Leseverstehen, Lesestile und Textfunktion. Im Fremdsprachenunterricht


Hausarbeit, 2012

13 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Begriffsbestimmung: Lesearten von Texten
1.1 Begründung von Lesearten der genannten Textsorten
1.2 Bestimmung der Funktion des beigefügten Textes

2. Planung eines Projektunterrichts
2.1 Bedingungsanalyse der Lernenden
2.2 Beschreibung der Vorgehensweise
2.2.1 Themenwahl
2.2.2 Aufgabenstellung
2.2.3 Zielsetzung

3. Zusammenfassung

4. Literatur- und Quellenverzeichnis

Einleitung

Die folgende, in mehreren Kapiteln strukturierte Arbeit, befasst sich mit der Fertigkeit Lesen.

Bei der Lesefertigkeit handelt es sich laut Westhoff um die Fähigkeit, bei der die Lernenden ihre Bedürfnisse nach Informationen, die in einem fremdsprachlichen Text enthalten sind, selbst-ständig befriedigen.

Um einen ersten Einstieg in das Thema und den Gegenstand zu erleichtern, beginnt die Arbeit mit der Begriffsbestimmung des Lesestils, der Leseart.

Es folgt die Bearbeitung einer Fragestellung die in Zusammenhang damit steht. In den darauffolgenden Seiten wird die Funktion eines Textes bestimmt. Gegen Ende der Hausarbeit wird die theoretische Vorgehensweise eines Projekts mit dem Leseverstehen als Schwerpunkt, beschrieben.

In Bezug auf die Literaturliste ist anzumerken, dass Fachbücher und das Internet als Quelle gedient haben.

1. Begriffsbestimmung: Lesearten von Texten

Allgemeines Ziel beim Leseverstehen ist es, die Lerneneden zu befähigen in Realsituationen ihre Bedürfnisse nach Informationen in einem fremdsprachlichen Text selbstständig zu befriedigen (Westhoff, 1997:7).

Lesearten von Texten gibt es einige. Joachim Theisen differenziert zwischen den folgenden vier Lesestilen bzw. Lesarten: 1. Orientierndes Lesen 2. Selektives Lesen 3. Suchendes Lesen 4. Detailliertes Lesen[1]. Leseziel des orientierenden Lesens ist es, „sich einen Eindruck zu verschaffen“, d.h. man informiert sich lediglich darüber, um was es in einem Text geht. Signalwörter spielen dabei eine wichtige Rolle. Beim selektiven Lesen wird nach einer bestimmten Infοrmation gesucht. Als suchendes Lesen wird der Lesestil bezeichnet bei dem man – wie es schon von der Bezeichnung zu entnehmen ist- suchend vorgeht. Leseziel der detaillierten Leseart ist es, „etwas genau heraus zu finden“.

Fazit: der Lesestil ist die Art und Weise wie man einen Text liest. Eng verknüpft ist dieser mit dem Leseziel und dem Leseinteresse (Westhoff, 1997:166).

1.1 Begründung von Lesearten der genannten Textsorten

Folgende Fragestellung sollte von uns bearbeitet werden: Ein Kochrezept und ein wissenschaftlicher Aufsatz: welche glauben Sie, sind die typischen Lesearten der genannten Textsorten? Begründen Sie ihre Meinung.

Der typische Lesestil der bei Kochrezepten benutzt wird, ist natürlich der detaillierte Lesestil. Ziel ist es eine geglückte Mahlzeit zu verspeisen oder auch auf zu tischen. Um dies zu erreichen, muss man Schritt für Schritt, so wie es im Rezept angegeben wird, der Reihenfolge nach, vorgehen. Jede Einzelheit ist wichtig. Wird dabei nicht detailliert vorgegangen, muss man mit einem misslungenen Gericht rechnen.

Ebenso wie bei einem Kochrezept kann auch beim wissenschaftlichen Aufsatz vorgegangen werden, allerdings ist dies nicht von unbedingter Relevanz. Je nachdem was ich als Leser für ein Interesse dem Text gegenüber zeigen will oder muss, kann auch anders vorgegangen werden. Ist das Leseinteresse, also der Impuls einen Text zu lesen, durch vorbereitenden Aktivität oder

Aufgabenstellung gesteuert, so kann auch selektiv, orientierend oder auch suchend vorgegangen werden.

Alles in allem: Ein Kochrezept sollte detailliert gelesen werden. Beim wissenschaftlichen Aufsatz bestimmt das Leseinteresse das Leseziel und somit auch den Lesestil, die Leseart.

1.2 Bestimmung der Funktion des beigefügten Textes

Laut Theisen hat jeder Text eine Funktion. Differenziert wird zwischen mehreren Textfunktionen, folgende zwei werden allerdings hervorgehoben und als die beiden wichtigsten bezeichnet: die Informations- und Apellfunktion eines Textes. Ein Schriftstück ist dann appellativ, wenn der Leser direkt und eindeutig aufgefordert wird etwas zu tun. Informative Texte informieren, geben Dinge preis.

