Zusammenfassung zu "Grundlagen und neue Entwicklungen der Gender Studies"


Note de Cours Magistral, 2013

39 Pages

Ella Lamper (Auteur)


Extrait


Inhaltsverzeichnis

15.10.2013 Einführung

22.10.2013 2.Begriffsklärung/Entstehung (verkürzte Vorlesung)

29.10.2013 3. Begriffserklärung Teil 2

05.11.2013 4. Vorlesung- Begriffe

12.11. 2013 5. Vorlesung-wichtige Begriffe

19.11.2013 6. Vorlesung: Grundlagentexte-Virgina Woolf (1882-1941)

26.11.2013 7. Vorlesung: Woolf (Rest)/ Karin Hausen

03.12.2013 8. Vorlesung: Hausen

10.12.2013 9. Vorlesung: Regina Becker Schmidt

07.01.2014 10.Vorlesung: Teil:C: Theorien der Gender Studies

14.01.2014 11. Vorlesung: sex-gender Unterscheidung

21.01.2014 12. Vorlesung:

28.01.2014 13. Vorlesung: Doing Gender

15.10.2013 Einführung

- Brigitte-Langzeit-Studie

(Frage nach der Vereinbarkeit von Berufsleben und anderen Lebensbereichen)

- Frauen wollen (bei 1. Und 2. Befragung) erwerbstätig sein, Karriere machen und finanziell unabhängig sein

→ Gesellschaft erwartet dass Frauen finanziell unabhängig sind

- (Widerspruch) Frauen werden wenn sie Mütter sind in Teilzeitjobs „abgeschoben“ und sind für unbezahlte Arbeit zuständig wie z.B.: Kinder, Haushalt, Angehörige pflegen, Selbstreproduktionstätigkeiten

- Bei Frauen herrscht ein großer Unmut über die Beteiligung der Männer

- Es gibt einen großen Kinderwunsch aber wenig Kinder

→ Kinderwunsch wird immer weiter nach hinten verschoben

→ 25-35jährige Frauen stehen unter enormen Druck, müssen sich entscheiden Karriere ohne Kinder oder Kinder ohne Karriere (nicht verbindbar)

- Männer erwarten mehr als vorher dass die Partnerin Geld verdient und finanziell

unabhängig ist

22.10.2013 2.Begriffsklärung/Entstehung (verkürzte Vorlesung)

- Begriffsklärung: Geschlechterforschung

- Junges Lehrgebiet

- Hat gesellschaftspolitische Wurzeln und ist in gesellschaftlichen Konfliktfeldern entstanden

- Ende des 19. Jh. Entstanden (Industrialisierung& Krisenzeit)

- Im Kontext der neuen sozialen Bewegung entstanden

(besonders im Kontext der Frauenbewegung, die sich für Frauenrechte einsetzte und Unterdrückung von Frauen zu einem öffentlichen Diskussionsthema machte)

- Gender Studies …

- Ist nicht Politik

- ist nicht gleichzusetzen mit Frauen(benachteiligung) sondern ein umfassender Begriff und systematische Betrachtung auf das Verhältnis der Geschlechter

- ist ein Fachgebiet in dem es um Wissensproduktion geht, will eine fundierte Wissensgrundlage darüber erzeugen wie Männer/Frauen aktuell in der Gesellschaft leben und an welchen Stellen gesellschaftliche Phänomene mit Geschlechterstereotypen verbunden werden

- Gender (lat. Genus: Geschlecht)

- Entwicklung Gender Studies

1. zu Beginn Lehr- u. Forschungsgebiet was sich Feministische Frauenforschung nennt

- an manchen Hochschulen als Frauenforschung mit feministischen Kern eingeführt

- erste Anfänge d. G.S. als Frauenforschung 1970er Jahre und 80er Jahre

- Bezeichnung: strategische Entscheidung um Akzeptanz zu gewinnen (an Hochschulen)

