Die korpuslinguistische Untersuchung einer Einzelsprache ermöglicht die Ermittlung der Bedeutung sowie der Verwendung eines Wortes in seinem sprachlichen Kontext. Treten bestimmte Wortverbindungen gehäuft zutage, sprechen wir von Kollokationen. Die korpusgestützte Kollokationsanalyse bildet somit die empirische Basis für die Erstellung von einzelsprachlichen, lexikographischen Wörterbüchern. Des Weiteren lassen sich hierdurch, etwa im Bereich des Fremdsprachenunterrichts, Implikaturen für die Konzeption von Lehrmaterialien ziehen. Diese Arbeit wird sich insbesondere mit Kollokationen im „World Wide Web“ auseinandersetzen. Ein Vergleich des Webkorpus mit dem „Wörterbuch der Kollokationen im Deutschen“ von Quasthoff (2011) soll Aufschluss über die Repräsentativität des Webs hinsichtlich deutschsprachiger Kollokationen geben.
Diesbezüglich werden vorab sowohl Möglichkeiten als auch Grenzen dieses Korpustyps aufgezeigt werden. Eine eigenständige Analyse ausgewählter Kollokationen wird mithilfe des Online-Tools „WebCorp“ durchgeführt, bei dem es sich um ein Programm zur spezifischen Korpusanalyse des „World Wide Web“ handelt. Zunächst soll jedoch eine detailliertere Bestimmung des Begriffes Kollokation erfolgen, um ein besseres Verständnis für den Untersuchungsgegenstand sowie grundlegende Anhaltspunkte für die Durchführung der späteren Korpusanalyse zu gewinnen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung – Zur Repräsentativität von Kollokationen im Web
- 1.1. Was sind Kollokationen?
- 1.2. Fragestellung
- 1.3. Das Web als Korpus
- a) Korpuslinguistik als empirische Forschungsmethode
- b) Vor- und Nachteile des Web als Korpus
- 2. Eigene korpuslinguistische Untersuchung ausgewählter Kollokationen im Web
- 2.1. „Das Wörterbuch der Kollokationen im Deutschen“ - Auswahl zu untersuchender Kollokationen
- 2.2. Korpusanalyse mithilfe von WebCorp
- 2.3. Ergebnisse und Vergleich mit dem Kollokationswörterbuch
- 3. Interpretation und Diskussion der Ergebnisse
- 3.1. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Repräsentativität des World Wide Web als Korpus für die Analyse deutschsprachiger Kollokationen. Sie vergleicht Ergebnisse einer eigenen Korpusanalyse mit dem „Wörterbuch der Kollokationen im Deutschen“ von Quasthoff (2011), um die Eignung des Webs für die Erforschung kollokativer Wortverbindungen zu bewerten. Dabei werden sowohl quantitative als auch qualitative Methoden eingesetzt.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs „Kollokation“
- Vor- und Nachteile des World Wide Web als Korpus für die Korpuslinguistik
- Empirische Untersuchung ausgewählter Kollokationen mithilfe von WebCorp
- Vergleich der Webkorpus-Ergebnisse mit dem „Wörterbuch der Kollokationen im Deutschen“
- Bewertung der Repräsentativität des Webs für die Erforschung von Kollokationen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung – Zur Repräsentativität von Kollokationen im Web: Dieses Kapitel legt den Grundstein der Arbeit, indem es den Begriff „Kollokation“ präzisiert und verschiedene Definitionen aus der sprachwissenschaftlichen Literatur gegenüberstellt. Es wird der Kontextualismus nach Firth als Ausgangspunkt der Kollokationsforschung dargestellt und die Unterscheidung zwischen Kollokant und Kollokat erläutert. Die Kapitel definieren die Fragestellung, welche die Repräsentativität des World Wide Web als Korpus für die Analyse von Kollokationen untersucht, und leitet zur Diskussion der Vor- und Nachteile des Webkorpus über.
2. Eigene korpuslinguistische Untersuchung ausgewählter Kollokationen im Web: Dieses Kapitel beschreibt die Methodik der eigenen korpuslinguistischen Untersuchung. Es wird die Auswahl der zu untersuchenden Kollokationen basierend auf dem „Wörterbuch der Kollokationen im Deutschen“ beschrieben. Die Anwendung des Online-Tools WebCorp zur Korpusanalyse wird detailliert dargestellt. Der Fokus liegt auf der Beschreibung des Vorgehens und der Vorbereitung des Vergleichs der Ergebnisse mit dem Wörterbuch.
