Die tägliche Berichterstattung unserer Medien, ob Tagesschau, Onlinenachrichten oder Zeitung, weist eine interessante Gemeinsamkeit auf: Sie alle berichten über das wirtschaftliche Geschehen in unserer Welt und das mit einer Frequenz, die in etwa der Wettervorhersage entspricht. Wenn wir allerdings ehrlich sind, nehmen wir diese signifikante Häufigkeit nur dann bewusst wahr, wenn mal wieder eine Wirtschaftskrise ins Haus steht.
Doch da sich die Anzahl dieser, spezifisch in den letzten Jahren, beachtlich gemehrt hat, wird sich der Eine oder Andere schon einmal mit der Erkenntnis konfrontiert gesehen haben, dass die Ökonomie einen Einfluss auf unser gegenwärtiges Leben hat als das Wetter. Die individuellen Schlussfolgerungen und Folgefragen, die aus dieser Erkenntnis resultieren sind jedoch äußerst differenziert. So wird der eine konkludieren, dass er angesichts dieser Sachlage Vorkehrungen treffen müsse, denn schließlich könnte man seinen Status Quo einbüßen. Während in einem anderen vielleicht Fragen aufkommen, wie: Könnte es sein, dass mein Leben zu einem nicht geringen Anteil fremdbestimmt wird? Was ist eigentlich der Zweck einer solchen Wirtschaftsweise? Resultiert unser Wohlstand aus dem Elend anderer? Rottet sich der vermeintlich vernunftbegabte Mensch etwa selbst aus?
Diese Ausarbeitung wird sich mit einer Problematik auseinandersetzen, die einst aus einer solchen Fragestellung hervorging und sich für mich sukzessive zu einem fundamentalen Problem der ethischen Reflexion entwickelt hat. Dieses grundlegende Problem ist die Frage nach dem eigentlichen Sinn bzw. der Zweckmäßigkeit des Wirtschaftens. Wobei sowohl die Dringlichkeit, als auch die Fruchtbarkeit einer nachvollziehbaren und begründeten Antwort, der Tatsache geschuldet ist, dass die gegenwärtige Ökonomie nicht in der Lage ist eine Begründung für die Tendenzen ihrer Entwicklung aufzuführen, die nicht zumindest partiell auf sich selbst rekurriert.
Infolgedessen soll diese Abhandlung dem Versuchen dienen, die Grundidee des Wirtschaftens zu rekonstruieren, um so eine nachvollziehbare Begründung für wirtschaftliche Praktiken zu schaffen. Die Rekonstruktion erfolgt dabei durch Zuhilfenahme der Evolutionstheorie, welche die grundlegenden Implikationen der menschlichen Kooperation (die einer jeden Wirtschaftsform inhärent sind) erkennbar macht. Gemäß der gewonnenen Erkenntnisse wird im Schlussteil dieser Ausarbeitung eine Kritik an den gegenwärtigen Tendenzen des Wirtschaftens erfolgen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1 Exkurs in die Evolutionstheorie
- 2 Die sozialen Implikationen der Evolution
- 3 Kooperation und Fairness
- 4 Die kooperative Praktik des Wirtschaftens
- 5 Zweckmäßigkeit des Wirtschaftens & ökonomische Rationalität
- 6 Kritik an den gegenwärtigen Tendenzen des Wirtschaftens
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung beschäftigt sich mit der Frage nach dem Sinn und der Zweckmäßigkeit des Wirtschaftens. Sie untersucht die Grundidee des Wirtschaftens aus der Perspektive der Evolutionstheorie, um eine nachvollziehbare Begründung für wirtschaftliche Praktiken zu schaffen. Die Analyse fokussiert auf die Implikationen der menschlichen Kooperation, die für jede Wirtschaftsform essentiell sind.
- Die Rolle der Evolutionstheorie im Verständnis des Wirtschaftens
- Die Bedeutung von Kooperation und Fairness für den wirtschaftlichen Erfolg
- Die Rekonstruktion der Grundidee des Wirtschaftens
- Die Analyse der Zweckmäßigkeit des Wirtschaftens
- Kritik an gegenwärtigen Tendenzen des Wirtschaftens
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in die Problematik des Wirtschaftens ein und stellt die zentrale Frage nach dem Sinn und der Zweckmäßigkeit des Wirtschaftens. Sie beleuchtet die wachsende Bedeutung der Ökonomie in unserem Leben und die Notwendigkeit einer ethischen Reflexion des Wirtschaftens.
- 1 Exkurs in die Evolutionstheorie: Dieses Kapitel erläutert die Grundprinzipien der Evolutionstheorie und zeigt ihre Relevanz für das Verständnis der menschlichen Natur. Es werden die zentralen Aspekte der Evolutionstheorie dargestellt und ihre Implikationen für die menschliche Kooperation und die Entwicklung des Homo sapiens beleuchtet.
- 2 Die sozialen Implikationen der Evolution: Dieses Kapitel untersucht die sozialen Implikationen der Evolutionstheorie. Es beleuchtet die Rolle der Kooperation und Fairness in der Evolution des Menschen und ihre Bedeutung für den wirtschaftlichen Erfolg.
- 3 Kooperation und Fairness: Dieses Kapitel geht näher auf die Konzepte von Kooperation und Fairness ein und analysiert ihre Relevanz für das Wirtschaften. Es untersucht die Mechanismen, die Kooperation und Fairness fördern und ihre Auswirkungen auf die Entwicklung von Wirtschaftsformen.
- 4 Die kooperative Praktik des Wirtschaftens: Dieses Kapitel befasst sich mit der kooperativen Praktik des Wirtschaftens. Es analysiert die Rolle der Kooperation in verschiedenen Wirtschaftsformen und untersucht, wie sie zur Steigerung des wirtschaftlichen Wohlstands beitragen kann.
- 5 Zweckmäßigkeit des Wirtschaftens & ökonomische Rationalität: Dieses Kapitel untersucht die Zweckmäßigkeit des Wirtschaftens und die Rolle der ökonomischen Rationalität. Es analysiert die verschiedenen Ziele und Motive des Wirtschaftens und hinterfragt die Grenzen der ökonomischen Rationalität.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter und Fokusthemen dieser Ausarbeitung sind: Evolutionstheorie, Kooperation, Fairness, Wirtschaftsethik, Zweckmäßigkeit des Wirtschaftens, ökonomische Rationalität, Kritik an den gegenwärtigen Tendenzen des Wirtschaftens.
- Quote paper
- Gino Krüger (Author), 2013, Evolution und Wirtschaftsethik. Versuch einer Rekonstruktion der Grundidee ökonomischen Handelns, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/322170