2002, S.69). Hierzu verfasst Mayring (2002) Grundgedanken, welche in einem problemzentrierten Interview beachtet werden sollen. Demnach wird der sprachliche Zu- gang im problemzentrierten Interview ausgewählt, um seine Fragestel- lung auf dem Hintergrund subjektiver Bedeutung, vom Subjekt selbst formuliert, zu eruieren. Zudem ist eine Vertrauenssituation, wie bereits näher erläutert, sehr wichtig. Die objektive Seite eines konkreten ge- sellschaftlichen Problems wird erst analysiert und wird daraufhin er- forscht. Der Interviewte wird durch Hilfe des Interviewleitfadens auf be- stimmte Fragen gesteuert, aber soll offen und ohne Antwortalternativen reagieren (vgl. ebd., S. 69).

Anhand der Grafik aus Mayring (2002) wird das Ablaufmodell des problemzentrierten Interviews dargestellt (vgl. ebd., 2002, S.71):

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Ablaufmodell des problemzentrierten Interviews. Quelle: Mayring, 2002, S.71.

Die Gespräche bestehen nach Mayring (2002) im Wesentlichen aus drei Teilen. Die Sondierungsfragen sind allgemeine Einstiegsfra- gen in die Thematik. Sie sollen Auskunft darüber geben, welche subjek- tive Bedeutung das Thema für den Einzelnen hat. Die Leitfadenfragen gelten als die wesentlichsten Fragestellungen, welche im Interviewleit- faden festgehalten sind. Das Interview ist ein dynamischer Prozess, der unvorhersehbare Situationen schafft. Im Interview stößt man wiederholt auf Aspekte die nicht im Leitfaden verzeichnet sind. Sind sie für die Themenstellung oder den Erhalt des Gesprächsfadens relevant, macht

der Interviewer spontan Gebrauch von Ad-hoc-Fragen (vgl. ebd, 2002, S.70).

4.2 Der Interviewleitfaden

Der Interviewleitfaden setzt den Rahmen für die in dem Interview re- levante Thematik fest. Die dazugehörigen Themengebiete werden in- nerhalb des Leitfadens genauer eingegrenzt. Nach Lamnek (2005) dient der Leitfaden für den Forscher dazu, alle erscheinenden Themen abzudecken und fehlende nachzutragen. Während des Interviews kann es jederzeit zu Unterbrechungen und Themenwechseln kommen (vgl. ebd., S.350). Die Fragen variieren innerhalb der Befragtengruppe. Der Leitfaden impliziert sieben Kategorien (Zustand/Karriereverlauf, Erkäl- tung/Grippe, Verletzungen, Allergien, Urlaub, Fitnesstraining, Doping). Dieser Leitfaden diente dem Interview der vorliegenden Arbeit. Zu be- achten ist, dass die Ausführung der Fragen, je nach Befragtengruppe variiert und modifiziert worden ist. Der Leitfaden dient einer allgemeinen Darstellung und ist thematisch sowie kategorisch für das Interview als universelle Vorlage einzuordnen.

Zustand/Karriereverlauf

- Vereinszugehörigkeit
- Zustand
- Saisonverlauf
- Karrierelaufbahn

Erkältung/Grippe

- Letzte Erfahrung mit Erkältung
- Vorgehen des Vereins
- Medikamentenverabreichung
- Behandlungsmethoden

Verletzungen

- Letzte Vorkommnisse von Verletzungen
- Vorgehen des Vereins
- Medikamentenverabreichung
- Behandlungsmethoden Allergien
- Vorkommnisse von Allergien
- Vorgehen des Vereins
- Medikamentenverabreichung
- Medizinische Ausnahmegenehmigung (TUE)

Urlaub

- Aufklärung
- Erfahrungen und Einstellung gegenüber dem Verzehr von Genussmitteln

Fitnesstraining

- Einstellung gegenüber Fitnesstraining
- Körperkult im Fußball
- Kenntnisse über Methoden und Präparate zum Kraftauf- bau

Doping

- Einstellung zum Doping
- Erfahrungen und Kenntnisnahme von Missbrauch
- Doping im Fußball
- Viagra
- Empfängnis im professionellen Fußball bezüglich Doping
- Aufklärung über Doping im Verein