- Analyse patriarchaler Unterdrückung

- Gesellschaftskritik

- Kritik an einer Wissenschaft, die patriarchale Unterdrückung legitimiert

- Forschung von Frauen und über Frauen (bzw. Geschlechterverhältnisse)

- Reflexive Forschung: ist sich ihrer eigenen Bedingtheit durch gesellschaftliche Verhältnisse bewusst und reflektiert dies mit

2. Gender Studies/Geschlechterforschung

- 1990er Jahre, Gebiet hat sich verändert → Umbenennung (vor allem an Universitäten)

→hat sich aus der Frauenforschung heraus entwickelt

- Hauptsächlicher Grund für Umbenennung: Widerspiegelung im Begriff dass es nicht nur um Frauen geht („Fokus“)

- Grundauffassung: Menschen leben in gesellschaftlichen Geschlechterverhältnissen

- Diskussion ob man mit Wechsel der Bezeichnung Analyse von Ungleichheit und Kritik (kritische Seite) verliert → Debatte heute nicht mehr so wichtig

- Frauen- und Geschlechterforschung

- Heute häufig gewählte Bezeichnung um beidem gerecht zu werden

- Es gibt eine Koexistenz von beidem

- Kein statisches Gebiet, da es sich entwickelt halt

- Frauenbewegung

- Soz. Bewegung seit den 1970er und 80er Jahren

- Wichtiger Bezugspunkt aus dem es gesellschaftlichen Widerstand gegen herrschende Verhältnisse gab

- Daraus entwickelte sich Forschungsrichtung, die Gesellschaft selbst untersucht/analysiert will um sinnvoll Politik machen zu können

- Wurzeln in Studierendenbewegung (60er)

- Es ging darum die persönlichen Verhältnisse als Teil der politischen Verhältnisse der Gesellschaft zu begreifen (sehen dass individuelle Lebenssituation gesellschaftliche Ursachen hat) „Politisierung“ → persönliche Verhältnisse sollen als Machtverhältnisse analysiert werden

- Eine Bewegung kommt zu Stande weil mehrere Personen realisieren dass es sie nicht alleine betrifft → es wird versucht Unterdrückungsmuster gesellschaftlich zu thematisieren

- Neuen Begriffe in der Diskussion: Gender Mainstreaming, Managing Diversity

- Def.: Frauenbewegung (Lenz)

Kennzeichen: (1) Breite/Plural, viele verschiedene Bewegungen (2) praxisgerichtet, politische Akteure (3) nicht normativ, Def. benennt nicht einen einzelnen Missstand als Hauptproblem sondern offen (4) empirisch offen bei der Lösung, man will Lösungen finden aber es wird nicht gesagt welche (5) Frauenbewegungen befinden sich im Erbe der Aufklärung, lassen sich in die Aufklärung einordnen

29.10.2013 3. Begriffserklärung …Teil 2

- Verhältnis-Dreieck (Nina Degele)

Frauenbewegung

Gleichstellungspolitik Wissenschaft

In Institutionen (Gender Studies)

- Ausgehend von der Frauenbewegung hat sich Frauenpolitik institutionalisiert als auch die Frauen und Geschlechterforschung → dauerhaft verfestigt

- Es gibt auch soziale Bewegungen die agieren ohne eine verfestigte Form zu haben

(politische Zusammenschlüsse mit dem Ziel auf gesellschaftlich-pol. Wandel hinzuwirken)

- Frauenbewegungen gibt es länger als Gleichstellungspolitik und Gender Studies

- Aus der Frauenbewegung sind auch noch weitere Einrichtungen erschaffen worden, die nicht eindeutig Wissenschaft oder Gleichstellung zuzuordnen sind (z.B. Frauenhäuser)

- Viele Einrichtungen sind in den 80er Jahren entstanden aus bestimmten Politikthemen die in der Frauenbewegung eine zentrale Rolle gespielt haben/spielen in Form von zunächst temporär gedachten Projekten die sich nach und nach etabliert haben in Form von Einrichtungen haben Akteure diese Themen professionalisiert und Orte geschaffen in den Politikbereichen die die Gesellschaft vernachlässigt hat aufzugreifen und konkrete Angebote zu schaffen

