Nur wenig ist in Europa über den Westsaharakonflikt bekannt. Nachdem Marokko 1956 von Frankreich in die Unabhängigkeit entlassen wurde, verstärkte sich auch in dem sündlichen Teil des Landes, der Westsahara, der Widerstand gegen die spanische Besatzungsmacht. Auf Druck der Vereinten Nationen, Marokko und Mauretanien erklärte sich Spanien schließlich dazu bereit ein Referendum über den Status der Westsaharah durchzuführen. Seither liegt vieles im Unklaren. Während Marokko das rohstofreiche Gebiet für sich beansprucht, kämft die saharauische Widerstandsbewegung POLISARIO für die Unabhängigkeit der Region. Anstatt auf eine Lösung des Konflikts aktiv einzuwirken, wurden die Vereinten Nationen zunehmend in die Rolle eines Zuschauers gedrängt. Das Volk der Saharauris geriet zunehmend in Vergessenheit, doch werden nach wie vor bluten Kämpfe um das Land geführt. Diese Arbeit analysiert die Argumentationslinien beider Partein und hinterfragt die Rolle der Vereinten Nationen in diesem Konflikt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vom Kolonialtrauma zum Krisenherd
- Der Rückzug der Kolonialmächte
- Die Westsaharafrage
- Der Grüne Marsch und seine Folgen
- Der totgeschwiegene Konflikt
- Der Prozess der sich selbst Überlassenen
- Die ambivalente Haltung der UNO
- Das vergessene Volk
- Fazit
- Anhang: Karten
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Westsaharakonflikt, einem seit Jahrzehnten andauernden Konflikt um das Selbstbestimmungsrecht des sahrauischen Volkes. Sie analysiert die historischen Hintergründe des Konflikts, die Rolle der Kolonialmächte und die Folgen des „Grünen Marsches“ für die Bevölkerung der Westsahara. Darüber hinaus werden die politischen und rechtlichen Aspekte des Konflikts beleuchtet sowie die schwierige Rolle der Vereinten Nationen im Prozess der Konfliktlösung.
- Der Rückzug der Kolonialmächte aus der Westsahara und die daraus resultierende politische Instabilität.
- Die Rolle des „Grünen Marsches“ in der Geschichte des Konflikts und seine Folgen für die sahrauische Bevölkerung.
- Die komplizierte Geschichte des Selbstbestimmungsrechts des sahrauischen Volkes und die international umstrittene Situation der Westsahara.
- Die schwierige Rolle der Vereinten Nationen in der Konfliktlösung und die fehlende Unterstützung für das sahrauische Volk.
- Die politische und wirtschaftliche Situation der Westsahara im Kontext des andauernden Konflikts.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema des Westsaharakonflikts ein und skizziert dessen Bedeutung und Komplexität. Dabei wird die aktuelle politische Situation und die Forderung der FDP-Fraktion nach einer aktiveren Unterstützung des Referendums- und Friedensprozesses durch die deutsche Bundesregierung erläutert. Der Fokus liegt auf dem Selbstbestimmungsrecht des sahrauischen Volkes und der langen Dauer des Konflikts ohne Aussicht auf eine Lösung.
Vom Kolonialtrauma zum Krisenherd
Der Rückzug der Kolonialmächte
Dieser Abschnitt beleuchtet die Geschichte der Kolonialisierung der Westsahara durch Spanien im späten 19. Jahrhundert. Es werden die Ansprüche Spaniens auf das Gebiet, die internationalen Konventionen, die Annexion Marokkos durch Spanien und Frankreich sowie die Herausforderungen der Besatzungszeit und die Rolle der marokkanischen Befreiungsarmee beleuchtet.
Die Westsaharafrage
Dieser Abschnitt behandelt die Entwicklung der Westsaharafrage im Kontext des Rückzugs der Kolonialmächte. Die Ansprüche Marokkos auf die Westsahara sowie der Widerstand der sahrauischen Bevölkerung und die Rolle der Frente POLISARIO werden erläutert. Der Abschnitt endet mit einer Zusammenfassung der historischen Entwicklung und der komplexen Konstellation der Akteure im Konflikt.
Der Grüne Marsch und seine Folgen
Dieser Abschnitt befasst sich mit dem „Grünen Marsch“, einer von Marokko initiierten Aktion zur Besiedlung der Westsahara mit marokkanischen Bürgern. Die Auswirkungen des Marsches auf die sahrauische Bevölkerung, die politische Situation und die internationalen Reaktionen werden untersucht. Der Abschnitt fokussiert auf die Folgen des „Grünen Marsches“ für die ethnische und kulturelle Identität der Sahrauis.
Der totgeschwiegene Konflikt
Der Prozess der sich selbst Überlassenen
Dieser Abschnitt untersucht die Situation des sahrauischen Volkes im Kontext der politischen Isolation und des mangelnden internationalen Interesses. Es werden die Folgen des Konflikts für die Bevölkerung der Westsahara, die Flüchtlingssituation und die mangelnde Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft beleuchtet.
Die ambivalente Haltung der UNO
Dieser Abschnitt analysiert die Rolle der Vereinten Nationen im Westsaharakonflikt. Es werden die UN-Resolutionen und der gescheiterte Referendumsprozess betrachtet. Der Abschnitt untersucht die Gründe für die ambivalente Haltung der UNO und die fehlende Einigkeit in der internationalen Gemeinschaft über die Konfliktlösung.
Das vergessene Volk
Dieser Abschnitt beleuchtet die Situation der Sahrauis im Kontext der internationalen Ignoranz. Es werden die Herausforderungen der Flüchtlingslager in Algerien, die fehlende Unterstützung für die Sahrauis und der fehlende Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung behandelt. Der Abschnitt endet mit einem Aufruf zur internationalen Unterstützung und zur Lösung des Konflikts.
Schlüsselwörter
Der Westsaharakonflikt, Selbstbestimmungsrecht, Kolonialismus, Spanische Westsahara, Marokko, Frente POLISARIO, Grüne Marsch, Sahrauis, Flüchtlinge, Vereinte Nationen, Referendum, Konfliktlösung, Internationale Politik.
- Quote paper
- Jan Hutterer (Author), 2004, Der Westsaharakonflikt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33896