Mit dieser Arbeit soll zuerst die betriebsbedingte Kündigung erläutert und definiert werden und im Anschluss gesetzliche Grundlagen und Kriterien der Sozialauswahl sowie deren Bewertung näher vorgestellt werden.
Das Arbeitsverhältnis stellt sich als ein Dauerschuldverhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber dar. Die Beendigung dessen erfolgt durch einen besonderen Rechtsakt. Die häufigste Beendigungsform ist die ordentliche, das heißt die fristgebundene Kündigung. Eine ordentliche Kündigung kann durch personenbedingte, verhaltensbedingte oder betriebsbedingte Gründe gerechtfertigt werden.
Für den Arbeitgeber ist die betriebsbedingte Kündigung wegen der unternehmensbedingten Entscheidungsfreiheit ein beliebtes Mittel, um geeigneter,- und notwendigerweise Arbeitsverhältnisse zu beenden.
In den Medien erscheinen ständig Nachrichten mit Meldungen, in denen von der Freisetzung von Arbeitnehmern die Rede ist. Vor allem durch Zusammenschlüsse von Unternehmen werden durch Zusammenfassungen von Betriebsbereichen, Firmenstrukturen oder Abteilungen, bestimmte Aktivitäten und somit auch Arbeitnehmer überflüssig. Dies bedeutet somit für viele Arbeitnehmer die Streichung ihrer Beschäftigungsmöglichkeit. Das Kündigungsschutzgesetz regelt aber, dass Kündigungen nicht ohne weiteres möglich sind. Vielmehr müssen Kündigungen sozial begründet sein. Leider aber kommt es häufig vor, dass eine betriebsbedingte Kündigung ganz andere Ursachen hat.
Ein Unternehmer will sich von seinem Arbeitnehmer trennen, da er nicht mit dessen Leistungen zufrieden ist, wobei es dahingestellt sein kann, ob dies zu Recht oder zu Unrecht erfolgt. Für eine verhaltensbedingte Kündigungen mangelt es jedoch oft an vorherigen Abmahnungen.
Ein Arbeitgeber, der Problemen aus dem Weg gehen möchte, wird versuchen hier eine interne Umstrukturierungsmaßnahme durchzuführen, die somit den Arbeitsplatz des Arbeitnehmers überflüssig machen. Vor allem bei Angestellten in leitenden Positionen scheidet eine Sozialauswahl aufgrund des Mangels an Vergleichbarkeit auf derselben hierarchischen Ebene häufig aus. (Otto, H. 2008, S.169). Diese Beispiele mögen Ausnahmen darstellen, jedoch verdeutlichen sie, worauf es bei dem Verfahren der Sozialauswahl bei betriebsbedingten Kündigungen ankommt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die betriebsbedingte Kündigung im Überblick
- Voraussetzungen
- Dringendes betriebliches Erfordernis
- Fehlen eines anderen gleichwertigen freien Arbeitsplatzes
- Fehlen eines anderen nicht gleichwertigen freien Arbeitsplatzes
- Ordnungsgemäße Sozialauswahl
- Die Sozialauswahl
- Die Begründung der Sozialauswahl
- Die Schutzfunktion der Sozialauswahl
- Einzubeziehende Arbeitnehmer
- Die Sozialkriterien
- Betriebszugehörigkeit
- Lebensalter
- Unterhaltsverpflichtung
- Schwerbehinderung
- Weitere Kriterien
- Gewichtung der Sozialkriterien
- Herausnahme einzelner Arbeitnehmer aus der Sozialauswahl
- Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der betriebsbedingten Kündigung und der damit verbundenen Sozialauswahl. Ziel ist es, die rechtlichen Grundlagen und Kriterien der Sozialauswahl zu erläutern und deren Bewertung näher zu beleuchten.
- Voraussetzungen für eine betriebsbedingte Kündigung
- Das Konzept der Sozialauswahl im deutschen Arbeitsrecht
- Die Bedeutung der Sozialkriterien bei der Auswahl von Arbeitnehmern
- Die rechtliche Bewertung der Sozialauswahl
- Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der betriebsbedingten Kündigung ein und stellt die Relevanz der Sozialauswahl heraus. Kapitel 2 bietet einen Überblick über die Voraussetzungen für eine betriebsbedingte Kündigung, inklusive des dringenden betrieblichen Erfordernisses und der fehlenden Weiterbeschäftigungsmöglichkeiten. Kapitel 3 widmet sich der Sozialauswahl und beleuchtet die Begründung, Schutzfunktion, die einzubeziehenden Arbeitnehmer sowie die relevanten Sozialkriterien. Der Fokus liegt dabei auf der Gewichtung der Kriterien und der Herausnahme einzelner Arbeitnehmer aus der Sozialauswahl.
Schlüsselwörter
Betriebsbedingte Kündigung, Sozialauswahl, Kündigungsschutzgesetz, Sozialkriterien, Betriebszugehörigkeit, Lebensalter, Unterhaltsverpflichtung, Schwerbehinderung, Weiterbeschäftigungsmöglichkeit, dringendes betriebliches Erfordernis.
- Arbeit zitieren
- Franziska Köhler (Autor:in), 2015, Theoretische Grundlagen der Sozialauswahl bei betriebsbedingter Kündigung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/320544