Suchmaschinenoptimierung am Beispiel aktueller Kampagnen aus dem Mittelstand


Bachelor Thesis, 2015

97 Pages, Grade: 1

Sonja Eisele (Author)


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Begriffsabgrenzungen

1 Einleitung
1.1 Zielsetzung und Fragestellungen
1.2 Aufbau und Methodik
1.3 Definition Mittelstand

2 Die Rolle der Suchmaschinen im Internet
2.1 Die Firma Google
2.2 Funktion der Suchmaschine
2.2.1 Ranking-Faktoren von Google
2.2.2 Anzeige der Suchergebnisse
2.2.3 Kritikpunkte am Informationsmonopol von Google

3 Online-Marketing: SEO, SMO und SEA

4 Konzeption der Suchmaschinenoptimierung.
4.1 Vorbereitung der SEO
4.1.1 Formulieren von Kampagnenzielen
4.1.2 Aufwand einer SEO-Kampagne
4.2 SEO von Websites
4.2.1 Suchbegriffe für die SEO
4.2.2 Onpage-Faktoren
4.2.3 Offpage-Faktoren
4.3 SEA zur Unterstützung der SEO.

5 Wechselwirkung Social Media und SEO
5.1 Social Media als Kommunikationsform
5.2 Die größten Social-Media-Portale
5.2.1 Vergleich verschiedener Social-Media-Plattformen
5.2.2 Monitoring der Social Media zur Kommunikation.
5.3 Social Media für die SEO.

6 Resümee der bisherigen Erkenntnisse

7 Exemplarische Fallstudien
7.1 Kampagne Soldera GmbH - umfassende SEO.
7.2 Kampagne Dr. med. dent. Roberto A. Müller GmbH - lokale SEO
7.3 Ergebnisse der Kampagnen im Vergleich.

8 Fazit und Ausblick

Literatur- und Quellenverzeichnis

Anhang

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Aufbau und Methodik der Bachelor-Thesis

Abb. 2: Einfacher Funktionsaufbau der Suchmaschinen

Abb. 3: Ansicht der Suchresultate auf Google

Abb. 4: Online-Marketing

Abb. 5: Meta-Description in der Google-Suche

Abb. 6: Sichtbare Onpage-Faktoren auf einer Website zur SEO-Optimierung

Abb. 7: Die großen vier Social-Media-Plattformen

Abb. 8: Google-Maps-Ansicht des CinemaxX Sindelfingen

Abb. 9: Google-My-Business-Unternehmensinformation

Abb. 10: Suchanfragen im Keyword-Planer der Soldera GmbH

Abb. 11: Platzierung der Soldera GmbH auf Google

Abb. 12: Sichtbarkeitsindex der Soldera GmbH

Abb. 13: Vergleich Sichtbarkeitsindex soldera.ch mit Konkurrenten 2015

Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Suchmaschinenverteilung in Deutschland

Tab. 2 Resümee der bisherigen Erkenntnisse

Tab. 3: SEO-Ziele Kampagne Soldera GmbH

Tab. 4: SEO-Budget der Soldera GmbH

Tab. 5: Platzierung der Keywords auf der Website der Soldera GmbH

Tab. 6: Lokale SERP der Soldera GmbH

Tab. 7: SEO-Ziele Kampagne Dr. med. dent. Roberto A. Müller GmbH

Tab. 8: SEO-Budget Dr. med. dent. Roberto A. Müller GmbH

Tab. 9: Lokale SERP Dr. med. dent. Roberto A. Müller GmbH

Begriffsabgrenzungen

Benutzer und Benutzerin

Die vorliegende Bachelor-Thesis ist geschlechtsneutral verfasst. Der Einfachheit wegen wird weitgehend die allgemeine Form verwendet. Sie steht dabei stellvertretend für beide Geschlechter.

Unternehmen des Mittelstandes

Sämtliche Unternehmen, welche in dieser Arbeit aufgeführt sind, erfüllen die Kriterien eines mittelständischen Unternehmens. Eine genauere Definition zum Thema Mittelstand befindet sich in Abschnitt 1.3.

Zielgruppe der Bachelor-Thesis

Die gesamte Ausarbeitung richtet sich an Lesende mit Vorkenntnissen in den Bereichen Computertechnik und Internet. Allerdings soll sich die Arbeit nicht ausschließlich an Fachleute aus der Medienbranche richten.

1 Einleitung

Das Internet besitzt seit einigen Jahren einen festen Platz im Leben der meisten Menschen. Den Begriff «Web 1.0» hat es so nie gegeben. Trotzdem ist bekannt, dass das Internet, welches vor zehn Jahren angeboten wurde, nicht annähernd den Stellen- wert in der Weltbevölkerung hatte wie das Internet im Jahr 2015. Jeder Mensch, der die technische Vorrichtung dafür besitzt, kann heute am Web teilnehmen. Bereits 76,80 Prozent1 der deutschsprachigen Bevölkerung hatte im Jahr 2014 einen Internetzugang. Durch die mobile Nutzung wurde das Internet zunehmend zum Begleiter im Alltag.

Besonders Internetanwendungen wie die Suchmaschinen haben das Internet in kürzester Zeit populär gemacht, da mit ihnen für jegliche Probleme Hilfe gefunden werden kann. Von allen Internetanwendungen steht die Nutzung der Suchmaschinen mit 92,7 Prozent an erster Stelle, gefolgt von E-Mail-Diensten mit 87,4 Prozent und diverser anderer Aktivitäten.2 Das bedeutet, dass der Großteil aller Anfragen im Internet mit der Eingabe in eine Suchmaschine beginnt. In den DACH-Staaten (bestehend aus Deutschland, Österreich und der Schweiz) wird bei über 90 Prozent aller Internetnutzer Google als Suchmaschine ausgewählt.3 Google ist somit die wichtigste Suchmaschine im deutsch- sprachigen Raum und auch im weltweiten Vergleich. Aus diesem Grund wird der Fokus dieser Arbeit auf Google gelegt. Dies schließt jedoch auch andere Suchmaschinen in die Thematik ein.