In der einleitenden Kategorie „Zustand/Karriereverlauf“ wird nach dem sportlichen Werdeganges und dem derzeitigen Zustand des Spie- lers gefragt. Eine Ausnahme bilden hier die Interviews mit dem Physio- therapeut und dem Mannschaftsarzt. Hier bezieht sich der Karrierever- lauf ausschließlich auf die Funktion als Arzt oder Physiotherapeut. Die Frage nach dem gesundheitlichen Zustand bezieht sich auf die derzeiti- ge Situation innerhalb der Mannschaft. Diese Fragen sollen die sportli- che Entwicklung und die Erfahrung der Befragten, auch innerhalb ande- rer Vereinen, dokumentieren. Sie werden dazu genutzt eine vertrau- ensvolle, zwischenmenschliche Basis zwischen dem Befragten und dem Interviewer herzustellen. Festgelegte Fragen in modifizierter Form sind hier: „Wie lange sind Sie schon im Verein tätig? Wie ist der derzei- tige Verfassungszustand in Ihrem Team/ Wie ist Ihr/Dein derzeitiger Verfassungszustand? Wie ist ihr/dein fußballerischer Lebenslauf, wel- che Stationen haben Sie/Du als Fußballer/Arzt/Physiotherapeut durch- laufen?“. Bei der Befragung der „Spielerfrau“ wird die Beziehung durch festgesetzte Fragen dokumentiert: „Wie lange sind sie schon liiert? Ha- ben sie Kinder? Wie schätzen Sie den Gesundheitszustand Ihres Man- nes ein?“.

Die Kategorie „Grippe/Erkältung“ wird zur Einleitung in die The- matik der diesjährige Wetterumschwung erwähnt und auf die auftreten- den Folgen hingewiesen. Hier wird nach dem Behandlungsablauf von Grippe/Erkältung und der Handhabung ab dem Zeitpunkt der wahrge- nommen Infektion des Spielers bis zur Genesung gefragt. Angewende- te Ad-Hoc Fragen beziehen sich in dieser Kategorie auf die Namen der Medikamente, welche durch den Verein oder die Ärzte verabreicht wer- den.

Bei der Kategorie „Verletzungen“, wird auf die bereits erlittenen Verletzungen des Spielers eingegangen. Eingeleitet wird das Thema durch die festgesetzte Aussage in abgewandelten Formen: „Du hast ja jede Menge Erfahrung auf hohem Niveau“ oder durch Ad-Hoc-Fragen, die sich auf die Verletzungen des Spielers beziehen. Folglich wird an- fangs auch nach dem Behandlungsvorgehen des Vereins gefragt und wiederholt durch Ad-Hoc-Fragen sich über die Namen der Medikamen- te informiert. Bei den Befragungen des Physiotherapeuten und des Arz- tes wird neben dem Behandlungsvorgehen auch nach der Beschleuni- gung von Regeneration und Rehabilitation des Spielers durch Einnah- me von Medikamenten gefragt. Bei der Befragung der „Spielerfrau“ wird die geschilderte Verletzungsproblematik die zu Anfang des Interviews genannt wird, aufgegriffen und der Kenntnisstand der „Spielerfrau“ er- fragt.

Anschließend wird näher auf die Kategorie „Allergien“ eingegan- gen. Einleitend berichtet der Interviewer über seine Erfahrungen über die Ausmaße von Allergien zur Frühjahrs- und Sommerzeit. Als festge- setzte Frage: „Hast du Allergien?“. Bei positiven Befund wird auf die Symptome, diagnostisches Verfahren, Behandlungsvorgang und die medikamentöse Einstellung näher eingegangen. Bei negativem Befund wird der Spieler nach Erfahrungen und Informationen durch Mann- schaftskollegen befragt. Bei der Befragung des Arztes und des Physio- therapeuten wird einleitend nach Allergiefällen innerhalb der Mann- schaft gefragt. Demnach wird sich erkundigt, wie der Spieler medika- mentös eingestellt wird und welche Präparate genutzt werden. Zudem wird ermittelt, ob es aktuell in dem Verein eine Medizinische Ausnah- megenehmigung (TUE) beantragt wurde. Des Weiteren wird die „Spie- lerfrau“ über die allergische Reaktion Ihres Mannes befragt. Hier stehen das Empfinden und der Umgang des Mannes mit der Allergie im Fokus.

