Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Ansätzen einer umfangreichen Leseförderung, auch über die Primarstufe hinaus. Zunächst sollen hierbei die Schlüsselbegriffe geklärt werden, die zum Verständnis der einzelnen Methoden unabdingbar sind. Im Anschluss werden zwei bewährte Lesefördermaßnahmen genauer beleuchtet, ehe sich die Arbeit der Hörbuchmethode widmet. Welche Vorteile dieses Verfahren bringt wird, anhand von Unterrichtsmethoden und wissenschaftlich-empirischen Erhebungen, begründet. Abschließend sollen die verschiedenen Verfahren auf ihre Qualität und Unterrichtspraxis verglichen werden. Zur wissenschaftlichen Untergrabung stützt sich die Arbeit auf Werke aus der aktuellen Didaktik und Psychologie. Besonders zu erwähnen sind hierzu jedoch die Werke von Daniel Nix und Cornelia Rosebrook sowie von Steffen Gailberger.
Das Programme for International Student Assessment, kurz PISA, erfasst weltweit Schülerleistungen und vergleicht diese international. Zuletzt standen im Jahr 2000 und 2009 die Lesekompetenzen von fünfzehnjährigen Schülern im Mittelpunkt der Untersuchungen. Die Auswertung der unzulänglichen Lese- und Verstehensergebnisse leitete mehrfach Diskussionen um die Nachhaltigkeit der Lesekompetenzen ein.
Leider wird viel zu oft angenommen, das Lesenlernen sei eine „Angelegenheit der Primarstufe und mit dem Übergang in die Sekundarstufe sei hier keine Notwendigkeit, weiterhin die knappe Ressource Bildungszeit zu investieren.“ Die Folgen sind dramatisch. Die sinkende Lesemotivation und die zurückgehende Lesepraxis haben nicht nur Auswirkungen auf sämtliche Unterrichtsfächer, sondern führen auch zu Defiziten bei der Lesefähigkeit. Zwar gibt es immer mehr Materialien und Unterrichtsvorlagen für Lehrer, die die Lesekompetenz der Schüler steigern sollen, eine systematische Verankerung der Leseförderung (auch in der Sekundarstufe) in den einzelnen Schulsystemen lässt allerdings bis heute auf sich warten. So wird einerseits darauf verwiesen, dass die „Lesefähigkeit als Schlüsselkompetenz für den schulischen Erfolg in allen Fächern und als Basiskompetenz zur Teilhabe einer auf Schriftlichkeit basierenden Alltagskultur und -praxis“ gilt. Andererseits sind keine Bemühungen zu erkennen, dies auch in den Lehrplänen zu fixieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsklärung
- 2.1. Lesekompetenz - das Mehrebenenmodell des Lesens
- 2.2. Lesemotivation
- 2.3. Lesesozialisation
- 3. Bewährte Leseförderansätze
- 3.1. Das Lautlese-Verfahren
- 3.2. Das Viellese-Verfahren
- 4. Lesen durch Hören
- 4.1. Methode
- 4.2. Praxis
- 4.3. Wissenschaftlich-empirische Begründung
- 5. Vergleich der Hörbuchmethode mit bewährten Lesefördermethoden
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Ansätze zur umfassenden Leseförderung, insbesondere über die Primarstufe hinaus. Sie klärt zunächst Schlüsselbegriffe, beleuchtet bewährte Lesefördermaßnahmen und widmet sich ausführlich der Hörbuchmethode. Die Vorteile dieser Methode werden anhand von Unterrichtsmethoden und wissenschaftlichen Erkenntnissen begründet. Abschließend werden verschiedene Verfahren hinsichtlich ihrer Qualität und Praxistauglichkeit verglichen.
- Definition und Bedeutung von Lesekompetenz
- Analyse bewährter Lesefördermethoden
- Untersuchung der Hörbuchmethode als Leseförderansatz
- Vergleich verschiedener Lesefördermethoden
- Förderung der Lesemotivation und Lesesozialisation
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung thematisiert die Ergebnisse des PISA-Tests bezüglich der Lesekompetenz von Fünfzehnjährigen und deren besorgniserregende Auswirkungen auf den Schulerfolg. Sie kritisiert das unzureichende Engagement der Sekundarstufe I in der Leseförderung, obwohl die Lesekompetenz als Schlüsselqualifikation anerkannt wird. Die Arbeit selbst wird als ein Beitrag zur Diskussion um umfassende Leseförderung über die Primarstufe hinaus vorgestellt und skizziert den Aufbau der folgenden Kapitel.
