An einer Universität wie die RWTH in Aachen, in der der Männeranteil bei 70% liegt und damit vor allem Ingenieure hervorbringt, kann man einmal nach dem Warum fragen: Warum wolltest du IngenieurIn werden? Und welche gesellschaftlichen Strukturen lassen sich daraus ableiten?
Diese Forschungsarbeit dient zum einen dem Erproben qualitativer Methoden, wie dem leitfadengestützten Interview und der Arbeit mit der Grounded Theory. Zum anderen wurden in einer Studie von Götsch (2013) ganz ähnliche Fragen an Informatikstudierende gestellt, sodass u.a. in Anlehnung daran aus dem vorliegenden Datenmaterial heraus Hypothesen aufgestellt und geprüft wurden. Diese Arbeit kann einen kleinen Beitrag zur Forschung von Männlichkeit und Technik leisten, da bisher der Fokus grundsätzlich auf den Sichtweisen von und Defiziten für Frauen und Mädchen innerhalb der technischen, ingenieurswissenschaftlichen Gebiete lag.
Die LeserInnen bekommen in dieser Hausarbeit an einem anschaulichen Beispiel einen tiefen Einblick in die Analyse von Interviews und wie diese systematisch in eine Forschungsarbeit eingebettet werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Darstellung und Begründung der Forschungsfrage
- Gewinnung einer Theorie - Das methodische Vorgehen
- Das Leitfadeninterview
- Die Grounded-Theory-Methodologie (GTM)
- Operationalisierung - Der Leitfaden
- Die Erhebung und der Datensatz
- Die Analyse des Datenmaterials
- Erste Ergebnisse
- Den Weg der Logik und Eindeutigkeit gehen
- Maschinenbau als „,normaler männlicher Weg“
- Diskussion und Ausblick
- Literatur
- Anhang
- Anhang 1: Interviewleitfaden
- Anhang 2: Dokumentationsbogen
- Anhang 3: soziodemografischer Fragebogen
- Anhang 4: Transkript (Originalformatierung)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht die Studienmotivation und das Technikverständnis von Studierenden des Maschinenbaus an der RWTH Aachen. Ziel ist es, die Motive und Wege in das Maschinenbaustudium aus der Perspektive eines männlichen Studenten zu beleuchten, indem ein Leitfadeninterview durchgeführt und mit Hilfe der Grounded Theory analysiert wird. Dabei wird in Anlehnung an eine Studie von Götsch (2013) zum Informatikstudium, die geschlechtsspezifische Muster in der Studienwahl aufzeigt, der „normale männliche Weg“ in den Maschinenbau erforscht.
- Die Entscheidung für ein Maschinenbaustudium und die dahinterliegenden Motive
- Das Technikverständnis von Maschinenbau-Studierenden
- Geschlechtsspezifische Muster in der Studienwahl
- Die Verbindung von Männlichkeit und Technik
- Die Anwendung qualitativer Forschungsmethoden
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein und beleuchtet die geringe Anzahl von Frauen im Ingenieurstudium, insbesondere im Maschinenbau. Die Forschungsfrage, die sich mit den Motiven und dem Technikverständnis von Maschinenbau-Studierenden beschäftigt, wird formuliert und die Methode des Leitfadeninterviews vorgestellt. Die Grounded-Theory-Methodologie wird als analytisches Framework vorgestellt und das methodische Vorgehen wird erläutert.
Das Kapitel „Darstellung und Begründung der Forschungsfrage“ beleuchtet die Ergebnisse einer Studie von Götsch (2013) zum Informatikstudium und stellt fünf zentrale Kategorien von Studienmotivationen vor. Diese Kategorien, die sowohl geschlechtsspezifische Muster als auch individuelle Entscheidungsfaktoren aufzeigen, dienen als Ausgangspunkt für die Untersuchung des Maschinenbaustudiums. Es wird deutlich gemacht, dass die Wahl eines technischen Studiums nicht nur rationalen Erwägungen, sondern auch persönlichen, oft unbewussten Faktoren folgt.
Das Kapitel „Gewinnung einer Theorie - Das methodische Vorgehen“ beschreibt das methodische Vorgehen der Hausarbeit, das sich auf das Leitfadeninterview und die Grounded Theory-Methodologie stützt. Die Relevanz der Selbstreflexion der Interviewten und die Möglichkeit, ihre eigenen Erfahrungen und Sichtweisen miteinander zu verknüpfen, werden betont.
Das Kapitel „Erste Ergebnisse“ präsentiert erste Ergebnisse der Analyse des Interviewmaterials. Es werden die Motive und das Technikverständnis des befragten Studenten, sowie seine Wahrnehmung von Geschlecht und Technik, erörtert. Es wird die Verbindung von Maschinenbau als „normalem männlichen Weg“ mit dem persönlichen Weg des Studenten analysiert.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit befasst sich mit der Studienmotivation und dem Technikverständnis von Maschinenbau-Studierenden. Die zentralen Themenfelder sind Geschlechtsspezifische Muster in der Studienwahl, Männlichkeit und Technik, die Verbindung von Persönlichem und Beruflichem, das Leitfadeninterview und die Grounded Theory-Methodologie.
- Quote paper
- Laura Röhrs (Author), 2015, Studienmotivation und Technikverständnis von Studierenden des Maschinenbaus an der RWTH Aachen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/323167