Die Funktion des beigefügten Textes mit dem (Unter)Titel „Chalkidiki (Griechenland)“ ist natürlich informativ. Dies ist schon allein vom ersten Titel, dem sogenannten Übertitel des Textes „Allgemeine Informationen“ (siehe Anhang I I Zeile 1) zu entnehmen. Beim ersten Abschnitt wird der Leser über die Vielseitigkeit Chalkidikis informiert: die ländliche Einsamkeit, das ausgiebige Nachtleben und die Traumstrände werden erwähnt (siehe Anhang II Zeile 3-7).

Eine weitere Information die der Leser diesem Text entlockt, ist die geographische Struktur Chalkidikis. Die Wörter „Handfläche“ und „Finger“ werden mehrmals genannt (siehe Anhang II Zeilen 9, 13, 15).

Im zweiten Abschnitt des Textes wird auf die Strände und die inländische Freizeitsmöglichkeiten hingewiesen (siehe Anhang II Zeilen 10-12).

Im dritten Abschnitt werden Naturliebhaber und Wanderfreunde darüber informiert, dass es sich im Frühling lohnt das Hinterland und Sithonia, den Mittelfinger zu bereisen.

Im vierten und letzten Abschnitt des informativen Textes wird ein Ausflug in die Provinzhauptstadt Thessalonikis vorgeschlagen. Die unterschiedlichen Bauwerke die es in der Stadt zu sehen gibt werden dabei erwähnt (siehe Anhang II Zeile 19-20). Auch das Nachtleben wird dem einen mit der Erwähnung der Bouzoukia-Lokale, der Kneipen und Bars etc., schmackhaft gemacht (Siehe Anhang II Zeilen 22-24). Alles in allem: Es handelt sich hierbei um einen Text der kurz und bündig Information über Chalkidiki preisgibt.Gleichzeitig wird dieser als Werbeelement benutzt.

2. Planung eines Projektunterrichts

Als Projektunterricht oder auch Projektarbeit, wird die Lern- bzw. Unterrichtsform bezeichnet, bei der praktisches Tun und Lernen miteinander verknüpft werden (Dewey; Kilpatrick). Die Lernenden bearbeiten bei einem Projekt selbstständig, in Kooperation mit anderen Lernenden ein Thema, das sie gemeinsam mit dem Lehrenden bestimmt und ausgewählt haben. Erworbene Kenntnisse werden dabei aktiviert und erweitert. Hinzukommend lernen die Sprachkurs-teilnehmer Hilfsmittel richtig ein zu setzten, autonom zu arbeiten, Dinge selbstständig zusammen zu stellen und diese als ganzes Ergebniss zu präsentieren. Im FSU[2] wird der Projektunterricht erstmals in den 80er Jahren durchgeführt. Ziel dabei war es, dass die Lernenden selbst Kommunikation erfahren und üben. Ähnlich wie damals ist heute Schwerpunkt der Projektarbeit im Unterricht, das bisher erworbene Sprachmaterial, entdeckend, realitätsbezogen und kommunikativ anzuwenden und auszweiten. Folgende vier Phasen konstituieren den Projektunterricht: 1. Planung 2. Durchführung 3. Präsentation. 4. Bewertung.

2.1 Bedingungsanalyse der Lernenden

Bei der Zielgruppe handelt es sich um zwölf Kinder im Alter von 11-12 Jahren. Neun davon sind weiblich, drei sind männlich. Die Teilnehmer sind alle griechischer Herkunft, das Sprachniveau ist A1/A1+. Alle Kinder sind ihrem Alter entsprechend entwickelt und haben Lernerfahrung aus dem Kindergarten und dem muttersprachlichen Unterricht in der Grundschule. Sie haben Englisch als erste Fremdsprache und ein Jahr DaF[3] -Erfahrung.

Bei der Institution handelt es sich um ein Sprachzentrum in Thessaloniki. Das Sprachzentrum bietet das Erlernen von Deutsch, Englisch und Französisch an (je nach Sprache Niveau A1-C1/C2-Teilnahme gegen Gebühr). Am Sprachzentrum sind insgesamt sechs Fremdsprachen-lehrer bzw. Kursleiter eingestellt und 65 Lernende bzw. Teilnehmer eingeschrieben. Folgende Medien sind vorhanden: Beamer, Interaktiver Whiteboard, Laptop, CD-Player, Fernseher. Die Curricularen Vorgaben schreiben vor, dass am Ende des Jahres Niveau A2 erreicht werden muss. Zu der Gruppendynamik der Klasse ist folgendes fest zu halten: Es gibt ein gutes Verhältnis zwischen den Kursteilnehmern und es herrscht eine angenehme Atmosphäre.

2.2 Beschreibung der Vorgehensweise

Der Projektunterricht wird in die folgenden drei Phasen gegliedert: 1. Projektplanung 2. Projektdurchführung 3. Projektpräsentation.

