Bei der Lektüre und dem Auswerten der Bistumszeitschrift fiel mein Blick recht schnell auf das Thema der Stellung der Frau in der Kirche. Da die Thematik im Jahrgang 1967 sehr präsent war, deutete einiges daraufhin, dass sich im Zuge des II. Vatikanischen Konzils eine Diskussion eröffnet hatte, die bis ins Jahr 1967 weitergeführt wurde. Durch die Artikel, Kommentare und Leserbriefe wurde die große Bandbreite der Debatte deutlich und so viel meine Wahl letztendlich auf das Thema „Veränderung der Stellung der Frau durch das II. Vatikanische Konzil“. Denn die Gleichstellung der Geschlechter ist ein recht moderner Gedanke.
Vor knapp fünfzig Jahren war gerade dieses Thema heftig umstritten. In der katholischen Kirche ist lange Zeit wenig von einer Gleichwertigkeit von Mann und Frau zu bemerken, auch wenn Papst Paul VI. eine Botschaft an die Frauen richtete und sagte „[…] Die Stunde kommt, die Stunde ist schon da, in der sich die Berufung der Frau voll entfaltet, die Stunde, in der die Frau in der Gesellschaft einen Einfluß, eine Ausstrahlung, eine bisher noch nie erreichte Stellung erlangt […]“.
Die Ausarbeitung soll sich im Folgenden mit der Problematik der Gleichstellung von Mann und Frau in der Katholischen Kirche auseinandersetzen. Hierfür wird zuerst die Stellung der Frau als „Zeichen der Zeit“ betrachtet, in dem eine kurze Entwicklung der Stellung der Frau erfolgt. Mit vermehrten Interesse werden in die Analyse Texte, Kurzberichte und Leserbriefe aus der Bistumszeitschrift Glaube und Leben des Bistums Mainz einfließen. Dadurch soll verdeutlicht werden, welche Relevanz die Themen im Bistum hatten und welche Personen involviert waren. Danach wird der Blick auf die tatsächlichen Veränderungen gelegt. Es wird hinterfragt, ob diese „nie erreichte Stellung“ der Frau auch kirchenrechtlich verfestigt wird. Daraufhin wird im vierten Kapitel die Auswirkung auf die Laienpraxis verdeutlicht. Inwiefern ist nach dem II. Vatikanischen Konzil eine Veränderung der Stellung der Frau zu beobachte? Ist die Frau in der Praxis gleichgestellt?
Bevor das Fazit die Aussagen abschließend zusammenfasst, sollen die bestehenden Diskussionen zu dieser Thematik beleuchtet und interpretiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Stellung der Frau als „Zeichen der Zeit“
- Kirchenrechtliche Veränderungen
- Veränderungen in der Laienpraxis
- Bestehende Diskussionen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Veränderung der Stellung der Frau durch das II. Vatikanische Konzil, wobei der Fokus auf die Diskussionen und Entwicklungen in der katholischen Kirche im Bistum Mainz im Jahr 1967 liegt. Sie untersucht, wie das Konzil die Debatte über die Gleichstellung von Mann und Frau beeinflusst hat und inwiefern sich die Rolle der Frau in der Kirche und der Laienpraxis tatsächlich verändert hat.
- Die Stellung der Frau als "Zeichen der Zeit" in der katholischen Kirche und Gesellschaft
- Die Auswirkungen des II. Vatikanischen Konzils auf die Rolle der Frau in der Kirche
- Die kirchenrechtlichen Veränderungen und ihre Auswirkungen auf die Praxis
- Die Diskussionen über die Gleichstellung von Mann und Frau in der katholischen Kirche
- Die Rolle der Frau in der Laienpraxis nach dem II. Vatikanischen Konzil
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und stellt die Relevanz der Diskussion über die Gleichstellung der Frau in der katholischen Kirche im Kontext des II. Vatikanischen Konzils dar. Sie erläutert den Ansatz der Arbeit und skizziert den Aufbau.
- Stellung der Frau als „Zeichen der Zeit“: Dieses Kapitel untersucht die gesellschaftliche und kirchliche Wahrnehmung der Frau in der Zeit vor und während des II. Vatikanischen Konzils. Es analysiert die Entwicklung der Debatte um die Rechte und die Gleichstellung der Frau und setzt diese in den Kontext des Selbstverständnisses der katholischen Kirche.
- Kirchenrechtliche Veränderungen: Dieses Kapitel beleuchtet die konkreten kirchenrechtlichen Veränderungen, die durch das II. Vatikanische Konzil in Bezug auf die Stellung der Frau in der Kirche eingeleitet wurden.
- Veränderungen in der Laienpraxis: Dieses Kapitel analysiert, inwiefern die kirchenrechtlichen Veränderungen in der Praxis umgesetzt wurden und wie die Rolle der Frau in der Laienpraxis nach dem II. Vatikanischen Konzil beeinflusst wurde.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: II. Vatikanisches Konzil, Gleichstellung, Frau, Kirche, Laienpraxis, Bistum Mainz, Glaube und Leben, Kirchenrecht, Emanzipation, Geschlechterrollen.
- Arbeit zitieren
- Johannes Kraft (Autor:in), 2015, Veränderung der Stellung der Frau durch das II. Vatikanische Konzil, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/313545