Mit dem Durchbruch der Nutzerzahlen von Suchmaschinen wurde das World Wide Web (Internet, kurz: WWW) kurzerhand zu einer großen Werbefläche. Die meisten Anwender des Internets geben keine kompletten Adresszeilen mehr in den Internet- browser ein, denn durch das sogenannte «googeln»4, lässt sich die gewünschte Internet- seite schneller und einfacher finden. Damit ist der Erfolg einer Website davon abhängig, wie gut diese in den Suchresultaten gefunden wird. Dabei sind die Platzierung und die Sichtbarkeit der Website bei den Suchergebnissen auf Google (Search Engine Result Page, kurz: SERP) entscheidend. Es geht nicht nur darum, überhaupt in den Suchergeb- nissen zu erscheinen, sondern auch einen der ersten Plätze zu erreichen, denn genau hier werden die meisten Klicks getätigt.5 Mit diesem Bestreben wurde die Suchmaschinenoptimierung (Search Engine Optimization, kurz: SEO) ein wichtiger Arbeitsbereich für das Marketing von Unternehmen. SEO beschreibt die verschiedenen Maßnahmen, die unternommen werden müssen, damit ein Unternehmen mit bestimmten Begriffen die bestmögliche Platzierung in den SERP von Google erhält.

Grundsätzlich ist es für alle Unternehmen von Bedeutung, dass sie mit ihrem Firmen- auftritt von der potenziellen Kundschaft auf Google gefunden werden. Durch Angebote wie das Kartensystem Google Maps oder Online-Branchenbücher sind die meisten Firmen sogar bereits ohne ihr Wissen und Zutun im Internet präsent und teilweise mit Social Media wie Google+ und Facebook verknüpft. Firmen aus dem Mittelstand schenken dieser Entwicklung bislang wenig Beachtung. Im Gegensatz zu großen Unternehmen geben nur 19 Prozent aller Mittelständler Geld für gezielte Maßnahmen zur SEO von Internetseiten aus.6 Doch gerade für diese Gruppe von Unternehmen kann Suchmaschinenoptimierung eine Möglichkeit darstellen, sich von der Masse abzuheben und Einzigartigkeiten zu stärken. Auf diese Weise kann eine neue Kundschaft gewonnen werden, welche über Offline-Werbung möglicherweise gar nicht erreicht wird. Eine Website zu besitzen, ist eine gute Basis für die Internetpräsenz eines Unternehmens, aber wie bereits beschrieben, bedarf es zu einer guten Erreichbarkeit der Kunden noch mehr. Entlang der Google Algorithmen, welche die Suchmechanismen von Google darstellen, führt der Weg zu einer besseren Positionierung der eigenen Website. Dabei gibt es Möglichkeiten, die SERP in der Suchmaschine gezielt zu beein- flussen. Websites können zum Beispiel mit kleinen gezielten Anpassungen attraktiv für die Suchmaschine gestaltet werden. Das weltweit führende Suchmaschinenunternehmen Google selbst hat mit Zusatzangeboten wie dem Unternehmenseintrag Google My Business und dem gekoppelten Social Media Google+ eine Plattform geschaffen, mit der kostenlos ein offizieller Unternehmenseintrag verwaltet werden kann. Wobei auch dieser Unternehmenseintrag Einfluss auf die SERP der Suchmaschine Google nimmt.7

Da Google nicht preisgibt, welche Algorithmen sicher zum Erfolg führen8 und welche Aktualisierungen in der Suchmaschine vorgenommen werden, ist es für den logischen Aufbau einer SEO wichtig, sämtliche Erfahrungswerte anderer SEO-Spezialisten zu Rate zu ziehen. Erforderlich ist dabei, das Bewusstsein dafür, dass die fundierte SEO Ressourcen wie Zeit, Geduld bei der Recherche und Erfahrungswerte beansprucht und somit keineswegs kostenlos ist. Am Ende dieser Arbeit werden die theoretisch analysierten Einflüsse auf die SEO zusätzlich praktisch anhand von Fallstudien unter- sucht. Für das mittelständige Unternehmen Soldera GmbH (www.soldera.ch) wird eine Kampagne über SEO auf der bereits vorhandenen Website näher betrachtet und für die Dr. med. dent. Roberto A. Müller GmbH soll der neu erstellte Internetauftritt über Social Media analysiert werden.

1.1 Zielsetzung und Fragestellungen

Die vorliegende Arbeit analysiert die Wichtigkeit verschiedener Maßnahmen für die Suchmaschinenoptimierung bei Unternehmen mittlerer Größe. Es wird gezielt der Mehrwert von SEO für den Mittelstand untersucht, unabhängig von Branchen und Unternehmensstrukturen. Die Erreichbarkeit konkreter Ziele wird mit begrenzten finan- ziellen Mitteln angesetzt, dabei werden relevante Optimierungsmaßnahmen genauer betrachtet, gleichzeitig wird die Wechselwirkung von Social Media und Suchmaschinenoptimierung bei Google dargestellt. Zur Veranschaulichung möglicher SEO-Verfahren von mittelständischen Unternehmen werden reale Kampagnen aus der Praxis beleuchtet und ausgewertet. Folgende Forschungsfragen stehen dabei im Fokus dieser Arbeit:

- Wie wird die Basis für eine funktionierende SEO gelegt?
- Ist Google+ mit Google My Business für mittelständische Unternehmen eine gute Alternative zur lokalen SEO anstelle einer Website (wie in Kapitel 7 anhand der Fallstudien gezeigt wird)?

1.2 Aufbau und Methodik

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Aufbau und Methodik der Bachelor-Thesis

Die vorliegende Bachelor-Thesis ist wie in Abb. 1 dargestellt in sieben Kapitel unter- teilt, die im folgenden Abschnitt erläutert werden. Das erste Kapitel beschreibt die Ausgangslage und den Kerngedanken der Arbeit in ihren Grundzügen. Das Ziel und die Fragestellungen im Bereich Suchmaschinenoptimierung für den Mittelstand werden dargestellt. Zudem erfolgt eine inhaltliche Abgrenzung der Thesis gegenüber Suchma- schinenoptimierung großer Unternehmen. In Kapitel 2 wird das Grundverständnis zum Thema Suchmaschinen vermittelt. Beschrieben werden dabei die Geschichte der Firma Google, die Funktionsweise der Suchmaschine und der Nutzen von Google für Unter- nehmen. Kapitel 3 folgt mit der Beschreibung des Online-Marketings anhand detaillierter Beschreibungen der drei Bereiche des Suchmaschinenmarketings. Kapitel 4 behandelt die theoretische Konzeption einer Suchmaschinenoptimierung für Websites und schließt damit an die vorhergehenden Abschnitte an. Es werden einzelne Strategien und Maßnahmen aufgezeigt, die auf die jeweiligen Internetauftritte projiziert werden können. Im Anschluss gibt das fünfte Kapitel Einblick in die Wechselwirkungen von Social Media und SEO. Dabei wird der Wissensstand über die aktuell größten Social- Media-Plattformen im gegenwärtigen Internet, dem sogenannten «Web 2.0», dargelegt. Mit dem Träger Internet für die Mund-zu-Mund-Propaganda und der Beleuchtung bekannter Social Media wie Google+ und Facebook wird auf die Relevanz von Suchmaschinenwirksamkeit der verschiedenen Plattformen abgezielt und mit einem Fallbeispiel untermauert. Im anschließenden sechsten Kapitel befindet sich ein Resümee der ersten fünf Kapitel in Bezug auf die Forschungsfragen. In Kapitel 7 werden der Aufbau und Verlauf zweier sehr unterschiedlicher Kampagnen aus der Praxis vorgestellt. Die Kampagnen werden für den Zeitraum 01. April bis 30. September 2015 untersucht. Es erfolgt eine Beschreibung der einzelnen SEO-Strategien anhand von Beispielen und der Vorgehensweise selbst. Mit Hilfe dieser Kampagnen werden Fakten aus der Theorie in Bezug auf die SEO im Mittelstand hinterfragt. Mit dem Vergleich beider Kampagnen werden die Resultate der gewählten Methoden und Plattformen der Suchmaschinenoptimierung, welche bei der Bachelor-Thesis ausgearbeitet wurden, bewertet. Zuletzt gibt das Fazit eine Zusammenfassung möglicher Antworten, die im Laufe der Arbeit analysiert wurden, und schließt mit Handlungsempfehlungen für die nächsten Perioden der SEO im Web 2.0 ab.

