Effekte von Furchtappellen und Stimmungen in Beratungssituationen


Dossier / Travail de Séminaire, 2015

29 Pages, Note: 1,0


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung

1. Einleitung

2. Theoretischer Hintergrund und Hypothesen
2.1. Forschungsüberblick
2.2 Das „Elaboration Likelihood Model of Persuasion“
2.3. Das „Extended Parallel Process Model“
2.4. Die Theorie der Selbstwerterhöhung und des Selbstwertschutzes

3. Daten und Methoden
3.1. Versuchsaufbau und Durchführung
3.2. Operationalisierung
3.3. Analyseverfahren und Ergebnisse
3.4. Mögliche Probleme

4. Fazit und Diskussion

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Anhang mit Fragebögen

Zusammenfassung

Die Studie beschäftigt sich mit der Untersuchung von möglichen Effekten von Angstzuständen auf das Annehmen von Ratschlägen. Es wird davon ausgegangen, dass diese Effekte über den Mediator Motivation vermittelt werden. Für die Untersuchung wird ein Feldexperiment an einer Berufsschule durchgeführt, bei denen Raucher*innen einen furchterregenden Film anschauen, der die Gefahren von Zigarettenkonsum aufführt. Danach bekommen sie die Gelegenheit, in einer Beratung über ihre Suchtprobleme zu reden und erhalten darüber hinaus Hinweise, durch welche Schritte das Erreichen eines rauchfreien Lebens ermöglicht wird. Die Ergebnisse zeigen, dass die Versuchspersonen innerhalb eines unmittelbaren Angstzustandes eher motiviert sind, Ratschläge anzunehmen als innerhalb eines emotional neutralen Zustands. Diese Befunde könnten eine praktische Implikation für die Prävention von Krebs sein. Ebenso wurde untersucht, inwiefern ein Beratungsgespräch die Stimmung der Versuchsperson nach der Angstinduktion wieder verbessern kann. Es ist durchaus effektiv in Gesundheitskampagnen mit Furchtappellen zu arbeiten, jedoch sind zusätzliche Beratungsgespräche und Hilfsangebote für einen Erhalt der Motivation unerlässlich.

1. Einleitung

Im letzten Jahrhundert wurden in der modernen Gesellschaft viele neue Innovationen und Technologien entwickelt, die den Menschen geholfen haben, mit ihren Alltagsproblemen umzugehen und ihr Leben zu bereichern. Leider hat der technologische Fortschritt zu einer Beschleunigung der Alltags- und Arbeitswelt geführt, was wiederum zu einer Erhöhung des mentalen und physischen Stresses geführt hat. Daraufhin suchten viele Betroffene Zuflucht in Drogen und Alkohol. Diese scheinen mentalen Stress auf den ersten Blick zu lindern, jedoch führt der anfangs vielleicht noch kontrollierte Konsum in vielen Fällen zu einem unkontrollierten oder exzessiven Konsum, der sich oft auf Sucht- und Gesundheitsproblemen auswirkt. Eine weitere, angeblich stressbewältigende, Gewohnheit ist der Zigarettenkonsum. Dieser fängt dabei häufig schon im Jugendalter an. Laut einer Repräsentativumfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2012) (BZgA) betrug das durchschnittliche Einstiegsalter 14,3 Jahre. Betroffene können sich bei Beratungsstellen Hilfe suchen oder werden durch Gesundheitskampagnen über mögliche Gefahren aufgeklärt. Um Risiken vorzubeugen, wurden viele Taktiken mit dem Ziel entwickelt, die Einstellungen und Verhaltensweisen über das Rauchen der Ratsuchenden zu verändern.

Einige Länder wie zum Beispiel Australien oder Kanada drucken Warnhinweise und Schockbilder auf Tabakwaren, mit dem Ziel, bei jedem Kauf, die Raucher*innen auf die möglichen Gefahren aufmerksam zu machen. Auch Deutschland muss sich wahrscheinlich bald auf schockierende Bilder auf Zigarettenschachteln einstellen, wobei die Effektivität dieser Bilder von der Bundesregierung in Frage gestellt wird. Diese Länder setzen auf die Strategie der Präsentation von negativen Konsequenzen (Witte, 1992). Dazu werden Furchtappelle wie schockierende Bilder oder Videos benutzt, um Furcht zu erzeugen. Die Visualisierung von schwarzen Lungen oder Kehlkopfoperationen sollen sowohl Konsument*innen als auch Nicht-Raucher*innen abschrecken, indem sie hohe Aufmerksamkeit erregen und zusätzlich negative Stimmung erzeugen. Da es neben dieser Aufklärungsstrategie noch andere Präventionstaktiken gibt, wie zum Beispiel eine Beratung, stellt sich die Frage, ob sich beide Strategien effektiv kombinieren lassen, sofern sich Furchtappelle in Beratungsituationen positiv auswirken und schlechte Stimmungen durch Beratungen wieder verbessert werden können. Daher lässt sich folgende Forschungsfrage ableiten:

