Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung des eigenen Konzepts Sozialer Arbeit
1.1 Beschreibung
1.2 Begründung
2 Herausforderungen Sozialer Arbeit
2.1 Spannungsfelder
2.2 Ziele und Aufgaben
2.3 zentrale Fragen
2.4 Theorien und Methoden
3 Verhältnis zur eigenen beruflichen Rolle
4 Fazit des eigenen Berufsprofils
Literaturverzeichnis
Anlagen
Anlage 1 - Was ist Soziale Arbeit?
Anlage 2 - Wie Soziale Arbeit scheitern kann
Anlage 3 – Fortbildungsziele
Anlage 4 - Weitere fachliche Kenntnisse
Anlage 5 - Eigene Schwerpunkte und Forschungsfragen
1 Einleitung des eigenen Konzepts Sozialer Arbeit
Der Fokus des eigenen Konzepts Sozialer Arbeit, liegt dabei auf der Berücksichtigung unterschiedlicher Schwerpunkte, zu reflektieren, dass man berufsfähig durch das Studium der Sozialen Arbeit wird, aber niemals berufsfertig ist. Nach der Beschreibung des Konzepts in Unterkapitel 1.1 folgt eine Begründung des Konzepts in Unterkapitel 1.2. In Kapitel 2 werden die Herausforderungen der Sozialen Arbeit dargestellt und in Unterkapitel 2.1 exemplarisch ein Spannungsfeld dargestellt, welches zu den gewählten Seminaren mit den Titeln „Präventions- und Interventionsmaßnahmen bei psychisch kranken Straftätern“ und „Einführung in die psychopathologische Diagnostik“ in Modul 4 passt. Ziele und Aufgaben werden in Unterkapitel 2.2 dargestellt und die daraus resultierenden zentralen Fragen in Unterkapitel 2.3 aufgezeigt. Im Anschluss daran werden in Unterkapitel 2.4 Theorien und Methoden kritisch betrachtet um in Kapitel 3 daran anknüpfend das Verhältnis zur eigenen beruflichen Rolle darstellen zu können. Kapitel 4 widmet sich als Fazit des eigenen Berufsprofils zum Abschluss der vorgelegten Hausarbeit kritisch mit der zukünftigen Tätigkeit als Sozialarbeiterin und den bereits erworbenen Kenntnissen.
Die Theorieumsetzungen bestehen unter anderem aus dem Professionsverständnis des Deutschen Berufsverbands für Soziale Arbeit[1], der Mitarbeit im Arbeitskreis Kritische Soziale Arbeit[2], der Mitarbeit in der Arbeitsgemeinschaft Barrierefreiheit, der Leitung der Arbeitskreise Musik und Nachhaltigkeit, sowie dem Schwerpunkt im Bereich der Hochschule, Forschung, Lehre und Studierende miteinander über die Arbeit im Allgemeinen Studierendenausschuss zu vernetzen und Leitungsposition erproben und lernen zu können, sowie als Hilfswissenschaftliche Mitarbeiterin zu Forschung und Lehre im musikalischen und künstlerischen Bereich beitragen zu können.
Hierbei soll demnach die reflexiv – kritisch – positionierte professionelle Identität betrachtet werden, im Sinne eines Verständnisses, dass die Soziale Arbeit als Disziplin, Profession und Beruf verstanden wird, die sich aus unterschiedlichen Kernkompetenzen zusammensetzt, die vielleicht auf den ersten Blick nicht zusammen zu gehören scheinen. Beispielsweise meiner Arbeit in einem ökonomisierten Dienstleistungssektors, wie dem Bereich des Einzelhandels.
1.1 Beschreibung
Das eigene Konzept Sozialer Arbeit beinhaltet allem voran die Arbeit auf Augenhöhe[3], die Wahrung und Achtung der Menschenrechte[4], sowie die Rechte nach der UN-Kinderrechtskonvention[5]. Diese Impulse sind maßgeblich für die angestrebte Tätigkeit als Sozialarbeiter*in. Das Konzept setzt sich dabei aus unterschiedlichen Qualifikationen und Bereichen zusammen, beispielsweise aus dem Interesse für soziologische, psychologische, künstlerische und nachhaltige Themen, sowie die eigene, professionelle Selbstreflexion.