→ wirken auf gesellschaftlichen Wandel hin

- Begriffe: Frauenforschung und Gender Studies können wir nur in ihrer historischen Dimension angemessen erfassen und sie verändern sich im Zeitverlauf

- Wellen der Frauenbewegung

1. Welle (bürgerliche& proletarische)

- Ende des 19. Jh. Bis 1920er Jahre

- Zentrale Ziele: Zugang von Frauen zum Studium, Stimmrecht/Wahlrecht für Frauen

2. Welle

- Seit 1970er Jahren (Zusammenhang: Bewegung der Studierendenschaft)

- Zentrale Ziele: Selbstbestimmung (Körper, Beruf, Bsp.: Abtreibung), politische und ökonomische Gleichberechtigung

- Häusliche/sexualisierte Gewalt war Thema

3. Welle

- Seit 1990er Jahren

- Ausgehend von der Weltfrauenkonferenz in Peking 1995, wo Frauen eine neue Form der Verbündnispolitik gesucht haben um z.B. internationale Solidarisierung zu erreichen

- Wollen Frauen- und Menschenrechte zusammen bringen

- Feminismus

- Politischer Begriff, kann nicht mit Frauenbewegung gleichgesetzt werden o. Gender Studies

- 1880 in Frankreich geprägt

- Teil des europ. Demokratisierungsprozesses

- Verankerung von Menschenrechten im Kontext der franz. Revolution (Aufklärung) 1789

- Ausweitung der Menschenrechte auf Frauen durch Olympe de Gouges „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“ (1791)

- Frühsozilist Charles Fourier: Befreiung der Frauen als Gradmesser der menschlichen Entwicklung

- Gängiger Begriff in der 1. Welle der Frauenbewegung in DE „Emanzipation“

- Feminismus-Begriff wird von 2. Welle der Frauenbewegung aufgegriffen

- Jüngere Aktualisierung (des Begriffs): nicht mehr vorrangig Patriarchatskritik sondern auch wieder mehr Verbindung mit Kapitalismuskritik um soziale Ungleichheit in Bezug auf Geschlecht zu erfassen

„Feminismus lässt sich als Ensemble von Debatten, kritischen Erkenntnissen, sozialen Kämpfen und emanzipatorischen Bewegungen fassen, das die patriarchalen Geschlechterverhältnissen, die alle Menschen beschädigen und die unterdrückerischen und ausbeuterischen gesellschaftlichen Mächte, die insbesondere Frauenleben formen, begreifen und verändern will“ (Neudef. Hennessy 2003:155)

→ Kennzeichen/Unterschied der Definition

- Ensemble: Feminismus Oberbegriff, soz. Bewegungen

- Soz. Ungleichheit usw. erkennen, diskutieren, öffentlich machen

- Ziel: politische Veränderung

→ Besonderheiten

- Es werden Strukturfolgen statt Schuldzuschreibungen (an Männer) ins Zentrum gestellt

- Es geht um Auswirkungen auf alle Menschen, auf Frauen besonders

- Es werden auch andere soziale Ungleichheiten mitgedacht

- Stellt gesellschaftliche Strukturen ins Zentrum die Ungleichheit produzieren

- Man geht davon aus dass alle Menschen Nachteile von soz. Ungleichheit haben (auch Männer), Frauen besonders

- Soll als Strukturproblem betrachtet werden auf das man strukturelle Antworten finden muss und keine individuellen Schuldzuweisungen

- Ungleichheiten= Plural= viele Arten patriarchaler Unterdrückung (verschiedenartig)

- Ökonomische Verhältnisse werden mehr thematisiert!

