Der voranschreitende demographische Wandel führt zu einem Anstieg älterer Arbeitnehmer, die eine Risikogruppe für chronische Erkrankungen darstellen. Darüber hinaus sind insbesondere junge, leistungsorientierte Arbeitnehmer von psychischen Krankheiten wie Depressionen oder Angststörungen betroffen, die einen gravierenden Einfluss auf die Leistungsfähigkeit und somit der beruflichen Tätigkeit haben.
Chronische Krankheiten bei Mitarbeitern bedeuten für Unternehmen, dass sie sich den Bedürfnissen ihrer Mitarbeiter anpassen müssen, um deren Leistungsfähigkeit zu erhalten. Maßnahmen zur Wiedereingliederung von langzeit- oder wiederkehrend erkrankten Mitarbeitern sind ein wichtiger Beitrag zur Integration dieser Zielgruppe und tragen zur Sicherung des Unternehmenserfolgs bei. Eine Kündigung der betroffenen Mitarbeiter ist vereinzelt unumgänglich, kann aber meist durch gezielte Maßnahmen verhindert werden, vorausgesetzt alle Beteiligten sind motiviert und streben eine weitere Zusammenarbeit an. Die Wiedereingliederung sollte gegenüber einer Kündigung Priorität haben, da die Personalauswahl und Einarbeitung neuer Mitarbeiter zeit- und kostenintensiv ist und das Unternehmen von einem erfahren Mitarbeiter, der die Arbeits- und Organisationsstrukturen kennt, profitiert.
Führungskräfte spielen eine zentrale Rolle bei der Wiedereingliederung von Mitarbeitern mit chronischen Erkrankungen. Sie haben eine Fürsorgepflicht in Bezug auf die Gesundheit und die Leistung ihrer Mitarbeiter und sind gleichzeitig Vorbild. Es werden von verschiedenen Zielgruppen unterschiedliche Rollenerwartungen an die Personalverantwortlichen gestellt. Die Führungskräfte müssen eine Balance zwischen den eigenen und fremden Rollenerwartungen finden und sich den Gegebenheiten anpassen. Dazu benötigen sie umfangreiche Kompetenzen und Persönlichkeitsmerkmale, die in dieser Arbeit dargestellt werden.
Diese Arbeit zielt zum einen darauf ab, über das Thema chronische Krankheiten sowie deren Folgen und Auswirkungen für Betroffene und Unternehmen aufzuklären. Zum anderen zeigt sie Möglichkeiten für Unternehmen und Führungskräfte auf, wie sie mit dem Thema der Wiedereingliederung von chronisch kranken Mitarbeitern konstruktiv umgehen können und setzt sich mit diesbezüglichen Grenzen der Unternehmen und Führungskräfte auseinander.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Theoretische Grundlagen chronischer Krankheiten
- 1.1 Definition: Chronische Krankheit
- 1.2 Ursachen zunehmender Chronizität
- 1.3 Auswirkungen und Folgen chronischer Krankheiten
- 1.3.1 Auswirkungen auf die Arbeitswelt
- 1.3.2 Auswirkungen auf das Privatleben
- 1.4 Copingstrategien
- 2. Möglichkeiten des Betrieblichen Eingliederungsmanagements
- 2.1 Betriebliches Gesundheitsmanagement
- 2.2 Betriebliches Eingliederungsmanagement
- 2.2.1 Betriebliche Wiedereingliederung
- 2.2.2 Stufenweise Wiedereingliederung
- 2.3 Krankenrückkehrgespräch
- 3. Die Rolle der Führungskraft im Wiedereingliederungsprozess
- 3.1 Vorbereitung der Rückkehr
- 3.2 Wiedereingliederungsgespräch
- 3.3 Rückkehr an den Arbeitsplatz
- 3.4 Begleitung im Arbeitsprozess
- 3.4.1 Soziale Unterstützung durch Kollegen
- 3.4.2 Tutoren- oder Mentorenprogramm
- 3.5 Exkurs: Karriereplanung
- 3.5.1 Vergütungssystem und Zielvereinbarung
- 3.5.2 Personalentwicklung
- 4. Anforderungen an die Führungskraft im Wiedereingliederungsprozess
- 4.1 Grundsätze
- 4.2 Kompetenzen der Führungskraft
- 4.3 Führungsbeziehung und Führungspersönlichkeit
- 4.4 Grenzen der Führungskraft
- 4.4.1 Unterstützungsangebote für Führungskräfte
- 4.4.2 Negativbeispiel
- 4.4.3 Führungsdilemmata
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Rolle der Führungskraft bei der betrieblichen Wiedereingliederung chronisch kranker Mitarbeiter. Ziel ist es, die Herausforderungen und Möglichkeiten für Führungskräfte in diesem Prozess zu beleuchten und Handlungsempfehlungen abzuleiten.