2. Begriffsklärung: Dieses Kapitel beleuchtet den Begriff der Lesekompetenz anhand des Mehrebenenmodells von Rosebrook und Nix. Es erläutert den Kompetenzbegriff nach Weinert und dessen Anwendung im Kontext des Deutschunterrichts nach Gailberger. Das dreidimensionale Modell (Prozessebene, Subjektebene, soziale Ebene) wird detailliert beschrieben, wobei die Interdependenzen der Ebenen und deren Bedeutung für die Diagnose und Förderung von Leseschwächen hervorgehoben werden. Das Kapitel betont die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Betrachtung des Leseprozesses, die über rein kognitive Aspekte hinausgeht und motivationale sowie soziale Faktoren einbezieht.
Schlüsselwörter
Lesekompetenz, Leseförderung, Lesemotivation, Lesesozialisation, Mehrebenenmodell des Lesens, Hörbuchmethode, Lautlese-Verfahren, Viellese-Verfahren, PISA-Studie, Sekundarstufe I, Schlüsselqualifikation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Umfassende Leseförderung über die Primarstufe hinaus
Was ist das zentrale Thema dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht Ansätze zur umfassenden Leseförderung, insbesondere über die Primarstufe hinaus. Sie konzentriert sich dabei auf die Analyse bewährter Lesefördermethoden und eine detaillierte Betrachtung der Hörbuchmethode als ergänzende Strategie.
Welche Schlüsselbegriffe werden in der Arbeit behandelt?
Zentrale Begriffe sind Lesekompetenz, Leseförderung, Lesemotivation, Lesesozialisation, das Mehrebenenmodell des Lesens, die Hörbuchmethode, das Lautlese-Verfahren, das Viellese-Verfahren sowie der Bezug zur PISA-Studie und die Bedeutung von Lesekompetenz als Schlüsselqualifikation.
Wie wird Lesekompetenz definiert?
Lesekompetenz wird anhand des Mehrebenenmodells von Rosebrook und Nix erläutert. Es wird das Kompetenzverständnis nach Weinert und dessen Anwendung im Deutschunterricht nach Gailberger beschrieben. Das dreidimensionale Modell (Prozessebene, Subjektebene, soziale Ebene) wird detailliert dargestellt, wobei die Interdependenzen der Ebenen und deren Bedeutung für die Diagnose und Förderung von Leseschwächen hervorgehoben werden.
Welche bewährten Lesefördermethoden werden vorgestellt?
Die Arbeit beleuchtet das Lautlese-Verfahren und das Viellese-Verfahren als bewährte Ansätze der Leseförderung. Diese werden im Vergleich zur Hörbuchmethode analysiert.
Wie wird die Hörbuchmethode im Detail beschrieben?
Die Arbeit widmet sich ausführlich der Hörbuchmethode. Ihre Vorteile werden anhand von Unterrichtsmethoden und wissenschaftlichen Erkenntnissen begründet. Methodische Aspekte, praktische Anwendung und die wissenschaftliche Fundierung werden diskutiert.
Wie werden die verschiedenen Lesefördermethoden verglichen?
Abschließend werden die verschiedenen Verfahren (Lautlesen, Viellesen, Hörbuchmethode) hinsichtlich ihrer Qualität und Praxistauglichkeit verglichen, um deren Stärken und Schwächen herauszustellen und eine fundierte Einschätzung ihrer Effektivität zu ermöglichen.
Welche Ergebnisse der PISA-Studie werden erwähnt?
Die Einleitung thematisiert die Ergebnisse des PISA-Tests bezüglich der Lesekompetenz von Fünfzehnjährigen und deren negative Auswirkungen auf den Schulerfolg. Es wird die unzureichende Leseförderung in der Sekundarstufe I kritisiert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Begriffsklärung (inkl. Lesekompetenz, Lesemotivation, Lesesozialisation), Bewährte Leseförderansätze (Lautlesen, Viellesen), Lesen durch Hören (Methode, Praxis, wissenschaftliche Begründung), Vergleich der Hörbuchmethode mit bewährten Lesefördermethoden und Fazit.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, Ansätze zur umfassenden Leseförderung über die Primarstufe hinaus zu untersuchen, Schlüsselbegriffe zu klären, bewährte Methoden zu beleuchten und die Hörbuchmethode eingehend zu analysieren und im Vergleich zu anderen Methoden zu bewerten.
- Arbeit zitieren
- Julius Ledge (Autor:in), 2015, Leseförderung durch Hörbücher. Ein Vergleich mit bewährten Fördermaßnahmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/313926