Schwarzafrikanischer Widerstrand. Motive und Strategien. ANC und Inkatha.


Trabajo Escrito, 2004

18 Páginas, Calificación: 2,2


Extracto


INHALTSVERZEICHNIS

I. Einleitung

II. Hauptteil
1. Was ist Apartheid?
1.1. Ideologie der Apartheid
1.2. Praxis der Apartheid
2. Geschichte
2.1. ANC
2.2. Inkatha
3. Ziele und Methoden
3.1. ANC
3.2. Inkatha
4. Beziehung zw. ANC und Inkatha
5. Überblick

III) Konklusion

Literaturverzeichnis

I. Einleitung

Menschenrechtsverletzungen, Rassismus, Diskriminierung, Ungerechtigkeit und Ungleichheit sind nur einige negative Begriffe die man mit der Erklärung der Apartheidpolitik assoziiert. Der schwarzafrikanische Widerstand gegen das Apatheidregime ist noch heute in Erinnerung und in aller Munde, da der Übergang zur Demokratie erst am Ende des 20Jh. erfolgt ist und der jahrzehntelange Widerstandskampf Symbolfiguren und Friedensnobelpreisträger wie Nelson Mandela oder F.W. de Klerk hervorgebracht hat.

Schon seit der Kolonisierung Südafrikas durch die Buren und die Engländer versuchten die Eingeborenen ihre Eigenständigkeit zu bewahren. Im Folgenden werden wir uns aber dem Widerstand des 20. Jh. widmen, wo die Kolonisierten dem Kampf gegen die Eroberer aufnehmen um zumindest eine rechtlich unanfechtbare Gleichstellung mit ihnen zu erreichen. Hiefür bilden sich im Laufe des 20. Jh. eine große Anzahl von Widerstandsorganisationen die alle das gleiche Ziel haben: Freiheit und Gerechtigkeit.

Wir werden uns nun mit den zwei wahrscheinlich bedeutendsten und brisantesten Widerstandsorganisationen beschäftigen: dem ANC und die Inkatha. Innerhalb des Widerstandskampfes führen sie zu einer gewissen Opposition die sogar zur gegenseitigen Bekämpfung führt. Dies führt zur Fragestellung ob die Inkatha und der ANC als Widerstandsorganisation so verschieden sind und wenn ja warum? Bei der Beantwortung dieser Frage begegnet man die Problematik der subjektiven und gefühlsgeladenen Literatur.

Deshalb werde ich den ANC und die Inkatha anhand mehrerer Faktoren wie Strategien, Methoden, Ziele, Ideale und Erfolge miteinander vergleichen.

II. Hauptteil

“If God wanted us to be equal to the Blacks, he would have created us all of a uniform colour and intellect. But he created us differently: Whites, Blacks, Yellow, Rulers and the ruled.”

Extrahiert aus einer Rede von Präsident Louis Botha an sein Kabinett, erschienen in der südafrikanischen Zeitung Sunday Times am 18. August 1985

(www.inithebabeandsuckling.com)

1. Was ist Apartheid?

Die Beantwortung dieser Frage ist fundamental für das Begreifen der Entstehung von Widerstandsgruppen. Durch das Aufklären der Apartheid werden die Motive und Ursachen der Bekämpfer der Apartheidpolitik klarer.

1.1. Ideologie der Apartheid

Wie schon das Zitat oben andeutet, fühlen sich die weißen Eroberer den anderen Rassen überlegen und rechtfertigen somit ihre Vormachtstellung. Die Übersetzung des Begriffes Apartheid aus den Afrikaans bedeutet soviel wie „apart, einzeln, besonders“ und soll ihre Ideologie zum Ausdruck bringen: Eckpfeiler der Apartheid ist die umfassende Rassentrennung mit dem Grundprinzip, dass der Rechtsstatus eines Menschen nach der rassischen Einordnung bestimmt wird. Da die Buren in der Mehrheit Calvinisten waren, glaubten sie, dass es ihre gottgegebene Pflicht wäre, die Vermischung der Rassen zu verhindern. Die Weißen (15%), Farbigen (8,5%), Inder (2,5%)und Schwarzen (74%) durften sich nach der Apartheidideologie nicht miteinander vermischen.