Inwieweit kann Angst die Ratschlagannahme eines Individuums beeinflussen und wie kann eine Beratung die Stimmung des Ratsuchenden verbessern?

Eine Strategie für die Erzeugung von Aufmerksamkeit ist die persuasive Kommunikation, welches unter anderem das „Elaboration Likelihood Model“ von Petty & Cacioppo (1986) und das „Extended Parallel Process Model“ von Kim Witte (1992) beinhaltet. Diese werden im folgenden nach dem Forschungsüberblick vorgestellt, um Reaktionen auf Furchtappelle zu beschreiben und zu erklären und die Bedeutung der Motivation hervorzuheben. Der Forschungsüberblick beinhaltet die Darstellung einer durchgeführten Studie von Leventhal, Watts und Pagano (1967), in der zwischen verschiedenen Graden von Angst unterschieden wird. Darüber hinaus wird die Theorie der Selbstwerterhöhung und des Selbstwertschutzes (Stahlberg, Osnabrügge & Frey, 1985) im Bezug auf die Stimmungserhöhung durch das Beratungsgespräch erläutert. Im Methodenteil wird das Forschungsdesign der Untersuchung präsentiert. Dazu wird in einer Berufsschule eine Aufklärungskampagne als Feldexperiment zum Thema „Rauchen“ mit Jugendlichen durchgeführt. Einem Teil der Raucher*innen wird dabei ein realer Film gezeigt, in dem ein Kehlkopfkrebserkrankter über seine Operation erzählt und dabei mithilfe eines Gerätes über seine Luftröhre spricht. Anschließend finden Beratungsgespräche statt, in denen die Schüler über ihr Rauchverhalten reden können und Ratschläge zur Reduzierung dersselben erhalten. Nach der Analyse der gewonnen Daten werden die Ergebnisse vorgestellt. Den Schlussteil der Arbeit runden das Fazit und die Diskussion ab.

2. Theoretischer Hintergrund und Hypothesen

2.1. Forschungsüberblick

In der Gesundheitskommunikation werden oft persuasive Strategien genutzt, um die Zielgruppe davon zu überzeugen, ihr Verhalten zu ändern. Daher erscheinen persuasive Strategien wie Furchtappelle auch in Anti-Rauchkampagnen. Nach Witte (1992) werden solche Furchtappelle genutzt, um Menschen von negativen Konsequenzen abzuschrecken. Ebenso werden diese verwendet, um die Zielgruppe dazu zu motivieren, ihr Verhalten zu ändern. Viele Anti-Rauchkampagnen benutzen Schockbilder wie schwarze Lungen oder Kehlkopfentzündungen, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Dabei werden interne kognitive Prozesse angeregt (Witte, 1992).

Eine Studie von Leventhal, Watts und Pagano (1967) lieferte bereits empirische Evidenz für die Effektivität von Furchteffekten. Das Experiment wurde dabei mit 129 Studierenden der Universität Yale/USA durchgeführt, die alle Raucher waren. Ihnen wurden zwei Versionen eines Films über die negativen Konsequenzen des Rauchens vorgeführt. Dabei wurde der Furcht-Stimulus so manipuliert, dass er in der ersten Version einen mittelmäßigen Wert, in der zweiten Version einen hohen Wert erreichte. Der ersten Gruppe - diejenige, die den Film mit einem mittelmäßigen Furcht-Stimulus-Wert sah, wurde erlaubt, während des Films zu rauchen. Der mittelmäßig angsteinflößende Film berichtete über die Gefahren von Rauchen. In ihm wurde gezeigt, wie Teer durch den Zigarettenrauch in die Lungen gerät (Leventhal, Watts & Pagano, 1967). Die zweite Gruppe sah die Filmversion mit einem hohen Angst- Stimulus-Wert, in welchem eine reale Lungenoperation, eines an Krebs erkrankten Rauchers, gezeigt wurde. Danach wurde der einen Hälfte der Versuchspersonen die Anweisung gegeben mit dem Rauchen aufzuhören, der anderen nicht (Leventhal, Watts & Pagano, 1967). Die Kontrollgruppe erhielt währenddessen nur Anweisungen, wie sie mit dem Rauchen aufhören könnten, ohne einen Film gesehen zu haben.