1.3 Definition Mittelstand

Üblicherweise werden Unternehmen nach ihrer Größe klassifiziert, allerdings gibt es keine offizielle Definition für den Begriff «Mittelstand» in den DACH-Staaten.9 Das Zitat des Abgeordneten Georg Gothein von 1905 findet somit auch heute noch Anwendung:

«Was man nicht definieren kann, das spricht mit Mittelstand man an.»10

Gemäß der Europäischen Kommission gilt, dass kleine und mittlere Unternehmen quantitativ zwischen 50 und 250 Personen beschäftigen und höchstens einen Umsatz von 50 Millionen Euro pro Jahr erzielen oder eine Jahresbilanzsumme von bis zu 43 Millionen Euro ausweisen dürfen, um rechtlich als Unternehmen des Mittelstands zu gelten.11 Das Institut für Mittelstandsforschung in Bonn weist ähnliche Zahlen auf, mit einer Mindestanzahl von zehn Beschäftigten und einem Umsatz von unter 50 Millionen Euro pro Jahr.12 Gemäß Marion Hagenauer von der Wirtschaftskammer Österreich können in der Unternehmenspraxis aber noch andere Faktoren qualitativer Art, wie die effektive Unternehmensgröße, in Betracht gezogen werden, um Unternehmen zu kate- gorisieren.13 So ist es möglich, dass ein kleines Unternehmen, welches in der Form einer AG geführt wird, nur acht Mitarbeitende, dafür aber einen jährlichen Umsatz von acht Millionen hat, als «mittelständisch» anerkannt wird. Weitere Merkmale für mittelgroße Unternehmen sind häufig die enge Verbundenheit mit ihrem Standort und Inhaber oder Gesellschafter, die das Geschäft selbst führen.14 Alle in dieser Arbeit aufgeführten Unternehmen entsprechen den hier angegebenen Richtwerten für den Mittelstand.

2 Die Rolle der Suchmaschinen im Internet

Das Internet entstand 1957 in den USA und gilt als die größte Errungenschaft im Informations- und Kommunikationswesen seit dem Buchdruck. Nach über 50 Jahren Lebensdauer gehört es auch heute noch zu einer neuen und aktuellen Technologie. Erst im Jahr 1993, als alle Internetseiten miteinander verknüpft werden konnten, wurde die Technik für die öffentliche Nutzung freigegeben.15 Die Unterschiede zwischen dem heutigen Internet, welches als Web 2.0 bezeichnet wird, und dem damaligen Internet sind groß. Mit der Programmiersprache JavaScript wurden erstmals statische Dateien immer mehr zu einem benutzerfreundlichen Programm. Mit der auf Basis von «JavaScript» entwickelten Programmiersprache «PHP» und durch die «MySQL»- Datenbanken ergeben sich interaktive und flexible Webseiten, die immer wieder mit neuen Bausystemen angepasst werden können.16 Das Web 2.0 bietet im Jahr 2015 einen hohen Qualitätsstandard für Websites und gleichzeitig eine vereinfachte Anwendung der einzelnen Bausteine. Private Nutzer sowie Unternehmen jeder Größe haben dabei die Möglichkeit, von den derzeitigen Gegebenheiten zu profitieren und können zielgerichtet eine Website aufbauen. Inzwischen besteht das Internet aus einer unfassbar großen und weiter steigenden Menge an Informationen. Um diese Menge ordnen und überschauen zu können, bieten die Suchmaschinen eine Art Stichwortverzeichnis für das Internet. So kann in der unüberschaubaren Masse an Informationen eine persönlich relevante Selektion vorgenommen werden. Auf die Frage, wer über die Suchmaschinen sucht, kann geantwortet werden: «Alle». Im Google Kompendium von 2010 heißt es: «Fast jeder Internetnutzer verwendet Google.» und «Wir alle gehen auf Tuchfühlung mit Google - mal mehr, mal weniger.»17 Das Umfrageresultat der Firma AGOF e.V. mit einem Durchschnitt von 91 Prozent Suchmaschinennutzenden bei den Zehn- bis 59- Jährigen18 bestätigt diese Aussage. Auch bei der Generation über 60 Jahre steigt der Trend der Internetnutzung.19 Ergebnisse dieser Art fordern Unternehmen heraus, am digitalen Markt aktiv mitzuwirken. Auch wenn gemäß einer ARD/ZDF-Studie die breite Masse das Internet verwendet, ohne selbst aktiv Inhalte zu publizieren20 ; potenzielle Kundschaft befindet sich rund um die Uhr auf Google.

2.1 Die Firma Google

Bereits Mitte der 1990er-Jahre gab es die ersten Suchmaschinen. Das Projekt Google entstand 1997 als eine Art Test der beiden Studenten Larry Page und Sergey Brin an der Stanford University. Nach dem Scheitern anderer Suchmaschinen wurde 1998 erstmals die Adresse «www.google.com» registriert. Gemäß dem Motto der beiden Gründer: «Engagiere so viele begabte Softwareentwickler wie möglich und lass ihnen alle Freiheiten der Welt»21 wurde die Suchmaschine Google mit dem Ziel gegründet, das Internet zu revolutionieren und die gesamte Welt zu vernetzen.

