Diese Arbeit widmet sich der Theorie transformatorischer Bildungsprozesse nach dem Verständnis von Rainer Kokemohr. Zuerst wird der Bildungsbegriff genauer untersucht und auf die Bildungstheorie von Wilhelm von Humboldt eingegangen. Ein weiteres Kapitel widmet sich der Struktur von Welt- und Selbstverhältnissen. Kern der Arbeit stellt das Hauptkapitel über die transformatorischen Bildungsprozesse dar. Hier wird darauf eingegangen, was andere Autoren über diese Bildungsprozesstheorie sagen, und wie diese Bildungsprozesse empirisch erforscht werden können. Abschließend wird in einem Fazit über das Bildungsverständnis von Kokemohr reflektiert.
Rainer Kokemohr war bis zu seiner Emeritierung 2005, Professor für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg. Er beschäftigte sich hauptsächlich mit der Biographie-, Bildungs- und Unterrichtsforschung, nicht selten auch im Ausland wie Taiwan oder Kamerun. „Während erziehungswissenschaftliche Bildungstheorie traditionell vornehmlich normativ auf die Idee des guten und gerechten Lebens aller ausgerichtet ist, interessiert mich [Rainer Kokemohr] im Lichte dieser Idee der empirische Gehalt tatsächlicher Bildungsprozesse“ (Homepage Rainer Kokemohr).
Bildungsprozesse versteht er als Prozesse, die durch Widerstände und Hürden aus Problemerfahrungen herausgefordert werden. Solche Problemerfahrungen können sich z.B. durch Stufen kognitiver und moralischer Entwicklung oder durch Veränderungen im Umfeld des Individuums auswirken. Hürden und Widerstände sind solche Art Erfahrungen, da sie eine Verarbeitung neuer Figuren des Welt – und Selbstverhältnisses erfordern. Sie können in die bestehenden Figuren nicht eingefügt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Bildungsbegriff
- Die Bildungstheorie nach Wilhelm von Humboldt (1767-1835)
- Die Struktur von Welt- und Selbstverhältnissen in Bezug auf Bourdieus Gesellschaftstheorie
- Transformatorische Bildungsprozesse
- Kokemohrs Bildungsverständnis
- Gedanken anderer Autoren zu Kokemohrs Bildungsverständnis
- Die empirische Erforschung von transformatorischen Bildungsprozessen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das transformatorische Bildungsverständnis von Rainer Kokemohr. Sie beleuchtet den Bildungsbegriff anhand der Bildungstheorie von Wilhelm von Humboldt und untersucht die Struktur von Welt- und Selbstverhältnissen im Kontext von Bourdieus Gesellschaftstheorie. Der Schwerpunkt liegt auf der Analyse transformatorischer Bildungsprozesse, wobei die Perspektiven anderer Autoren und die Möglichkeiten der empirischen Forschung berücksichtigt werden.
- Der Bildungsbegriff nach Wilhelm von Humboldt
- Die Struktur von Welt- und Selbstverhältnissen
- Transformatorische Bildungsprozesse nach Kokemohr
- Andere Ansätze zu transformatorischen Bildungsprozessen
- Empirische Forschung zu transformatorischen Bildungsprozessen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einführung in das Thema transformatorischer Bildungsprozesse und stellt die zentrale These der Arbeit vor. Es wird die Herangehensweise von Rainer Kokemohr an den Begriff Bildung erläutert, der als ein Prozess des „anders Denkens“ verstanden wird.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Bildungsbegriff und untersucht dessen Vielschichtigkeit. Hierbei wird auf die Bildungstheorie von Wilhelm von Humboldt eingegangen, die den Bildungsbegriff als einen Prozess der Selbstbildung und der Entfaltung des individuellen Potenzials versteht.
Das dritte Kapitel beleuchtet die Struktur von Welt- und Selbstverhältnissen im Hinblick auf Bourdieus Gesellschaftstheorie. Es wird argumentiert, dass Bildungsprozesse durch die sozialen und kulturellen Bedingungen beeinflusst werden.
Das vierte Kapitel geht in die Tiefe der transformatorischen Bildungsprozesse nach Kokemohr. Es werden die zentralen Elemente seines Bildungsverständnisses vorgestellt und in Beziehung zu den Ansätzen anderer Autoren gesetzt.
Das Kapitel beschäftigt sich auch mit den Herausforderungen und Möglichkeiten der empirischen Erforschung von transformatorischen Bildungsprozessen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind transformatorische Bildung, Bildungsbegriff, Wilhelm von Humboldt, Rainer Kokemohr, Bourdieu, Welt- und Selbstverhältnisse, empirische Forschung, Bildungsprozesse.
- Arbeit zitieren
- Alisa Mareen Stork (Autor:in), 2015, Wissenschafts- und Disziplingeschichte. Das transformatorische Bildungsverständnis nach Rainer Kokemohr, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/321009