Die Ergebnisse zeigten, dass der Film mit dem hohen Angst-Stimulus-Wert mehr negative Emotionen erzeugte hatte als der Film mit dem mittelmäßigen Angst-Stimulus-Wert. Es zeigten sich zwar Gefühle wie Angst und der Wunsch, mit dem Rauchen aufzuhören, dennoch reduzierten die Raucher ihren Zigarettenkonsum nicht mehr als diejenigen, die den Film mit dem mittelmäßigen Angst-Stimulus-Wert gesehen hatten (Leventhal, Watts & Pagano, 1967). Bei der Versuchsgruppe, die die speziellen Anweisungen erhalten hatte, wie man mit dem Rauchen aufhören kann, war die Furchtappell-Methode am effektivsten. Diese änderten ihr Rauchverhalten über eine lange Zeit (Leventhal, Watts & Pagano, 1967). Die Personen aus der Kontrollgruppe, die keinen Film gesehen hatten, änderten ihr Rauchverhalten nicht.

Zahlreiche Theorien wie das „Elaboration Likelihood Model of Persuasion“ von Petty & Cacioppo (1986) oder das „Extended Parallel Process Model“ von Witte (1992) beschäftigen sich mit kognitiven Prozessen, sowie mit Einstellungs- sowie und Verhaltensänderungen. Ziel beider Modelle ist es, Einstellungsänderungen zu erklären und die Wirksamkeit von persuasiver Kommunikation zu erläutern (Petty & Cacioppo, 1986; Witte, 1992). Um zu verstehen, auf welche Weise Angst das Verhalten anderer beeinflussen kann, ist es wichtig zwischen folgenden drei Komponenten zu unterscheiden: Angst, Bedrohung und Wirksamkeit (Witte, 1992).

Angst ist eine subjektive emotionale Reaktion, die auftritt, wenn eine subjektiv ernsthafte und persönlich relevante Bedrohung wahrgenommen wird (Witte, 1994). Die Bedrohung erscheint dabei in der unmittelbaren Umgebung des Individuums und symbolisiert potentielle Gefahr oder Schaden (Witte, 1994). Bedrohungen können „ernst“ genommen werden. Das heißt, dass der Glaube an die Bedeutsamkeit der Bedrohung als empfindlich wahrgenommen wird. Dabei denken die Individuen an die Risiken der Bedrohung (Witte, 1994).

Die Wirksamkeit beschreibt die Effektivität, die Durchführbarkeit und den nötigen Aufwand, mit dem eine eine vorgeschlagene Reaktion die Bedrohung entweder hemmt oder verhindert (Witte, 1994). Selbst-Wirksamkeit, bei der eine Person daran glaubt, dass er oder sie eine vorgeschlagene Reaktion ausführen kann, spielt dabei eine entscheidende Rolle. Die Wirksamkeit der Reaktion wird wahrgenommen, wenn Personen anfangen, über die Erfolgswirksamkeit des Ratschlags nachzudenken (Witte, 1994). Das heißt, dass Personen die Erfolgswahrscheinlichkeit der Effektivität evaluieren.