- Theoretische Grundlagen chronischer Krankheiten und deren Auswirkungen auf den Arbeitsplatz
- Möglichkeiten des Betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM)
- Die Rolle der Führungskraft in den verschiedenen Phasen des Wiedereingliederungsprozesses
- Anforderungen an die Führungskraft im BEM-Prozess (Kompetenzen, Führungsstil)
- Grenzen der Führungskraft und Unterstützungsangebote
Zusammenfassung der Kapitel
1. Theoretische Grundlagen chronischer Krankheiten: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für das Verständnis chronischer Krankheiten und deren Auswirkungen auf die Arbeitswelt. Es definiert den Begriff "chronische Krankheit", beleuchtet die Ursachen der zunehmenden Chronizität und analysiert detailliert die Auswirkungen auf das Berufs- und Privatleben Betroffener. Copingstrategien, die von chronisch kranken Menschen eingesetzt werden, um mit ihrer Erkrankung und den damit verbundenen Herausforderungen umzugehen, werden ebenfalls erörtert. Der Fokus liegt auf der Darstellung des komplexen Zusammenspiels zwischen Krankheit, Arbeit und Privatleben, um den Kontext für die spätere Betrachtung des Wiedereingliederungsprozesses zu schaffen.
2. Möglichkeiten des Betrieblichen Eingliederungsmanagements: Dieses Kapitel beschreibt verschiedene Möglichkeiten des Betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) und des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) zur Unterstützung chronisch kranker Mitarbeiter. Es wird detailliert auf die betriebliche Wiedereingliederung, die Stufenweise Wiedereingliederung und das Krankenrückkehrgespräch eingegangen. Der Zusammenhang zwischen diesen Maßnahmen und der erfolgreichen Integration chronisch kranker Mitarbeiter in den Arbeitsalltag wird erläutert, wobei die Bedeutung von proaktiven und individuellen Ansätzen hervorgehoben wird. Konkrete Beispiele und deren Bedeutung für die Praxis werden eingebunden.
3. Die Rolle der Führungskraft im Wiedereingliederungsprozess: Dieses Kapitel analysiert die zentrale Rolle der Führungskraft im Wiedereingliederungsprozess chronisch kranker Mitarbeiter. Es werden die verschiedenen Phasen des Prozesses, von der Vorbereitung der Rückkehr bis zur Begleitung im Arbeitsprozess, detailliert beschrieben und die jeweiligen Aufgaben und Handlungsoptionen der Führungskraft beleuchtet. Die Bedeutung von sozialer Unterstützung durch Kollegen und die Möglichkeit eines Tutoren- oder Mentorenprogramms werden ebenfalls diskutiert. Ein Exkurs widmet sich der Karriereplanung und den Aspekten Vergütungssystem und Personalentwicklung, die für eine erfolgreiche Wiedereingliederung eine wichtige Rolle spielen.
4. Anforderungen an die Führungskraft im Wiedereingliederungsprozess: Dieses Kapitel beschreibt die notwendigen Voraussetzungen für Führungskräfte, um Mitarbeiter erfolgreich wieder in den Arbeitsprozess zu integrieren. Es werden grundlegende Prinzipien, notwendige Kompetenzen und die Bedeutung der Führungsbeziehung und der Führungspersönlichkeit erörtert. Besonders wichtig ist die Auseinandersetzung mit den Grenzen der Führungskraft, inklusive der Darstellung von Unterstützungsangeboten und der Erläuterung von potentiellen Führungsdilemmata. Negative Beispiele dienen der Veranschaulichung und zur Reflexion der Herausforderungen im Umgang mit diesem komplexen Thema.
