Diese Arbeit beschäftigt sich mit den von Arendt formulierten menschlichen Grundtätigkeiten - das Arbeiten, das Herstellen, das Handeln. Im ersten Teil meiner Untersuchung werden diese drei Tätigkeiten rekonstruiert, um daraufhin zu zeigen, dass ein totalitäres System Mechanismen besitzt, die die Potenz zur Ausführung der Tätigkeiten zunichte macht. Ich stütze mich bei dieser Untersuchung primär auf Arendts Werk 'Vita Activa oder vom tätigen Leben', sowie auf das Werk 'Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft'.
Das Ziel der Untersuchung ist zu zeigen, dass im Sinne Arendts der Totalitarismus den Menschen nicht mehr als Mensch definieren will, da er die zwingenden Charakteristika des Menschen (die menschlichen Grundtätigkeiten Arbeiten, Herstellen, Handeln), vernichtet.
„Wie immer es damit bestellt ist, was ich vorschlage, ist etwas sehr Einfaches, es geht mir um nichts mehr, als dem nachzugehen, was wir eigentlich tun, wenn wir tätig sind.” (Arendt 1987, S. 12). Diesem Anspruch geht Arendt in ihrem 1958 in den USA erschienenen Buch, „The Human Condition”, nach. Ihrer Meinung nach gibt es drei menschliche Grundtätigkeiten, das Arbeiten, das Herstellen und das Handeln.
Eine Untersuchung von Arendts Handlungsbegriff erfordert ebenso eine Untersuchung ihrer Auffassung zur Tätigkeit Arbeit und zur Tätigkeit Herstellen. Arendts drei menschliche Grundtätigkeiten existieren in Harmonie miteinander und können im Idealfall nicht ohneeinander leben. Aus diesem Grund wird meine Arbeit nicht nur Arendts Auffassung zum Handeln rekonstruieren, sondern ebenso die Tätigkeit Arbeit und die Tätigkeit Herstellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rekonstruktion der Vita Activa
- Arbeit
- Grundbedingung
- Zweck
- Tätigkeitsbereich
- Herstellen
- Grundbedingung
- Zweck
- Tätigkeitsbereich
- Handeln
- Grundbedingung
- Zweck
- Tätigkeitsbereich
- Zwischenfazit
- Tätigkeitsbeschränkende Mechanismen des Totalitarismus
- Konstruktion des objektiven Feindes
- Das Führerprinzip
- Das totalitäre Recht der Ideologie
- Das Konzentrationslager
- Arbeit
- Handeln
- Endfazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit hat zum Ziel, Hannah Arendts Handlungsbegriff im Kontext ihrer Totalitarismustheorie zu rekonstruieren und aufzuzeigen, wie ein totalitäres System die Potenz zur Ausführung der menschlichen Grundtätigkeiten vernichtet.
- Rekonstruktion der drei menschlichen Grundtätigkeiten (Arbeit, Herstellen, Handeln) nach Arendt
- Analyse der Mechanismen des Totalitarismus nach Arendt
- Beziehung zwischen den menschlichen Grundtätigkeiten und den Mechanismen des Totalitarismus
- Vergleich der Konzeptionen von Arbeit und Handeln in der Antike und der Moderne
- Einfluss des Totalitarismus auf die Möglichkeiten zur Ausführung der menschlichen Grundtätigkeiten
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel widmet sich der Rekonstruktion von Arendts drei menschlichen Grundtätigkeiten: Arbeit, Herstellen und Handeln. Die Analyse erfolgt anhand der Kategorien Grundbedingung, Zweck und Tätigkeitsbereich. Das zweite Kapitel untersucht die Mechanismen des Totalitarismus, die die Ausübung der menschlichen Grundtätigkeiten einschränken. Dabei werden die Konstruktion des objektiven Feindes, das Führerprinzip, das totalitäre Recht der Ideologie und das Konzentrationslager analysiert. Das dritte Kapitel, das Endfazit, wird in dieser Vorschau nicht berücksichtigt.
Schlüsselwörter
Hannah Arendt, Totalitarismus, Vita Activa, Handlung, Arbeit, Herstellen, Konstruktion des objektiven Feindes, Führerprinzip, totalitäres Recht der Ideologie, Konzentrationslager.
- Arbeit zitieren
- Peter Manzei (Autor:in), 2015, Der Handlungsbegriff von Hannah Arendt im Kontext ihrer Totalitarismustheorie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/334163