1.2 Praxis der Apartheid

Vor der administrativ erzwungenen Diskriminierung gab es Rassismus bereits in vielen Bereichen, jedoch waren sie damals eher pragmatischer Natur. Die schwarze Bevölkerung begann immer mehr Aufstände zu organisieren, sodass sich die weiße Bevölkerung bedroht fühlte. Dies verhalf 1948 der National Party (NP), die versprach die Weißen vor der schwarzen Gewalt zu schützen, in undemokratischen und nicht allgemeinen Wahlen zum Sieg. Nun sollte eine politische, soziale, wirtschaftliche und räumliche Trennung der Rassen in allen Bereichen herbeigeführt werden. Die NP untermauerte die politisch-gesellschaftliche Doktrinen der Apartheid mit großen Schritten in den folgenden Bereichen:

- Segregation im soziokulturellen Feld (z.B. Registration Act: Rassenklassifizierung nach Aussehen, Ansehen und Beruf, etc)
- Im ökonomischen Bereich (Jobreservation: Vorbehalt der besseren Arbeitsplätze für die Weißen unabhängig von der Qualifikation)
- Im politischen Konfliktfeld (Abschaffung der schwarzen Bürgerrechte)

Die Diskriminierung von Nichtweißen betraf sämtliche Bereiche des öffentlichen wie des privaten Lebens. Besonders bei den Schwarzen wurde das ganze Leben durch Gesetzgebung geregelt und eingeschränkt. Es gab eine Trennung von Rassen in drei Ebenen:

- Mikro- oder Pety- Apartheid:

Diskriminierung im Alltagsleben. Alle öffentlichen Einrichtungen wurden nach Rassen getrennt. Der „Prohibition of mixed Marriages Act“ 1949 verbot alle zwischenrassische Beziehungen bzw. Ehen, der „Black Education Act“ 1953 erzwang ein getrenntes Bildungswesen für Schwarze, was dann zu einer unzureichenden Bildung führte.
- Meso-Apartheid
Der „Groups Areas Act 1950“ ordnete die Zuweisung bestimmter städtischer Gebiete nach Bevölkerungsgruppen an. Schwarze wurde in eigens geschaffene schwarze Staaten, so genannte „Heimatländer“ (Homelands) ausgegliedert. Dies hatte Enteignungen und Zwangsumsiedlungen als Konsequenz.
- Makro-Apartheid
Homelands haben den Zweck der Ausbürgerung der Schwarzen aus der Republik Südafrika. Die Verweigerung von politischen Rechten wird damit begründet, dass sie ihre eigene „Heimatlände“ hätten. In den Homelands herrschen katastrophale wirtschaftliche Verhältnisse und sind von chronisch politischer Instabilität bestimmt.

2. Geschichte

„Schwarze Opposition in Südafrika besitzt eine lange Geschichte - eine Geschichte bemerkenswerter Kontinuität im Streben nach Freiheit und Gleichheit, aber auch eine Geschichte der Konkurrenz und der Rivalität zwischen verschiedenen Gruppen und Tendenzen in diesem Streben.“ (Hanf, Weiland, Vierdag 1978: S. 256)

Die Südafrikanische Union wurde 1910 aus den ehemaligen Burenrepubliken sowie den britischen Kolonien Natal und Kap gegründet. Erster Premierminister wird Luis Botha. Die schwarze Bevölkerung wird nicht in die Bildung des neuen Staates einbezogen und erhält keinerlei politische Rechte.

2.1 ANC

Treibende Kraft für die Gründung des A frican N ational C ongress (ANC) war die erste Welle rassendiskriminierender Gesetze zwischen 1911 und 1914

(„Mines and Works Act“, „Natives Land Act“, etc) . Die in Bloemfontein 1912 gegründete Befreiungsbewegung repräsentiert die älteste nationalistische Organisation und erste zentrale Opposition im südlichen Afrika.