Es folgt die Kategorie „Urlaub“. Eingeleitet wird das Thema durch eine festgesetzte Frage in variierender Form: „ (…) ihr habt die Klasse als Aufsteiger gehalten. (…), da freut man sich natürlich nach so einer langen Saison mal auf die Sommerpause und dementsprechend auch auf Urlaub.“ So dann wird versucht bei der Befragung der Spieler Infor- mationen zu erhalten, ob eine Aufklärung oder Belehrung bezüglich Verhalten im Urlaub vom Verein vorgenommen wird. Zudem kommt es zur Befragung der eigenen und der im Bekanntenkreis bestehenden Einstellung und Erfahrungen mit Genussmitteln jeglicher Art. Der Arzt sowie der Physiotherapeut werden zu den Maßnahmen ihres Vereins befragt und die Einstellung gegenüber dem Verzehr von Alkohol. Zu- dem wird das Informationsinteresse bezüglich Genussmittel von Spie- lern erfragt. Bei der „Spielerfrau“ wird explizit über eigene Erfahrungen und Erfahrungen in Ihrem Bekanntenkreis über Genussmittel nachge- fragt.

Anschließend wird die Kategorie „Fitnesstraining“ im Professio- nellen und Amateurbereich eingegangen. Als Einleitung der Thematik wird den Spielern die Wichtigkeit des Krafttrainings und der Körperbe- wusstsein anhand bekannten Spielern (hier: Cristiano Ronaldo26 ) ver- deutlicht. Zudem wird auf die fortschreitende Entwicklung und Wichtig- keit von Athletiktraining aufmerksam gemacht. Der Interviewer möchte wissen, wie der befragte Spieler zu dem Thema Körperkult steht und ob er selbst neben dem Mannschaftstraining in einem Fitnessstudio ange- meldet ist. Zudem soll der Spieler seine Gedanken zu Krafttraining, Fit- nessstudio und diversen Methoden von Muskelwachstum äußern und seine Erfahrungen kundtun. Der befragte Arzt und Physiotherapeut werden im Interview zu der Einstellung des derzeitigen Vereins gegen- über Krafttraining außerhalb des regulären Trainings im Verein befragt. Außerdem wird der Grad der Wichtigkeit von Körperkult im Fußball der Spieler erfragt. Des Weiteren wird die Einstellung der Spieler gegen- über Nahrungsergänzungsmittel zum Muskelaufbau geprüft. In dem Interview mit der „Spielerfrau“ bezüglich der Kategorie „Fitnesstraining“, werden Wichtigkeit von Krafttraining und Körperkult ergründet. Hinzu kommt die Entwicklung seiner Einstellung, während der Beziehung zum Thema Fitnesstraining aus Sicht der Frau. Zudem werden Ad-Hoc Fra- gen zum Thema Erfahrungen mit Dopingsubstanzen im Freundeskreis gestellt. Die Frau wird über den Informationsstand Ihres Mannes be- fragt.

Die letzte Kategorie „Doping“ bezieht sich direkt auf das Wissen und die Erfahrung mit dem Thema „Doping“. Hier wird von den Spielern der Wissensstand über Doping in Bezug auf Fußball erfragt und die eigenen Erfahrungen mit Dopingkontrollen. Zudem wird die Einstellung und Einschätzung gegenüber Viagra ermittelt. Was macht der Verein, in dem der Spieler aktiv ist, um Spieler aufzuklären, ist ein weiterer Aspekt dieser Kategorie. Final wird der Spieler zu seiner persönlichen Einstel- lung gegenüber der Einnahme, ob er dopen würde wenn es nicht be- kannt werden würde, befragt. Der Arzt und Physiotherapeut werden zu der Einstellung gegenüber Doping befragt und über die Relevanz von Doping im Fußball. Welche wären die logischen Maßnahmen, wenn ein Missbrauch vermutet werden würde und wie werden Spieler bezüglich Doping präventiv aufgeklärt. Zudem sollen der Arzt und Physiothera- peut sich zu der potentiellen Bereitschaft der Einnahme von verbotenen Substanzen und Durchführung von unzulässigen Methoden durch Spie- ler äußern. Folglich wird erfragt wie hoch das Vertrauen ist, dass sich Spieler über Substanzen mit dem Arzt und dem Physiotherapeuten aus- tauschen. Bei der Befragung zur Kategorie „Doping“ wird über die Spie- lerfrau ermittelt, wie groß die Bereitschaft ihres Mannes wäre zu dopen, wie er zu Dopingkontrollen steht, wie aufgeklärt er über die Thematik ist, ob er über den Verein aufgeklärt wird und, wie auch sie zu der Thematik Doping steht.