2.2 Das „Elaboration Likelihood Model of Persuasion“

Das von Petty & Cacioppo (1986) entwickelte „Elaboration Likelihood Model of Persuasion“ (kurz: ELM) beschäftigt sich mit der Einstellungsänderung auf zwei unterschiedlichen Wegen der Informationsverarbeitung: die oberflächliche und die intensive Verarbeitung. In der intensiven Verarbeitung, auch zentraler Prozess genannt, werden alle Informationen einbezogen, gründlich verarbeitet und mit Erinnerungen abgeglichen (Petty & Cacioppo, 1986). In der oberflächlichen Verarbeitung, auch peripherer Prozess genannt, wird ein heuristisches Vorgehen herangezogen. Ein zentraler Faktor, der bestimmt, auf welchem Weg die Informationen verarbeitet werden, ist die Motivation. Ist diese hoch und besteht genügend kognitive Kapazität, erhalten die Informationen eine primäre Gewichtung und werden intensiv verarbeitet, vor allem wird auf die argumentarische Qualität der Informationen geachtet, was schließlich zu einer langfristigen Einstellungsänderung führen kann (Petty & Cacioppo, 1986). Wenn die Motivation und die kognitiven Kapazitäten niedrig sind, so verläuft eine oberflächliche kognitive Verarbeitung. Hier wird der Fokus, anstatt der auf die Qualität , eher auf die Attraktivität oder Quantität der Argumente gesetzt. (Petty & Cacioppo, 1986). Verläuft die Informationsverarbeitung über diesen sogenannten „peripheren“ Weg, erfolgt eine kurzfristige Einstellungsänderung, die sich jedoch gegenüber negativen Einflüssen als instabil erweist (Petty & Cacioppo, 1986).

Hat also ein Individuum nicht genügend kognitive Kapazitäten und ist nicht sehr motiviert Informationen über die Gefahren des Zigarettenkonsums zu verarbeiten, achtet dieses eher auf die Attraktivität des Stimulus und ändert seine Einstellung nur für eine kurze Zeit. Beispiel ist die Ähnlichkeit mit der Stimulusperson, wobei dessen Verhalten als attraktiv und nachahmenswert erscheint. Kann sich das Individuum mit dieser Person identifizieren indem sie u.a. das gleiche Rauchverhalten erkennt und diese Person ihr Rauchverhalten ändert oder mit dem Rauchen aufhört, wird sich die Einstellung und das Verhalten der Stimulusperson sich kurzfristig ändern und sie wird vorübergehend den Wunsch haben, mit dem Rauchen aufzuhören.

2.3. Das „Extended Parallel Process Model“

Das Extended Parallel Process Model (kurz: EPPM) von Kim Witte (1992) hilft zu verstehen, wie Individuen Informationen wahrnehmen, welche Risiken und Konsequenzen negatives Verhalten, wie zum Beispiel Rauchen, darstellen. Die Theorie beschäftigt sich mit wahrgenommenen Bedrohungen und wie einige Individuen ihr Verhalten ändern, während andere wiederum Ratschläge ablehnen und vorbeugende Maßnahmen gegenüber Risiken unterlassen (Witte, 1992). Die Idee des Modells entstammt den Leventhal’s (1970) “Parallel Process Model” und Rogers (1975) “Protection Motivation”- Theorien.

Das EPPM enthält vier Nachrichtenkomponenten, deren Begriffe weiter oben bereits erläutert wurden: Selbstwirksamkeit, Reaktionswirksamkeit, Empfindlichkeit und Ernsthaftigkeit (Witte, 1992). Die Ergebnisse hängen davon ab, als wie hoch die Wirksamkeit und die Bedrohung wahrgenommen werden (Witte, 1992). Wird die Gefahr als niedrig angenommen oder eingeschätzt, wird keine Reaktion stattfinden und das Individuum wird nicht motiviert sein, der ihr Aufmerksamkeit zu schenken (Witte, 1992).

Falls die Bedrohung als hoch wahrgenommen wird, können zwei kognitive Prozesse stattfinden: die Gefahrenkontrolle oder die Furchtkontrolle (Witte, 1992). Dafür gibt es zwei Arten von Bewertungen: die Bewertung der Bedrohung und die Bewertung der vorgeschlagenen Reaktion auf die Bedrohung. Im ersten Schritt trifft das Individuum auf ein Furchtappell mit den Kompenenten der Bedrohung und ihrer potentiellen Wirkung (Witte, 1992). Wird diese Bedrohung als moderat oder hoch empfunden, so empfindet das Individuum Angst und ist motiviert, die zweite Bewertung abzugeben, welches eine Evaluation der potentiellen Wirkung ist (Witte, 1992). Der Prozess funktioniert nur, wenn die Bedrohung als moderat oder hoch empfunden wird. Andererseits wird das Individuum sonst nicht motiviert sein, die Nachricht zu verarbeiten und es erfolgt keine Reaktion auf den Furchtappell (Witte, 1992).

Der Prozess der Gefahrenkontrolle findet statt, wenn die Bedrohung und potentielle Wirkung als hoch empfunden werden (Witte, 1992). Dadurch sind die Personen motiviert, sich selbst zu schützen und die Gefahr zu kontrollieren. Dabei suchen sie Alternativen und Strategien, um sich vor der Bedrohung zu schützen (Witte, 1992). Individuen antworten folglich auf die Gefahr (Witte, 1992).

