In der vorliegenden Arbeit wird Alois Riegls Werk „Spätrömische Kunstindustrie“ näher betrachtet, vor allem in Bezug auf die Einleitung des Werks und das spätrömische Kunstwollen. An den Beginn werden neben dem Lebenslauf Riegls die allgemeinen Tendenzen am Fin de siècle, in dem Alois Riegl gelebt und gewirkt hat, gestellt, da diese wichtig für das Verständnis von Riegls Einstellung und Kunstbetrachtung sind.
Anschließend folgt die Beleuchtung der „Spätrömischen Kunstindustrie“ mit oben genannten Schwerpunkten. Die einzelnen Kapitelüberschriften sind von Riegls Werk übernommen worden. Abgeschlossen wird die Arbeit mit dem Kapitel über Riegls Kunsttheorie.
Alois Riegl nimmt eine Schlüsselfunktion ein in der Geschichte der Kunstwissenschaft um 1900. Er verfasste drei Hauptwerke: Stilfragen (1893), Spätrömische Kunstindustrie (1901) und Das Holländische Gruppenporträt (1902). Seinen Ruf verdankt er dem Grundaspekt seiner Arbeit: dem Begriff des „Kunstwollens“ den er eingeführt hat. Aufgrund seines wertfreien Stilbegriffs konnte Riegl nun auch jene Epochen rehabilitieren, die man im 19. Jahrhundert als Verfallszeiten beurteilt hatte.
Absolute Objektivität sollte auch das primäre Ziel einer zeitgemäßen Denkmalpflege sein. Riegl legte somit auch die theoretischen Grundlagen des modernen Denkmalschutzes. Weiters war er ein wesentlicher Begründer einer „Wiener Schule der Kunstgeschichte“.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitendes
- Alois Riegl
- Kurzbiografie
- Allgemeine Tendenzen am Fin de Siècle
- Spätrömische Kunstindustrie
- Einleitung
- Plan und Zweiteilung des Werkes
- Bisherige Vernachlässigung der spätantiken Kunst und ihre Ursachen
- Aufgabe des Werks und Riegls „Stilfragen“
- Die sog. Sempersche Theorie und das Kunstwollen
- Die spätantike Kunst als eine notwendige Durchgangsphase zwischen der antiken und der neueren Kunst
- Einteilung des Stoffes und Reihenfolge der Kapitel
- Charakter der gestellten Aufgabe und die ihrer Lösung entgegenstehenden inneren Schwierigkeiten
- Die Grundzüge des spätrömischen Kunstwollens
- Die gemeinantiken und die nichtantiken Züge der spätrömischen Kunst
- Literarische Äußerungen der Spätrömer über den Charakter ihres Kunstwollens
- Der heilige Augustinus
- Parallelismus zwischen bildender Kunst und Weltanschauung
- These des Werks
- Einleitung
- Zu Riegls Kunsttheorie
- Abschließendes
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit beschäftigt sich mit dem Werk „Spätrömische Kunstindustrie“ von Alois Riegl, einem bedeutenden Kunstwissenschaftler um 1900. Die Arbeit beleuchtet die Einleitung des Werks sowie Riegls Konzept des „spätrömischen Kunstwollens“. Im Vordergrund steht die Analyse von Riegls Kritik an der damaligen kunsthistorischen Sichtweise auf die Spätantike als Verfallszeit sowie seine Auseinandersetzung mit der materialistischen Kunstauffassung von Gottfried Semper.
- Riegls Kritik an der Verfallsbild der Spätantike
- Das Konzept des „Kunstwollens“ und seine Bedeutung für die Kunstgeschichte
- Die Rolle der Spätantike als Übergangsphase in der Kunstentwicklung
- Die Verbindung zwischen Kunstwollen und Weltanschauung bei Riegl
- Die Bedeutung der Ornamentik und des Kunstgewerbes für Riegls Kunsttheorie
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die grundlegenden Ideen und Ziele der Arbeit vor und erläutert die Bedeutung von Alois Riegls „Spätrömische Kunstindustrie“ im Kontext der Kunstgeschichte des Fin de siècle. Das zweite Kapitel beleuchtet Riegls Konzept des „spätrömischen Kunstwollens“ und untersucht, wie dieses sich von der antiken Kunst unterscheidet. In diesem Kapitel analysiert Riegl auch die Bedeutung von Augustinus' Schriften für seine Argumentation.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen der Kunstgeschichte um 1900, wie der Spätantike, dem Konzept des „Kunstwollens“, der Abgrenzung von hoher und angewandter Kunst, der Rolle der Ornamentik und der Entwicklung von der „haptischen“ zur „optischen“ Wahrnehmung. Weitere wichtige Begriffe sind Materialismus, Stilgeschichte, Weltanschauung und die „Wiener Schule der Kunstgeschichte“.
- Citation du texte
- Angelika Wöss (Auteur), 2013, Alois Riegl. Spätrömische Kunstindustrie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/333997