Für Google stand schnell fest, dass Suchergebnisse nach qualitativen Kriterien gelistet werden müssen. Denn die Suchenden klicken in 99 Prozent der Fälle auf der ersten Seite der SERP und möchten nach Möglichkeit auf den ersten Plätzen die Websites mit dem für sie höchsten Mehrwert finden.22 Damit Google dieser Aufgabe gerecht werden kann, wurden schon beim Einführen der Suchmaschinendienste Qualitätsrichtlinien in Form des Google-Algorithmus für Internetseiten eingeführt, wodurch Websites, welche die von Google bestimmten Kriterien am genauesten erfüllen, auch die besten Plätze in der Suchmaschine erhalten. Dieser Algorithmus wurde bis heute beibehalten und immer wieder angepasst. Über die Jahre hinweg gab es bei Google eine ganze Historie an Updates, das heißt technische Neuerungen und Überarbeitungen, die mehr als nur die Google-Startseite veränderten. So wurde im Jahre 2003 mit dem «Florida-Update» der gesamte Such-Algorithmus angepasst und im Jahr 2012 mit dem «Venice-Update» bei Suchanfragen erstmals der Standort der Nutzenden berücksichtigt.

Laut Sebastian Erlhofer führt Google nach eigenen Angaben, neben diesen größeren Updates, «fast täglich kleinere Updates aus.»23 Das bisher größte Update im Jahr 2015 war das sogenannte «Phantom-Update». Die genauen Auswirkungen dieses Updates sind unter Experten noch nicht eindeutig belegt worden, weshalb hier keine detaillierte Beschreibung formuliert werden kann.

Da Google mit circa 95 Prozent24,25 in allen DACH-Staaten und auch weltweit26 aktuell der führende Suchmaschinenanbieter ist, kommt anderen Anbietern, die zur Suche im Internet verwendet werden können, beispielsweise Yahoo, Bing sowie kleineren lokalen Anbietern, nur geringe Bedeutung zu (Tab. 1). Fallbeispiele in dieser Ausarbeitung be- ziehen sich daher, wie in der Einleitung bereits erwähnt, ausschließlich auf die Suchma- schine Google. Zudem können die technischen Strukturen der Suchmaschine Google größtenteils auch auf die anderen Suchmaschinenanbieter übertragen werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tab. 1: Suchmaschinenverteilung in Deutschland27

Da die Google-Suche kostenlos angeboten wird, finanziert sich Google überwiegend durch Werbeeinnahmen, die mit dem Anzeigenprogramm Google AdWords generiert werden.28 Zudem verkauft die Firma Google unterschiedliche Serviceleistungen an Unternehmen29 und verdient an Patentrechten und Nutzerdaten, was nach Angaben von Statista einem weltweiten Umsatz von 66 Mrd. US-Dollar entspricht.30 Auf die Verwendung von Personendaten durch Google wird in Abschnitt 2.2.3 der BachelorThesis eingegangen.

2.2 Funktion der Suchmaschine

Einige Milliarden von Internetseiten werden derzeit in Bruchteilen von Sekunden mit Suchmaschinen durchsucht. Als Ergebnis erhält der Suchende eine Liste, sortiert nach Ort, Rang und Namen. Alltägliche Anfragen und Antworten werden von der Suchmaschine Google determiniert. Um eine lokale Pizzeria zu finden, führt googeln31 einfach und schnell zum gewünschten Ergebnis. Das Internet ist vergleichbar mit einer riesigen digitalen Bibliothek von unzählig vielen Webseiten zu allen möglichen Themen. Als umfangreiches Programm versucht Google die gesamte Bibliothek zu ordnen und erlaubt Benutzern, das Gesuchte zu finden.32 Damit mit Google gearbeitet werden kann, ist es erforderlich zu wissen, wie eine Suchmaschine vorgeht, um die passenden Ergebnisse einer Suchanfrage zu liefern. Das Vorgehen der Suchmaschine verläuft grundsätzlich über zwei Hauptfunktionen, die Erfassung und Speicherung der Daten in einem Index und die Ausgabe einer Rangliste von Websites zum eingegebenen Suchbegriff.

Das Computerprogramm «Web-Robot» verbindet die Suchmaschinen mit dem Internet. Websites werden durch diese Roboter aus dem World Wide Web ausgelesen und durch die Verarbeitungsmodule «Information-Retrieval-Systeme» in einem dafür geeigneten Format angeordnet und regelmäßig aktualisiert. Begriffe werden analysiert und damit identifiziert, die das behandelte Thema der Website am Genauesten beschreiben. Anschließend gelangen sämtliche Informationen in den großen Speicher, der aus Dokumentenindex «Document Index» und dem Depot «Repository» besteht. Die erkannten Worte werden dann per Querverweis zum Dokument in den Index der Suchmaschine aufgenommen. Nachdem die Website im Datenbestand «Query-Prozessor» von Google ihren Platz auf der Ergebnisliste hat, kann sie per Eingabe über die Suchmaschine gefunden werden.33,34 Durch den Google-Algorithmus wird dann die Relevanz der einzelnen Seiten bestimmt. Abb. 2 veranschaulicht den beschriebenen Ablauf in einem einfachen Funktionsaufbau.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Einfacher Funktionsaufbau der Suchmaschinen35

Damit Google die nötigen Informationen überhaupt finden kann, müssen Inhalte auf der Website von den verwaltenden Personen bereitgestellt werden. Hauptsächlich werden die Inhalte in Textform aufbereitet.36 Genau hier setzt die Suchmaschinenoptimierung an. Textinhalte sollten so publiziert werden, dass die Suchmaschine sie erkennen, ordnen und nach Möglichkeit positiv auswerten kann.

2.2.1 Ranking-Faktoren von Google

Der umfassende Google-Algorithmus ist ein Geheimnis der Firma Google.37,38 Dennoch gibt es Erfahrungswerte darüber, welche Kriterien bei der Platzierung von Internetseiten in der Suchmaschine Google berücksichtigt werden. Angefangen von Überschriften bis hin zum Aktualisierungsdatum von Websites hat Brian Dean der Firma Search Engine Journal circa 200 verschiedene Ranking-Faktoren veröffentlicht, die den Google- Algorithmus bestimmen.39 Auch andere Quellen beschreiben die in etwa 200 verschiedenen Kriterien der Suchmaschine, beispielsweise Erlhofer.40 Wie in Abschnitt 2.1 dargelegt, kann es durch Updates des Such-Algorithmus auch hinsichtlich dieser Ranking-Faktoren immer wieder zu Änderungen kommen. In Anhang 3 können die aktuellen Kriterien eingesehen werden. Die Bedeutung dieser Suchfaktoren wird anhand der Fallstudien im Kapitel 7 mit Beispielen aus dem Mittelstand exemplarisch erläutert. Grundsätzlich sind die qualitativen Faktoren des Algorithmus in technische Faktoren wie Ladezeiten einer Website, inhaltliche Faktoren wie den Seitentext und in sonstige Faktoren zu untergliedern. Die Studie41 aus dem Jahr 2014 von Searchmetrics fasst einige der wichtigsten Kriterien für die Positionierung in der Suchmaschine zusammen. Die sogenannten «Onpage-Faktoren», die unmittelbar auf der Website angewendet werden, stellen dabei die wichtigsten Faktoren dar. Sie umfassen den strukturierten Seitenaufbau einer Website, sorgen für die Verwendung von relevantem Datenmaterial und können das Ranking einer Website direkt positiv beeinflussen.