- Orientierung/Bereiche

1. Bereich: Wissenschaft

- Frauenforschung/ Gender Studies-Geschlechterforschung/ Frauen- u. Geschlechterforschung

- Zentraler Fokus: Phänomene untersuchen, Verhältnisse erkennen und begreifen

2. Bereich: Politik

- Frauenbewegungen/Feminismus/Gleichstellungspolitik

- Zentraler Fokus: begreifen, engagieren, Verhältnisse verndern

Was verbindet beide Bereiche?

-Wissenschaftliche Erkenntnisse können Grundlage politischer Erkenntnisse/Forderungen werden

05.11.2013 4. Vorlesung- Begriffe

Verpasst-Inhaltlos….

- Begriffe der Forschung

- Segregation

- Horizontale Segregation: (ungleiche) Verteilung von Frauen und Männern auf

unterschiedliche Gebiete, Fächer ( Fächergruppen, Berufsgruppen und Tätigkeitsfelder) usw.

- Vertikale Segregation: (ungleiche) Verteilung von Frauen und Männern auf

unterschiedlichen Hierarchieebenen (in einem Berufsfeld oder einer Organisation)

- Deklaration zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau(1980)

- Diskriminierung von Frauen heißt: Art.1

„Jede mit dem Geschlecht begründete Unterscheidung, Ausschließung oder Beschränkung , die zur Folge oder zum Ziel hat, dass die auf die Gleichberechtigung von Mann und Frau gegründete Anerkennung, Inanspruchnahme oder Ausübung der Menschenrechte und Grundfreiheiten durch die Frau- ungeachtet ihres Familienstands- im politischen, wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen, staatsbürgerlichen oder jedem sonstigen Bereich beeinträchtigt oder vereitelt wird.“

- Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland (1949)

- Art. 3

(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

- Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin (Olympe de Gouges, 1791)

- Art.1 „ Die Frau ist frei geboren und bleibt dem Manne gleich in allen Rechten. Die sozialen Unterschiede können nur im allgemeinen Nutzen begründet sein“

- Art. 2 „Ziel und Zweck jedes politischen Zusammenschlusses ist der Schutz der natürlichen und unveräußerlichen Rechte sowohl der Frau sowohl der Frau als auch des Mannes. Diese Rechte sind: Freiheit, Sicherheit, das Recht auf Eigentum und besonders das Recht auf Widerstand gegen Unterdrückung“

12.11. 2013 5. Vorlesung-wichtige Begriffe

- Verankerung von Grundrechten

- Gelten ausnahmslos für alle

- Es dürfen keine Unterschiede zw. Den Menschen gemacht werden

- Gleichheit vor dem Gesetz

- Gleichberechtigung von Männern und Frauen

- Niemand darf bevorzugt oder benachteiligt werden

- 1994 wurde Artikel in das GG hinzugefügt, der Diskriminierungsauftrag enthält (aktiv Gleichberechtigung herstellen)

→ Formalia reicht nicht aus

- Diskriminierungspolitik

- Deklaration zur Beseitigung jeder Form der Diskriminierung der Frau (1980)

→ Diskriminierung: jede mit dem Geschlecht begründete Unterscheidung, Ausschließung oder Beschränkung, die zur Folge oder zum Ziel hat…dass…Gleichberechtigung beeinträchtigt oder vereitelt wird

- Grundgesetz der BRD regelt die wesentlichen staatlichen System- u. Werteentscheidungen (1949), Art. 120 regelt die unabänderlichen Grundsätze Art. 3 ist für die Chancengleichheit zentral

→ Zusatz von 1994 Abs. 2: „ Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin“

- Cartoon

→ formale Gleichheit aber ungleiche Ausgangsbedingungen

→ Voraussetzungen sind ungleich deswegen muss es aktiv verändert werden um ungleiche Voraussetzungen abzubauen z.B. mit „ungleichem Recht“ Bsp.: Förderung von Frauen