4.3 Stichprobe

Als Stichprobe wurden insgesamt fünf Spieler aus der 3. Liga und der Regionalliga West im Fußball ausgewählt. Zudem wurden ein Arzt und ein Physiotherapeut mit Erfahrungen in der 1. Bundesliga in Deutschland befragt. Hinzu wurde eine „Spielerfrau“ eines Spielers der 3. Liga interviewt. Es handelt sich bei der Befragung um Profis27 und Amateure28. Durch das hohe Trainingspensum von ungefähr 10-14 Stunden wöchentlich und mindestens einem Spiel, verfügen die Vereine über einen Stab an medizinischen Fachkräften29 von zwei bis acht Per- sonen. Für die Arbeit ist demnach die interne Kommunikation bezüglich der medizinischen Versorgung zwischen den einzelnen medizinischen Fachkräften, Trainern, Spielern und Betreuern gerade interessant. Die Befragung aller Mitwirkenden der 1. Bundesliga bis Regionalliga, würde den Rahmen dieser Arbeit überschreiten. Die Arbeit basiert auf Stich- proben, welche Personen erfassen, die in zwei oder mehr Vereinen der zuvor angegebenen Ligen Erfahrungen gesammelt haben. Es ist wich- tig, das die Stichprobe „die Struktur der Grundgesamtheit hinsichtlich bestimmter, als wesentlich angesehener Merkmale möglichst getreu wiederspiegelt; nur dann kann die Stichprobe als repräsentativ gelten“ (vgl. Lamnek, 2005, S.182).

Die Populationswahl der Stichprobe ist in diesem Fall mit allen Spielern der 3. Liga und Regionalliga gleichzusetzen. Die Interview- partner werden durch weitgreifende Kontakte ausgewählt. Einziges Kri- terium ist bestehende fußballerische Erfahrung im Bereich der Regio- nalliga bis 1. Bundesliga und das bei zwei oder mehr Vereinen. Die Do- kumentation von Krankheiten, Verletzungen und anderen für das Inter- view relevanten Daten sind im Vorfeld dem Autor nicht bekannt.

4.4 Forschungsdurchführung

Der Autor nahm Kontakt mit dem Physiotherapeuten auf und be- suchte Ihn zur Absprache in den Räumlichkeiten seines Vereins. Er stellte den Kontakt zu einem Arzt her. Die Spieler wurden vom Autor selbst kontaktiert und zur Teilnahme an der Arbeit eingeladen. Die Frau eines Spielers meldete sich nach Absprache mit dem Autor zur Teil- nahme an der Arbeit.

Das Interview wurde in den privaten Räumlichkeiten oder in den Räumlichkeiten des Vereins oder des zuständigen Arztes durchgeführt. Es handelte sich bei den Interviews um eine vertraute Umgebung für alle Befragten. In der von den Befragten ausgewählten Umgebung konnten sie ihre Meinung frei und ohne Bedenken äußern. Der Arzt und die „Spielerfrau“, waren ihm vor der Aufnahme des Interviews nicht be- kannt.

Die Interviews wurden allesamt nach dem gleichen Schema ge- führt. Vorab wurde dem Befragten versichert, dass die Aufnahmen nur der Arbeit dienen und anonym bleiben. Zudem wurde betont, dass der der Befragte jederzeit das Recht hat auf die Aufnahmen zuzugreifen. Des Weiteren wurde der Befragte gebeten, so spontan, wie möglich, auf die gestellten Fragen zu antworten. Im folgenden Abschnitt werden die Interviews kurz dargestellt.

1. Interview

Der erste Interviewpartner ist männlich, 40 Jahre alt und arbeitet als Physiotherapeut in einem Verein. Er arbeitete bereits bei Vereinen der Regionalliga, 2. Bundesliga und 1. Bundesliga. Das Interview wurde am 29.09.2015 in der Mittagspause in den Räumlichkeiten des Vereins geführt. Nach einer kurzen Vorstellung der Funktion im Verein und In- formationen über den beruflichen Werdegang, wurde das Interview ausgeführt.

2. Interview

Das zweite Interview wurde mit einem Spieler durchgeführt. Er ist 26 Jahre und ist Mittelstürmer in seinem Verein. Er hat Erfahrungen als Spieler in der Jugend-Bundesliga30, Regionalliga, 3. Liga, 2. Bundesliga und 1. Bundesliga. Eine kurze Vorstellung ist auch vor am Anfang des Interviews durch den Leitfaden vorgesehen. Das Interview wurde am 29.09.2015 am Nachmittag in der privaten Wohnung des Spielers durchgeführt.

[...]


