„Modern Family“, „Orange is the New Black“, „Glee“ – neben ihren großen Erfolgen haben sie noch etwas anderes gemeinsam: sie haben alle queere Charaktere. Und dies schadet ihrem Ruf offensichtlich nicht im geringsten. Die Akzeptanz und Toleranz Queers gegenüber hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten erheblich gesteigert. Dies macht sich auch im US-Fernsehen bemerkbar, wo immer mehr Sender sich mit Themen wie Queerness oder queere Charaktere auseinandersetzen, ohne dabei auf Stereotypen zurückzugreifen.
Trotzdem scheint es immer noch viele Serien zu geben, die keine queeren Charaktere in ihrer Serie haben möchten. Um die Einschaltquoten trotzdem hoch zu behalten, benutzt man eine Taktik, die Queerbaiting genannt wird. Queerbaiting im US-Fernsehen ist ein sehr junges Phänomen und noch nicht vielen ein Begriff. Im Allgemeinen geht es beim Queerbaiting darum, das Interesse queerer oder liberaler ZuschauerInnen an einer Sendung zu wecken, ohne dabei jedoch konservative ZuschauerInnen abzuschrecken.
Das Ziel dahinter ist die Ratings der Sendung zu forcieren, indem mehr ZuschauerInnen gewonnen werden. Dazu wird ein queerer Subtext hinzugezogen, den nicht alle wahrnehmen. Darauffolgend kann es passieren, dass ein queerer Subtext als Repräsentation von Queers aufgefasst wird. Die Fragen, die es in dieser Arbeit zu bearbeiten gilt, sind, wie Queerbaiting generell in der LGBTQ-Community aufgenommen wird und inwiefern dessen Folgen nun sie und ihr Auftreten im US-Fernsehen beeinflussen.
Um das Phänomen Queerbaiting dem/der LeserIn näherzubringen, werden die Taktiken des Queerbaiting anhand der US-Krimiserie „Rizzoli & Isles“ verdeutlicht. Eine Analyse der Folge „I Kissed A Girl“ wird dies stützen. Schließlich werden die Rezeptionen der Fandom erforscht, um die Auswirkungen des Queerbaitings aufzuzeigen. Das Ziel ist es, dem/der LeserIn das neue Phänomen Queerbaiting nahe zu bringen und zu verdeutlichen, wie sehr es die Repräsentation von Queers beeinflussen kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsdiskussion
- Queerbaiting im heutigen US-Fernsehen
- Überblick über die Geschichte von Queers im US-Fernsehen
- Queers heutzutage im US-Fernsehen
- Die Debatte über Queerbaiting
- Beispiel: Rizzoli & Isles - Rizzles
- Analyse anhand der Folge I Kissed A Girl.
- Rezeption der Rizzoli & Isles Fandom
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Phänomen des Queerbaiting im US-Fernsehen und analysiert dessen Auswirkungen auf die LGBTQ-Community. Sie beleuchtet die Verwendung von queeren Subtexten als Mittel zur Steigerung der Einschaltquoten und untersucht, wie diese Taktik von queeren ZuschauerInnen wahrgenommen wird.
- Die Geschichte von Queers im US-Fernsehen
- Die Verwendung von queeren Subtexten im US-Fernsehen
- Die Rezeption von Queerbaiting durch die LGBTQ-Community
- Die Auswirkungen von Queerbaiting auf die Darstellung von Queers im Fernsehen
- Die Analyse von Queerbaiting anhand der Serie Rizzoli & Isles
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Queerbaiting ein und stellt die Forschungsfragen der Arbeit dar. Die Begriffsdiskussion beleuchtet wichtige Begriffe aus der Queer Theory und den Fandoms, die für die Analyse von Queerbaiting relevant sind. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Geschichte und der aktuellen Situation von Queers im US-Fernsehen und beleuchtet die Debatte um Queerbaiting. Im vierten Kapitel wird das Phänomen anhand der Serie Rizzoli & Isles analysiert, wobei insbesondere die Folge "I Kissed A Girl" im Fokus steht. Die Rezeption der Serie durch das Fandom wird ebenfalls untersucht, um die Auswirkungen von Queerbaiting aufzuzeigen.
Schlüsselwörter
Queerbaiting, LGBTQ-Community, US-Fernsehen, Fandom, Repräsentation, Queer Theory, Subtext, Analyse, Rezeption.
- Quote paper
- Sanja-Marie Schiffer (Author), 2015, Queerbaiting und die queeren Zuschauer. Inwiefern wird die LGBTQ-Community beeinflusst?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/321700