Anfang des 20. Jahrhunderts erlebte Argentinien einen wirtschaftlichen Boom. Damit verbunden war ein kultureller Aufschwung, der ein Bedürfnis nach Unterhaltung weckte, das alle Klassen und Schichten betraf. Die so entstandene neue Populärkultur war von einem Hunger nach preiswertem Vergnügen durch Theater und Literatur geprägt. Für 10 bis 20 Centavos waren Heftchen zu erwerben, die aufgrund ihres geringen Umfangs im Bus, der Metro oder der Straßenbahn gelesen werden konnten: Unterhaltung für jedermann. Auch wenn die Herausgeber der Zeitschriften den Aufbau von Sammlungen durch die Leserschaft intendierten, überlebten nur wenige der auf billigem Papier gedruckten Hefte.
Ein im Seminar erarbeitetes Analysemodell bezieht dabei die außersprachliche Ebene (Zeitschrift, Autor, Struktur der Ausgabe etc.), die sprachliche Ebene (fingierte Mündlichkeit, regionale Varietäten, Sprachfehler etc.) und die funktionale Ebene (Entwicklung der Handlung, soziale Einordnung, Figurencharakterisierung etc.) ein. In der vorliegenden Arbeit wird verstärkt die sprachliche Ebene beleuchtet, da die Verwendung der fingierten Mündlichkeit - verstärkt durch beispielsweise regionale Varietäten - ein besonderes Merkmal von Theaterstücken ist und daher näher betrachtet werden soll.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entstehungskontext
- Español rioplatense
- Fingierte Mündlichkeit
- Werk „Tierra Baja“
- Autor
- Inhalt des Stücks
- Figuren und deren soziale Einordnung
- Fingierte Mündlichkeit in „Tierra Baja“
- Verwendung von regionalen Varietäten
- Sprachliche Eigenarten von Figuren
- Sprachliche Mittel der Mündlichkeit
- Übersetzung aus dem Katalanischen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das Theaterstück „Tierra Baja“ von Don Angel Guimerá, um die Verwendung von fingierter Mündlichkeit als Mittel der Figurencharakterisierung und sozialen Einordnung zu untersuchen.
- Die Entstehung und Merkmale des español rioplatense im Kontext der argentinischen Kultur des frühen 20. Jahrhunderts
- Die Rolle der fingierten Mündlichkeit in Theaterstücken und ihre Abgrenzung zur authentischen Mündlichkeit
- Die Analyse von regionalen Varietäten und sprachlichen Eigenarten der Figuren in „Tierra Baja“
- Die Verwendung sprachlicher Mittel, die zur Schaffung der fingierten Mündlichkeit beitragen
- Der Einfluss der Übersetzung des Stücks aus dem Katalanischen auf die sprachlichen Merkmale des Werks
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung gibt einen Überblick über den kulturellen Kontext Argentiniens im frühen 20. Jahrhundert und die Entstehung der Populärkultur, die Theater und Literatur stark beeinflusste. Die Arbeit stellt das Analysemodell vor, das für die Untersuchung von Theater- und Romanzeitschriften verwendet wird, mit besonderer Betonung auf die sprachliche Ebene.
- Entstehungskontext: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Entstehungskontext des Stücks „Tierra Baja“, darunter das español rioplatense als regionale Variante des Spanischen, die fingierte Mündlichkeit als theatralisches Mittel und die formalen und inhaltlichen Merkmale des Werks selbst.
- Español rioplatense: Dieses Kapitel analysiert die phonetischen, morphosyntaktischen und lexikalischen Merkmale des español rioplatense und setzt sich mit den Kontaktvarietäten Lunfardo und Cocoliche auseinander.
- Fingierte Mündlichkeit in „Tierra Baja“: Dieses Kapitel untersucht die Verwendung von regionalen Varietäten, die sprachlichen Eigenarten der Figuren und die sprachlichen Mittel der Mündlichkeit in „Tierra Baja“, um die Rolle der fingierten Mündlichkeit im Stück zu analysieren.
Schlüsselwörter
Español rioplatense, fingierte Mündlichkeit, Theaterstück, regionale Varietäten, Figurencharakterisierung, soziale Einordnung, „Tierra Baja“, Don Angel Guimerá, Lunfardo, Cocoliche.
- Citar trabajo
- Anonym (Autor), 2015, „Tierra Baja“ von Don Angel Guimerá. Eine exemplarische Analyse eines Theaterstücks als Medium der fingierten Mündlichkeit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/319771