1 Die World Anti-Doping Agency (WADA) wurde im Rahmen der Welt-Anti-Doping- Konferenz des IOC am 11.November 1999 gegründet (vgl. WADA, 2015). Die WADA besitzt die Zuständigkeit der wissenschaftlichen Forschung, Bildung, Überwachung des Anti-Doping Codes sowie die Entwicklung der Anti-Doping-Kapazitäten (vgl. WADA, 2015).

2 Jede im biologischen Stoffwechsel auftretende niedrigmolekulare Substanz (von den sog, Biopolymeren nur deren Vorstufen, Abbau- u. Bildungsprodukte) (vgl. Metabolit, 2003)

3 Als Marker werden auch als Markersubstanzen bezeichnet. Dabei handelt es sich um Hormone, Enzyme oder besondere Eiweißkörper. Sie kommen im Blut oder Gewebe vor (vgl. Markersubstanzen, 2003).

4 Die Nationale Anti-Doping Agentur Deutschland (NADA) wurde am 15. Juli 2002 gegründet und zum 1. Januar 2003 als rechtskräftig erklärt. Zu den Kernaufgaben der NADA gehören die Umsetzung eines einheitlichen Dopingkontrollsystems in Deutsch- land, Erteilung medizinischer Ausnahmegenehmigungen (TUE), Prävention, Umset- zung des WADA-Code in einen NADA-Code, Beratung für Verbände und Athleten, Einrichtung eines unabhängigen Sportschiedsgericht sowie die internationale Zusam- menarbeit (vgl. NADA-Ziele und Aufgaben, 2015; (vgl. Clasing, 2010, S.45)

5 Zu der Gruppe der anabolen Wirkstoffe zählen die anabol-androgenen Steroidhormone (AAS), unterteilt in exogene AAS und endogene AAS. Zudem kommt Anabolika (vgl. Anabole Wirkstoffe, 2015))

6 Peptid mit Hormonwirkung. Neben Insulin, Glacagon, Gastrin, Angiotensin etc. v.a. auch die Hypophysen- u. Zwischenhirnhormone (vgl. Peptidhormon. 2015)

7 Mimetika wirkt in der Nachahmung eines körpereigenen Stoffes(vgl. Mimetika, 2014).

8 Beta-2-Agonisten gehören der Gruppe der Sympathomimetika an. Sympathomimetika sind Pharmaka, die zu einer positiven, Sympathikuserregung bewirken (vgl. Sympathomimetika, 2014).

9 Diuretika sind Mittel, die den Harnfluss fördern und dienen der Ausschwemmung extrazellulärer Flüssigkeit bei Ödemen(vgl. Diuretika, 2003).

10 Als Markierungsmittel oder Chelatbildner werden organische Verbindungen mit

Metallen bezeichnet, die stabile ringförmige Komplexe bilden. Sie kommen im Stoffwechsel der Mineralstoffe im Rahmen der Blut- und Blattfarbstoffe bei enzymatischen Reaktionsabläufen vor (vgl. Chelatbildner, 2003).

11 Unter dem Begriff Gendoping werden zwei Verfahren verstanden: A. Gentherapeutische Verfahren und B. Verfahren bzw. Substanzen, die die Aktivität der Gene (Genexpression) beeinflussen (vgl. Dopinginfo Gendoping, 2015)

12 Stimulanzien. Sing. Stimulans: Pharmazie anregende Heilmittel (vgl. Stimulantien, Stimulanzien, 2003).

13 Die opioidartigen Analgetika vom Morphintyp gehören der Gruppe der Narkotika an. Die Substanzen dieser Wirkstoffklasse besteht hauptsächlich aus Morphin und chemischen Verwandten (vgl. Dopinginfo Narkotika, 2015).

14 Unter dem Begriff Cannabinoide wird das Cannabis bezeichnet. Cannabis tritt in verschiedenen Formen auf: Haschisch, Marihuana, Haschischöl (vgl. Dopinginfo Cannabinoide, 2015)

15 Glucocorticoide sind an der Regulation des Kohlenhydratstoffwechsels beteiligt. Sie haben Einfluß auch den Fett- und Eiweißstoffwechsel. Unter Stressbedingung werden sie vermehrt synthetisiert und ausgeschieden. Das wichtigste körpereigene Glucocortticoid ist Cortisol (vgl. Dopinginfo Glucocorticoid, 2015).

16 Betarezeptorenblocker hemmen die Wirkung von ß-Sympathomimetika. Dadurch kommt es zu einer Senkung von Herzfrequenz, Schlagkraft und Erregbarkeit (vgl. Betarezeptorenblocker, 2003).

