Es gibt heute praktisch keine Unternehmung mehr, die ihre Investitionen ausschliesslich mit selbst erarbeiteten Mitteln, d.h. einbehaltenem Gewinn, finanzieren kann. So ist sie auf andere Finanzierungsarten angewiesen. Eine mögliche Finanzierungsquelle ist das Leasing. Schon Aristoteles schrieb etwa im Jahre 350 vor Christus, dass Reichtum vielmehr im Gebrauch als im Eigentum liegt, und traf damit genau den Kern des Leasinggedankens. Leasing hat in der heutigen Zeit grosse wirtschaftliche Bedeutung erlangt. Man denke nur daran, dass beispielsweise das World Trade Center in New York geleast war, oder dass von den insgesamt 15 Mrd. CHF Nettoverbindlichkeiten der ehemaligen Swissair im Sommer 2001 konsolidert rund 8 Mrd. CHF aus Leasinggeschäften bestanden. Das schweizerische Leasinggeschäft ist heute zu einem festen Bestandteil der Unternehmens- und Konsumfinanzierung geworden. Das Volumen der Mitglieder des Schweizerischen Leasingverbandes (SLV) betrug Ende des Jahres 2002 rund 14.6 Mrd. CHF. Dieses unterteilt sich grob in Immobilienleasing von rund 0.6 Mrd. CHF, Investitionsgüterleasing in der Grössenordnung von 5 Mrd. CHF, und Autoleasing von etwa 9 Mrd. CHF, wobei der Privatanteil am Autoleasing zirka 50 bis 60 Prozent ausmacht. Da der SLV aber nur rund 90% des Gesamtmarktes abdeckt, kann von einem schweizerischen Gesamtvolumen von zirka 16-17 Mrd. CHF ausgegangen werden. Auch die Marktchancen für die Zukunft sind „intakt und ein Wachstum scheint weiterhin[...]absehbar“. Es besteht die Tendenz, immer mehr zu leasen, anstatt zu kaufen. Die Tatsache, dass bestimmte Leasingverträge neu ins revidierte schweizerische Konsumkreditgesetz (KKG) Aufnahme gefunden haben - und damit in der Schweiz erstmals eine explizite gesetzliche Regelung erfuhren - unterstreicht die Aktualität des Themas.
Eine wichtige Rolle spielt die Behandlung von Leasinggeschäften im Rechnungswesen, da je nach Verbuchungsmethode oder Regelwerk unterschiedliche Auswirkungen auf Bilanz und Erfolgsrechnung entstehen können. Es ist entscheidend, dass der ökonomischen Reali- tät bei Leasinggeschäften gebührend Rechnung getragen wird. Die Transparenz der finanziellen Berichterstattung darf nicht verloren gehen. Interessant ist vor allem die Art und Weise der Verbuchung von Leasinggeschäften beim Leasingnehmer. Die Behandlungsmethoden beim Leasinggeber sind zwar ebenfalls verschiedenartig, werden in dieser Arbeit aber nicht behandelt.
Inhaltsverzeichnis
- Executive Summary
- Problemstellung und Zielsetzung
- Aufbau der Arbeit
- Theoretische Grundlagen
- Resultate
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Bilanzierung von Leasinggeschäften in der Finanzberichterstattung des Leasingnehmers. Sie analysiert die verschiedenen Möglichkeiten der buchhalterischen Behandlung von Leasingverträgen und deren Auswirkungen auf die Unternehmensergebnisse.
- Regulierung von Leasinggeschäften in verschiedenen Rechnungslegungsstandards
- Klassifizierung von Leasingverträgen als Financial Leasing oder Operating Leasing
- Bilanzielle Auswirkungen von Leasingverträgen auf Unternehmensergebnisse
- Analyse der Unterschiede zwischen den Behandlungsmöglichkeiten von Leasingverträgen in verschiedenen Rechnungslegungsstandards
- Bewertung der Auswirkungen von unterschiedlichen Verbuchungsmethoden auf Bilanz, Erfolgsrechnung und wichtige Finanzkennzahlen
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel führt in die Thematik des Leasing ein, erläutert die Problemstellung und die Zielsetzung der Arbeit, beschreibt den Aufbau und definiert den Begriff Leasing.
- Kapitel zwei beleuchtet Leasing als Finanzierungsinstrument und diskutiert die Erscheinungsformen von Leasing, insbesondere Operating Leasing und Financial Leasing.
- Kapitel drei befasst sich mit der gesetzlichen Regelung des Leasing in der Schweiz, insbesondere im Hinblick auf die Regulierung im Zivilrecht und das neu revidierte Konsumkreditgesetz.
- Kapitel vier bildet den Kern der Arbeit und analysiert die verschiedenen Rechnungslegungsstandards und deren Vorgaben zur buchhalterischen Behandlung von Leasinggeschäften.
- Kapitel fünf zeigt anhand eines Beispiels die Auswirkungen unterschiedlicher Verbuchungsmethoden auf die Unternehmensergebnisse, indem zwei Unternehmen mit identischer Ausgangslage aber unterschiedlicher Verbuchungsmethode verglichen werden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Kernthemen Leasing, Finanzberichterstattung, Rechnungslegungsstandards, Financial Leasing, Operating Leasing, Bilanzierung, Erfolgsrechnung, Finanzkennzahlen und dem Vergleich verschiedener Verbuchungsmethoden.
- Citar trabajo
- lic.oec.publ. Andrea Florinett (Autor), 2004, Leasing in der Finanzberichterstattung des Leasingnehmers, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32474