In dieser Arbeit wird eine Unterrichtseinheit zum Thema "Umgang des Staates mit Terrorismus" skizziert und mit umfassenden Ausführungen didaktisch und methodisch begründet.
In der hier skizzierten Einheit liegt der Fokus auf dem sogenannten „Deutschen Herbst“ im September und Oktober 1977. Dabei handelt es sich um die Entführung und Ermordung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer, die Entführung der Lufthansa-Maschine „Landshut“ nach Mogadischu und die Befreiung der darin festgehaltenen Geiseln durch ein Kommando der GSG 9 sowie die Selbstmorde von Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe in der Justizvollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim.
Die inhaltliche Planung der Einheit ist zum Hauptteil der Ausgabe 3/2012 von Praxis Geschichte entnommen. In der Einheit wird der Film „Todesspiel“ von Heinrich Breloer den Schülerinnen und Schülern präsentiert und als Grundlage für den weiterführenden Unterrichtsverlauf genutzt. Der Film zeichnet sich dadurch besonders aus, dass er aus drei miteinander verwobenen Elementen besteht. Er wechselte zwischen nachgestellten Spielfilmelementen, zeitgenössischen Tagesschauelementen und Fotos, sowie berichteten Erinnerungen von Zeitzeugen. Breloer ist es gelungen so ein flüssiges und kurzweiliges Stück zu präsentieren, dass auf den ersten Blick nicht an seiner Authentizität zweifeln lässt.
Im Rahmen des Unterrichts ist es leider nicht möglich, das gesamte 170-minütige Doku-Drama zu zeigen. Denkbar wäre aber eine freiwillige Betrachtung des Films in der Freizeit mit den SuS, beispielsweise im Anschluss an einen Schultag (so geschehen und auf 100%ige Resonanz bei den SuS gestoßen bei einer dem Autor bekannten Lehrperson). Im deutschen Fernsehen lief der Zweitteiler erstmalig am 15. und 16.06. 1997 um 20.45 Uhr bei ARTE. Medial mehr Beachtung, auch durch die Einschaltquoten, fanden die Teile aber bei der Ausstrahlung durch die ARD am 24. (Volksgefängnis – 4,82 Mio. Zuschauer) und 25.06.1997 (Entführt die Landshut – 5,3 Mio. Zuschauer).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Geschichte der RAF - Ein Überblick
- Didaktische Überlegungen
- 1.
- 2.
- 3.
- 4.
- Methodische Überlegungen
- Bedingungsanalyse
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Unterrichtseinheit zielt darauf ab, den Schülerinnen und Schülern einen Einblick in den Umgang des Staates mit Terrorismus am Beispiel der RAF im „Deutschen Herbst“ 1977 zu ermöglichen. Durch die Auseinandersetzung mit dem Film „Todesspiel“ von Heinrich Breloer und die Analyse relevanter Ereignisse sollen die Schüler die Komplexität des Themas sowie die verschiedenen Perspektiven und Reaktionen auf die RAF-Terrorakte verstehen lernen.
- Der „Deutsche Herbst“ 1977 als Höhepunkt der RAF-Aktivitäten
- Die Entführung und Ermordung von Hanns Martin Schleyer
- Die Entführung der Lufthansa-Maschine „Landshut“ und die Geiselnahme in Mogadischu
- Die Selbstmorde von Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe in Stammheim
- Die Reaktion des Staates auf die Terroranschläge und die Rolle der GSG 9
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit dar und erläutert die Bedeutung der RAF für die deutsche Geschichte. Die Einheit konzentriert sich auf den „Deutschen Herbst“ 1977 und nutzt den Film „Todesspiel“ als Grundlage.
Das Kapitel „Die Geschichte der RAF – Ein Überblick“ gibt einen kurzen Abriss der Entstehung der RAF und ihren Wurzeln in der 1968er-Bewegung.
Schlüsselwörter
Rote Armee Fraktion (RAF), Terrorismus, „Deutscher Herbst“, 1977, Hanns Martin Schleyer, Lufthansa, Landshut, Mogadischu, GSG 9, Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Jan-Carl Raspe, Stammheim, „Todesspiel“, Heinrich Breloer, 1968er-Bewegung, Außerparlamentarische Opposition (APO), Vietnamkrieg, Benno Ohnesorg, Heinz Kurras.
- Quote paper
- David Baalmann (Author), 2015, Der Umgang des Staates mit dem RAF-Terrorismus während des "Deutschen Herbstes" 1977. Didaktische und methodische Überlegungen zu einer Unterrichtseinheit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/319967