Eine reflexiv – kritisch – positionierte professionelle Identität zum Ende des Studiums setzt sich dabei kritisch mit den Schwerpunkten Demografie, Alter, gesundheitliche Vorsorge, Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession, dem Professionsverständnis, unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge, Inklusion und Barrierefreiheit, psychosoziale Behandlung suchtkranker Menschen, Rassismus und rechtsradikale Tendenzen, Berufseinstieg, Berufsinteressenvertretung, Kirche als Arbeitgeber und staatliche Tarifsysteme auseinander. Durch umfangreiche Theorien wird ein Grundstein für die Befähigung in der Sozialen Arbeit gelegt, um die Tätigkeiten wissenschaftlich fundiert ausführen zu können.
Hierbei steht der Ethik-Code für die Soziale Arbeit nach dem Deutschen Berufsverband für Soziale Arbeit im Vordergrund[6]. Dabei stehen Kontroverse Interessen, Loyalitätskonflikte, das Spannungsfeld zwischen Hilfe und Kontrolle, die Interessen der Klient*innen, gesellschaftliche Anforderungen und begrenzte Ressourcen im Vordergrund. In Bezug auf Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession schreibt der Deutsche Berufsverband für Soziale Arbeit folgendes:
„Die Profession Soziale Arbeit fördert sozialen Wandel, Problemlösungen in menschlichen Beziehungen und die Stärkung und Befreiung von Menschen, um das Wohlergehen zu stärken.
Gestützt auf Theorien über menschliches Verhalten und sozialer Systeme greift Sozialarbeit an den Stellen ein, wo Menschen mit ihrer Umwelt in Wechselwirkung stehen.
Die Grundlagen von Menschenrechten und sozialer Gerechtigkeit sind für die Soziale Arbeit wesentlich."[7]
Wichtig ist dabei auch die Betrachtung vieler weiterer Punkte auf der Agenda des DBSH[8]:
- Menschenrechte
- Kinderrechte
- Bürgerliche Rechte
- Politische Rechte
- Beseitigung von Diskriminierung
Abbau von sozial-ökonomischen Hürden, hin zu gesellschaftlicher Partizipation Um die Prinzipien hier kurz aufzuschlüsseln werden Menschenrechte, Menschenwürde und Soziale Gerechtigkeit genannt.
Menschenrechte und Menschenwürde[9]:
1. Das Recht auf Selbstbestimmung achten
2. Das Recht auf Beteiligung fördern
3. Jede Person ganzheitlich behandeln
4. Stärken erkennen und entwickeln
Soziale Gerechtigkeit[10]
1. Negativer Diskriminierung entgegentreten
2. Verschiedenheit anerkennen
3. Gerechte Verteilung der Mittel
4. Ungerechte politische Entscheidungen und Praktiken zurückweisen
5. Solidarisch arbeiten
1.2 Begründung
Die Begründung des eigenen Konzepts Sozialer Arbeit, ist im Bereich des Auslandslebens in Verbindung mit der Wertschätzung des Ethik Code Sozialer Arbeit zu suchen. Argumente hierbei sind das Handeln ethisch begründen zu können, was eine professionell reflexive Berufsidentität ausmacht, die Sicherung internationaler Zusammenarbeit, den Schutz für Klient*innen und die Weiterentwicklung des Ethik-Codes, Kulturen und Lebensweisen kennenzulernen und irgendwann durch verschiedene Kontinente und Länder reisen zu können, um neue Erfahrungen im Bereich der Sozialen Arbeit zu sammeln.
Wichtig ist dabei auch im Rahmen eines Tripelmandats[11], sich mit unterschiedlichen Themen der Berufsbefähigung auseinander zu setzen und kritisch zu evaluieren und zu reflektieren. Beziehungsarbeit im Sinne von Lebenswelt- und Ressourcenorientierung[12] ist dabei maßgeblich für den Berufseinstieg. Die Kenntnisse über psychopathologische Befunde[13] und Testverfahren[14], sowie Kenntnisse über Störungsbilder nach dem DSM 5[15] und ICD 10[16] können dabei kritisch in der Sozialen Arbeit betrachtet und interpretiert werden, denn Diagnosen sind nicht fest.
Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Betrachtung einer bunten Mischung von allen genannten Aspekten, die das eigene Konzept Sozialer Arbeit ausmachen und so eine kritische Reflexion auch erst möglich machen. So fließt beispielsweise auch die Thematik des globalen Lernens, Fairen Handelns und Nachhaltigkeit in die Tätigkeit als Sozialarbeiterin mit ein, sowie klinische Therapie und Bildungsarbeit mit Kindern- und Jugendlichen, dessen Konzepte unterschiedlich klinisch-therapeutisch oder bildungsfokussiert ausgestaltet sind.
2 Herausforderungen Sozialer Arbeit
Gesellschaftliche Herausforderungen[17], Lohndebatten[18], Umgang mit Klient*innen, Hilfeleistungen[19], Ökonomisierung[20], Verteilungsgerechtigkeit[21], Teilhabe und Teilnahme an Gesellschaft[22] stehen im Vordergrund. Eine große Herausforderung ist, andere Praktiker*innen für den Austausch untereinander zu gewinnen. Die Herausforderung der reflexiv – kritisch – positionierten professionellen Identität ist dabei, dass Profession und Professionalität in der Sozialen Arbeit heißt, sich reflexiv damit auseinanderzusetzen, dass man zwar berufsfähig aber nicht berufsfertig ist. Denn erst die Anwendung und Umsetzung von Theorien der Sozialen Arbeit in der Praxis ist auf unterschiedlichen Ressourcen, die auf einer reflexiv – kritisch – positionierten professionellen Identität aufbauen, umsetzbar, sodass auch durch reflektierende und kritisch bezogene Positionen erst ein Diskurs entstehen kann.
Es sollen Fragen aufgeworfen, Diskussionen angeregt und Probleme umrissen werden um letztlich Lösungsmöglichkeiten erkennen zu können. Nicht nur Themen zur Barrierefreiheit[23] und deren gesetzlicher Verankerung stehen im Vordergrund, sondern auch die Thematik der unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlinge[24].
Die Soziale Arbeit steht vor mehreren Herausforderungen, allem voran auch die Bedrohung der Professionalität unter den aktuellen gesellschaftlichen Bedingungen und Herausforderungen[25].
[...]
[1] Vgl. Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit e.V.: Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession. 2004. http://www.dbsh.de/beruf/haltung-der-profession/menschenrechtsprofession.html (abgerufen am 26.04.2015).
[2] Vgl. Arbeitskreis Kritische Soziale Arbeit Aachen. Der Arbeitskreis stellt sich vor. 2010. http://www.aachen-aks.de/ (abgerufen am 01.05.2015).
[3] Vgl. Kretschmer, Winfried: Auf Arbeit? Auf Augenhöhe! 2014 http://www.arbeitswelten-lebenswelten.de/news-und-presse/detail?newsid=80 (abgerufen am 01.05.2015).
[4] Vgl. Amnesty International: Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. 1948. https://www.amnesty.de/umleitung/1899/deu07/001 (abgerufen am 01.05.2015).
[5] Vgl. Unicef: Unicef verwirklicht Kinderrechte. Unser Auftrag: Kinder in den Mittelpunkt. 2015. http://www.unicef.de/ueber-uns/unicef-und-kinderrechte?sem=1 (abgerufen am 01.05.2015).
[6] Vgl. Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit e.V.: Grundlagen für die Arbeit des DBSH e.V.. 2009. http://www.dbsh.de/fileadmin/downloads/grundlagenheft_-PDF-klein_01.pdf (abgerufen am 26.04.2015).
[7] Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit e.V.: Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession. 2004. http://www.dbsh.de/beruf/haltung-der-profession/menschenrechtsprofession.html (abgerufen am 26.04.2015).