Schlüsselwörter
Chronische Krankheit, Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM), Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM), Wiedereingliederung, Führungskraft, Kompetenzen, Führungsstil, soziale Unterstützung, Karriereplanung, Personalentwicklung.
Häufig gestellte Fragen zur Bachelorarbeit: Betriebliche Wiedereingliederung chronisch kranker Mitarbeiter
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit untersucht die Rolle der Führungskraft bei der betrieblichen Wiedereingliederung chronisch kranker Mitarbeiter. Sie beleuchtet Herausforderungen und Möglichkeiten für Führungskräfte in diesem Prozess und leitet Handlungsempfehlungen ab.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt theoretische Grundlagen chronischer Krankheiten und deren Auswirkungen auf den Arbeitsplatz, Möglichkeiten des Betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM), die Rolle der Führungskraft in den verschiedenen Phasen des Wiedereingliederungsprozesses, Anforderungen an die Führungskraft im BEM-Prozess (Kompetenzen, Führungsstil), sowie Grenzen der Führungskraft und Unterstützungsangebote.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: 1. Theoretische Grundlagen chronischer Krankheiten; 2. Möglichkeiten des Betrieblichen Eingliederungsmanagements; 3. Die Rolle der Führungskraft im Wiedereingliederungsprozess; 4. Anforderungen an die Führungskraft im Wiedereingliederungsprozess. Zusätzlich enthält sie eine Einleitung, ein Fazit und ein Inhaltsverzeichnis mit detaillierter Gliederung.
Was sind die zentralen Ergebnisse des Kapitels "Theoretische Grundlagen chronischer Krankheiten"?
Dieses Kapitel definiert den Begriff "chronische Krankheit", untersucht die Ursachen zunehmender Chronizität und analysiert die Auswirkungen auf Berufs- und Privatleben. Es beschreibt auch Copingstrategien chronisch kranker Menschen und das komplexe Zusammenspiel zwischen Krankheit, Arbeit und Privatleben.
Was wird im Kapitel über das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) beschrieben?
Kapitel 2 beschreibt verschiedene Möglichkeiten des BEM und des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM). Es erläutert detailliert die betriebliche Wiedereingliederung, die Stufenweise Wiedereingliederung und das Krankenrückkehrgespräch, und betont die Bedeutung proaktiver und individueller Ansätze.
Welche Rolle spielt die Führungskraft laut der Arbeit im Wiedereingliederungsprozess?
Kapitel 3 analysiert die zentrale Rolle der Führungskraft in den verschiedenen Phasen des Prozesses, von der Vorbereitung der Rückkehr bis zur Begleitung im Arbeitsprozess. Es beleuchtet Aufgaben und Handlungsoptionen der Führungskraft, die Bedeutung sozialer Unterstützung und die Möglichkeit von Tutoren- oder Mentorenprogrammen. Ein Exkurs widmet sich der Karriereplanung.
Welche Anforderungen werden an die Führungskraft im Wiedereingliederungsprozess gestellt?
Kapitel 4 beschreibt die notwendigen Voraussetzungen für Führungskräfte, um Mitarbeiter erfolgreich wieder in den Arbeitsprozess zu integrieren. Es erörtert grundlegende Prinzipien, notwendige Kompetenzen, die Bedeutung der Führungsbeziehung und -persönlichkeit, und geht auf die Grenzen der Führungskraft, Unterstützungsangebote und Führungsdilemmata ein.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Chronische Krankheit, Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM), Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM), Wiedereingliederung, Führungskraft, Kompetenzen, Führungsstil, soziale Unterstützung, Karriereplanung, Personalentwicklung.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Herausforderungen und Möglichkeiten für Führungskräfte bei der betrieblichen Wiedereingliederung chronisch kranker Mitarbeiter zu beleuchten und Handlungsempfehlungen abzuleiten.
- Quote paper
- Karolin Hüning (Author), 2015, Die Rolle der Führungskraft bei der betrieblichen Wiedereingliederung chronisch kranker Mitarbeiter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/317661