Relevanz hat zudem das Platzieren von Hyperlinks, kurz: «Links» auf einer Website, die als Querverweis innerhalb einer Website oder als Verbindung zu anderen Websites erstellt werden können. Zusätzlich sind «Backlinks», das sind Links, die von anderen Internetseiten auf die eigene Website führen, nützlich und dienen als Bemessungsgrundlage für eine gute Platzierung der eigenen Internetseite auf Google. Backlinks gehören dabei zur Kategorie «Offpage-Faktoren», welche die Maßnahmen beschreiben, die von außerhalb auf die Internetseite einwirken. Weitere Informationen zu diesem Thema folgen in Abschnitt 4.

«Social Signals», also aus den Social Media stammende Signale und Links, die von den Plattformen Google+ oder Facebook kommen, stellen gemäß der Studie dagegen kein direktes Signal für das Ranking einer Website dar, zählen jedoch als Bonus für die SEO. Mögliche Wirkungen der Social Media in Bezug auf die SEO werden in Kapitel 5 genauer untersucht.

2.2.2 Anzeige der Suchergebnisse

Wird eine Suchanfrage über Google gestellt, dann lassen sich die Ergebnisse der SERP den verschiedenen Bereichen zuordnen. Der erste Bereich umfasst den Kernteil der Suchresultate auf Google, die organischen Suchergebnisse, welche kostenlos sind und sich grundsätzlich auf dem ganzen Ergebnisfeld der ersten Seite der SERP sowie auf allen weiteren Ergebnisseiten befinden. Der zweite Ergebnisbereich von Google zeigt die bezahlten Werbeanzeigen an. Diese werden immer über, neben oder unter den organischen Einträgen platziert und müssen als Werbung gekennzeichnet sein. Der dritte Bereich umfasst sogenannte «universelle» Suchergebnisse. Dieser Bereich ist kostenfrei und daher als ein Unterbereich der organischen Suche zu verstehen. Gelistet werden bei den universellen Ergebnissen spezielle Einträge, zum Beispiel lokale Einträge aus der Anwendung Google My Business, Schlagzeilen und Videos. Die Ansicht der Platzierungen ist abhängig von den Voreinstellungen in der Suchmaschine und von der spezifischen Sucheingabe (Anhang 2). Abhängig von Browser und Standort lässt sich eingrenzen, welche Ergebnisse auf lokaler Ebene angezeigt werden sollen. Die folgende Abbildung zeigt den Aufbau einer möglichen Ansicht der SERP bei der Suchanfrage auf www.google.de nach «Banken Mannheim». Der rot hinterlegte Bereich des Ausschnitts bezieht sich auf die bezahlten Werbeanzeigen in der Suchmaschine.

Diese Anzeigen werden in der Anwendung Google AdWords geschaltet und verfolgen andere Ziele als die SEO, welche in Kapitel 3 genauer dargestellt werden. Im gelb markierten Bereich folgen die Ergebnisse der lokalen Ebene, die direkt mit den Plattformen Google+ und Google My Business verknüpft sind. Schließlich befinden sich im grün markierten Bereich die organischen Suchergebnisse. Der lokale und der organische Bereich von Google können durch die Suchmaschinenoptimierung direkt beeinflusst werden, indem die Vorgehensweisen der nachfolgenden Kapitel bei der SEO berücksichtigt werden. Zusammenhänge aus der Praxis werden hierzu mit den Fallstudien im Kapitel 7 der Arbeit vermittelt. Dabei zeigt sich, dass ein suchmaschinenorientierter Websiteaufbau zu besseren Ergebnissen für den Mittelstand führen kann.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 3: Ansicht der Suchresultate auf Google42

2.2.3 Kritikpunkte am Informationsmonopol von Google

Neben all den Chancen, die Google durch die SEO für Privatpersonen und Unternehmen bietet, sollten für die vollumfängliche Betrachtungsweise auch kritische Punkte in Bezug auf die Verwendung von persönlichen Nutzerdaten und die Alleinstellung von Google berücksichtigt werden. Dieser Abschnitt beleuchtet deshalb umstrittene Maßnahmen der Datenspeicherung und die Monopolstellung von Google etwas näher.

Kritikpunkt Datenspeicherung

Niemand muss über Google suchen, doch fast jeder tut es, da dieser Dienst in seiner Qualität unübertrefflich scheint. Damit Google die hohe Präzisierung seiner Suchalgorithmen sichern kann, werden in einem zweiten Index, neben dem Dokumentenindex, sämtliche Nutzerdaten organisiert. Die personenbezogenen Daten werden entnommen und stehen ausschließlich für die interne Verwendung von Google bereit.43 Somit ist jeder Klick auf Google, zusätzlich zur Suchanfrage, eine Art Stimm- abgabe der suchenden Personen an die Firma Google. Die automatische Nutzbar- machung von sämtlichen Daten der Nutzenden kann als äußerst problematisch angesehen werden. Denn selbst wenn die Suchenden nicht bei Google eingeloggt sind, werden Daten von Google personalisiert und mit dem jeweiligen Standort in Verbindung gebracht, von dem aus die Suchenden im Internet recherchieren.44 Google behält sich zudem das Recht vor, weitere Analysen zu den einzelnen Personen zu starten, ohne die Nutzenden ausreichend darüber aufzuklären, zu welchem Zweck und in welchem Umfang die Untersuchungen vorgenommen werden.45 Das selbstbestimmte Handeln des Individuums kann dabei in Frage gestellt werden, da Anwendende nicht mehr überblicken können, welche Daten der Suchmaschine als Folge bestimmter Handlungen vorliegen. Der Preis der kostenlosen Angebote bei Google sind somit die persönlichen Daten aller Nutzenden. Einen Großteil der Nutzerschaft, der bereits freiwillig mit persönlichen Informationen in der Öffentlichkeit steht, wird dies jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in Zukunft kaum abschrecken, da möglicherweise die Sensibilität gegenüber der möglichen Risiken nur sehr schwach ausgeprägt ist.