Bei der Phase der Planung werden die Lernenden in Gruppen geteilt, das Thema ausgewählt, das Ziel des Projektes bestimmt und offene Fragen die mit dem Thema und der Durchführung des Projektes zusammenhängen, abgeklärt. Bei der Projektdurchführung werden zunächst Materialien gesammelt, ausgewertet und zusammengestellt. Darüber hinaus wird die Darstellungsform der Präsentation bestimmt (Bsp.: Power Point Präsentation, hier: Plakat). Die Lernenden werden dabei stets vom Lehrenden unterstützt. Bei der Phase der Präsentation, ist es Aufgabe der einzelnen Gruppen ihr angefertigtes Material vorzustellen.

2.2.1 Themenwahl

Die Lektion die im Lehrwerk behandelt und abgeschlossen wurde hatte u.a. die Haustiere beinhaltet. Der Wortschatz wurde mit einer Photostory eingeführt und mit unterschiedlichen

LV[4] -Aufgaben gefestigt. Nun ist es Aufgabe der Lernenden das Gelernte anzuwenden und zu transferieren. Dies soll durch ein Projekt erfolgen. Der Übergang von der Projektidee zur konkreten Themenbestimmung lässt sich gut mit einem Assoziogramm durchführen. Die Begriffe Zoo, Zirkus und Ausflug sind ebenfalls von vorherigen Lektionen bekannt. Der KL[5] weist die TN[6] daraufhin, dass auch diese Begriffe miteinbezogen werden können. Die Lernenden werden in Gruppen geteilt. Nachdem die Gruppenzusammenstellung erfolgt ist und die Tische umgestellt worden sind, ist es Aufgabe der TN ein Assoziogramm anzufertigen. Dazu haben sie 5ʹ Zeit. Das Notierte wird daraufhin im Kollektiv ausgewertet, das Thema eingegrenzt und festgelegt. Das Thema lautet: Wilde Tiere. Ein weiteres Assoziogramm wird im Kollektiv auf dem Whiteboard zusammengestellt. Dabei nennen die Lernenden wilde Tiere im Griechischen. Jede Gruppe wählt eins von den Notierten aus. Das jeweilige deutsche Wort wird von den Lernenden im Wörterbuch, das der Klasse zur Verfügung steht, nachgeschlagen. Der KL formuliert die Aufgabe und führt den Gruppen vor Augen, dass die Sammlung von schriftlichem und visuellem Material zu Hause erfolgen muss. Hinzukommend informiert er die Lernenden, dass jede Gruppe ein Plakat anfertigen wird und deshalb ein großes Stück Karton, ein Klebestift, einen Edding und eine Schere mitbringen soll. Hinzukommend weist er auf Hilfsmittel und Quellen hin indem er Internetseiten auf dem Whiteboard notiert (siehe Anhang III).

2.2.2 Aufgabenstellung

Lehrkräfte formulieren täglich Aufgabenstellung. Wichtig dabei ist, dass die ausgedrückte Arbeitsanweisung eindeutig und treffend formuliert ist, sodass die Lernenden richtig arbeiten können.

Im Kapitel 2.2.1. mit dem Titel „Themenwahl“ ist zu entnehmen, dass die TN gemeinsam mit dem KL das Thema des Projektes in der vorherigen Unterrichtsstunde festgelegt hatten. Ihre Aufgabe war es, anhand der angebotenen Hilfsmittel und Quellen, Informationen über wilde Tiere zu sammeln und Materialien für die Anfertigung eines Plakats zu besorgen. Nachdem dies erledigt wurde und die Klasse sich zusammentrifft, tauscht man sich zunächst unter der Gruppe aus. Jeder TN hat Informationen über das von ihnen gewählte wilde Tier mitgebracht und stellt dies seinen Gruppenmitgliedern vor. Da es sich bei den Lernenden um Anfänger handelt, entscheidet sich der Lehrende dafür den Projektunterricht durch eine weitere Aufgabe zu stützen und zu steuern. Er fordert die TN auf, Fragen die er formuliert hat, selbstständig zu beantworten. Der KL teilt den Gruppen die Kopien mit den aufgedruckten Fragen aus und lässt sie arbeiten (siehe Anhang IV). Die Lernenden werden während der Durchführung der Projektarbeit vom Lehrenden unterstützt. Dieser läuft von Tisch zu Tisch und beobachtet die Vorgehensweise und Zusammenarbeit der einzelnen Gruppenmitglieder.

[...]


[1] Vgl. Τheisen, Joachim: Sprachliche Fertigkeiten in der schriftlichen Kommunikation; Leseverstehen, Band A S.134-170

[2] Fremdsprachenunterricht

[3] Deutsch als Fremdsprache

[4] Leseverstehen

[5] Kursleiter

[6] Teilnehmer

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Leseverstehen, Lesestile und Textfunktion. Im Fremdsprachenunterricht
Hochschule
Ελληνικό Ανοικτό Πανεπιστήμιο (Fernuniversität Patras)
Autor
Jahr
2012
Seiten
13
Katalognummer
V338557
ISBN (eBook)
9783668284005
ISBN (Buch)
9783668284012
Dateigröße
515 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Leseverstehen im DaF-Unterricht, Lesestile, Textfunktion, FSU, DaF
Arbeit zitieren
Eleni Vlachou (Autor:in), 2012, Leseverstehen, Lesestile und Textfunktion. Im Fremdsprachenunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/338557

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