Auf der anderen Seite tritt der Prozess der Furchtkontrolle auf, wenn die Bedrohung als hoch und die potentielle Wirkung als niedrig empfunden wird. Dies passiert, wenn Individuen nicht an ihre Fähigkeiten glauben, sich selbst effektiv schützen und die Bedrohung verhindern zu können (Witte, 1992). Die Personen bewältigen ihre Angst, indem sie die Bedrohung ignorieren. Auf diese Weise „antworten“ die Individuen auf ihre Furcht (Witte, 1992).

Zusammengefasst bestimmt die wahrgenommene Bedrohung die Annahme oder Ablehnung einer Information, während die wahrgenommene Wirkung über das Auftreten von Gefahrenoder Furchtkontrollprozessen bestimmt (Witte, 1994).

Geht man nun davon aus, dass ein Furchtappell den Prozess der Gefahrenkontrolle auslöst und das Individuum durch die wahrgenommene Gefahr motiviert ist, sich vor dieser zu schützen, kann man annehmen, dass Ratschläge zur Prävention eher angenommen werden. Folglich lässt sich folgende erste Hypothese ableiten:

Hypothese (1): Im Vergleich zu Individuen in einem neutralen Gefühlszustand, nehmen Individuen im Angstzustand mit höherer Motivation Ratschläge an.

2.4. Die Theorie der Selbstwerterhöhung und des Selbstwertschutzes

Auf ein Furchtappell wird normalerweise mit Angst reagiert, allerdings können dabei auch andere Gefühle hervorgerufen werden, die zu einer positiven oder negativen Stimmung führen. Alle negativen oder positiven Bewertungen über die eigene Person bestimmen das Selbstwertgefühl des Individuums (Gilovich, Keltner & Nisbett, 2011, S. 91). Dieses gibt Informationen darüber, wie ein Mensch seine Einstellungen und Qualitäten, Erfolge und Fehler sowie den Selbstwert evaluiert (Gilovich, Keltner & Nisbett, 2011, S. 91). So fühlen sich Leute mit hohem Selbstwertgefühl besser als diejenigen mit niedrigem Selbstwertgefühl. Hier ist das aktuelle Selbstwertgefühl von Bedeutung, da durch das Furchtappell als Treatment momentane Gefühle entstehen, die sich in einem anderen Moment wieder ändern könnten. Für die Untersuchung wird angenommen, dass das Selbstwertgefühl nach dem Treatment niedrig ist.

Nach der Theorie der Selbstwerterhöhung und des Selbstwertschutzes (Stahlberg, Osnabrügge & Frey, 1985) sind Menschen stets motiviert, ihr Selbstwertgefühl zu schützen und zu erhöhen. Ist das Selbstwertgefühl niedrig, so tendiert man eher zum Selbstwertschutz und zur Selbstwerterhöhung (Stahlberg, Osnabrügge & Frey, 1985). Aus diesem Grund kann angenommen werden, dass, insbesondere bei niedrigem Selbstwertgefühl, Menschen positiver auf positives Feedback reagieren als auf negatives Feedback (Stahlberg, Osnabrügge & Frey, 1985). Nimmt man eine schlechte Mathenote als Beispiel, so fühlt sich der/die Schüler*in besser, sobald er/sie trotz der schlechten Leistung Anerkennung von seinen/ihren Eltern erhält. Für die Untersuchung wird das Feedback mit einer Information bzw.

[...]

Fin de l'extrait de 29 pages

Résumé des informations

Titre
Effekte von Furchtappellen und Stimmungen in Beratungssituationen
Université
University of Mannheim
Cours
Beratungssituationen aus Sicht der Sozialpsychologie
Note
1,0
Auteur
Année
2015
Pages
29
N° de catalogue
V317271
ISBN (ebook)
9783668163140
ISBN (Livre)
9783668163157
Taille d'un fichier
546 KB
Langue
allemand
Mots clés
Furcht, Ratschlag, Elaboration Likelihood Model of Persuasion, Extended Parallel Process Model, Appelle, Selbstwerterhöhung, Selbstwertschutz, Rauchen, Zigaretten
Citation du texte
Martina Truong (Auteur), 2015, Effekte von Furchtappellen und Stimmungen in Beratungssituationen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/317271

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