Kritikpunkt Monopolstellung

Wie in den vorhergehenden Abschnitten beschrieben, ist Google die mit Abstand meistgenutzte Suchmaschine, die momentan existiert. Alle Betreibenden von Websites sollten theoretisch die gleichen Chancen haben, eine gute Platzierung in den SERP von Google zu erreichen, weil Google sich als neutraler Vermittler bezeichnet.46,47 Die Erfahrungen mit Suchergebnissen zeigen jedoch, dass circa das gesamte erste Drittel der SERP gefüllt ist mit Werbeanzeigen und lokalen Einträgen, welche aus dem Hause Google stammen. Die Chancengleichheit würde somit nur für die unteren zwei Drittel der SERP bestehen, welche aber - wie in Kapitel 1 dargestellt - weniger bedeutsam für die Suchenden sind. Hier kann Google zwar entgegensetzen, dass die lokalen Einträge unmittelbar mit unabhängigen Websites verbunden sind und Werbeanzeigen nicht mit der organischen Suche zusammenhängen. Kritische Anwender sollten sich jedoch mit den Entwicklungen dieses Sachverhaltes auseinandersetzen, um das volle Spektrum der SEO auf Google erfassen und auskosten zu können.

3 Online-Marketing: SEO, SMO und SEA

Die Grundlage, um überhaupt im Internet vertreten sein zu können, stellt für die meisten Unternehmen eine eigene Website oder ein eigener Internetauftritt über ein Online- Branchenbuch dar. Das Online-Marketing setzt an dieser Grundlage an und beschreibt die verschiedenen Möglichkeiten des Marketings im Internet.48 Hierzu zählen Werbean- zeigen auf Internetseiten, welche als «Bannerwerbung» bezeichnet werden, wie auch diverses Online-Marketing über E-Mail, Video und sonstige Online-Angebote. Das Suchmaschinenmarketing (Search Engine Marketing, kurz: SEM) wird in die Bereiche SEO und Suchmaschinenwerbung (Search Engine Advertisement, kurz: SEA) unterteilt und ist mit der Social-Media-Optimierung (Social Media Optimization, kurz: SMO) verbunden, wie es die Abb. 4 veranschaulicht.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 4: Online-Marketing49

Ziel des gesamten Suchmaschinenmarketings ist eine gute Auffindbarkeit des Unter- nehmens im Internet durch eine bessere Positionierung in den SERP von Google und darauf resultierende Handlungen, wie beispielsweise Produktanfragen. Die Bereiche SEO in Verbindung mit der SMO und SEA werden in den nachfolgenden Kapiteln näher beleuchtet und stellen die Basis für die vorliegende Ausarbeitung dar. Die Fallstudien zeigen dann, wie die Bereiche konkret bei Kampagnen im Mittelstand angewandt werden können. Hier sollen sie zunächst als grundlegende Begriffe definiert werden.

Im Teilbereich SEO des Suchmaschinenmarketings geht es primär darum, eine Website so auszugestalten, dass mögliche Interessenten die Seite in den organischen SERP von Google finden und anklicken können. Eine einheitliche Definition von Fachleuten gibt es für die SEO bislang jedoch nicht.50,51 SEO kann also, ähnlich wie in Abschnitt 1 beschrieben, die verschiedensten Maßnahmen beinhalten, die unternommen werden müssen, damit ein Unternehmen mit bestimmten Begriffen die bestmögliche Platzierung in den kostenlosen Suchergebniseinträgen von Google erhält, wodurch qualifizierte Besucher auf einer Internetseite gewonnen werden können.

Die Website ist fast immer der Kern für die Präsenz eines Unternehmens im Internet. Da eine Website im Web 2.0 erst durch die Sichtbarkeit in der Suchmaschine erfolg- reich ist, sollte es ein Ziel des Marketings sein, interessierten Benutzern den Zugang zur Website über Google zu erleichtern. Mit einfachen und kostengünstigen Schritten konnten Websites vor einigen Jahren auf die erste Seite in den SERP gebracht werden.52 Auch heute lässt sich der Aufwand für SEO begrenzen, wenn ein strukturierter Prozess für die jeweilige Kampagne ausgearbeitet wird, wie an den Fallstudien für den Mittelstand in Kapitel 7 der Arbeit deutlich wird. Durch die jährlich großen Updates der Firma Google und die wachsende Anzahl an Konkurrenz im Bereich SEO empfiehlt es sich, einzelne Ranking-Faktoren genau anzusehen und eine fundierte Strategie zu erarbeiten. Dabei sollten nicht alle möglichen Ranking-Faktoren (Anhang 3) akribisch umgesetzt, sondern vielmehr die wichtigsten Punkte ganz genau ausgearbeitet und analysiert werden. Neben der guten Vorbereitung einer SEO-Strategie gehört Geduld nach der Umsetzung einer Kampagne - bestenfalls zunächst in einer Testphase - dazu. Die Suchmaschine benötigt erfahrungsgemäß immer mehrere Wochen, um alle Seiten einer Website zu indexieren. Suchmaschinenoptimierung muss, wenn sie dauerhafte Ergebnisse aufweisen soll, daher konsequent betreut und angepasst werden. Diese Optimierung muss nicht täglich stattfinden, vielmehr sollten SEO Beauftragte feste Zeitfenster einplanen, in denen Auswertungen und Verbesserungen einer Kampagne vorgenommen werden können.

Themenspezifische Internetseiten, auch «Landingpages» genannt, Social-Media- Einträge und andere Publikationen im Internet können ebenfalls für die SEO eingesetzt werden, jedoch im Rahmen der SMO. In abgewandelter Form müssen hierbei die wichtigsten Kriterien des Google-Algorithmus befolgt werden, wobei ein systematisches Vorgehen für die erfolgreiche Umsetzung erforderlich ist. Bevor eine Plattform für die Suchmaschine optimiert werden kann, sollte geklärt werden, welche Erfahrungswerte es bei der Verwendung der einzelnen Portale in Bezug auf die SEO gibt. In Kapitel 5 erfolgt eine nähere Darstellung der Wechselwirkungen zwischen Social Media und Suchmaschinenoptimierung und ein Fallbeispiel verdeutlicht die Un- terschiede der Wirksamkeit zweier verschiedener Social-Media-Kanäle in Bezug auf die SEO.