→ Chancengleichheit ist nicht Gleichberechtigung

- Formen der Diskriminierung

1. Unmittelbare Diskriminierung

- Einzelne Rechte werden direkt vorenthalten z.B. Wahlrecht oder Frauenlöhne

- Rechtlich weitgehend abgeschafft

2. Mittelbare Diskriminierung

- Prinzipiell geschlechtsneutral formulierte Normen wirken sich aber auf ein Geschlecht negativ aus z.B. rechtliche Nachteile für Teilzeitarbeit

3. Strukturelle Diskriminierung

- Die praktische Nutzung von Regelsystemen/Normen bewirkt Benachteiligung unabhängig ob das beabsichtigt ist oder nicht, ist aber statistisch nachweisbar, z.B. soziale Normen und rechtliche Rahmenbedingungen, die berufliche Karriere beeinträchtigen

- Androzentrismus

- Erklärt wie strukturelle Diskriminierung häufig entsteht

- Gender Studies haben den Begriff gebildet

- Def.1: „ eine Sache wird als allg. menschliches ausgegeben, eigentlich aber „männlich“ gedacht weil sie die Lebenssituation von Männern als allg. Norm setzt“

- Def.2: „ Zentrierung auf Männlichkeit(en) u. Männer, ihre Werte, Normen und Lebenszusammenhänge

→ Normen werden im Androzentrismus absolut gesetzt (verbindlich für alle)

→ Erfahrungen, Perspektiven, Äußerungen von „Anderen“ (auch Frauen bleiben berücksichtigt)

→ Mann wird verabsolutiert

- Bsp.: (Umfrage) Vorstellung Naturwissenschaftler mit Bart und Brille

- Androzentrismus- weitere Beispiele

- Medikamententests

→ Männer als Testpersonen, weil Schwangerschaftsrisiko bei Frauen besteht aber Ergebnis wird verallgemeinert

- Normalarbeitsverhältnis

→ Arbeit als Erwerbstätigkeit, ignorieren andere Tätigkeiten z.B. unbezahlte Hausarbeit (Reproduktionsarbeit), Vorstellung der Normalbiographie orientiert sich am üblichen Lebenslauf von Männern

- Patriarchat

- Def.1: „ die Beziehung zwischen den Geschlechtern, in denen Männer dominant sind und Frauen untergeordnet“

- Def.2: „ a system of social structures and social practices in which men dominate oppress and exploit women“

→ analytischer Begriff mit dem wir Gesellschaft untersuchen ob sie strukturell verankerte Dominanzpositionen besitzt

→ Monopolisierung von Machtpositionen durch Männer in allen sozialen Bereichen

→ meist strukturelle Benachteiligung, nicht willkürliches individuelles Fehlverhalten

- Schema: Wissenschaft – Politik

Wissenschaft/Gender Studies

- soziale Machtverhältnisse und Ungleichheit untersuchen

- Androzentrismen herausfinden

- Wissensgrundlagen bereitstellen zum Abbau von strukturellen Diskriminierungen

Politik

- politische Willensbildung zur Veränderung bestehender Ungleichheiten

- über geeignete Maßnahmen entscheiden zur Herstellung gesetzlich verankerter Chancengerechtigkeit

- geeignete Maßnahmen ergreifen

- Gleichstellungspolitik

- Instrument um Gleichberechtigung umzusetzen

→ wurde Ende der 1970er/Anfang der 1980er institutionalisiert

- Drei Wege bei der Institutionalisierung:

1. Engagement von Frauen in Parteien/Verbände/Gewerkschaften usw. um Einfluss auf Entscheidungen zu gewinnen
2. Etablierung der Gleichstellungspolitik als eigener thematischer Politikbereich auf Bundes-, Länder- und kommunaler Ebene
3. Einrichtung von eigenen Institutionen zur Durchsetzung von Gleichstellungspolitik: Gleichstellungsstellen oder –Beauftragte

- Gleichstellungsinstitutionen

- Auf Bundesebene

(Ministerium für Familie, Senioren usw., Frauenreferate in anderen Ministerien)

