Viele europäische Staaten unternahmen in der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2007 bis 2009 enorme finanzielle Anstrengungen, um die Folgen der Krise zu mildern. Um das Bankensystem zu retten und die Konjunktur zu stützen nahmen die europäischen Staaten zusätzliche Schulden auf, die staatlichen Schuldenstände erreichten ein Rekordniveau. Im Ergebnis führte diese Politik zur europäischen Staatsschuldenkrise.
Seitdem gibt es in der Europäischen Union Bestrebungen, den Finanzsektor, der als Auslöser der Krise angesehen wird, an den Kosten der Krise zu beteiligen. Als ein Instrument zur Beteiligung des Sektors wurde bereits ab dem Jahre 2010 in der Europäischen Union die Einführung einer Steuer auf Finanztransaktionen vorgeschlagen. In Fachkreisen, Politik und Öffentlichkeit wurde der Vorschlag kontrovers diskutiert.
Diese Untersuchung unterzeiht die am häufigsten angeführten Argumente für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer einer kritischen Beurteilung.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- BETEILIGUNG DES FINANZSEKTORS AN DEN KOSTEN DER KRISE
- EINDÄMMUNG „SCHÄDLICHER“ TRANSAKTIONEN ALS BEITRAG ZUR STABILITÄT IM FINANZSYSTEM
- BESTEUERUNG ÖKONOMISCHER REINGEWINNE DURCH DIE SONDERSTELLUNG DES FINANZSEKTORS
- UMSATZSTEUERBEFREIUNG VON FINANZDIENSTLEISTUNGEN
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Untersuchung befasst sich mit den Argumenten für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer (FTS) in der Europäischen Union. Sie analysiert die verschiedenen Gründe für die vorgeschlagene Steuer, insbesondere die Beteiligung des Finanzsektors an den Kosten der Finanz- und Wirtschaftskrise. Die Arbeit strebt eine kritische Beurteilung der Argumente für die FTS an und untersucht mögliche Folgen der Einführung der Steuer.
- Beteiligung des Finanzsektors an den Kosten der Finanzkrise
- Eingrenzung „schädlicher“ Finanztransaktionen zur Stabilisierung des Finanzsystems
- Besteuerung von Gewinnen im Finanzsektor
- Umsatzsteuerbefreiung von Finanzdienstleistungen
- Potenzielle Folgen der FTS für die Wirtschaft und den Finanzmarkt
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einführung in das Thema der Finanztransaktionssteuer und erläutert den Hintergrund der Krise, die zur Debatte über die FTS führte. Kapitel 2 beleuchtet die Argumente für die Beteiligung des Finanzsektors an den Kosten der Krise, indem es die staatlichen Hilfen für Banken während der Finanzkrise und die daraus resultierenden hohen Staatsverschuldungen beleuchtet. Kapitel 3 diskutiert die potenziellen Vorteile der FTS für die Stabilisierung des Finanzsystems durch die Eindämmung "schädlicher" Transaktionen.
Schlüsselwörter
Finanztransaktionssteuer, Finanzkrise, Finanzsektor, Stabilität des Finanzsystems, Staatsschulden, Besteuerung, wirtschaftliche Folgen, Finanzmarkt, EU-Kommission, Ratingagenturen, Risikomanagement, Kapital- und Gewinneinkommen, Lohneinkommen.
- Arbeit zitieren
- Michael Handwerk (Autor:in), 2012, Die Gründe für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer in der Europäischen Union. Eine kritische Beurteilung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/315201