17 Rudi Völler ist am 13.04.1960 in Hanau geboren. Er ist EM-Teilnehmer von 1984, 1988, 1992 und WM-Teilnehmer von 1986, 1990, 1992. Er spielte für Vereine der Serie A (Italien), Ligue 1 (Frankreich) und der 1. Bundesliga. Von 2000 bis 2004 war er Trainer der deutschen A- Nationalmannschaft (vgl. Transfermarkt, 2015).

18 Mario Götze ist am 03.06.1992 in Memmingen geboren. Er ist aktiver Spieler der deutschen A- Nationalmannschaft und des FC Bayern Münchens. Im Jahr 2014 wurde er mit der deutschen A- Nationalmannschaft Fußball-Weltmeister (vgl. Transfermarkt, 2015)

19 Franz Beckenbauer, geboren am 11.09.1945 in München. Als A- Nationalspieler spielte er von 1965 bis 1977. 1974 wurde er Fußballweltmeister mit der deutschen A- Nationalmannschaft. Als Trainer der deutschen A- Nationalmannschaft zwischen 1984 bis 1990, wurde er 1990 Weltmeister. Als Trainer war er auch bei den Mannschaften Bayern München und Olympique Marseille unter Vertrag. Derzeitig ist er Ehrenpräsident des FC Bayern Münchens (vgl. Transfermarkt, 2015).

20 Michael Steinbrecher ist am 20.11.1965 in Dortmund geboren und absolvierte nach dem Abitur ein Jounalistik-Studium. Bevor er mit 26 Jahren Deutschlands jüngster Moderator des ZDF SPORTstudios wurde, durchlief er ein Volontariat im ZDF. Er war selber aktiver Spieler in der 3. Liga (vgl. Michael-Steinbrecher, 2015).

21 Dieter Kürten, geboren am 23. April 1935 in Duisburg. Langjähriger Moderator des ZDF Sportstudios (vgl. Munziger.de, 2015)

22 Mickaël Poté, geboren am 24.09.1984 in Lyon. Derzeitiger Verein: Adana Demirspor (vgl. transfermarkt.de, 2015)

23 Für das Mitwirken lassen gedopter (§ 85 Abs. 2) Spieler, die Verabreichung von Dopingmitteln, die Weigerung, Dopingkontrollen zuzulassen, sowie jede Beteiligung an diesen Handlungen oder ihre Duldung und bei Verstößen gegen die Durchfüh- rungsbestimmungen Doping ist der Verein mit einer Geldstrafe von bis zu 5000 für jeden Einzelfall zu belegen (vgl. Rechts- und Verfahrensordnung des BVF, 2015, S.46)

24 Fédéracion Internacionale de Football Association

25 Die Regionalliga stellt die vierthöchste Spielklasse im professionellen Männerfußball in Deutschland dar. Sie wird in fünf Ligen aufgeteilt: Regionalliga Nord, West, Süd, Südwest und Nordost. Für den Aufstieg qualifizieren sich drei Mannschaften, diese werden in Aufstiegsspielen ermittelt (vgl. DFB- Regionalliga, 2015)

26 Cristiano Ronaldo, geboren am 05.02.1985 in Funchal, Portugal. Nationalspieler Portugals und Vereinsspieler bei Real Madrid

27 Im Fußballbereich, jemand der ausschließlich beruflich seinem Sport nachgeht

28 Im Fußballbereich, jemand der neben dem Beruf als Fußballer noch weiteren Beschäftigungen nachgeht (Halbprofi)

29 Ärzte, Physiotherapeuten und Reha-Trainer

30 Die U19 Jugend-Bundesliga beschreibt die für die Jugend höchste Spielklasse und wurde in der Saison 2003/2004 eingeführt. Sie ist in die Staffeln Nord/Nordost, Süd/Südwest und West unterteilt (vgl. dfb, 2015).

Ende der Leseprobe aus 235 Seiten

Details

Titel
Wissensstand und Einstellung gegenüber Doping im Profi- und Amateurfußball
Autor
Jahr
2015
Seiten
235
Katalognummer
V312160
ISBN (eBook)
9783668110267
Dateigröße
1435 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
wissensstand, einstellung, doping, profi-, amateurfußball
Arbeit zitieren
Marian Schuldt (Autor:in), 2015, Wissensstand und Einstellung gegenüber Doping im Profi- und Amateurfußball, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/312160

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