Christliches Gedankengut hatte eine tragende Rolle auf dem Inhalt der politischen Grundideen: „Einheit und Gleichheit aller Menschen, ungeachtet ihrer Hautfarbe, Sprache und ethnischer Herkunft, wurden aus dem Gedanken der Gleichheit vor Gott abgeleitet.“ (Hanf, Weiland, Vierdag 1978: S. 260)

Der Widerstandskampf kann man im Wesentlichen in zwei Abschnitte gliedern:

- Von der Gründung bis zu seinem Verbot am 8.4.1960
- Von der Untergrundsarbeit im Exil bis zur Aufhebung der Verbannung 1990

Gründung – Verbot am 8.4.1960

Am Anfang bestanden die Oppositionsaktionen aus friedlichen Protesten und in würdiger Form: „ Petitionen, Abordnungen und Delegationen, auf Versammlungen beschlossenen Resolutionen.“ ( Hanf/Weiland/ Vierdag 1978: S. 264). Doch diese Bemühungen trugen so gut wie keine Früchte was mit dem Wahlerfolg der NP am 26.5.1948 gipfelte. Zusehens aber ließ sich Erfolg am Youth League des ANC, der 1944 gegründet wurde, erkennen.

„ The young leaders of the Youth League - among them Nelson Mandela, Walter Sisulu and Oliver Tambo — based their ideas on African nationalism. They believed Africans would be freed only by their own efforts. The Youth Leaugue aimed to involve the masses of people in militant struggles.” (www.anc.org.za/ancdocs).

Ihre militanten Ideen fanden bald Unterstützung bei der neuen Bevölkerung der Städte. Die Industrialisierung hatte durch ihre soziale Folgen und Veränderungen große Unzufriedenheit unter der schwarzen Arbeitern und seinen Familien ausgelöst. Der in den 40er, 50er Jahren radikalisierte ANC konnte nun mit einer Massenmitgliedschaft rechnen. Die passive Oppositionspolitik verwandelte sich nun in aktive Oppositionspolitik und mündete in den Streiks und erfolgreichen Boykottkampagnen während der Ungehorsamskampagne (defiance campaign) 1952. Dabei weigerten sich die Schwarzen gewaltlos die neuen Passgesetze zu folgen. Diese Kampagne wurde aber bald mit Polizeigewalt beendet.

Aber das Prinzip der Gewaltlosigkeit des ANC änderte sich nach dem einschneidenden Ereignis des Massakers von Sharpeville. Aus Prostest gegen das Passgesetz versammelten sich in Sharpeville 20.000 Afrikaner ohne Pässe. 69 Menschen wurden, meist durch Rückenschüsse, von der Polizei getötet. Kurz darauf folgte das Verbot des ANC und PAC. Nun musste der ANC seine Strategie überdenken und bekennt sich dann zum Widerstand mit Gewalt.

[...]

Final del extracto de 18 páginas

Detalles

Título
Schwarzafrikanischer Widerstrand. Motive und Strategien. ANC und Inkatha.
Universidad
Friedrich-Alexander University Erlangen-Nuremberg  (Institut für Politische Wissenschaft/Politologie)
Curso
Politik und Gesellschaft in Südafrika
Calificación
2,2
Autor
Año
2004
Páginas
18
No. de catálogo
V33445
ISBN (Ebook)
9783638339216
Tamaño de fichero
604 KB
Idioma
Alemán
Notas
Diese Hausarbeit hat vor der Schlussfolgerung eine Tabelle, die den ANC und die Inkatha bezüglich Strategien, Ideale, Internationale Beziehungen, etc direkt miteinander vergleicht. Breiter Seitenrand
Palabras clave
Schwarzafrikanischer, Widerstrand, Motive, Strategien, Inkatha, Politik, Gesellschaft, Südafrika
Citar trabajo
Saskia Sarmiento (Autor), 2004, Schwarzafrikanischer Widerstrand. Motive und Strategien. ANC und Inkatha., Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33445

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Título: Schwarzafrikanischer Widerstrand. Motive und Strategien. ANC und Inkatha.



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