Im Zusammenhang mit dem Thema „Elternschaft von Menschen mit geistiger Behinderung“ treten aus rechtlicher Sicht zahlreiche Fragen auf: Geistig behindert und sorgeberechtigt – geht das? Sind die Eltern überhaupt geschäftsfähig?
Die vorliegende Arbeit geht auf diese und weitere relevanten Fragen zu dem Thema ein. Neben übergeordneten gesetzlichen Regelungen werden die Rechtsstellung von Menschen mit Behinderung sowie juristische Fragen hinsichtlich der professionellen Begleitung von Eltern mit geistiger Behinderung behandelt.
Wenn Eltern mit geistiger Behinderung für sich selbst und für ihre eigenen Angelegenheiten einen Betreuer brauchen, wie können sie das Sorgerecht für ihr Kind selbst ausüben und die Angelegenheiten ihres Kindes selbst regeln? Wie soll jemand für ein Kind sorgen können, der für sich selbst nicht sorgen darf?
Inhaltsverzeichnis
- Das Normalisierungsprinzip
- Übergeordnete gesetzliche Regelungen
- Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland
- UN - Konvention über die Rechte des Kindes
- UN - Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen
- Das Betreuungsgesetz
- Grundsätze der Betreuung
- Einwilligungsvorbehalt
- Rechtsstellung von Menschen mit geistiger Behinderung
- Elterliche Sorge
- Elterliche Sorge und rechtliche Betreuung
- Elterliche Sorge und Einwilligungsvorbehalt
- Elterliche Sorge und Geschäftsunfähigkeit
- Rechtliche Fragen hinsichtlich der professionellen Begleitung von Eltern mit geistiger Behinderung
- Finanzierung von Unterstützungsmaßnahmen für Eltern mit geistiger Behinderung
- Aufsichtspflicht
- Garantenpflicht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den rechtlichen Fragen zur Elternschaft von Menschen mit geistiger Behinderung. Sie untersucht die relevanten Gesetze und Rechtsgrundlagen, die die Rechte und Pflichten von Eltern mit geistiger Behinderung regeln, sowie die Unterstützungsmöglichkeiten, die diesen Eltern zur Verfügung stehen.
- Das Normalisierungsprinzip als Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben mit Kind
- Relevante Gesetze und Rechtsgrundlagen (Grundgesetz, UN-Konventionen, Betreuungsgesetz)
- Die rechtliche Stellung von Menschen mit geistiger Behinderung in Bezug auf Geschäftsfähigkeit und Elternschaft
- Die Unterschiede zwischen rechtlicher Betreuung und Sorgerechtsentzug und ihre Auswirkungen auf die Elternschaft
- Die Bedeutung professioneller Begleitung und die Finanzierung von Unterstützungsmaßnahmen für Eltern mit geistiger Behinderung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet das Normalisierungsprinzip und seine Bedeutung für Menschen mit geistiger Behinderung. Es zeigt auf, wie das Normalisierungsprinzip ein Leben mit einem Kind ermöglicht und die Notwendigkeit einer ständigen Weiterentwicklung des Lebensumfeldes dieser Menschen unterstreicht.
Kapitel zwei befasst sich mit den übergeordneten gesetzlichen Regelungen, die die Elternschaft von Menschen mit geistiger Behinderung betreffen. Es werden das Grundgesetz, die UN-Konvention über die Rechte des Kindes und die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen analysiert und ihre Bedeutung für das Recht auf Elternschaft herausgestellt.
Kapitel drei erläutert das Betreuungsgesetz, das die Rechtsposition von Menschen mit Behinderung und psychischen Beeinträchtigungen regelt. Es werden die Grundsätze der Betreuung und der Einwilligungsvorbehalt näher betrachtet.
Kapitel vier befasst sich mit der Rechtsstellung von Menschen mit geistiger Behinderung und unterscheidet zwischen Geschäftsfähigkeit, beschränkter Geschäftsfähigkeit und Geschäftsunfähigkeit. Es wird gezeigt, wie die rechtliche Handlungsfähigkeit von Menschen mit geistiger Behinderung im Einzelfall differenziert betrachtet werden muss.
Kapitel fünf erläutert die elterliche Sorge und ihre verschiedenen Aspekte, wie die Personensorge, die Vermögenssorge und die Vertretung des Kindes. Es werden die Unterschiede zwischen elterlicher Sorge und rechtlicher Betreuung sowie die Bedeutung des Kindeswohls im Rahmen von Sorgerechtsentscheidungen dargestellt.
Kapitel sechs befasst sich mit den rechtlichen Fragen hinsichtlich der professionellen Begleitung von Eltern mit geistiger Behinderung. Es werden die Finanzierung von Unterstützungsmaßnahmen, die Aufsichtspflicht und die Garantenpflicht in diesem Kontext beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind die Elternschaft von Menschen mit geistiger Behinderung, Normalisierungsprinzip, rechtliche Rahmenbedingungen, Geschäftsfähigkeit, elterliche Sorge, rechtliche Betreuung, Einwilligungsvorbehalt, Kindeswohl, professionelle Begleitung, Finanzierung von Unterstützungsmaßnahmen, Aufsichtspflicht und Garantenpflicht. Darüber hinaus werden wichtige Themen wie die UN-Kinderrechtskonvention, die UN-Behindertenrechtskonvention, das Betreuungsgesetz und das Sozialgesetzbuch VIII (Kinder- und Jugendhilfegesetz) behandelt.
- Arbeit zitieren
- Gabriele Marx (Autor:in), 2012, Rechtliche Fragen zur Elternschaft von Menschen mit geistiger Behinderung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/321529