[8] Vgl. Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit e.V.: Ethik in der Sozialen Arbeit Erklärung der Prinzipien. 2004. http://www.bewaehrungshilfe.de/wp-content/uploads/2013/07/2004-Adelaide-Australien-Code-of-Ethics-in-der-Sozialarbeit.pdf (abgerufen am 26.04.2015).
[9] Vgl. Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit e.V.: Grundlagen für die Arbeit des DBSH e.V.. 2009. http://www.dbsh.de/fileadmin/downloads/grundlagenheft_-PDF-klein_01.pdf (abgerufen am 26.04.2015).
[10] Vgl. Ebd.
[11] Hochschule RheinMain Fachbereich Sozialwesen: Das Tripelmandat in der Sozialen Arbeit. 2014. https://www.youtube.com/watch?v=o1bvmviuTao (abgerufen am 01.05.2015).
[12] Vgl. Grunwald, Klaus; Thiersch, Hans (Hrsg.): Praxis Lebensweltorientierter Soziale Arbeit. Weinheim und München 2004.
[13] Vgl. Arbeitsgemeinschaft für Methodik und Dokumentation in der Psychiatrie (Hrsg.): Das AMDP-System: Manual zur Dokumentation psychiatrischer Befunde. Göttingen 2006.
[14] Vgl. Daseking, Monika; Petermann, Franz (Hrsg.): Fallbuch Hawik-IV. Göttingen 2009.
[15] Vgl. Falkai, Peter; Wittchen, Hans-Ulrich (Hrsg.): Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen - DSM-5 ®. Göttingen 2014.
[16] Vgl. Graubner, Bernd: ICD-10-GM 2015 Systematisches Verzeichnis: Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme. Köln 2014.
[17] Vgl. Bremer, Helmut; Lange-Vester, Andrea (Hrsg.): Soziale Milieus und Wandel der Sozialstruktur: Die gesellschaftlichen Herausforderungen und die Strategien der sozialen Gruppen (Sozialstrukturanalyse). Heidelberg 2013.
[18] Vgl. Enggruber, Ruth; Mergner, Ulrich (Hrsg.): Lohndumping und neue Beschäftigungsbedingungen in der Sozialen Arbeit. Berlin 2007.
[19] Vgl. Maaß, Olaf: Die Soziale Arbeit als Funktionssystem der Gesellschaft. Heidelberg 2009.
[20] Vgl. Buestrich, Michael; Burmester, Monika; Dahme, Heinz-Jürgen; Wohlfahrt, Norbert (Hrsg.): Die Ökonomisierung Sozialer Dienste und Sozialer Arbeit: Entwicklung - Theoretische Grundlagen – Wirkungen. Baltmannsweiler 2010.
[21] Vgl. Lange, Miriam: Befähigen, befähigt werden, sich befähigen – Eine Auseinandersetzung mit dem Capability Approach: Gerechtigkeitstheoretische Überlegungen zur Sozialen Arbeit (Erziehungskonzeptionen Und Praxis) Frankfurt 2014.
[22] Vgl. Jansen, Stephan: Bürger. Macht. Staat?: Neue Formen Gesellschaftlicher Teilhabe, Teilnahme und Arbeitsteilung. Heidelberg 2012.
[23] Vgl. Arbeitskreis Kritische Soziale Arbeit Aachen: Übergabe der Petition „Für eine barrierefreie KatHO“ am 3. Juli 2013 in Köln. http://www.katho-nrw.de/aachen/hochschule/presse-oeffentlichkeitsarbeit/pressemitteilungen/artikel/article/1209/?tx_ttnews[year]=2013&tx_ttnews[month]=10&tx_ttnews[day]=11&cHash=a41257c264097bd83106fc0900b378b4 (abgerufen am 01.05.2015)
[24] Vgl. Efler, Anna: Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge: Kinder- und Jugendhilfe im Spannungsfeld zwischen dem Sgb Viii und dem deutschen Ausländerrecht. Hamburg 2014.
[25] Vgl. Leinenbach, Michael: Stellungnahme des DBSH zum Diskurs in der Kinder- und Jugendpsychotherapie. Berlin 2009.