- Auf Landesebene

(meist kein eigenes Frauenministerium sondern sog. Mischministerien)

- Auf kommunaler Ebene

(Verpflichtung zur Einrichtung von Gleichstellungsstellen durch Landesgleichstellungsgesetze)

- Im öffentlichen Dienst Verpflichtung Gleichstellungsbeauftragte einzustellen

- In der Privatwirtschaft besteht keine Verpflichtung aber einzelne Unternehmen tun es → haben kaum Macht

- Gleichstellungspolitik arbeitet zu 3 zentralen Problembereichen (Themenbereiche)

1. Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie
2. Unterstützung beim Zugang zu männerdominanten Bereichen
3. Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen

- Gender-Mainstreaming (GM) und Managing Diversity (DM) Strategie

- Sind Top-Down-Strategien

→ keine Politik von unten, soll von oben aus nach unten wirken, soziale Bewegungen

sollen keinen Druck auf die Zivilgesellschaft ausüben

→ Gemeinschaftsaufgabe: für Chancengleichheit sorgen, NICHT die Aufgabe der

Benachteiligten

→ Führungsaufgabe

- Sind auf der Basis eines Rechtsverhältnisses o. Nutzenverhältnisses begründet

→ es geht nicht um Machtkritik der Unterdrückten sondern um die Einhaltung fester

Verfahrensregeln oder die Gewinnung von ökonomischen Vorteilen

→ Gerechtigkeit und Moral stehen nicht mehr im Zentrum sondern Administration

und Nutzen

- Gender-Mainstreaming (GM)

- Wurde für den Bereich Politik und öffentliche Verwaltung entwickelt

- Geschlechterfrage ist kein separater Politikbereich mehr, wird in den Hauptstrom der Politik einbezogen

→ auf allen Ebenen miteinbezogen

→ ressortübergreifen

- Europ. Konzept für EU 1999 mit dem Amsterdamer Vertrag verbindlich festgeschrieben

- Problem: Voraussetzung dass in allen Politikbereichen kompetente Menschen sitzen, die einen klugen und reflektierten Blick auf Geschlechterungleichheit haben

- Diversity Managment (DM)

- Wurde für den Bereich der Privatwirtschaft entwickelt

- Ist im USA-Kontext entstanden als Managementkonzept für Organisations- und Personalentwicklung

- Basisüberlegung: man kann den Unternehmenserfolg verbessern wenn man Unterschiede zwischen den Beschäftigten nicht bekämpft sondern aktiv fördert und nutzt

→ um das zu erreichen sollen alle Beschäftigten und die Organisation sich so entwickeln, dass alle Merkmale hinterfragt werden sollen, die in der Selbst- oder Fremdwahrnehmung Quellen von Diskriminierung und von Spannungen in der Zusammenarbeit darstellen (Kurz: Vorurteile sollen hinterfragt werden)

- Ziel: Bedingungen schaffen unter denen alle Beschäftigten sich optimal einbringen können und ihre Leistungsfähigkeit nicht beeinträchtigt wird

→ Teilziel: Gleichbehandlung der Geschlechter

- Problem: auch hier braucht es kompetente Menschen, besonders Führungskräfte damit nicht Vorurteile und Stereotypen über vermeintlich gesicherte Unterschiede einfach bestehen bleiben

[...]

Fin de l'extrait de 39 pages

Résumé des informations

Titre
Zusammenfassung zu "Grundlagen und neue Entwicklungen der Gender Studies"
Université
RWTH Aachen University
Cours
Gender Studies
Auteur
Année
2013
Pages
39
N° de catalogue
V324053
ISBN (ebook)
9783668232174
ISBN (Livre)
9783668232181
Taille d'un fichier
863 KB
Langue
allemand
Mots clés
zusammenfassung, grundlagen, entwicklungen, gender, studies
Citation du texte
Ella Lamper (Auteur), 2013, Zusammenfassung zu "Grundlagen und neue Entwicklungen der Gender Studies", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/324053

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