Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die beiden Phänomene code-switching und code-mixing in Hinglish anhand von Beispielen aus Radioaufnahmen, Werbeslogans und einem Liedtext aus einem Bollywood-Film aufzuzeigen. Nach einer Erklärung des Begriffs Hinglish werde ich Arbeitsdefinitionen zu den beiden Phänomenen code-switching und code-mixing anführen. Diese werden jeweils mit Beispielen versehen, um sie zu veranschaulichen. Danach gehe ich auf den Aspekt der Dominanz einer Sprache ein, bevor ich konkrete Beispiele von Radioaufnahmen und den Liedtext aus einem Bollywood-Film hinsichtlich der beiden Phänomene analysiere. Schließlich fasse ich meine gewonnenen Erkenntnisse zusammen, um die Arbeit abzurunden.
Indien ist ein Land der Vielfalt: Zahlreiche Staaten, in denen Menschen mit verschiedenen Lebensgewohnheiten und Traditionen leben, religiöse Pluralität, Kleidung in kunterbunten Farben und Mustern, die je nach Staat variieren. Außerdem sind in Indien durch die geographische Lage alle klimatischen Zonen vorzufinden.
Diese, an den wenigen Beispielen aufgezeigte Vielfalt, spiegelt sich auch in der Sprache wider: Indien ist eine vielsprachige Gesellschaft. In meinem Auslandssemester im Norden Indiens, in Rajasthan habe ich mit der Mittlersprache „Englisch“ Hindi gelernt. Neben dem Vorhandensein vieler Sprachen nebeneinander habe ich dabei vor allem auch eine Vermischung der Sprachen bemerkt. Dabei wurde mir die Vermischung von Hindi und Englisch besonders bewusst, da ich die Sprachen gelernt habe. Aus diesem Grund möchte ich in meiner Arbeit das Phänomen, das die Autoren Kothari et al. „Hinglish“ nennen, näher betrachten.
Dabei werde ich mich der Methode des Sprachvergleichs bedienen. Mein Hauptaugenmerk liegt also auf der sprachwissenschaftlichen Komponente. Hintergründe wie, warum Inder in einer bestimmten Situation Hindi und in einer anderen Englisch sprechen, werden dabei am Rande behandelt.
Eine Bollywood-Schauspielerin machte im Fernsehen beispielsweise Werbung für ein Sham-poo mit den folgenden Worten „Come on girls, waqt hai shine karne ka!“ (Nordquist): Der zweite Teil des Satzes, der auf Hindi formuliert wurde, bedeutet auf Englisch „It’s time to shine!“.
Laut Nordquist, dem Verfasser der Website, die das Beispiel der oben aufgeführten Sham-poo-Werbung zeigt, sei Hinglish momentan der hippeste Slang auf den Straßen sowie an Uni-versitäten Indiens. 350 Millionen Menschen sprächen bereits Hinglish in städtischen Gebieten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition „Hinglish“
- Kodewechsel
- Vom Kode zum Kodewechsel
- Code-switching vs. code-mixing
- Die Abgrenzung zu „Denglisch“ und die dominante Sprache
- Weitere Beispiele aus dem Radio, Werbeslogans und einem Bollywood-Film
- Analysen von Beispielen aus dem Radio nach Kothari et al.
- Eigenanalyse von Beispielen aus der Werbung
- Analyse von einem Liedtext: Sach sach sach o dear sach sach..
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Phänomen „Hinglish“, einer Sprachmischung aus Hindi und Englisch, die in Indien immer beliebter wird. Der Fokus liegt auf der sprachwissenschaftlichen Analyse von code-switching und code-mixing in Hinglish, anhand von Beispielen aus dem Radio, der Werbung und einem Bollywood-Film. Die Arbeit soll zeigen, wie die beiden Sprachen in diesen Kontexten verwendet werden und welche sprachlichen Besonderheiten Hinglish aufweist.
- Definition und Entstehung von „Hinglish“
- Unterscheidung zwischen Code-switching und Code-mixing
- Analyse von Code-switching und Code-mixing in verschiedenen Kontexten (Radio, Werbung, Film)
- Bedeutung von Hinglish als Ausdruck der indischen Gesellschaft und Kultur
- Dominanz des Englischen und der Einfluss auf die Sprache
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext des Themas dar und erläutert die Motivation der Autorin. Es wird auf die sprachliche Vielfalt Indiens und die Bedeutung von Englisch als Mittlersprache eingegangen.
Das erste Kapitel definiert den Begriff „Hinglish“ und zeigt die sprachlichen Wurzeln der Mischung aus Hindi und Englisch auf. Es wird die Bedeutung von Hinglish als Kommunikationsform in Indien erläutert.
Das zweite Kapitel beleuchtet das Konzept des Kodewechsels und unterscheidet zwischen Code-switching und Code-mixing. Es werden verschiedene Beispiele aus der Praxis angeführt, um die beiden Phänomene zu veranschaulichen.
Das dritte Kapitel präsentiert weitere Beispiele aus dem Radio, Werbeslogans und einem Bollywood-Film. Die Beispiele werden anhand von Kothari et al. analysiert und auf Code-switching und Code-mixing hin untersucht.
Schlüsselwörter
Hinglish, Code-switching, Code-mixing, Hindi, Englisch, Sprachmischung, Sprachkontakt, Indien, Bollywood, Werbung, Radio, Sprachwissenschaft, Soziolinguistik, Interkulturelle Kommunikation.
- Arbeit zitieren
- Melanie Zell (Autor:in), 2013, Code-Switching und Code-Mixing in Hinglish, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/336360