Diese Vorlesung untersucht den weiteren Kontext der iranischen Revolution von 1978/79: Einerseits die Revolution als Konsequenz der Modernisierung des Landes, andererseits die Revolution als "nichtwestliches" Phänomen in einem von westlichen Konzepten und Ideologien geprägten Kalten Krieg.
Die Untersuchung stellt die iranischen Modernisierung in Verbindung zur Modernisierung in anderen Ländern beziehungsweise zur forcierten Modernisierung der nichtwestlichen Welt angesichts des Kolonialismus. Im zweiten Teil der Untersuchung wird dann die Entwicklung der Islamischen Republik Iran bis zum Tod Khomeinis und zum Ende des Iranisch-Irakischen Kriegs näher untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- „Selbststärkung“
- Akteure in der Wechselwirkung von Reform und Widerstand
- Die Weisse Revolution, der Ölboom und die Folgen
- Der Sturz des Schahs
- Die regionalen Auswirkungen der Revolution
- Die Radikalisierung der Islamischen Republik und der Krieg mit dem Irak
- 10 Jahre Revolution - die Zeitenwende von 1989
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die iranische Revolution von 1979, ihren Verlauf und ihre Hintergründe. Sie analysiert den scheinbaren Widerspruch zwischen dem wirtschaftlichen Aufschwung unter dem Schah und dem letztlichen Sturz seines Regimes. Ein weiterer Fokus liegt auf der Rolle religiöser Akteure und der überraschenden Ausrichtung der Revolution auf eine islamische Republik.
- Modernisierung und ihre Grenzen im Iran der 1970er Jahre
- Der Einfluss des Ölbooms und die soziale Ungleichheit
- Die Rolle des schiitischen Klerus und Ayatollah Khomeini
- Die unerwartete Entwicklung der Revolution und ihr Bruch mit dem kalten Krieg-Schema
- Der Vergleich mit anderen "Selbststärkungs"-Reformen in aussereuropäischen Staaten
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Iran unter Schah Mohammad Reza Pahlavi in den 1970er Jahren als scheinbar mächtiges und modernes Land, eng mit den USA verbündet und im wirtschaftlichen Aufschwung dank des Ölbooms. Sie stellt den überraschenden und unerwarteten Sturz des Schahs innerhalb weniger Jahre als zentralen Punkt dar, der die Arbeit leitet und Fragen nach den Ursachen und dem Verlauf der Revolution aufwirft. Die Einleitung hebt die überraschende Rolle des schiitischen Klerus bei der Revolution hervor und deutet auf die Abweichung von den Erwartungen des kalten Krieges hin, da die Revolution nicht durch linke Kräfte, sondern durch religiöse Führer angeführt wurde.
„Selbststärkung“: Dieses Kapitel untersucht den Begriff der "Selbststärkung" im Kontext der Modernisierungsversuche im Iran und vergleicht ihn mit ähnlichen Reformversuchen in anderen nicht-kolonisierten Ländern wie Thailand, Äthiopien, China und Japan. Es analysiert, warum diese Länder nicht kolonialisiert wurden, und betont die Rolle der Rivalitäten zwischen Kolonialmächten. Das Kapitel konzentriert sich auf die Herausforderungen der Selbststärkungsreformen, die Zentralisierung der Macht, den Aufbau einer starken Armee und den Widerstand lokaler Eliten und religiöser Kreise gegen die Modernisierung. Die Ambivalenz der Kolonialmächte gegenüber diesen Reformen und die oft unvollständige Umsetzung aufgrund des starken Einflusses traditioneller Strukturen werden ebenfalls thematisiert.
Schlüsselwörter
Iranische Revolution, Schah Mohammad Reza Pahlavi, Islamische Republik, Ayatollah Ruhollah Khomeini, Modernisierung, Ölboom, Selbststärkung, Widerstand, schiitischer Klerus, Kalter Krieg, Reform, regionale Auswirkungen.
Häufig gestellte Fragen zur Arbeit über die Iranische Revolution
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Die Arbeit analysiert die iranische Revolution von 1979, ihren Verlauf und ihre Hintergründe. Sie untersucht den scheinbaren Widerspruch zwischen wirtschaftlichem Aufschwung unter dem Schah und seinem Sturz. Ein Schwerpunkt liegt auf der Rolle religiöser Akteure und der Entstehung der Islamischen Republik. Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, eine Auseinandersetzung mit dem Konzept der "Selbststärkung", die Analyse der Akteure in der Wechselwirkung von Reform und Widerstand, die Betrachtung der Auswirkungen der Weißen Revolution und des Ölbooms, die Beschreibung des Schahs Sturzes und der regionalen Folgen, die Radikalisierung der Islamischen Republik und den Krieg mit dem Irak, sowie einen Ausblick auf die "Zeitenwende" von 1989. Vergleiche mit anderen "Selbststärkungs"-Reformen in aussereuropäischen Staaten werden ebenfalls gezogen.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt Themen wie Modernisierung und ihre Grenzen im Iran der 1970er Jahre, den Einfluss des Ölbooms und soziale Ungleichheit, die Rolle des schiitischen Klerus und Ayatollah Khomeini, die unerwartete Entwicklung der Revolution und ihren Bruch mit dem Kalten Krieg-Schema, sowie den Vergleich mit anderen "Selbststärkungs"-Reformen in aussereuropäischen Staaten. Die Ambivalenz der Kolonialmächte gegenüber diesen Reformen und die oft unvollständige Umsetzung aufgrund des starken Einflusses traditioneller Strukturen werden ebenfalls thematisiert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit enthält Kapitel zu folgenden Themen: Einleitung, "Selbststärkung", Akteure in der Wechselwirkung von Reform und Widerstand, Die Weisse Revolution, der Ölboom und die Folgen, Der Sturz des Schahs, Die regionalen Auswirkungen der Revolution, Die Radikalisierung der Islamischen Republik und der Krieg mit dem Irak, 10 Jahre Revolution - die Zeitenwende von 1989.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die iranische Revolution von 1979 umfassend zu untersuchen und ihren Verlauf sowie die zugrundeliegenden Ursachen zu analysieren. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem scheinbaren Widerspruch zwischen wirtschaftlichem Erfolg und dem letztlichen Sturz des Schah-Regimes, sowie auf der Rolle des schiitischen Klerus und der unerwarteten Entwicklung einer islamischen Republik.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Iranische Revolution, Schah Mohammad Reza Pahlavi, Islamische Republik, Ayatollah Ruhollah Khomeini, Modernisierung, Ölboom, Selbststärkung, Widerstand, schiitischer Klerus, Kalter Krieg, Reform, regionale Auswirkungen.
Wie wird der Begriff "Selbststärkung" in der Arbeit behandelt?
Der Begriff "Selbststärkung" wird im Kontext der Modernisierungsversuche im Iran untersucht und mit ähnlichen Reformversuchen in anderen nicht-kolonisierten Ländern verglichen (Thailand, Äthiopien, China, Japan). Die Arbeit analysiert die Herausforderungen dieser Reformen, die Zentralisierung der Macht, den Aufbau einer starken Armee und den Widerstand gegen die Modernisierung.
- Arbeit zitieren
- Dr. phil. hist. Rolf Tanner (Autor:in), 2012, Die iranische Revolution: Modernisierung, Religion und Herrschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/314451