3. Interpretation und Diskussion der Ergebnisse: Dieses Kapitel (ohne den Ausblick) wird die Ergebnisse der eigenen Korpusanalyse präsentieren und diese mit den Daten des „Wörterbuch der Kollokationen im Deutschen“ vergleichen. Es wird eine detaillierte Interpretation der gefundenen Übereinstimmungen und Abweichungen enthalten, um die Repräsentativität des Webkorpus für die untersuchten Kollokationen zu beurteilen. Der Ausblick im Kapitel 3.1 wird hier nicht zusammengefasst, um Spoiler zu vermeiden.
Schlüsselwörter
Kollokationen, Korpuslinguistik, Webkorpus, Repräsentativität, Wortverbindungen, Kollokant, Kollokat, WebCorp, „Wörterbuch der Kollokationen im Deutschen“, Quantitative Analyse, Qualitative Analyse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Repräsentativität von Kollokationen im Web
Was ist das Thema der Arbeit?
Die Arbeit untersucht, wie repräsentativ das World Wide Web als Korpus für die Analyse deutschsprachiger Kollokationen ist. Sie vergleicht die Ergebnisse einer eigenen Korpusanalyse mit einem etablierten Kollokationswörterbuch, um die Eignung des Webs für die Erforschung kollokativer Wortverbindungen zu bewerten.
Welche Methoden werden in der Arbeit verwendet?
Die Arbeit verwendet sowohl quantitative als auch qualitative Methoden. Die quantitative Analyse basiert auf der Auswertung von Daten aus einem Webkorpus mithilfe des Tools WebCorp. Die qualitative Analyse beinhaltet den Vergleich der Ergebnisse mit dem "Wörterbuch der Kollokationen im Deutschen" und die Interpretation der gefundenen Übereinstimmungen und Abweichungen.
Welche Kollokationen werden untersucht?
Die zu untersuchenden Kollokationen werden aus dem "Wörterbuch der Kollokationen im Deutschen" von Quasthoff (2011) ausgewählt. Die genaue Auswahl der Kollokationen wird im zweiten Kapitel detailliert beschrieben.
Welches Korpus wird verwendet?
Das World Wide Web wird als Korpus verwendet. Die Arbeit diskutiert die Vor- und Nachteile dieser Wahl und bewertet die Repräsentativität des Webkorpus im Vergleich zum etablierten Wörterbuch.
Welches Tool wird für die Korpusanalyse verwendet?
Für die Korpusanalyse wird das Online-Tool WebCorp verwendet. Die Arbeit beschreibt detailliert die Anwendung des Tools und das Vorgehen bei der Datenanalyse.
Wie werden die Ergebnisse interpretiert?
Die Ergebnisse der eigenen Korpusanalyse werden mit den Daten des "Wörterbuch der Kollokationen im Deutschen" verglichen. Die Arbeit interpretiert die Übereinstimmungen und Abweichungen, um die Repräsentativität des Webkorpus für die untersuchten Kollokationen zu beurteilen.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant für die Arbeit?
Schlüsselbegriffe sind: Kollokationen, Korpuslinguistik, Webkorpus, Repräsentativität, Wortverbindungen, Kollokant, Kollokat, WebCorp, "Wörterbuch der Kollokationen im Deutschen", Quantitative Analyse, Qualitative Analyse.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit besteht aus drei Kapiteln: Kapitel 1 führt in die Thematik ein, definiert Kollokationen und diskutiert die Eignung des Webs als Korpus. Kapitel 2 beschreibt die Methodik der eigenen Korpusanalyse. Kapitel 3 präsentiert und interpretiert die Ergebnisse und vergleicht diese mit dem Kollokationswörterbuch. Ein Ausblick rundet die Arbeit ab.
Was ist der zentrale Forschungsfrage der Arbeit?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie repräsentativ ist das World Wide Web als Korpus für die Analyse deutschsprachiger Kollokationen?
- Citar trabajo
- B.A. Henriette Frädrich (Autor), 2015, Zur Repräsentativität von Kollokationen im World Wide Web. Eine korpuslinguistische Untersuchung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/337301