SEA schließlich bezeichnet die Werbeanzeigen, die durch Google AdWords generiert und am oberen rechten Rand der Google SERP eingeblendet werden. Die Anzeigen bewerben einzelne Leistungen einer Unternehmung und führen, wie die organischen Suchergebnisse, auf die Website eines Werbetreibenden. Allerdings werden mittels der Anzeigen Unterseiten der Website aufgerufen, auf denen konkrete Handlungen der Besuchenden angeregt werden sollen, beispielsweise der Kauf eines Produktes. Google AdWords dient somit nicht primär der besseren Auffindbarkeit einer Website, sondern der direkten Erreichbarkeit spezifischer Bereiche und Produkte. Da es bei den Einstellungen der Werbeanzeigen von AdWords jedoch Schnittstellen gibt, die mit der Pflege des SEO-Bereiches übereinstimmen, besteht die Möglichkeit, dass SEO und SEA bei zeitgleicher Verwendung Synergien bilden. Aus diesem Grund werden vorhandene Schnittstellen in den nachfolgenden Abschnitten der Bachelor-Thesis auf- gezeigt.

4 Konzeption der Suchmaschinenoptimierung

Unternehmen mittlerer Größe haben vielfach eine Website als Marketinginstrument für das Internet mit einer eigenen kleinen Abteilung für das Marketing.53 Oftmals sind die Mitarbeitenden dieser Abteilung mit Pressemeldungen und Messen aber so ausgelastet, dass das Thema SEO beiseitegelegt oder abgegeben wird. Eine aktuelle Studie von Statista zeigt, dass der Aufwand von mittelständischen Unternehmen für SEO in Deutschland noch gering ist. Mitunter ist dies auf die Unternehmensgröße, Branche oder Firmenstruktur zurückzuführen. So gaben 22 Prozent aller Befragten an, null Euro für SEO auszugeben und nur sieben Prozent aller Befragten geben aktuell über 500 Euro aus.54 Die Repräsentativität der Umfrage kann zwar in Frage gestellt werden, da 59 Prozent aller Umfrageteilnehmenden keine Angaben gemacht haben, es wäre jedoch auch denkbar, dass ihnen SEO als unternehmerische Tätigkeit noch gar nicht geläufig ist. Insgesamt ist erkennbar, dass dem Bereich Suchmaschinenoptimierung noch wenig Beachtung geschenkt wird. Vergleichsweise wird in SEA deutlich mehr investiert. Laut der Studie von Schwandt und Kröger geben 62 Prozent aller Befragten aus dem Mittelstand Geld für die SEA aus.55

4.1 Vorbereitung der SEO

Grundsätzlich ist das Hauptziel der Suchmaschinenoptimierung, mit den für die Thematik der Website relevanten Begriffen, die bestmögliche Platzierung auf Google zu erreichen und von potenziellen Kunden gefunden zu werden. Dadurch soll ein reger Besucherverkehr auf der Website generiert werden. Um eine solide Grundlage dafür zu schaffen, müssen für jede SEO-Kampagne vorab klare und realistische Individualziele definiert werden. Im ersten Schritt gilt es, sich einen Überblick darüber zu verschaffen, welche Themen vermarktet werden sollen und wie die Zielgruppe aussieht.

[...]


1 Vgl. Dr. Schwandt, Dr. Friedrich, Kröger, Tim, Anteil der Internetnutzer in Deutschland in den Jahren von 2001 bis 2014, Hamburg, 2015, statista, http://de.statista.com/statistik/daten/studie/13070 (24. 09. 2015).

2 Vgl. Dubrau, Claudia, internet facts 2015-05, Frankfurt am Main, 2015, AGOF, e.V, S. 11.

3 Vgl. Aurich, Holger, Suchmaschinen Marktanteile DACH Region, München, 2015, komdat.com, www.komdat.com/blog/februar-2014-suchmaschinen-marktanteile-dach-region (29. 10. 2015).

4 Vgl. Carstens, Olaf u. Feldmann, Wolf-Rüdiger, Berlin, 2015, Duden, www.duden.de/suchen/dudenonline/googeln (29. 06. 2015).

5 Vgl. Fischer, Mario, Website Boosting 2.0, Suchmaschinen-Optimierung, Usability, Online-Marketing, Heidelberg, 2. Aufl. 2009, S. 169.

6 Vgl. Schwandt, Dr. Friedrich, Kröger, Tim, Jährliche Ausgaben kleiner und mittelständischer Unternehmen für SEO in Deutschland, Hamburg, 2015, statista, http://de.statista.com/statistik/daten/studie/208984 (29. 06. 2015).

7 Vgl. Faber, Ron, Google+, Das Plus für Ihr Social-Media-Marketing, Hamburg, 1. Aufl. 2013, S. 131.

8 Vgl. Wenz, Christian u. Hauser, Tobias, Websites optimieren, München, 2. Aufl. 2013, S. 33.

9 Vgl. Erlhofer, Sebastian, Suchmaschinen-Optimierung, Das umfassende Handbuch, Bonn, 7. Aufl. 2014, S. 42.

10 Gothein, Georg, Mittelstand und Fleischnot, Berlin, 1. Aufl. 1906, S. 7, Nach einem am 20. Oktober 1905 in Greifswald gehaltenen öffentlichen Vortrag.

11 Vgl. Centre for Strategy & Evaluation Services LLP, Evaluation of the SME definition, Sevenoaks England, 2012, S. 10.

12 Vgl. Welter, Prof. Dr. Friederike, Mittelstandsdefinition, Bonn, 2015, IfM Bonn, http://www.ifm- bonn.org/mittelstandsdefinition/definition-kmu-des-ifm-bonn (01. 11. 2015).

13 Vgl. Hagenauer, Marion, Wirtschaftskammer Niederösterreich, Telefonat zum Thema mittelständische Unternehmen vom 11. 08. 2015.

14 Vgl. Fischbach, Christina u. Mack, Julia, Mittelstandskommunikation, Konstanz, 1. Aufl. 2008, S. 17 - 20.

15 Vgl. Von der Helm, Daniel, Entwicklung des Internet, Hamburg, Daniel Von Der Helm, http://dvdh.de/internet/entwicklung-des-internet.html (01. 07. 2015).

16 Vgl. Damaschke, Giesbert, PHP & MySQL, Der Web-Baukasten für Einsteiger und Individualisten, Weinheim, 1. Aufl. 2014, S. 28.

17 Smith, Jon, Google Kompendium, Zürich Schweiz, 1. Aufl. 2010, S. 12.

18 Vgl. Dubreau, 2015, S. 7 - 11.

19 Vgl. Pelzer, Guido u. Sommeregger, Thomas u. Linnenbrink, Ricarda, Google AdWords, Das umfassende Handbuch, Bonn, 1. Aufl. 2015, S. 32.

20 Vgl. Van Eimeren, Birgit, Onlinenutzung, Onlineanwendungen 2014 nach Geschlecht und Alter, Hamburg, 2015, http://www.ard-zdf-onlinestudie.de/index.php?id=502 (12. 10. 2015).

21 Schmidt, Eric, Wie Google tickt, Frankfurt am Main, 1. Aufl. 2015, S. 20.

22 Vgl. Fischer, 2009, S. 169.

23 Erlhofer, 2014, S. 792.

24 Vgl. Aurich, Holger, Suchmaschinen Marktanteile DACH Region, München, 2015, komdat.com, www.komdat.com/blog/februar-2014-suchmaschinen-marktanteile-dach-region (29. 10. 2015).

25 Vgl. Maier, Lila, Suchmaschinen Marktanteile Europa 2014, Köln, 2014, lunapark, www.luna-park.de/blog/9142- suchmaschinen-marktanteile-europa-2014 (01. 11. 2015).

26 Vgl. Schwandt, Dr. Friedrich, Kröger, Tim, Marktanteile der Suchmaschinen weltweit nach mobiler und stationärer Nutzung im Juni 2015, Hamburg, 2015, statista, http://de.statista.com/statistik/daten/studie/222849 (11. 10. 2015).

27 Vgl. Hemken, Heiner, Rehberg, Constantin u. Wiesenströer, Stephan, Suchmaschinenverteilung in Deutschland, Norden, 2015, seo-united.de, www.seo-united.de/suchmaschinen.html (14. 08. 2015).

28 Vgl. Alby, Tom: Web 2.0, München, 3. Aufl. 2008, S. 12 - 13.

29 Vgl. Schmidt, Eric, Google Produkte, Mountain View USA, 2015, Google, www.google.ch/intl/de/about/products (01. 11. 2015).

30 Vgl. Schwandt, Dr. Friedrich, Kröger Tim, Statistiken und Studien zu Google, Hamburg, 2015, statista, http://de.statista.com/themen/651/google (06. 10. 2015).

31 Vgl. Carstens, Olaf u. Feldmann, Wolf-Rüdiger, Berlin, 2015, Duden, www.duden.de/suchen/dudenonline/googeln (29. 06. 2015).

32 Vgl. Erlhofer, 2014, S. 213 - 216.

33 Vgl. Von Bischopinck, Yvonne u. Ceryp, Michael, Suchmaschinen-Marketing, Konzepte, Umsetzung und Controlling für SEO und SEM, Heidelberg, 2. Aufl. 2009, S. 34 - 35.

34 Vgl. Janecek, Filip, Die Suchmaschinen Architektur, Rorschach Schweiz, 2015, SEO-Zengarten, www.seo-web- agentur.ch/de/suchmaschinen-architektur.html (21. 07. 2015).

35 Eigene Darstellung in Anlehnung an Von Bischopinck u. Ceryp, 2009, S. 35.

36 Vgl. Löffler, Miriam, Think Content! Content-Strategie, Content-Marketing, Texten fürs Web, Bonn, 1. Aufl. 2014, S. 338 - 340.

37 Vgl. Kirchhoff, Sabine: Online-Kommunikation im Social Web, Mythen, Theorien und Praxisbeispiele, Regensburg, 1. Aufl. 2014, S. 269.

38 Vgl. Smith, 2010, S. 12 - 13.

39 Vgl. Dean, Brian, Google’s 200 Ranking Factor, Deerfield Beach USA, 2015, SEJ,

www.searchenginejournal.com/infographic-googles-200-ranking-factors/64316 (20. 09. 2015).

40 Vgl. Erlhofer, 2014, S. 29.

41 Vgl. Tober, Marcus, Ranking-Faktoren, So sind die Karten 2015 gemischt, Berlin, 2015. searchmetrics, www.searchmetrics.com/de/knowledge-base/ranking-faktoren (17. 07. 2015).

42 Manuelle Eingabe auf www.google.de: www.google.de/#q=Banken+Mannheim (21. 08. 2015).

43 Vgl. Becker, Konrad u. Stalder, Felix, Deep Search. Politik des Suchens jenseits von Google, Innsbruck, 1. Aufl. 2009, S. 113.

44 Vgl. Pariser, Eli, Filter Bubble, Wie wir im Internet entmündigt werden, Krugzell u. Regensburg, 1. Aufl. 2012, S. 38 - 42.

45 Vgl. Becker u. Stalder, 2009, S. 113.

46 Vgl. Linke, Mario, SEO Guru, Suchmaschinenoptimierung für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis, Norderstedt, 1. Aufl. 2014, S. 40.

47 Vgl. Becker u. Stalder, 2009, S. 171 - 173.

48 Vgl. Düweke, Esther u. Rabsch Stefan, Erfolgreiche Websites, Online-Marketing, Usability, Bonn, 1. Aufl. 2011, S. 27 - 28.

49 Eigene Darstellung in Anlehnung an Düweke u. Rabsch, 2011, S. 28.

50 Vgl. Wenz u. Hauser, 2013, S. 16.

51 Vgl. Kirchhoff, 2014, S. 268 - 269.

52 Vgl. Von Bischopinck u. Ceryp, 2009, S. 117.

53 Vgl. Schindler, Martin, Jedes 6. deutsche Unternehmen ohne Homepage, München, 2014, NetMediaEurope Deutschland GmbH, www.silicon.de/41599521/jedes-6-deutsche-unternehmen-noch-ohne-homepage (10. 11. 2015).

54 Vgl. Schwandt, Dr. Friedrich, Kröger, Tim, Jährliche Ausgaben kleiner und mittelständischer Unternehmen für SEO in Deutschland, Hamburg, 2015, statista, http://de.statista.com/statistik/daten/studie/208984 (29. 06. 2015).

55 Vgl. Schwandt, Dr. Friedrich, Kröger, Tim, Anteil mittelständischer Unternehmen nach jährlicher Ausgabenhöhe für Suchmaschinenwerbung, Hamburg, 2015, statista, http://de.statista.com/statistik/daten/studie/208986 (21. 08. 2015).

Excerpt out of 97 pages

Details

Title
Suchmaschinenoptimierung am Beispiel aktueller Kampagnen aus dem Mittelstand
College
University of Applied Sciences North Hesse; Bad Sooden-Allendorf  (Medien)
Grade
1
Author
Year
2015
Pages
97
Catalog Number
V334543
ISBN (eBook)
9783668245839
ISBN (Book)
9783668245846
File size
1849 KB
Language
German
Keywords
Online-Marketing, Suchmaschinenoptimierung, Suchmaschinenmarketing, Google, SEO-Kampagne, Online-Kampagnen, DACH
Quote paper
Sonja Eisele (Author), 2015, Suchmaschinenoptimierung am Beispiel aktueller Kampagnen aus dem Mittelstand, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/334543

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